Kraulschwimmen - Einführung der gebeugten Unterwasser-Armbewegung


Unterrichtsentwurf, 2006

12 Seiten, Note: 13 Punkte


Leseprobe


1. Lernziele

1.1 Grobziel

Die Schülerinnen und Schüler[1] sollen die gebeugte Unterwasser-Armbewegung in Kombination mit einer gebeugten Überwasserphase ohne Berücksichtigung der Atmung beim Kraulschwimmen erlernen und umsetzen.

1.2 Feinziele

1.2.1 Motorische Lernziele

Die Schüler sollen:

- beim Einschwimmen die Kraulbeinbewegung unter reduzierten Bedingungen (ohne Armbewegung und Atmung) in ihrer Grobform ausführen (Bewegung aus der Hüfte, lockere Beine und Füße, Fußgelenke nach innen gestreckt),
- die Überwasserphase der Kraularmbewegung (hoher Ellbogen, Ellenbogen führt die Bewegung, flaches Einstechen der Hand ins Wasser) in ihrer Grobform unter reduzierten Bedingungen (ohne Atmung) ausführen,
- beim Kraulschwimmen unter reduzierten Bedingungen (ohne Atmung) die gebeugte Zug- und Druckphase der Arme (Beugen und Strecken des Ellbogengelenks) erlernen und in ihrer Grobform ausführen,
- die koordinativen Fähigkeiten (Kopplungs-, Rhythmisierungs- und Orientierungsfähigkeit) und die konditionellen Fähigkeiten verbessern (langfristiges Ziel).

1.2.2 Kognitive Lernziele

Die Schüler sollen:

- die zentralen Bewegungsmerkmale der Überwasserphase der Armbewegung erkennen und erklären (hoher Ellenbogen, Ellenbogen führt die Bewegung, „Daumen schlitz die Körperseite von der Hüfte bis zur Achselhöhle auf“, flaches Einstechen der Hand ins Wasser),
- die wichtigen Bewegungsmerkmale der Unterwasser-Armbewegung erarbeiten und nennen (Fingerspitzen tauchen zuerst ins Wasser ein, zunehmende Beugung des Ellbogens in der Zugphase und anschließende Streckung in der Druckphase)
- Fehler in der Technik erkennen und verbessern,
- ihre Fähigkeit der Bewegungsbeobachtung erweitern.

1.2.3 Sozial-affektive Lernziele

Die Schüler sollen:

- in Anlehnung an das Konzept der Handlungsfähigkeit im Sport nach Kurz[2] 1992 langfristig zu außerschulischem Sporttreiben animiert werden und vor allem ihre Zurückhaltung gegenüber dem Element Wasser ablegen,
- sich den besonderen Sicherheits- und Hygieneregeln eines Schwimmbads entsprechend verhalten,
- selbständig und verantwortungsbewusst üben, sich gegenseitig helfen und aufeinander Rücksicht nehmen,
- Freude am schnelleren Schwimmen durch die gebeugte Unterwasser-Armbewegung entwickeln.

2. Bemerkungen zur Klasse

2.1 Eigene Tätigkeit

Seit Beginn des 2. Schulhalbjahres 2005/2006 unterrichte ich die Klasse 6d in Eigenverantwortung im Fach Sport, wobei von den drei Sportstunden zwei auf den Schwimmunterricht entfallen. Als weitere Lehrkraft und Aufsichtsperson steht mir dabei im Schwimmunterricht Frau StR’ …. tatkräftig zur Seite. Die Lehrprobenstunde ist die insgesamt 15. Stunde die ich im Schwimmen unterrichte.

2.2 Bild der Klasse

Die Lerngruppe besteht aus 10 Mädchen und 15 Jungen im Alter von 11 bis 12 Jahren. Aufgrund des koedukativen Unterrichts ergeben sich in dieser Klasse, gerade im Schwimmunterricht, altersbedingte Berührungsängste und Kontaktscheue zwischen Jungen und Mädchen. Es handelt sich um eine sehr lebhafte Klasse, was gelegentlich Unruhe mit sich führt und eine bestimmende, eindringliche Unterrichtsführung meinerseits erfordert. Im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit erweist sich die Klasse insgesamt als heterogen, wobei hervorzuheben ist, dass eher die Schülerinnen ansprechende Leistungen in den beiden eingeführten Schwimmarten Brust und Kraul zeigen. Fünf Schüler haben erhebliche Defizite sowohl im konditionell-koordinativen als auch schwimmspezifischen Bereich und sind leistungsmäßig als Schwimmanfänger einzustufen, versuchen aber stets die an sie gestellten Aufgaben zu erfüllen. In der Klasse gibt es keine aktiven Vereinsschwimmer. Der Großteil der Lerngruppe steht der Disziplin Schwimmen positiv gegenüber und zeigt eine engagierte Lern- und Leistungsbereitschaft. Global- und Individualkorrekturen werden offen angenommen und umgesetzt. Insgesamt herrscht ein angenehmes Lernklima, wodurch es mir viel Freude bereitet, die Schüler zu unterrichten.

2.3 Stand der Klasse

Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2005/2006 setzte der Schwimmunterricht für die Klasse 6d ein, wobei hierfür pro Woche zwei Unterrichtsstunden (effektiv eine Zeitstunde) vorgesehen sind. Vor der jetzigen Unterrichtseinheit wurde sowohl eine Einheit zur Wassergewöhnung als auch zur Einführung und zum Erlernen der Grobform des Brustschwimmens im Theorie-Praxis-Bezug entwickelt. Die derzeitige Einheit steht unter dem Thema „Einführung des Kraulschwimmens, Erlernen der Grobform“. Die Progression der Reihe war wie folgt: In der ersten Stunde wurde schwerpunktmäßig die Kraulbeinbewegung eingeführt und in der zweiten Stunde noch einmal wiederholt und verbessert. Die Einführung der Kraularmbewegung in Form von „Mühlkreisen“ wurde anschließend vorgenommen und in der darauf folgenden Stunde wiederholt und verbessert. Inhalt der letzten beiden Stunden war die Einführung und Wiederholung der gebeugten Überwasserphase der Kraularmbewegung, wobei der größte Teil der Schüler zufrieden stellende Ergebnisse zeigte. Die Atmung wurde bis jetzt nicht eingeführt, lediglich das Ausatmen unter der Wasseroberfläche ist den Schülern bekannt. Die geplanten Methoden, Arbeitsweisen und Organisationsformen sind den Schülern aus vorangegangenen Stunden bekannt.

2.4 Äußere Voraussetzungen

Für die Durchführung der heutigen Lehrprobe stehen zwei Bahnen á 25m zur Verfügung, die mithilfe einer Absperrleine vom öffentlichen Badebetrieb getrennt sind. Als Schwimm- und Auftriebshilfen sind insgesamt 10 pull-buoys und 25 Schwimmbretter vorhanden. Außerdem können noch zwei Startblöcke und ein 1m-Sprungbrett genutzt werden. Da auch um acht Uhr morgens reger Publikumsverkehr herrscht, ist es nicht möglich für einzelne Übungsformen das vorhandene Lehrschwimmbecken zu benutzen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für das Sammeln der Schüler und für Kognitionsphasen und Trockenübungen eignet sich der Platz rund um die Wärmebänke an der Fensterfront, wobei die Schüler über Eck Platz nehmen oder sich im Halbkreis vor der Ecke aufstellen.

3. Fachwissenschaftliche Bemerkungen

Die Kraultechnik ist die schnellste Schwimmart, gefolgt vom Delfin-, Rücken und Brustschwimmen. Das Kraulschwimmen ist wie das Rückenschwimmen eine Wechselzugschwimmart, d.h., Arme und Beine bewegen sich alternierend, so dass ein gleichmäßiger Vortrieb gewährleistet ist und somit keine Geschwindigkeitsschwankungen auftreten, wie dies z.B. beim Brustschwimmen der Fall ist. Der Vortrieb wird hauptsächlich durch die Zug – Druckphase der Arme erzeugt (vgl. Kern/Söll 2005, 325), während die Beinbewegung aufgrund ihrer geringeren Vortriebskraft im Wesentlichen dazu dient die Gesamtbewegung zu stabilisieren (vgl. Freitag 1998, 56).

[...]


[1] Im Folgenden wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur der Begriff Schüler verwendet.

[2] Vgl. Pohl, R.: Grundriss der Sportpädagogik, Wiebelsheim 1999, S.109f

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Kraulschwimmen - Einführung der gebeugten Unterwasser-Armbewegung
Note
13 Punkte
Autor
Jahr
2006
Seiten
12
Katalognummer
V56907
ISBN (eBook)
9783638514729
Dateigröße
816 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kraulschwimmen, Einführung, Unterwasser-Armbewegung
Arbeit zitieren
Steffen Nöhrbaß (Autor:in), 2006, Kraulschwimmen - Einführung der gebeugten Unterwasser-Armbewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56907

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