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Bild von einem jungen Mann, der mit Kopfhörern und einem Smartphone auf einer Terrasse sitzt
13. Mai 2022 • Lesedauer: 4 min

Multimodales Lernen: Viele Wege führen zum Lernerfolg

Viele von uns schreiben sich einem bestimmten Lerntyp zu. Warum das eine falsche Auffassung ist und was genau multimodales Lernen ist, erfährst du hier.

Das Wichtigste vorweg:

  • Die Idee der vier Lerntypen nach Vester ist überholt.
  • Multimodales Lernen beschreibt eine vernetzte Art des Lernens mit verschiedenen Mitteln.
  • Für einen nachhaltigen Lerneffekt ist es wichtig, Zusammenhänge zu erkennen und Wissen zu vernetzen.

Du kennst bestimmt die Idee der Lerntypen. Bis zur Jahrhundertwende glaubte man, dass wir genau einem von vier Lerntypen entsprechen – dem visuellen, auditiven, kommunikativen oder haptischen Lerntyp. Mittlerweile ist diese Auffassung jedoch veraltet und überarbeitet worden. Trotzdem ist der Glaube an die Lerntypen noch weit verbreitet. Zwar steckt vielleicht ein Fünkchen Wahrheit in dieser Theorie, aber es handelt sich weniger um einen Persönlichkeitstest als um Lerntechniken. Heute versteht man Lernprozesse als multimodal.

Was ist multimodales Lernen?

Tatsächlich gibt es keine geltenden Beweise, dass es die vier Lerntypen überhaupt gibt. Die Theorie besagt nur, dass Menschen Vorlieben für bestimmte Arten des Lernens haben. Die Idee, dass wir genau einem bestimmten Lerntyp zugehören, ist also eine Interpretation dieser Theorie, die in der Öffentlichkeit Anklang gefunden hat.

Multimodales Lernen baut auf dem Verständnis auf, dass Menschen auf vielseitige Art und Weise lernen können. Dabei liegen uns bestimmte Arten besser als andere, das bedeutet aber nicht, dass wir nicht auch anders lernen können. Gleichzeitig eignen sich bestimmte Lerntechniken besser für bestimmte Aufgaben. So fällt es beispielsweise vielen leichter eine Übung im Sportunterricht nachzumachen, als darüber zu lesen.

Ein weiteres Beispiel, das zeigt, wie multimodales Lernen funktioniert, ist das Lernen mit Videos. Sie vermitteln Wissen mithilfe von Bildern und gesprochener Sprache, also visuellen und auditiven Hilfsmitteln. Dadurch wird Wissen vernetzt präsentiert und wir können es besser aufnehmen. Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Artikel Ist das Lernen mit Videos effektiv? Vor- und Nachteile.

Dieser Effekt wird auch als „Multimedia Effekt“ bezeichnet. Die Verwendung verschiedener Medien zur Vermittlung von Inhalten fördert aktives Mitdenken und Auseinandersetzung mit dem Material, sodass ein Lerneffekt entsteht. Dabei steht also die Interaktion mit dem Wissen auf eine bedeutungsvolle Art und Weise an erster Stelle, sodass neues und bestehendes Wissen verknüpft werden.

Student-centered Learning und Kollaboration

Student-centered Learning wird oft im Zusammenhang mit multimodalem Lernen genannt. Dieser pädagogische Ansatz gewinnt immer mehr Beliebtheit. Dabei liegt der Fokus auf den Lernenden, die die Art und Weise wie das Lernen stattfindet, vorantreiben. Konkret bedeutet das: weg vom autoritären Frontalunterricht – hin zur individuellen Lehre.

Wenn Lernende bestimmen können, wie sie lernen möchten, schafft das Möglichkeiten für alle, das gleiche Wissen kreativ zu erarbeiten. So findet Lernen nicht mehr still am Platz statt und die Interaktion wird gefördert.

Warum ist multimodales Lernen wichtig?

Multimodales Lernen fördert aktive Mitarbeit und Spaß am Lernen. Wenn das „Du musst jetzt zuhören“ zum „Du darfst jetzt reden“ wird, wird aus Langeweile ein aktiver Austausch zwischen Lernenden und Lehrpersonen.

Neben Kollaboration schafft dieser Ansatz Platz für Innovation und Kreativität. Es gibt nicht mehr nur eine richtige Art zu lernen. Das hilft vor allem Menschen mit „Lernschwierigkeiten“ wie zum Beispiel AD(H)S. So kann jede Person ihren eigenen Weg zum Lernerfolg finden. Die Rolle der Lehrpersonen bleibt dabei die der Vermittlung, des Ermöglichens und des Ermutigens.

Das bedeutet nicht, dass Klassenzimmer oder Vorlesungssäle auf einmal in buntes Chaos ausbrechen. Vielmehr geht es darum, dass wir alle ein Verständnis dafür entwickeln, wie wir am besten lernen und uns dementsprechend Tools aneignen, die uns dabei helfen.

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Wie kannst du multimodales Lernen im Studium nutzen?

Vor allem während des Studiums kannst du experimentieren und herausfinden, welche Lerntechniken für dich besonders gut funktionieren. Vielleicht sind es ausführliche Mindmaps mit Grafiken und Text oder doch eher Podcasts als Ergänzung zu deiner Lektüre. Dir stehen alle Türen offen. Wir haben unten ein paar Lerntechniken für dich gesammelt:

  • Mit Videos oder Podcasts lernen, zum Beispiel mit YouTube
  • Lerngruppen bilden und fleißig diskutieren
  • Mindmaps zur Verbildlichung von Zusammenhängen
  • Spiele zur Verarbeitung und Anwendung deines Wissens, zum Beispiel beim Vokabeln lernen
  • Mit Musik lernen, die deine Konzentration fördert

Am aller wichtigsten ist es, dass du dein Wissen verknüpfst und nicht einfach auswendig lernst. Denn es ist bewiesen, dass wir vor allem dann unser Langzeitgedächtnis ankurbeln, wenn wir bedeutungsvolle Beziehungen zwischen Informationen erstellen.

Wenn du also merkst, dass dir eine Lerntechnik nicht liegt, dann probiere etwas Neues aus und nutze dein kritisches Denken, um über das Gelernte zu reflektieren. Lernen darf und soll Spaß machen und nur du weißt, wie das für dich am besten klappt!

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