Recherche & Kaufen
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16. November 2022 • Lesedauer: 5 min

Das ultimative Recherche-Interview mit GRIN

Welche Erfahrung haben die Mitarbeitenden von GRIN selbst mit Recherche gemacht? Wir befragen Werkstudierende und Absolventinnen.

Das Wichtigste vorweg:

  • Online-Kataloge bieten sich besonders für die flexible Recherche an.
  • Mit dem Schneeballsystem findest du schnell relevante Literatur für deine Hausarbeit.

Wer für die ersten Hausarbeiten an der Uni recherchiert, sieht sich zunächst mit vielen Fragen konfrontiert. Unser GRIN-Team war bereits in der gleichen Situation und berichtet aus erster Hand. Celine, Maria, Liz, Janina und Matthias sind teils langjährige Werkstudent:innen bei GRIN. Adriana und Andrea haben ihr Studium bereits hinter sich und sind nun Projektmanagerinnen. Dieses Interview soll verschiedene Perspektiven widerspiegeln und zeigen, wie vielfältig und individuell Recherche sein kann.  

Wo recherchierst du am liebsten? 

Celine: Im Online-Katalog der Universitätsbibliothek, über Google Scholar und Web of Science. 

Liz: Google Scholar, OPAC, MLA (Modern Language Association). 

Matthias: In der jeweiligen Fachbibliothek. 

Adriana: Online, in speziellen literaturwissenschaftlichen Datenbanken und im Bibliothekskatalog. 

Janina: In Unibibliotheken und deren Online-Katalogen, in der Staatsbibliothek und im GRIN-Katalog. 

Maria: In der Bibliothek und dem OPAC, manchmal auch in meinem eigenen Buchbestand. 

Wo und wie sammelst und organisierst du deine Literatur? 

Celine: Auf dem Tablet in der Notability-App. 

Liz: Citavi ist schnell und übersichtlich. 

Adriana: In einem Word-Dokument. 

Janina: Ich notiere mir alle relevanten Quellen in einem Dokument und gehe diese nach und nach durch. 

Wie fasst du das Wesentliche aus einem Text für deine Arbeit zusammen? 

Liz: Notizen und Zusammenfassungen mache ich in OneNote und Zitate markiere ich direkt in Citavi. 

Matthias: Meistens klassisch mit Block und Stift als Exzerpt. 

Adriana: Ich gehe die einzelnen Werke durch und fasse das Wichtigste jeweils in einem Word-Dokument zusammen. 

Andrea: In Stichpunkten – ich mag es nicht, mir Textstellen direkt im Text zu markieren, dann muss ich ja später doch wieder schauen, wie ich es für mich umformuliere. 

Maria: Gar nicht, ich schreibe mir nur relevante Seitenzahlen auf, um später im Zweifelsfall noch einmal nachlesen und evtl. zitieren zu können. 

Ist dir schon mal ein Recherchefehler unterlaufen und wenn ja, welcher? Was hast du daraus mitgenommen? 

Matthias: Nicht wirklich. Hin und wieder kommt es vor, dass man einen Titel findet, der sehr gut klingt, aber für sein Thema nicht wirklich zu gebrauchen ist. Das merkt man oft erst bei der Inhaltsangabe oder dem Inhaltsverzeichnis. 

Andrea: Man sollte sich bei allen Stellen, die man später zitiert, immer direkt auch die Quelle mit Seitenzahl aufschreiben. Sonst ist die Suche später endlos. 

Woher weißt du, wie viel Sekundärliteratur bzw. wie viele Quellen für die jeweilige Arbeit nötig ist bzw. sind? 

Celine: Das kommt natürlich sehr auf den Studiengang und die Dozierenden an. Ich würde im Notfall immer lieber nochmal nachfragen, was erwartet wird. Ich habe meistens versucht, mindestens so viele Quellen wie Seiten zu haben. Also 20 Seiten – 20 Quellen. Wenn man sich sorgfältig mit der Literatur auseinandersetzt, werden es locker doppelt so viele. 

Liz: Wenn mein Text lang genug ist und ich alle meine Aussagen mit Literatur stützen kann, passt es meistens von der Menge auch. 

Matthias: In einigen Fächern gibt es grobe Richtlinien, aber genau weiß man das nicht. Es kommt auch darauf an, wie viel dazu schon geforscht wurde. Wichtiger ist eher, dass man die Artikel und Literatur verwendet, die immer wieder auftauchen. 

Adriana: Das hängt immer vom Thema ab. Wenn es ein Thema ist, das noch nicht so gut erforscht ist, bringt es nichts, krampfhaft nach irgendwelchen Quellen zu suchen, nur um genug Quellen anzugeben. 

Janina: Ich stelle mich breit auf, sammle viel Literatur und übernehme nur das Relevanteste in meine Arbeit, so habe ich immer genug Quellen. Das Literaturverzeichnis sollte bei einer normalen Hausarbeit schon mindestens eine Seite umfassen, denke ich. 

Maria: Gar nicht, das ergibt sich aus dem Recherche- und Schreibprozess. 

Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der für die erste Seminararbeit recherchiert? 

Celine: Bei passender Literatur unbedingt auch in deren Literaturverzeichnis schauen (Schneeballsystem). Diese Autor:innen haben sich schon mal mit deiner Thematik beschäftigt und eine Literaturrecherche vorgenommen. Lass dir von ihnen ein bisschen Arbeit abnehmen. 

Matthias: Frag am besten deine Dozierenden, sie kennen in den meisten Fällen die wichtigste Literatur, von der aus du starten kannst. Alternativ empfiehlt sich ein Blick auf die Literaturliste. Dort finden sich meistens Übersichts- oder Standardwerke, anhand derer die wichtigste Lektüre gefunden werden kann. 

Adriana: Ich finde das Schneeballsystem ganz gut geeignet, da man mit diesem Verfahren recht effizient die wichtigsten und vor allem relevantesten Quellen für das Thema findet, ohne sich in verschiedenen Datenbanken zu verlieren. 

Andrea: Verlass dich nicht nur auf Onlinequellen, auch wenn es verlockend erscheint. Geh in die Bibliothek, such’ dir ein Buch, das du auf jeden Fall gebrauchen kannst, und dann sieh dir die Bücher an, die links und rechts danebenstehen (oder generell in der Nähe). Da sind manchmal sehr spannende Dinge bei! 

Janina: Such dir Inspirationen in anderen Arbeiten und finde erstmal breite Quellen, die du nach und nach eingrenzen kannst. Die Werke, die du dir aus anderen Arbeiten notiert hast, kannst du dann in Online-Katalogen von Bibliotheken suchen und dort in den Verzeichnissen nach weiteren und spezifischen Quellen schauen.  

Maria: Lass dich nicht von der Fülle an Literatur abschrecken und lies bewusst erstmal etwas weniger, als du findest. Notfalls kannst du immer noch Literatur dazunehmen. Ähnliches gilt für Themen, zu denen du erstmal gefühlt fast nichts findest: Um die Ecke denken und auch nach verwandten Themen suchen und schon füllt sich die Literaturliste mit zumindest teilweise hilfreichen Werken. 

Was war die ungewöhnlichste Quelle/Sekundärliteratur, die du je für eine Arbeit verwendet hast? 

Matthias: Zeitungsartikel von 1949 bis 1989, die entweder nur als Zeitung selbst oder als Mikrofilm vorhanden waren. 

Andrea: Puh… Neben den diversen antiken Inschriften? Ein altes Manuskript aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, das man nur in der Bibliothek lesen durfte. Das war sehr spannend – sowohl für mich als auch für die Bibliotheksaushilfe, die mit so etwas zum ersten Mal konfrontiert war. 

Maria: Die Abbildungen griechischer Tongefäße (für ein Essay über die Darstellungen von Amazonen im Zusammenhang mit Theseus auf rotfigurigen Tongefäßen) und eine E-Mail-Korrespondenz mit einem Theater-Regisseur (Gärtnerplatztheater) sowie eine Schultheateraufführung zu „Momo“. 

Wir hoffen, dass wir dir mit diesem kleinen Erfahrungsbericht ein wenig weiterhelfen konnten! Ebenso freuen wir uns, wenn du deine wissenschaftlichen Texte bei GRIN hochlädst und anderen für ihre Recherche zur Verfügung stellst. Es lohnt sich!