Das Internet und das World Wide Web


Seminararbeit, 1997

15 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

1. Entstehungsgeschichte des Internet

2. Nutzung heutzutage

3. Internet Allgemein – Organisationen/Aufbau

4. So funktioniert der Datentransfer

5. Möglichkeiten und Gebiete
5.1 E-Mail (elektronische Post)
5.2 Newsgroups
5.3 World Wide Web
5.4 Chat
5.5 Internet-Phone
5.6 Audio / Video / Videoconferencing
5.7 Virtual Reality / VRML
5.8 Java
5.9 Agenten und CGI
5.10 Suchmaschinen
5.11 FTP
5.12 Telnet
5.13 Gopher

6. Internet und die Gesellschaft
6.1 Informationsgesellschaft - ein Segen oder eine Bedrohung?
6.2 Bildung im Internet
6.3 Kriminalität / Sicherheit

7. Medizin und das Internet

8. Das Internet als Handelsplatz

9. Zukunft des Internet

Einleitung

Das globale Computernetzwerk Internet, das während des Rüstungswettlaufs im Kalten Krieg entwickelt wurde, etabliert sich mehr und mehr und wird in vielen Lebensbereichen immer unentbehrlicher. Heutzutage wird es beispielsweise in Deutschland von 4,11 Millionen Menschen genutzt. Das Internet besitzt kein zentrales Management und wird von verschiedenen unabhängigen Organisationen verwaltet. Dadurch, daß die Daten, die über das Internet verschickt werden, sich ihren Weg unabhängig voneinander, vorbei an überfüllten oder defekten Datenleitungen suchen, wird die Nutzung vieler verschiedener Anwendungsbereiche ermöglicht: E-Mail, Newsgroups, Chat, Internet-Phone, Videokonferenzen, Virtual Reality - dies alles sind praktische Anwendungen im Internet, die so viele Möglichkeiten in sich bergen, daß jeder, der sie einmal nutzt, sie auch nicht mehr missen möchte. Für die Wirtschaft ist beispielsweise das einfache Versenden von Dokumenten und Daten per E-Mail jetzt schon nicht mehr wegzudenken.

Natürlich wirft die ”Informationsgesellschaft”, in die uns das Internet führt, neben den vielen Vorzügen, die sie bietet, auch wichtige Fragen auf, die man jetzt noch nicht beantworten kann, deshalb sprechen viele Kritiker auch von einer Bedrohung, die mit der Vernetzung auf uns zukommt: Werden unsere realen sozialen Kontakte durch den immer größer werdenden Einfluß des Computers immer mehr schwinden oder werden Menschen von der gesamten Welt zusammenkommen, so daß ein ”globales Dorf” entsteht? Werden die Armen immer mehr aus der Gesellschaft ausgeschlossen, da sie sich keinen Zugang zum Medium Internet leisten können, dem Medium, das vielleicht einmal unser gesamtes Leben beeinflussen wird?

Im Bereich der Bildung und der Medizin wird das Internet einige Fortschritte und Innovationen bringen, jedoch lauern im Internet auch die Gefahren der globalen, digitalen Kriminalität, die man nur sehr schwer überwachen und verhindern kann. Eines ist jedoch sicher: Das Internet wird früher oder später zu einem der Haupthandelsplätze der Zukunft werden, da auch kleine und mittelständische Unternehmen via Internet ihre Produkte in der gesamten Welt anpreisen können und die technischen Möglichkeiten eine unüberschaubare Menge von Anwendungen für die Wirtschaft in sich bergen. Die Zukunft des Internet ist noch ungewiß, sicher kann man nur sagen, daß sich die Datenübertragungsraten um ein vielfaches steigern werden, und daß das Internet immer mehr Lebensbereiche immer stärker beeinflussen wird, da es viele Dinge vereinfachen und verbessern kann und in seiner Weiterentwicklung noch zahlreiche ungeahnte Möglichkeiten stecken.

1. Entstehungsgeschichte des Internet

Das Internet ist ein Kind des Kalten Krieges: Ende der sechziger Jahre suchte das US-Militär aufgrund der Kubakrise nach Mitteln und Wegen, militärische Befehle so sicher zu transportieren, daß nicht einmal ein Atombombenangriff das System zerstören könnte. So wurde ein dezentrales Computernetz entwickelt, das selbst bei Ausfall eines oder mehrerer Vermittlungsknoten die Nachrichten zum Ziel weitersenden kann. Jeder Befehl sollte in kleine Pakete aufgeteilt werden, die voneinander unabhängig durchs Netz wandern, bei Ausfall einer Datenleitung sollte ein anderer Weg gewählt werden. Aufgrund des Rüstungswettlaufs spielte Geld keine Rolle und der Vorläufer des Internet, das DARPANET (Defense Advanced Research Agency Network (Später: ARPANET)) entstand 1969. 1970 wurde das Netz für Universitäten und Labors geöffnet, was ein erhebliches, unüberschaubares Wachstum (durch Vorteile elektronischer Post, usw.) zur Folge hatte. 1972 waren 40 Rechner im ARPANET integriert. Informatik-Studenten entwickelten dann 1973 einen Standard, der den globalen Austausch von Daten festsetzte. Das stellte gewissermaßen die Geburtsstunde des Internet dar: Alle Computer auf der Welt konnten sich verständigen. 1983 löste sich das ARPANET von militärischen Interessen und wurde zu einem zivilen Netz. Das Militär benutzte von da an das separate MILNET. CompuServe und AOL wurden schon früh als unabhängige Netze in das neue zivile Netzwerk integriert. Erste Homecomputer ermöglichten dann jedermann von zu Hause aus auf das Computernetzwerk zuzugreifen. 1989 gab es rund 100.000 Hosts (zentrale Rechner in einem Netzwerk ), 1997 waren es über 10 Millionen, zur Jahrtausendwende rechnet man mit 100.000.000. Hacker waren wichtige Antreiber der Internet-Entwicklung, da sie sehr viel tüftelten und gute Soft- und Hardware entwickelten. Die Hacker-Ethik spielt jetzt im Internet immer noch eine wichtige Rolle: ”Zugang zu Computern soll jedermann offenstehen, Informationen sollen frei zugänglich sein” (Der SPIEGEL, 1996, 11).

2. Nutzung heutzutage (Quelle: Eimeren, Oehmichen, Schröter, 1997)

6,5% der Bevölkerung Deutschlands (ab 14 Jahre) nutzen Online-Dienste, was 4,11 Millionen Menschen entspricht. Viele nutzen diese Dienste aber nur vom Arbeitsplatz aus. 2/3 der Online-User sind 20-39 Jahre alt, wobei die Nutzer (noch) in der großen Mehrheit männlich sind (das Verhältnis verschiebt sich zugunsten der Frauen, je jünger die Anwender sind). 62% haben Abitur oder ein Studium abgeschlossen; die meisten Internet-User sind erst ab Ende 1995 mit dem neuen Medium in Kontakt gekommen, weshalb seit diesem Zeitpunkt die Angebote im Internet einen gewaltigen Boom erfuhren. ”Die Ausgaben für PC-Hardware lagen bei privaten Onlinenutzern im Schnitt bei 4621 DM” (Eimeren, Oehmichen, Schröter, 1997). Die Befragten gaben an, das Medium eher als funktionales Informationsmedium zu nutzen, als als Unterhaltungsmedium. Online-Shopping wird nur von 14% genutzt. Die Nutzung der anderen Medien wird beeinträchtigt, v.a. wird durch die Internet-Nutzung weniger ferngesehen. Weltweit gab es 1996 ca. 40 Millionen Internet-User.

3. Internet Allgemein – Organisationen/Aufbau

Das Internet besitzt kein zentrales Management. Es ist eine Sammlung von Tausenden von individuellen Netzwerken und Organisationen, die alle einzeln betrieben werden, und zwar von Privatfirmen, Universitäten, Regierungsorganen und Online-Diensten. Diese Netzwerke arbeiten zum Weiterleiten von Daten zusammen. Es gibt Standards für sogenannte Internet-Protokolle und grundsätzliche Vereinbarungen über Internet-Arbeitsweisen, damit diese Netzwerke miteinander kommunizieren können. Organisationen wie die ”Internet Society” steuern das Internet-Wachstum, indem sie helfen, Standardisierungen zu etablieren, das Internet Activity Board (IAB) befaßt sich mit dem Internet-Aufbau und vergibt Domain-Namen und die damit verbundenen IP-Adressen, das World Wide Web Consortium entwickelt Standards für das World Wide Web. Viele solcher Organisationen arbeiten zusammen und dienen dem Zusammenhalt des riesigen Netzes. Das schweizerische Kernforschungszentrum CERN ist Schöpfer des Web, dort wurde die Hypertext Markup Language (HTML) entwickelt. Netzwerke sind über Telefonleitungen, Fiberglaskabel, oder auch Satellitenübertragung miteinander verbunden. Hochleistungsstarke Breitbandkabel (Backbones) befördern einen enormen Anteil der Daten.

4. So funktioniert der Datentransfer

Die Daten, die über das Internet transportiert werden sollen, werden vom Transmission Control Protocol (TCP) in einzelne numerierte Pakete von bis zu 1500 Zeichen aufgeteilt, welche mit einem Header (vergleichbar mit einem Briefumschlag) versehen werden, der Absender- und Empfängeradresse enthält. Die Pakete gehen unabhängig voneinander vom Computer zum zentralen Netzwerk, Internet-Provider oder Online Dienst und von dort aus auf verschiedenen Pfaden über verschiedene Netzwerke und Computer zum Bestimmungsort, dort werden sie wieder in ursprünglicher Form zusammengesetzt. Ist eine Verbindung gestört, wählt ein Rechner an einem Knotenpunkt automatisch eine andere; fehlt ein Paket, gibt der Zielcomputer eine Meldung an den Absender, der es dann erneut schickt. Das Internet Protocol (IP) ist für die Zustellung der Pakete an ihren Zielort verantwortlich. Die Software, die diese Protokolle versteht, nennt man Socket (z.B. Winsock). Verschiedene Arten von Hardware sind für die Kommunikation von Computern notwendig: ”Hubs” verbinden Computer miteinander und lassen sie kommunizieren, ”Bridges” und ”Gateways” verbinden örtliche Netzwerke (LANs) miteinander, veranlassen die Weitergabe von Daten und halten lokale Daten zurück. Gateways können auch Daten von anderen Netzwerk-Typen übersetzen. ”Repeater” verstärken Datensignale in Intervallen, so daß über größere Distanzen keine Daten verlorengehen. ”Router” sorgen dafür, daß Pakete ihren Bestimmungsort erreichen, überprüfen ihre Adresse und schicken Sie an einen dem Bestimmungsort näher gelegenen Router.

5. Möglichkeiten und Gebiete

5.1 E-Mail (elektronische Post)

E-Mail ist die am meisten genutzte Funktion des Internet, sie ermöglicht das einfache Versenden von Mitteilungen und jeglicher Art von Dateien. Auch kann man sich per Mailing-Liste E-Mails aus seinen Interessengebieten zusenden lassen.

5.2 Newsgroups

Newsgroups, die im Internet-Bereich Usenet zu finden sind, ermöglichen Nachrichtenaustausch innerhalb des gesamten Internet. Man kann Newsgroups mit elektronischen schwarzen Brettern vergleichen, an die man E-Mails zu einem bestimmten Thema hängen kann. Man kann Fragen zu allen möglichen Themen und Problemen stellen und Antworten aus der ganzen Welt bekommen. Es gibt dort Diskussionsforen, in denen sich Menschen aus der ganzen Welt per E-Mail zu bestimmten Themen auseinandersetzen. Newsgroups sind unterteilt in 20 Hauptgruppen, z.B. Hobbythemen (rec.) und Computerthemen (comp.).

5.3 World Wide Web

”Tim Berners Lee entwickelte 1991 am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf ein Hypertextsystem mit einer äußerst einfach zu bedienenden graphischen Oberfläche” (Musch, 1996). Dieses System wurde sehr schnell standardisiert und für einen Teil des Internet, das World Wide Web, übernommen. Dort sind heutzutage unzählige Homepages im Hypertextformat miteinander verbunden. Man kann durch Hyperlinks, direkte Verknüpfungen, per Mausklick zu anderen Internet-Seiten springen. Grafiken und Musik lassen sich auf einfachste Weise darstellen. Spezielle Programme ermöglichen jedermann, problemlos eigene Homepages zu erstellen. Diese speziellen Internet-Seiten werden von diesen Programmen in die Befehlssprache HTML (Hypertext Markup Language) umgewandelt, welche dem Internet-Browser mitteilt, wie er Texte, Grafiken und Multimediadateien darzustellen hat. Das World Wide Web wächst jeden Tag um ein Prozent, die vorhandene Datenmenge verdoppelt sich derzeit alle 10 Wochen.

5.4 Chat

”Chatten” ist direkte Kommunikation per Internet. Es werden Wörter via Tastatur eingetippt, und bei anderen Usern erscheinen diese auf dem Bildschirm. Wie bei den Newsgroups gibt es hier Themengebiete, über die in sogenannten ”Chat-Räumen” diskutiert wird. ”Internet Relay Chat” (IRC) ermöglicht ”Echtzeitchatten”, d.h. daß die eingetippten Wörter zeitgleich auf dem Bildschirm der anderen User erscheinen. Chat macht direkte Kommunikation auch im Krisenfall möglich, wie z.B. bei Naturkatastrophen, da die Datenpakete sich den Weg zum Empfänger auch über Umwege, vorbei an zerstörten Datenleitungen, suchen.

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Details

Titel
Das Internet und das World Wide Web
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Kommunikationswissenschaft)
Veranstaltung
Proseminar 2: Die digitale Welt
Note
1
Autor
Jahr
1997
Seiten
15
Katalognummer
V193
ISBN (eBook)
9783638101448
Dateigröße
398 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Internet, World, Wide, Proseminar, Welt
Arbeit zitieren
Patrick Hammer (Autor:in), 1997, Das Internet und das World Wide Web, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193

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