Alles nach Plan bei der Bahn…? Spielerisches Ausdauertraining


Unterrichtsentwurf, 2007

50 Seiten, Note: 1,0 (15 Punkte)


Leseprobe


Gliederung

1. Struktur und Begründungszusammenhang des Themas
1.1 Fachliche und überfachliche Erschließung des Inhalts
1.2 Begründungszusammenhang
1.2.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung
1.2.2 Exemplarische Bedeutung
1.2.3 Zugänglichkeit des Themas
1.2.4 Übereinstimmung mit dem Rahmenplan
1.2.5 Unterrichtliche Kontinuität
1.3 Folgerungen für die didaktische Reduktion und Strukturierung
1.4 Erweisbarkeit

2. Unterrichtsbedingungen
2.1 Allgemeine Situation in der Klasse
2.2 Voraussetzungen für diese Stunde

3. Methodische Überlegungen

4. Lernziele

5. Verlaufsplan

6. Literatur

7. Anhang

1. Struktur und Begründungszusammenhang des Themas

1.1 Fachliche und überfachliche Erschließung des Inhalts

Ausdauer

Ausdauer ist charakterisiert durch die Fähigkeit, eine gegebene Leistung über einen möglichst langen Zeitraum durchhalten zu können. Somit ist die Ausdauer identisch mit Ermüdungswiderstandsfähigkeit“[1].

Man unterscheidet verschiedene Formen der Ausdauer[2]:

- Allgemeine und lokale Ausdauer
- Allgemeine und spezielle (sportartspezifische) Ausdauer
- Aerobe und anaerobe Ausdauer
- Kurz-, Mittel- und Langzeitausdauer
- Kraft-, Schnellkraft- und Schnelligkeitsausdauer

Im Schulsport soll die allgemeine aerobe Ausdauer, auch Grundlagenausdauer genannt, trainiert werden[3]. Sie wird im Folgenden erklärt. Die Definitionen der weiteren Ausdauerarten sind für diesen Unterrichtsentwurf nicht von Bedeutung und werden daher nicht aufgeführt.

Der Ausdruck ‚allgemeine aerobe Ausdauer’ setzte sich aus drei Teilbegriffen zusammen. ‚Ausdauer’ wurde bereits definiert. ‚Allgemein’ bedeutet, dass mindestens 1/7 bis 1/6 der gesamten Skelettmuskulatur aktiviert wird, das entspricht etwa der Muskelmasse eines Beines[4]. ‚Aerob’ sagt aus, dass die für die arbeitende Muskulatur benötigte Energie vorwiegend unter Verwendung von Sauerstoff bereitgestellt wird[5].

Die allgemeine aerobe Ausdauer lässt sich zusammenfassend beschreiben als die Fähigkeit, Beanspruchungen von mehr als 1/7 bis 1/6 der gesamten Skelettmuskulatur möglichst lange ohne Ermüdungserscheinungen durchzuhalten, wobei die Energiebereitstellung vorwiegend unter Sauerstoffverbrauch erfolgt.

Ausdauertraining

Um die Ausdauer zu trainieren gibt es verschiedene Methoden[6], die auch untereinander kombinierbar sind:

- Dauermethode
- Intervallmethode
- Wiederholungsmethode
- Wettkampfmethode

In der Grundschule sollte nach der Dauer- oder der extensiven Intervallmethode trainiert werden[7].

Die Dauermethode besteht aus einer längeren Belastungsphase mit anschließender Pause. Bei der Intervallmethode wechseln kürzere Belastungen und Pausen ab. Extensiv bedeutet dabei, dass der Umfang - also die Trainingsdauer und Anzahl der Wiederholungen - hoch ist, die Intensität dagegen relativ gering[8].

In der vorliegenden Stunde wird eine Mischform beider Trainingsmethoden zu sehen sein, da zwei Phasen der Dauerbelastung von jeweils neun Minuten mit einer Pause zwischendurch stattfinden.

Bei Kindern im Grundschulalter sollte darauf geachtet werden, dass die Belastungsdauer mindestens 90 Sekunden beträgt, da die Energiebereitstellung etwa ab diesem Zeitpunkt überwiegend aerob erfolgt. Die anaerobe Kapazität dagegen ist kaum ausgebildet, sie kann und sollte nicht trainiert werden.

Insgesamt sollten die Kinder in jeder Stunde mindestens so viele Minuten gelaufen sein, wie sie Jahre alt sind. Die Intensität sollte jedes Kind entsprechend seines Leistungsvermögens frei wählen können, um Überlastungen zu vermeiden. Wettkämpfe sind im Ausdauertraining der Primarstufe nicht zielführend, da sie mit zu hoher Intensität ausgeführt werden und damit nicht zum Training der Grundlagenausdauer beitragen.

Spielerisches Ausdauertraining

Besonders im Grundschulbereich muss das Laufangebot interessant und abwechslungsreich sein, um langfristig Freude am lang und langsam Laufen zu entwickeln und zu wahren[9]. „Kontinuierliche Belastungen im Sinne von Ausdauerreizen werden nur dann akzeptiert, wenn andere Dinge – z.B. die Betätigung mit einem Ball etc. - im Vordergrund stehen“[10]. Da Kinder am liebsten spielend lernen, muss kindgemäße Ausdauerschulung „mit eine Vielzahl abwechslungsreicher Spiele“[11] entwickelt werden.

1.2 Begründungszusammenhang

1.2.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung

Laufen ist neben Gehen die natürlichste Bewegungsform des Menschen. Aufgrund veränderter Lebensbedingungen bewegen sich Kinder heute in der Regel zu wenig. Ausdauertraining leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Bewegungsmangelerscheinungen wie Übergewicht und unzureichende körperliche Leistungsfähigkeit. Es trägt damit zur Gesunderhaltung des Körpers bei und dient der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Grundschulkinder befinden sich in einer Wachstumsphase, in der sich auch die Organe des kardio-pulmonalen Systems vergrößern. Ausdauertraining kann durch seine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System dieses Wachstum unterstützen[12].

Spielerisches und freudvolles Dauerlaufen kann die Motivation der Kinder zum lebenslangen Sporttreiben fördern.

Durch die bessere Durchblutung des Körpers - auch des Gehirns - nach Ausdauertraining sind die Kinder wacher und können Unterrichtsinhalte der übrigen Fächer besser aufnehmen.

1.2.2 Exemplarische Bedeutung

Durch spielerisches Lauftraining lernen die Schüler eine Möglichkeit zur Gesunderhaltung des Körpers und zur Verbesserung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit kennen. Erlernte Grundsätze – wie beispielsweise die Wahl eines angemessenen Tempos – können auf andere Ausdauersportarten wie Schwimmen, Rad fahren oder Inline Skating übertragen werden. Sie können außerdem erfahren, dass durch regelmäßiges Training ihre Kondition gesteigert wird.

1.2.3 Zugänglichkeit des Themas

Reines Dauerlaufen ruft bei Kindern in der Regel keine Freude hervor. Im Spiel bewegen sie sich jedoch häufig ununterbrochen, ohne Ermüdung oder Unlust zu empfinden. Daher erleichtert der spielerische Charakter der vorliegenden Stunde den Zugang zum Thema Ausdauertraining. Die Notwendigkeit, sich die Positionen der unterschiedlichen Bahnhöfe zu merken, um nicht weiter als nötig laufen zu müssen, erhöhen ebenso die Motivation wie der Zufallscharakter in der Spielvariante.

Da die meisten Kinder schon mit der Bahn gefahren sind und wissen, dass diese genau nach Plan fährt, werden sie die Spielidee schnell aufgreifen.

1.2.4 Übereinstimmung mit dem Lehr- und Teilrahmenplan

Der Lehrplan Sport Rheinland-Pfalz nennt als eine Aufgabe des Sportunterrichts in der Grundschule die Steigerung von Kondition und Koordination. Die „gezielte Förderung der Ausdauer …“[13] trägt zur Verbesserung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit bei. Auch die Förderung und Wahrung der Gesundheit sowie der Ausgleich körperlicher Schwächen und motorischer Defizite sind Aufgaben des Sportunterrichts. Die vorliegende Unterrichtsstunde trägt zur Umsetzung dieser Aufgaben bei. Sie entspricht außerdem dem „natürlichen Bewegungsverlagen der Kinder“[14], kann „Freude und Interesse am Sport [insbesondere am Laufen (Anm. der Autorin)] wecken und erhalten“[15] sowie Erfolgserlebnisse vermitteln[16], indem die Kinder erfahren, dass sie in der Lage sind, längere Zeit ohne Pause durchzulaufen.

Durch die Wahl der Organisationsformen kann außerdem die individuelle Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden, sei es beim Lauftempo im Spiel „Alles läuft nach Plan“ oder in der Gestaltung der Bewegungsformen im Aufwärmspiel.

Die vorliegende Stunde lässt sich in den Bereich „Leichtathletik“ einordnen, wenngleich die aerobe Ausdauer in jeder Sportstunde gefördert werden sollte[17]. Für das dritte Schuljahr wird im Lehrplan das Ziel genannt, acht bis zehn Minuten am Stück laufen zu können[18]. Die Laufdauer im Spiel „Alles läuft nach Plan“ wird dementsprechend gewählt. Wer nicht so lange laufen kann, darf zwischendurch gehen, bis er wieder fit ist. So wird auch der Forderung nach individuellem Lauftempo entsprochen.

Die Entwurfsfassung des Teilrahmenplans Sport fügt ergänzend hinzu, dass die Kinder die eigene Laufleistung einschätzen sollen. Dazu haben die Schüler in der Reflexionsphase der Stunde Gelegenheit.

[...]


[1] Hollmann/Hettinger S. 303

[2] vgl. Weineck S. 141

[3] vgl. Weineck S.225

[4] vgl. Marées S.146

[5] vgl. Marées S. 143, auf eine genauere Beschreibung der energetischen Prozesse wird aus Platzgründen verzichtet.

[6] Vgl. Weineck S.166

[7] vgl. Weineck S.227

[8] vgl. Weineck S.172

[9] vgl. Medler S. 24, Weineck S. 227

[10] Weineck S. 227

[11] vgl. Weineck S. 227

[12] vgl. Marées S. 337

[13] Lehrplan S.5

[14] Lahrplan S. 5

[15] Lehrplan S. 5

[16] vgl. Lehrplan S. 7

[17] vgl. Lehrplan S. 7

[18] vgl. Lehrplan S. 21

Ende der Leseprobe aus 50 Seiten

Details

Titel
Alles nach Plan bei der Bahn…? Spielerisches Ausdauertraining
Veranstaltung
2. Staatsexamen
Note
1,0 (15 Punkte)
Autor
Jahr
2007
Seiten
50
Katalognummer
V74068
ISBN (eBook)
9783638785792
Dateigröße
563 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dieser Unterrichtsenwturf beinhaltet eine spielerische und freudvolle Ausdauerschulung nach der Dauermethode, verpackt in das Thema "Bahn fahren". Die Schüler fahren als Lokführer vorgegebene Fahrpläne ab. Dabei müssen sie mit einigen Überraschungen rechnen - wie das bei der Bahn eben so ist. Zusätzlich zum Unterrichtsentwurf sind alle für die Stunde benötigten Printmedien (Fahrpläne, Bahnhofsnamen ...) enthalten.
Schlagworte
Alles, Plan, Bahn…, Spielerisches, Ausdauertraining, Staatsexamen
Arbeit zitieren
Andrea Lenz (Autor:in), 2007, Alles nach Plan bei der Bahn…? Spielerisches Ausdauertraining, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74068

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