Aristoteles' Physik


Hausarbeit, 2002

16 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Historische Entwicklung

3 Aristoteles Physik
3.1 Kritik an den Theorien der Vorgänger und Ausarbeitung des Prinzipienschemas
3.2 Das Vier-Ursachen-Schema
3.3 Zufall und Fügung

4 Schlussteil

5 Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Thema dieser Hausarbeit sind die Grundlagen von Aristoteles’ Naturphilosophie. Anhand seines eigenen Textes soll Aristoteles’ Erklärungsansatz für die Prozesshaftigkeit der Naturvorgänge dargestellt werden. Hierzu werde ich den Stand der philosophischen Naturforschung beschreiben, von dem Aristoteles bei seinen Überlegungen ausging. Ähnlich, wie es Aristoteles in seinem Werk tut, soll dann seine Auffassung im Vergleich zu seinen Vorgängern, die Schlüsse, die Aristoteles aus ihren Gedankengängen zieht und Ansätze für die Lösung deren Probleme er erarbeitet, in der gegebenen Kürze dargelegt werden. Anschließend soll deutlich gemacht werden, wie Aristoteles in Auseinandersetzung mit den Lehren seiner Vorgänger sein Prinzipienschema erarbeitet.

Danach soll erklärt werden, wie Aristoteles sein Ursachen-Schema herleitet. Und zu guter Letzt wird in dieser Arbeit darauf eingegangen, was Zufall und Fügung sind, ob das Phänomen existiert und wie Zufall und Fügung in Aristoteles Erklärungsmodell integriert werden.

Die Textgrundlage dieser Hausarbeit sind das erste und zweite Buch von Aristoteles’ Physik.

2. Historische Entwicklung

Was ist Naturphilosophie?

Was ist ihr Gegenstand?

Was ist die Besonderheit der Herangehensweise bei Aristoteles im Vergleich zu seinen Vorgängern?

Als Naturphilosophie bezeichnet man gemeinhin alle philosophischen, erkenntnistheoretischen und metaphysischen Versuche die Natur zu interpretieren und zu einem Gesamtbild ihres Wesens zu kommen. Die Natur ist der Gegenstand der Naturphilosophie.

Begründer der Naturphilosophie sind die Vorsokratiker aus Ionien, auch ionische Naturphilosophen genannt.

Die gängige Kosmogonie vor Entstehung der Naturphilosophie, ist eine mythologische. Die Entstehung der Welt wird erklärt mit der Lehre von der Entstehung und der Abstammung der Götter. In Hesidots Theogonie werden die Gottheiten von den Naturelementen, in denen sie hausen, noch nicht Gedanklich getrennt. Zuerst entstand Chaos, dann Gaia (die Erde und die Erdgöttin), in ihr der dunkle Tartaros und Eros. Aus dem Chaos wurde Erebos und die Nacht geboren, und aus ihm der Tag (Äther). Gaia gebar Uranos, den Himmel und den Himmelsgott, auf das er sie sicher umhülle und den Göttern ein sicherer Wohnsitz wäre. Dann gebar sie die gewaltigen Berge, die die Behausung der Götter werden sollten.

Die Geburt der Philosophie lässt sich als das allmähliche Überwinden des Mythos und dessen Ersetzung durch eine andere Denkform beschreiben. Im Gegensatz zu früheren „Theologen“ sah Aristoteles in Thales den ersten „Physiker“ (was in diesem Fall gleichzusetzen ist mit „Philosoph“), weil er als erster nach einem Prinzip bzw. Grundelement aller Dinge (arché) gefragt hat. Dieser Urgrund war für Thales das Wasser.

Das „Woraus“, die arché der Dinge, hat Anaximander das ápeiron genannt, was soviel bedeutet wie das Grenzenlose und Unbestimmte, aus dem alles Werden in immer fortwährender Bewegung entsteht.

Für Anaximenes war dieses Urprinzip die Luft, aus der durch Verdünnung und Verdichtung, Erwärmung und Kälte der Kosmos entsteht und vergeht.

Gemeinsam war den Vorsokratikern, das für sie die Natur die Gesamtheit des Seienden ist. Sie suchen nach dem Anfang, nach einem allen Gegenständen zugrunde liegenden Urstoff (oder Prinzip) und versuchen diesen zu benennen. Ob der Urstoff nun Wasser war (Thales), Luft, Feuer (Heraklit) oder Atome, essentiell ist, dass sie immer versucht haben diesen Urstoff konkret zu benennen.

Für Platon ist die Betrachtung der Natur die Betrachtung des Seienden, die ihre Durchführung in seiner Ideenlehre findet.

Aristoteles kommt es weniger darauf an, einen konkreten Urstoff zu finden und zu benennen, er analysiert vielmehr die Strukturen (die Prinzipien und Gründe) des Seienden. Er versucht die Strukturen zu finden, die aller Bewegung und Veränderung des Seienden zugrunde liegen.

3. Aristoteles’ Physik

Den thematischen Schwerpunkt von Aristoteles Untersuchungen zur Natur bilden Kinesis, Bewegung, Wandel, Prozessualität – das Werden und Vergehen von Naturdingen. Das Ziel von Aristoteles naturphilosophischer Schrift ist die Beschreibung, Klassifikation und Erklärung von regelhaften Prozessen (Veränderung, Entstehung) der sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände, die ihre Bewegungsursache in sich selbst tragen (die selbstbewegt sind) im Unterschied zu menschlichen Artefakten.

Die in dieser Hausarbeit behandelten Bücher I und II von Aristoteles’ Physik stellen zwei eigenständige, parallele Anläufe zur Auffindung der Prinzipien, der Gründe, Ursprünge und Merkmale von Naturdingen dar.

Im Mittelpunkt der Untersuchung im ersten Buch, steht der Grundstoff – das materielle Substrat – mit seinen Wandlungen und seiner Substantialität.

Aristoteles schafft den Ausgangspunkt seiner Naturphilosophie, indem er zuerst das wichtigste Hindernis aus dem Weg räumt, das der Möglichkeit einer Naturphilosophie entgegensteht: die Behauptung der Eleatischen Schule, so etwas wie Bewegung, Veränderung, Wandel und Vielheit gäbe es gar nicht. Werden ist nach der eleatischen Auffassung, nach der das Sein ist, eins und unveränderlich ist, und sonst gar nichts - nur Schein.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Aristoteles' Physik
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf  (Philosophisches Institut)
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
16
Katalognummer
V59447
ISBN (eBook)
9783638533850
ISBN (Buch)
9783638752671
Dateigröße
486 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Aristoteles, Physik, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Sascha Storck (Autor:in), 2002, Aristoteles' Physik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59447

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