Seit 27. März 2020 werden in Deutschland Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von SARS-CoV-2 umgesetzt. Diese Maßnahmen haben einen direkten Einfluss auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen. Anhand einer empirischen Untersuchung wird die Frage, wie sich die Pandemie durch SARS-CoV-2 auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen auswirkt, beantwortet.
Die Datenerhebung erfolgt mithilfe eines leitfadengestützten Experteninterviews. Ausgewertet werden diese Daten durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der Arbeitsalltag vor Corona von einer intensiven Betreuung der Familien in ihrem Lebensumfeld geprägt war. Der Hauptteil der Arbeit bestand aus Hausbesuchen, um die Familien direkt in ihrem Lebensumfeld zu unterstützen. Während der Pandemie durch SARS-CoV-2 konnten viele Hausbesuche nicht stattfinden oder nur in verminderter Frequenz. Zu Beginn der Pandemie fanden teilweise gar keine Hausbesuche statt. Kommunikation erfolgte vermehrt über das Telefon. Vor allem die Kindertagesstätten- und Schulschließung führte zu gravierenden Veränderungen in den Familien. Für die sozialpädagogischen Familienhilfen war es erschwert, die Hilfebedarfe in den Familien zu erkennen und ein Vertrauensverhältnis zu neuen Familien aufzubauen. Die Arbeitssituation wurde durch die Fachkräfte als unsicher und belastend wahrgenommen, obwohl der Großteil mit den Maßnahmen der Arbeitgeber zufrieden war. Die Aussicht auf die kommenden Monate sind für die Fachkräfte und die Familien gleichermaßen mit einer großen Unsicherheit verbunden. Vor allem, dass Treffen nicht mehr ausschließlich im Freien stattfinden können, sorgt für Verunsicherungen. Die Vorbereitungen insbesondere der Schulen werden als nicht ausreichend wahrgenommen. In vielen Haushalten sind weiterhin nicht genügend Medien zur Umsetzung des Homeschoolings vorhanden.
Inhaltsverzeichnis
I. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Sozialpädagogische Familienhilfe
2.1. Rechtliche Grundlagen
2.2. Handlungsleitende Theorien
2.2.1. Der Systemische Ansatz
2.2.2. Die Initiatische Therapie
2.2.3. Die Logotherapie
2.2.4. Die Positive Psychotherapie
3. Pandemie durch SARS-CoV-
3.1. Was ist eine Pandemie?
3.2. Auswirkungen durch Pandemien
3.2.1. Psychosoziale Auswirkungen
3.2.2. Gesamtgesellschaftliche Auswirkungen
3.2.3. Wirtschaftliche Auswirkungen
3.3. Pandemie durch SARS-CoV-
3.4. Maßnahmen zur Eindämmung
3.4.1. Schul- und Kindertagesstättenschließung
3.4.2. Grundsätzliche Pflichten
3.4.3. Personenobergrenzen, Quarantänemaßnahmen und Ordnungswidrigkeiten
4. Stand der Forschung
4.1. Deutsches Jugendinstitut Studie SPFH
4.2. Deutsches Jugendinstitut ,,Kindsein in Zeiten von Corona“
4.3. Complexity Science Hub Vienna
5. Empirische Untersuchung
5.1. Methodologische Positionierung
5.2. Forschungsfeld und Sampling
5.3. Erhebungsverfahren
5.3.1. Leitfadengestütztes Experteninterview
5.3.2. Erstellung des Leitfadens
5.4. Durchführung
5.5. Transkription
5.6. Auswertungsverfahren
5.6.1. Material
5.6.2. Entstehung und Charakterisierung
5.6.3. Analyserichtung
5.6.4. Fragestellung und Bestimmung der Analyseeinheit
5.6.5. Analysetechnik
6. Auswertung der Ergebnisse
6.1. Überblick über die Interviews
6.2. Auswertung
6.3. Diskussion der Ergebnisse
7. Reflexion des Forschungsprozesses
7.1. Reflexion der empirischen Untersuchung
7.2. Modell Open Science
7.2.1. Ebene der freien Wissensproduktion
7.2.2. Ebene der Zugänglichkeit von Wissen und InfrastrukturFehler! Textmarke nicht definiert
7.2.3. Ebene der kollaborativen Forschung und Impakt-Messung
8. Fazit
II. Literaturverzeichnis
III. Anhang
IV. Eidesstaatliche Erklärung
Abstract
Seit 27. März 2020 werden in Deutschland Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von SARS-CoV-2 umgesetzt. Diese Maßnahmen haben einen direkten Einfluss auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen. Anhand einer empirischen Untersuchung wurde die Frage, wie sich die Pandemie durch SARS-CoV-2 auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen auswirkt, beantwortet. Die Datenerhebung erfolgte mithilfe eines leitfadengestützten Experteninterviews. Ausgewertet wurden diese Daten durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass der Arbeitsalltag vor Corona von einer intensiven Betreuung der Familien in ihrem Lebensumfeld geprägt war. Der Hauptteil der Arbeit bestand aus Hausbesuchen, um die Familien direkt in ihrem Lebensumfeld zu unterstützen. Während der Pandemie durch SARS-CoV-2 konnten viele Hausbesuche nicht stattfinden oder nur in verminderter Frequenz. Zu Beginn der Pandemie fanden teilweise gar keine Hausbesuche statt. Kommunikation erfolgte vermehrt über das Telefon. Vor allem die Kindertagesstätten- und Schulschließung führte zu gravierenden Veränderungen in den Familien. Für die sozialpädagogischen Familienhilfen war es erschwert, die Hilfebedarfe in den Familien zu erkennen und ein Vertrauensverhältnis zu neuen Familien aufzubauen. Die Arbeitssituation wurde durch die Fachkräfte als unsicher und belastend wahrgenommen, obwohl der Großteil mit den Maßnahmen der Arbeitgeber zufrieden war. Die Aussicht auf die kommenden Monate ist für die Fachkräfte und die Familien gleichermaßen mit einer großen Unsicherheit verbunden. Vor allem, dass Treffen nicht mehr ausschließlich im Freien stattfinden können, sorgt für Verunsicherungen. Die Vorbereitungen insbesondere der Schulen werden als nicht ausreichend wahrgenommen. In vielen Haushalten sind weiterhin nicht genügend Medien zur Umsetzung des Homeschoolings vorhanden.
Schlüsselwörter:
SARS-CoV-2, Folgen Soziale Arbeit, Sozialpädagogische Familienhilfe, Psychosoziale Auswirkungen, Qualität Soziale Arbeit, intensive Betreuung, empirische Sozialforschung, Homeschooling
Abstract
Since March 27, 2020, measures have been implemented in Germany to contain the spread of SARS-CoV-2. These measures have a direct impact on the work of socio-educational family support services. The question of how the pandemic caused by SARS-CoV-2 affects the work of sociopedagogical family support services was answered on the basis of an empirical study. The data collection was carried out by means of a guideline-based expert interview. These data were evaluated by a qualitative content analysis according to Mayring. The study came to the conclusion that the everyday working life before Corona was characterized by intensive care of the families in their living environment. The main part of the work consisted of home visits to support the families directly in their living environment. During the pandemic caused by SARS-CoV-2, many home visits could not take place or only at a reduced frequency. At the beginning of the pandemic, house calls were sometimes not made at all. Communication took place increasingly over the telephone. Above all, the closure of daycare centers and schools led to serious changes in the families. It was difficult for the socio-pedagogical family support services to identify the need for help in the families and to build up a relationship of trust with new families. The work situation was perceived by the professionals as insecure and stressful, although the majority were satisfied with the measures taken by the employers. The prospect of the coming months is associated with a great deal of uncertainty for the skilled workers and the families alike. Above all, the fact that meetings can no longer take place exclusively outdoors is causing uncertainty. The preparations, especially by the schools, are perceived as insufficient. Many households still do not have enough media to implement homeschooling.
Keywords:
SARS-CoV-2, consequences of social work, socio-educational family support, psychosocial effects, quality of social work, intensive support, empirical social research, homeschooling
I. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1 Ablaufmodell zusammenfassender Inhaltsanalyse (Mayring 2015, S.70
1. Einleitung
Seit Januar taucht das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 immer häufiger in deutschsprachigen Medien auf. Mittlerweile sind die täglichen Nachrichten voll mit Meldungen über das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2. Kein anderes Thema ist derzeit so stark im Fokus der Öffentlichkeit. Themen über SARS-CoV-2 führen zu starken Emotionen und kontroversen Debatten. Vor allem die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus wurden sowohl in Fachkreisen als auch in der Öffentlichkeit stark diskutiert. Es wurden die Auswirkungen auf die Gastronomie, das medizinische Personal, das Pflegepersonal, den Einzelhandel und viele andere Bereiche des täglichen Lebens diskutiert. Die Auseinandersetzung mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 sind allgegenwärtig. Es gibt aber noch keinen allgemein gültigen Konsens, trotz zahlreicher Studien und öffentlichen Diskussionen. Viele Forschungsarbeiten in diesem Bereich untersuchen wirtschaftliche Auswirkungen auf einzelne Branchen oder Gruppen von Menschen. Die direkten Auswirkungen auf die Soziale Arbeit wurden bei den öffentlichen Diskussionen noch nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Arbeit hat das Ziel einen Beitrag zur aktuellen Diskussion beizutragen und die Auswirkungen auf die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe, speziell auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen, aufzuzeigen und diese Lücken zu füllen. Ebenso soll auf die Herausforderungen vor denen die Soziale Arbeit in dieser Zeit steht hingewiesen werden. Die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe wurde mittlerweile bei den meisten Trägern als systemrelevant und unverzichtbar festgelegt. Trotzdem gibt es keine einheitliche Vorgehensweise in der täglichen Arbeit, deren Basis der direkte Kontakt mit allen Beteiligten Personen ist. Die Forschungsfrage wird beantworten, wie sich die Pandemie durch SARS-CoV-2 auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen auswirkt. Hier werden die Erfahrungen, welche sozialpädagogische Familienhilfen seit Beginn der Pandemie im März 2020 in Deutschland gemacht haben erforscht. Nur, wenn diese Auswirkungen auf die Arbeit bekannt sind, kann eine einheitliche Vorgehensweise für die Arbeit von Familienhilfen gefunden werden, die alle Beteiligten ausreichend schützt und zusätzlich das Wohl der Klientinnen und Klienten zu jederzeit gewährleistet. Hierunter fällt vor allem auch das Wohl der betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren Familien. Gerade in schwierigen Zeiten müssen diese Familien weiterhin unterstützt und geschützt werden.
2. Sozialpädagogische Familienhilfe
2.1. Rechtliche Grundlagen
Die rechtliche Grundlage für die Arbeit der sozialpädagogischen Familienhilfe bildet das Sozialgesetzbuch (SGB), Achtes Buch (VIII) der Kinder- und Jugendhilfe. In Paragraf 2 werden die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe erläutert. Unter Absatz 2, Punkt 4 werden die Hilfen zur Erziehung als Aufgabe der Jugendhilfe genannt, die in Paragraf 31 näher erläutert sind und folgendermaßen beschrieben werden:
,, Sozialpädagogische Familienhilfe soll durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sie ist in der Regel auf längere Dauer angelegt und erfordert die Mitarbeit der Familie:1 (§31 SGB, VIII).
Laut Gesetz umfasst die Aufgabe der sozialpädagogischen Familienhilfe die direkte Unterstützung in der Lebenswelt der Adressatinnen und Adressaten. Das bedeutet, dass die Leistungen in der Regel in der Wohnung oder dem Haus der betroffenen Familien erbracht werden. So wird die im Gesetz beschriebene intensive Betreuung umgesetzt. Die Aufgaben reichen von der Beratung in Problemsituationen über eine aktiv tätige Hilfe im Alltag bis zur Vermittlung von weiteren benötigten Hilfen. Ziel ist es, vorhandene Ressourcen in der Familie zu stärken und gegebenenfalls durch externe Ressourcen zu ergänzen. Also Ressourcen, die nicht direkt aus der Familie sondern von außen kommen. Die Familien sollen ermächtigt werden, ihren Alltag wieder alleine zu bewältigen und zukünftig besser mit Konflikten und Problemsituationen umzugehen. An dieser Umsetzung arbeitet die Familienhilfe intensiv und über einen längeren Zeitraum mit den Familien zusammen (Nielsen, 1999, S. 156-166).
Die sozialpädagogische Familienhilfe ist eine gesetzlich festgelegte Pflichtaufgabe der Kinder- und Jugendhilfe. Dies wurde mit der Einführung des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes im Jahr 1991 festgeschrieben. Sie gehört zu dem Bereich der Hilfen zur Erziehung, die in den Paragrafen 27-35 Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) geregelt sind. Diese Hilfen zur Erziehung werden in ambulante und stationäre Hilfen zur Erziehung unterschieden. Die sozialpädagogische Familienhilfe gehört in den Bereich der ambulanten Hilfen zur Erziehung. Auf die Inanspruchnahme haben Familien einen Rechtsanspruch. Die Inanspruchnahme ist aber freiwillig für die Familien. Der Rechtsanspruch besteht immer dann, wenn in einer Familie ein sogenannter „erzieherischer Bedarf1 vorliegt. Das bedeutet, dass eine dem Kindeswohl entsprechende Erziehung nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Hilfe durch die Fachkraft soll zu einer Verbesserung der Situation des Kindes oder der oder dem Jugendlichen führen und eine positive Entwicklung begünstigen. Wichtig ist, dass keine Kindeswohlgefährdung nach Paragraf 1666 Bürgerliches Gesetzbuch vorliegt. Der Entstehung einer Kindeswohlgefährdung soll durch diese Präventionsmaßnahme entgegengewirkt werden (Nielsen, 1999, S.156-166).
Während der Arbeit in der Familie muss die Fachkraft immer darauf achten, dass es zu keiner Situation kommt, in der das Kindeswohl gefährdet ist. Die Fachkraft trägt für die Sicherheit des Kindes Sorge. Dies kann in der Praxis zu sehr schwierigen Situationen führen, in denen die Sozialpädagogischen Familienhilfen zwischen der Unterstützung der Eltern und der Verpflichtung der Sicherstellung des Kindeswohls stehen. Um in diesem beschriebenen Spannungsverhältnis bestmögliche Entscheidungen zu treffen, ist die intensive Betreuung, die in der Familie stattfindet, enorm wichtig. Nur so kann die sozialpädagogische Familienhilfe alle relevanten Eindrücke zur Beurteilung der Situation sammeln. (Wiesner, 2008). Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe besteht häufig Kontakt zu Familien in problematischen Lebensverhältnissen. Ziel ist es, das Wohlbefinden dieser Familien zu verbessern und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie Probleme in Zukunft eigenständig lösen können. Wichtige Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe liegen darin, die Eltern und andere Erziehungsberechtigte zu unterstützen, um Kinder und Jugendliche zu schützen und positive Lebensbedingungen zu schaffen. Für ein gutes Gelingen ist eine intensive Arbeit mit der Familie in ihrem Lebensumfeld eine wichtige Voraussetzung (Böllert, 2018, S. 133-135). Wie oben beschrieben ist die sozialpädagogische Familienhilfe rechtlich dazu verpflichtet, die Eltern zu unterstützen und das Kindeswohl zu schützen. Ob diese gesetzlich vorgeschriebenen Pflichten auch während der Pandemie durch SARS-CoV-2 zu jeder Zeit erfüllt werden konnten, soll in dieser Forschungsarbeit untersucht werden.
2.2. Handlungsleitende Theorien
Die oben genannten gesetzlichen Leistungen, die die Familienhilfen in den betroffenen Familien erbringen, werden durch das Heidelberger Modell konkretisiert. Dieses Modell wurde durch Frau Prof. Dr. Marga Rothe im Rahmen ihrer Professur an der Fachhochschule Heidelberg bei einem Projekt mit Studenten erarbeitet. Aus diesem Projekt wurde mit der AGFJ Familienhilfe-Stiftung das Heidelberger Modell entwickelt (Rothe, 2015, S.10-12). Anhand dieses Modells wird für jede Familie ein Hilfeplan erstellt, der das Selbsthilfepotenzial der Familien stärken soll. Im Vordergrund der umgesetzten Hilfen soll die Unterstützung der Familien stehen. Familienersetzende Hilfe sollen möglichst vermieden werden. Die Familien sollen lernen, ihre eigenen Fähigkeiten zu nutzen, den Alltag neu zu gestalten und Erziehungsprobleme zu lösen. So können langfristig die Lebensbedingungen von allen Familienmitgliedern verbessert werden. Das Heidelberger Modell sieht hier verschiedene Handlungsansätze vor, die im folgenden Kapitel näher erläutert werden (Zentralblatt für Jugendrecht, 2000, S. 420-424).
Alle diese Ansätze beinhalten die Erstellung eines Hilfeplans. In diesem wird die Art der Hilfe festgelegt, die die Familie erhalten soll. Zusätzlich werden die spezifischen Leistungen, mit denen die festgelegten Ziele erreicht werden, näher beschrieben. Die Einhaltung dieses Hilfeplans wird kontinuierlich überprüft und mit der Familie abgestimmt (Baumeister et al., 2017, S. 87).
2.2.1. Der Systemische Ansatz
Die systemische Therapie sieht die Familie als ein in sich geschlossenes System. Dieses System bildet sich auf Basis von Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie. Ziel der Sozialen Arbeit ist es, dieses System positiv zu verändern. Das Verhalten eins Familienmitgliedes löst wiederum eine Reaktion bei einem anderen Familienmitglied aus. Diese Mechanismen werden durch die sozialpädagogische Familienhilfe aufgedeckt und gemeinsam mit der Familie bearbeitet. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das ganze System, keine Einzelpersonen. Das Kind, das zum Beispiel ständig die Schule schwänzt und zu Hause immer wieder Streit sucht, wird bei dieser Betrachtung nicht als Verursacher gesehen. Für das Verhalten des Kindes wird eine Ursache im Familiensystem angenommen. Im Mittelpunkt der Familiensysteme steht die Kommunikation. Die Kommunikation innerhalb der Familie findet nach bestimmten Mustern statt. Verbessert sich diese Kommunikation, hat dies positive Auswirkungen auf das Familiensystem. Die systemische Therapie geht davon aus, dass Kinder ein festes Fundament brauchen, um sich gut entwickeln zu können. Dieses Fundament ist die Familie. Die sozialpädagogische Familienhilfe unterstützt Familien dabei, alte Muster und Gewohnheiten zu durchbrechen und neue positive Muster zu erlernen (Satir & Kierdorf, 2010, S. 17).
2.2.2. Die Initiatische Therapie
Grundlage der Initiatischen Therapie ist die Haltung der sozialpädagogischen Familienhilfen. Diese ist gekennzeichnet durch die Achtung der Andersartigkeit aller Menschen und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen. Diese Haltung soll verhindern, dass die Klientinnen und Klienten entmündigt werden. Dieser Ansatz schließt ebenfalls eine Lernerfahrung für die Familienhilfen mit ein. Diese können von den Familien lernen und die Familien lernen von den Familienhilfen. Die Eigenständigkeit und Selbstverantwortung der Familien sind ein bedeutender Aspekt, der bei den Hilfen zur Erziehung beachtet werden muss. In jeder Familie soll die Einzigartigkeit anerkannt werden, um zu verhindern, dass die Fachkraft in festgelegte pauschalisierte Handlungen verfällt und wichtige Details übersieht. Die Familien, mit denen die sozialpädagogischen Familienhilfen arbeiten, leben häufig in sozial schwachen Milieus und dürfen dadurch nicht stigmatisiert werden. Die Familien werden bei der Erstellung des Hilfeplans miteinbezogen. Hier kommt auch wieder der Grundsatz der Befähigung zur Selbsthilfe zum Tragen. Die Familien müssen lernen, ihren Alltag selbstständig zu gestalten. Die Fachkräfte helfen dabei die Fähigkeiten und Kräfte der Familie offenzulegen. Dieser Handlungsansatz kann nur umgesetzt werden, wenn die in §31 SGB VIII intensive Betreuung gewährleistet ist und ein direkter Zugang zur Familie besteht (Rothe, 2017, S. 30-31).
2.2.3. Die Logotherapie
Die Logotherapie wurde von Viktor Frankl, einem österreichischen Psychiater, entwickelt. Diese Therapieform kann folgendermaßen in der Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen eingesetzt werden. Die einzelnen Familienmitglieder werden als freie und verantwortlich handelnde Menschen gesehen. Ihre Existenz ist auf Sinn aufgebaut. Dieses Potenzial soll erkannt werden, um der Familie zu helfen, positive Veränderungen in ihrem gewohnten Umfeld zu initiieren. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das Geborgenheitsgefühl sollen gestärkt werden. Erreicht werden können diese Veränderungen durch die paradoxe Intention, bei der sich die sozialpädagogische Familienhilfe in schwierigen Situationen zuerst selbst distanziert. Ein Beispiel wäre eine Familie, die eine sehr unordentliche Wohnung hat und nach mehrmaligen Gesprächen mit den Eltern bessert sich die Sachlage nicht. Die Kinder tragen schmutzige Kleider und wirken ungepflegt. Die Fachkraft wird jedes Mal innerlich leicht wütend, wenn sie Wohnung der Familie betritt. In dieser Situation nimmt sich die Fachkraft für einen Moment selbst zurück und denkt an etwas Schönes, um durch den Ärger über die Situation nicht negativ in den Termin bei der Familie zu starten. Stattdessen akzeptiert sie die Situation mit einem Lächeln und bespricht mit der Familie erst einmal ein anderes Thema. Durch dieses Vorgehen kommt es zum nächsten Schritt, welcher als Dereflexion bezeichnet wird. Die Familienmitglieder merken, dass die sozialpädagogische Familienhilfe das Gespräch positiv begonnen hat und ein neues Thema angesprochen wird. Das Gespräch startet nicht mit dem negativen Thema „Sauberkeit der Wohnung". Die Familienmitglieder beginnen sich zu öffnen und das Problem der schmutzigen Wohnung wird zurückgestellt und zu einem späteren Zeitpunkt gelöst. Diese Schritte bewirken zunehmend eine Einstellungsmodulation bei allen Beteiligten. Die Familienhilfe hat ihre Einstellung gegenüber der Familie positiv verändert. Die Familie profitiert von dieser positiven Beziehung und es werden zunächst Probleme gelöst, die nicht im Zusammenhang mit der Sauberkeit stehen. Nach diesen positiven Erfolgserlebnissen kann jetzt auch das Problem der unsauberen Wohnung besser bewältigt werden (Reitinger, 2018, S. 9-11),(Rothe, 2017, S. 3233).
Auch bei diesem Handlungsansatz spielt eine intensive Betreuung im Lebensumfeld der Familie, bei der Wirksamkeit der Maßnahme, eine entscheidende Rolle
2.2.4. Die Positive Psychotherapie
Die positive Psychotherapie verfolgt den Grundsatz, dass alle Menschen über gewisse Grundfähigkeiten verfügen. Egal, in welchen sozial schwierigen Verhältnissen sie leben oder ob sie eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung haben. Diese grundsätzlichen Fähigkeiten bilden die Basis, auf denen zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Familie stattfinden. Jeder Mensch hat andere Fähigkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Zusätzlich zu diesen Grundfähigkeiten, die jedes Familienmitglied in die familiäre Beziehung einbringt gibt es ungeschriebene Regeln, die jedes Familienmitglied verinnerlicht hat. Diese Regeln können von der Familie gesteuert werden, um so zu einem positiveren Zusammenleben führen. Diese Steuerung und Beeinflussung ist aber nur möglich, wenn sich die Familienmitglieder dieser Regeln bewusst sind. Bei der Bewusstwerdung und Findung dieser Regeln, kann die Familienhilfe der Familie helfen. Die Aufgabe der sozialpädagogischen Familienhilfe besteht darin, das Selbsthilfepotenzial der Familien zu stärken. Hierzu wurde ein fünf Stufenmodell entwickelt (Rothe, 2017, S. 35).
1. Stufe der Beobachtung/Distanzierung: Die Familie beobachtet eine Woche das eigene Verhalten, ohne zu kritisieren. Jedes Familienmitglied erstellt eine Liste, in der sie oder er notiert, welche Situationen positiv und negativ empfunden wurden.
2. Stufe der Inventarisierung: In einem zweistündigen Gespräch werden folgende Fragen beantwortet: Wer war mein Vorbild? Wer war dein Vorbild? Was sind meine Fähigkeiten? Was sind deine Fähigkeiten? Wie verarbeite ich Konflikte? Wie verarbeitest du Konflikte?
3. Stufe der situativen Ermutigung: Es werden drei Tage vereinbart, in denen die Familienmitglieder notieren, wie sie sich gefühlt haben, während sie gelobt oder kritisiert wurden. Hierbei wird zusätzlich notiert, durch wen die Kritik oder das Lob erfolgte.
4. Stufe der Verbalisierung: Nach den ersten vier Wochen wird täglich jeweils 30 Minuten über alle Gemeinsamkeiten der Familienmitgliedern gesprochen. Anschließend wird über die Unterschiede zwischen den Familienmitgliedern gesprochen. Dies sollte auch ungefähr 30 Minuten dauern.
5. Stufe der Zielerweiterung: Hier werden Fragen darüber beantwortet, welche Grundfähigkeiten jedes einzelne Familienmitglied besitzt und welche Fähigkeiten sie gerne erlernen wollen. Zusätzlich wird über die vorhandenen Konfliktlösungsstrategien gesprochen, die in der Familie angewendet werden. Anschließend können neue Konfliktlösungsstrategien eingeübt werden. Diese Phase endet mit der Erstellung eines Selbsthilfeplans, der an die Fähigkeiten der einzelnen Familienmitglieder angepasst ist. Dieser Plan hilft der Familie bei der besseren Bewältigung ihres Alltags. (Rothe, 2017, S. 3538).
Diese fünf Schritte zeigen, wie intensiv und auch zeitintensiv die Handlungsmethode der Positiven Psychologie in ihrer Umsetzung ist. Wichtig für den Erfolg ist hier, wie bei allen anderen Methoden, der direkte Kontakt zur Familie in ihrem Lebensumfeld und die Unterstützung durch eine Familienhilfe.
3. Pandemie durch SARS-CoV-2
3.1. Was ist eine Pandemie?
Laut World Health Organization sind Pandemien „großflächige Epidemien, die Millionen Menschen in vielen Ländern betreffen und sich manchmal über die gesamte Erde ausbreiten“ (WHO, 2010b). Eine Epidemie ist eine Krankheit, die sich in einem bestimmten lokal begrenzten Bereich ausbreitet. Der Unterschied zur Pandemie liegt in dem lokalen Vorkommen. Pandemien werden durch Viren oder Bakterien verursacht. Nicht jeder Virus oder jedes Bakterium ist in der Lage, eine Pandemie auszulösen. Bereits bestehende Viren oder Bakterien lösen keine Pandemien aus, da in der Bevölkerung eine Grundimmunität gegen diese besteht. Folglich können keine größeren Infektionsketten entstehen. Eine weitere Voraussetzung, die zur Entstehung einer Pandemie beiträgt, betrifft die Ansteckung. Ein Virus oder ein Bakterium muss von Mensch zu Mensch übertragbar sein, damit es sich in großen Teilen der Bevölkerung ausbreiten kann. Die Gruppe dieser Viren und Bakterien wird als neue I nfektionskrankheiten bezeichnet (Taylor & Schröder, 2020, S. 24-25).
In der Vergangenheit gab es bereits zahlreiche Pandemien, die auch starke Auswirkungen in Deutschland hatten. Zwischen 1346-1353 wurde durch das Bakterium Yersinia pestis die Beulenpest ausgelöst, die zu zahlreichen Toten führte. Ein weiteres Beispiel für eine Pandemie war die spanische Grippe, die sich zwischen 1915 und 1920 in Deutschland verbreitete. Aber auch weniger ansteckende Krankheiten, wie das HI-Virus haben eine Pandemie ausgelöst, die sogar bis heute andauert (Taylor & Schröder, 2020, S. 25). Welche Auswirkungen Pandemien haben, wird im folgenden Kapitel beschrieben.
3.2. Auswirkungen durch Pandemien
3.2.1. Psychosoziale Auswirkungen
Zu Beginn einer Pandemie sind noch nicht alle relevanten Fakten in Bezug auf die Schwere der Erkrankung bekannt. Dies führt in der Bevölkerung zu weitverbreiteten Unsicherheiten. Keiner weiß genau, wie wahrscheinlich es ist, sich anzustecken oder wie schwer die Krankheit verlaufen wird. Diese Gefühle können sich im Verlauf der Pandemie abschwächen oder verstärken. Ein Faktor, der das begünstigt ist, dass Pandemien in Wellen verlaufen. Nach der ersten Welle erfolgt eine kurze Entspannung, aber keiner weiß, wann und ob es eine zweite Welle geben wird und wie diese sich auswirkt. Verstärk werden kann das Gefühl der Unsicherheit durch den plötzlichen Verlust des Arbeitsverhältnisses, veränderte Tagesabläufe, Trennungen von Familien und engen Freunden oder Engpässen in der Nahrungsmittelversorgung sowie Medikamenten. Wenn der Hauptverdiener einer Familie nur noch in Kurzarbeit arbeitet oder der Lohn vollständig wegfällt, geraten Familien sehr schnell in wirtschaftliche Notsituationen, die ebenfalls psychische Konsequenzen für alle Beteiligten mit sich bringen (Taylor & Schröder, 2020, S. 28).
Dieser psychische Ausnahmezustand kann während einer Pandemie über einen längeren Zeitraum anhalten, sodass es auch zu körperlichen Veränderungen oder sogar Schädigungen kommen kann (Taylor & Schröder, 2020, S. 49).
Ob diese psychischen Belastungen zu körperlichen Beeinträchtigungen führen, hängt von der Resilienz der jeweiligen Menschen ab. Resilienz ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Stressoren und diese ist bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche Menschen können lang anhaltende, für sie belastende Situationen ganz einfach verkraften und gehen sogar gestärkt aus dieser Erfahrung hervor. Andere Menschen können diese Belastungen nur sehr kurzfristig erdulden und reagieren dementsprechend stark, sodass es zu körperlichen Veränderungen und Schädigungen kommen kann. Ein Beispiel für Resilienz ist auch, dass manche Kinder bei Trennung der Eltern erhebliche Entwicklungsprobleme durchmachen und andere Kinder sich weiterhin gesund entwickeln (Fröhlich-Gildhoff et al., 2019, S. 11-12).
Dieser psychische Stress kann so stark werden, dass die Angst vor einer möglichen Ansteckung schlimmer wird als die tatsächliche Infektion. Aber auch eine komplett gegenteilige Reaktion kann erfolgen. Es gibt Menschen, die mit Gleichgültigkeit auf solche Situationen reagieren und die mögliche Gefahr unterschätzen. Diese Menschen verhalten sich unvorsichtig und setzen sich der Gefahr aus, sich mit der neuartigen Krankheit zu infizieren. Vielen Menschen fällt es während unsicheren Zeiten schwer, die Situation objektiv und richtig einzuschätzen (Taylor & Schröder, 2020, S. 50).
Das Auftreten einer Pandemie kann bei bereits psychisch Erkrankten zu einer extremen Belastungssituation führen. Plötzlich fallen tägliche Routinen weg, soziale Kontakte werden eingeschränkt und die Menschen sind alleine mit ihrer Angst und den Problemen. Bereits vorhandene Depressionen und Angststörungen können durch die Situation verstärkt werden. Während Pandemien kommt es gehäuft zu posttraumatischen Belastungs- und Zwangsstörungen (Taylor & Schröder, 2020, S. 52).
Folgendes Beispiel ereignete sich während des ersten SARS Ausbruchs im Jahr 2003. Eine Frau aus Peking wollte wegen ihrer übersteigerten Angst alle Banknoten von Viren und Keimen befreien. Dies wollte sie durch Erhitzung in einer Mikrowelle erreichen. Ihr komplettes Geld ist daraufhin in der Mikrowelle verbrannt (Cheng, 2004, S. 67-98).
Wenn ein neuer Virus sich stark in der Bevölkerung verbreitet, der schwere Verläufe und hohe Todeszahlen verursacht, kennt ab einem gewissen Zeitpunkt jeder einen Menschen, der an der neuen Krankheit erkrankt ist. Eventuell sind die Todesanzeigen in der täglichen Zeitung viel umfangreicher als vor der Pandemie. Die Menschen haben die direkte Bedrohung, unabhängig davon, wie groß das persönliche Risiko tatsächlich ist, jeden Tag im Bewusstsein. Es kann zum Beispiel zu Schuldgefühlen kommen, wenn ein Mensch eine ihm nahestehende Person ansteckt. Dies kann zu übersteigerten Schuldgefühlen führen, weil der Mensch sich direkt für das Leid eines anderen Menschen verantwortlich fühlt (Taylor & Schröder, 2020, S. 53).
Diese starken psychischen Belastungen können dazu führen, dass Menschen einen Ausweg aus der Situation suchen, weil sie diese Dauerbelastung nicht aushalten. Während Pandemien beginnt häufig eine Jagd nach entsprechenden Heilmitteln. Hier kann es passieren, dass Menschen aus ihrer Angst zu fragwürdigen Wundermitteln oder Hausmitteln greifen, die eventuell sogar schädlich sind. Dies passierte auch im Jahr 2003 während des damaligen SARS Ausbruchs. Hier fingen Menschen mit dem Rauchen an, weil behauptet wurde, dass Rauchen vor einer Ansteckung schützen kann (Taylor & Schröder, 2020, S. 55).
3.2.2. Gesamtgesellschaftliche Auswirkungen
Besteht eine Pandemie über einen längeren Zeitraum, weil es keine wirksamen Medikamente oder Impfungen gibt, können die oben beschriebenen psychischen Belastungen der einzelnen Menschen zu Beeinträchtigungen des gesamtgesellschaftlichen Lebens führen. In Folge der andauernden Belastungen kann es zu Massenpaniken kommen. Das hat zur Folge, dass die Menschen weniger rücksichtsvoll miteinander umgehen und jeder nur noch an sich selbst denkt. Während einer lang anhaltenden Pandemie kann es zu Plünderungen und Ausschreitungen kommen. In Folge kann es passieren, dass Menschen ein grundsätzliches Misstrauen und Angst gegenüber anderen Menschen entwickeln. Jeder könnte ansteckend oder gefährlich sein (Shultz et al., 2008).
Bereits während früherer Pandemie wurden solche beunruhigenden Entwicklungen beobachtet. Ausnahmesituationen haben antisoziales Verhalten in der Bevölkerung zur Folge (Cohn, 2010).
Im Jahr 2014 ereignete sich folgendes Beispiel während einer Ebolaepidemie in Afrika. Ein Team aus Krankenhausangestellten und Journalisten wollten in einem Dorf namens Wome ihre Hilfe im Kampf gegen das Ebola Virus anbieten. Sie wurden dort aber nicht freundlich und dankbar empfangen, sondern mit Steinen beworfen und mit Waffen bedroht (Quick & Fryer, 2018).
Ein weiteres großes gesellschaftliches Problem ist, dass schon zu Beginn einer Pandemie verschiedene Verschwörungstheorien zutage treten, die bereits im Vorfeld die Ursache der Pandemie und eventuell sogar schon Informationen über die Heilung und mögliche Impfstoffe verbreiten. Verschwörungstheorien sind Theorien, die Auslöser für bedeutende Ereignisse in geheimen Plänen mächtiger Eliten sehen (Douglas & Sutton, 2017, S.538-542).
Dieses Phänomen tauchte immer wieder im Lauf der Geschichte auf. Ungefähr 60 Prozent aller Amerikanerinnen und Amerikaner glauben, dass Präsident John F. Kennedy durch die Regierung getötet wurde. 30 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner glauben ebenfalls, dass der Klimawandel eine Täuschung ist, an dem sich Tausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit beteiligen. Bei der Suche nach der Entstehungsursache von neuartigen Krankheiten kommt es immer wieder zu ähnlichen Aussagen und Behauptungen. Diese machen Regierungen und andere Eliten für die Entstehung der Krankheit verantwortlich und unterstellen sogar ein vorsätzliches Handeln. Laut diesen Aussagen soll der Bevölkerung bewusst Schaden zugefügt werden. Während Pandemien wenden sich immer mehr Menschen solchen Theorien zu und es kann zu einer Spaltung der Gesellschaft kommen. Anhänger von Verschwörungstheorien halten meist starr an ihren Meinungskonstruktionen fest und vertreten diese radikal (Taylor & Schröder, 2020, S. 95-97).
Dieses Phänomen zeigt sich momentan vereinzelt in Deutschland. In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Demonstrationen von Menschen, die gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus demonstrierten. Von einigen der teilnehmenden Personen wurde sogar die Existenz des Virus bestritten. Diese Demonstrationen blieben nicht immer friedlich. Es kam zu Gewalttaten gegen Polizisten und zu zahlreichen Sachbeschädigungen. Zusätzlich gab es Verstöße gegen die Verordnung eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Ebenso waren bei einer Demonstration in Berlin am 1. August 2020 rechtsradikale Gruppierungen beteiligt. Der Verfassungsschutz kommt in einer Untersuchung zu einer Anzahl von 2500 bis 3000 rechtsradikaler Beteiligungen an dieser Demonstration (Betschka, 2020).
Bei Anhalten einer Pandemie verstärken sich diese gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen mit der Zeit, da diese durch das Bestehen einer grundsätzlichen Unsicherheit in der Gesellschaft wachsen.
3.2.3. Wirtschaftliche Auswirkungen
Pandemien wirken sich nicht nur auf Einzelpersonen und die Gesellschaft aus, sondern haben auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. Während einer Pandemie fallen enorme Kosten im jeweiligen Gesundheitssystem an. Es kann zu einem Mangel bei den Personalressourcen, der medizinischen Ausstattung oder Medikamenten kommen. Hier benötigt das betroffene Land oder die Region schnellstmöglich finanzielle Ressourcen, die in der Regel nur durch Eingreifen des Staates aufzubringen sind. Die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems ist für die Wirtschaft von enormer Bedeutung. Je mehr Menschen nicht mehr adäquat behandelt werden können oder sogar mangels Kapazität gar nicht behandelt werden können, desto schneller steigen die Neuinfektionen. Die Pflege der Infizierten verlagert sich dann in den häuslichen Bereich, was zu noch mehr Ansteckungen führt. Je mehr Infizierte, desto mehr Ausfälle in den Unternehmen. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten in den jeweiligen Unternehmen führen, was eine eventuelle Betriebsschließung und somit wirtschaftliche Konsequenzen für viele Menschen mit sich bringt. Darüber hinaus können die Ausfälle mit der Zeit so dramatisch werden, dass die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern, der öffentliche Personenverkehr, die Strom- und Wasserversorgung, die Feuerwehr oder medizinische Einrichtungen, nicht mehr sichergestellt ist. Dies hätte wiederum eine Verstärkung der gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen und der Auswirkungen auf jeden Menschen zur Folge. Diese wirtschaftlichen Folgen werden nicht mit Ende der Pandemie behoben sein, sondern können für das betroffene Land langfristig starke Auswirkungen haben. In der heutigen Zeit kommt noch hinzu, dass diese Effekte nicht nur auf ein Land begrenzt bleiben, sondern durch die Globalisierung und wirtschaftlichen Beziehungen unter Ländern folgenreich für die ganze Welt sind. Wirtschaftliche Not wiederum begünstigt soziale Unruhen, Plünderungen und antisoziales Verhalten innerhalb der Bevölkerung (Taylor & Schröder, 2020, S. 29-30).
3.3. Pandemie durch SARS-CoV-2
Alle folgenden Informationen stammen von der offiziellen Seite des Robert-Koch-Instituts, die am 18. September 2020 aktualisiert wurden.
Die Pandemie durch SARS-CoV-2 wurde am 11. März 2020 von der World Health Organization als Pandemie eingestuft. Ihren Ursprung hat die Pandemie in der chinesischen Stadt Wuhan. Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wurde dort bereits Ende Dezember zum ersten Mal nachgewiesen. Die Entstehung und wie sich das Virus von Mensch zu Mensch übertragen konnte, ist noch nicht eindeutig erforscht. Diese Art von Coronaviren kommt häufig bei Säugetieren und Vögeln vor. Hierbei handelt es sich um ein neuartiges Coronavirus. Coronaviren allgemein wurden erstmals im Jahr 1966 nachgewiesen. In Deutschland zirkulieren jedes Jahr im Herbst und Winter mehrere bereits bekannte Coronaviren, die meist nur einen harmlosen Schnupfen auslösen. Das neuartige Coronavirus hat die Eigenschaft, dass es auch schlimme Krankheitsverläufe verursacht. Das Virus wird über Tröpfcheninfektionen, Aerosole und Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch übertragen. Aerosole sind feinste kleine Teile, die durch ausatmen oder sprechen, in die Luft gelangen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Husten, Fieber, Schnupfen, Störungen des Geruchs- und Geschmackssinn sowie Pneumonien. Die Inkubationszeit beträgt fünf bis sechs Tage. Nicht jeder Erkrankte hat Symptome, aber auch symptomlose Träger können ansteckend sein. 81 Prozent der Erkrankten haben einen milden Verlauf, der keinen Krankenhausaufenthalt benötigt. In einigen Fällen aber zu Langzeitfolgen, die sich zum Beispiel in anhaltender Erschöpfung und Müdigkeit äußern, führt. 14 Prozent erleiden einen schweren Verlauf und ungefähr 5 Prozent einen kritischen Verlauf. Schwere und kritische Verläufe werden stationär im Krankenhaus behandelt. Begünstigt werden schwere Verläufe durch die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe. Hierzu gehören ältere Personen, Raucherinnen und Raucher, stark übergewichtige Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, auf die Rahmen dieser Arbeit nicht näher eingegangen wird. Ob nach durchgemachter Infektion eine dauerhafte Immunität vorliegt, ist nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterhin unklar (Robert-Koch-Institut, 2020).
In Deutschland verbreitet sich das Virus seit dem 24. Januar 2020. Am 27. März 2020 trat das Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Notlage von nationaler Tragweite in Kraft. Dies hatte weitreichende Folgen für das öffentliche Leben in Deutschland sowie in allen anderen europäischen Ländern. Im folgenden Abschnitt werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung näher beschrieben.
3.4. Maßnahmen zur Eindämmung
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung sind gesetzlich im Infektionsschutzgesetz verankert. Die aktuelle Fassung ist vom 11. August 2020 und enthält die grundsätzlichen Pflichten, Personenobergrenzen und Verbote, Regelungen zu Quarantänemaßnahmen und eine Übersicht der Ordnungswidrigkeiten bei Nichteinhaltung der Vorschriften. Neben diesen Maßnahmen war die Schließung der Schulen und Kindertagesstätten eine der gravierendsten Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2.
3.4.1. Schul- und Kindertagesstättenschließung
Nachdem sich SARS-CoV-2 seit Ende Januar in Deutschland verbreitet, wurde am 15. März 2020 beschlossen, landesweit alle Schulen und Kindertageseinrichtungen zu schließen. Die Schließung sollte voraussichtlich bis zum Beginn der Sommerferien andauern. Nur eine Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in einem systemrelevanten Beruf beschäftigt sind, blieb bestehen (Kuhn, 2020).
Der Unterricht wurde im häuslichen Umfeld weitergeführt. Innerhalb kürzester Zeit musste sich das Lehrpersonal und die zu Unterrichtenden an die neue Situation gewöhnen. Laut Ergebnissen der Internationalen Schulleistungsstudie 2020 ist das deutsche Lehrpersonal, was die digitale- Ausbildung betrifft, im internationalen Vergleich an einer der letzten Stellen. Dieser schlechte Ausbau von digitalen Lerninhalten führte dazu, dass der Unterricht zu Hause nicht optimal umgesetzt werden konnte. Viele Eltern waren überfordert, da sie zu wenig Hilfestellung bekamen. Die PisaStudie zeigt weiterhin auf, dass Bildung in Deutschland immer noch abhängig von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten sozialen Milieu ist. Kinder mit Migrationshintergrund schneiden bei schulischen Leistungsvergleichen im Durchschnitt schlechter ab (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2020).
Die Studie ,,Kindsein in Zeiten von Corona", die durch das Deutsche Jugendinstitut durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass während der bundesweiten Kindertagesstätten- und Schulschließung 98 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu Hause betreut wurden. Auch wenn beide Elternteile in systemrelevanten Berufen arbeiten, wurde das Betreuungsangebot nur von 11 Prozent genutzt. Bei Alleinerziehenden war der Anteil etwas höher und lag bei 37 Prozent. Kontakt zu Lehrpersonal oder pädagogischen Fachkräften bestand in dieser Zeit für viele Kinder nur sehr wenig. Dieser Anteil steigt mit steigendem Lebensalter. Ältere Kinder und Jugendliche hatten häufiger Kontakt zu Lehrpersonal als jüngere Kinder (Langmeyer et al., 2020, S.4-6). Diese Kindertagesstätten- und Schulschließung führte somit dazu, dass die meisten Kinder und Jugendlichen in dieser Zeit ausschließlich im häuslichen Umfeld betreut wurden.
3.4.2. Grundsätzliche Pflichten
Paragraf 1 des Infektionsschutzgesetzes enthält die Vorschriften zu den grundsätzlichen Pflichten. Der erste Punkt regelt die physischen Kontakte zu anderen Menschen, welche möglichst gering zu halten sind. Das heißt, die körperlichen Kontakte bei direkten Treffen. Bei allen nicht vermeidbaren Kontakten ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Ausnahmen sind im Bereich der Gesundheitsfürsorge und Pflege zugelassen. Unter diese Ausnahme fallen auch Tätigkeiten der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kindertageseinrichtungen. Hierunter fallen aber nicht alle Tätigkeiten in diesen Bereichen. In Kindertageseinrichtungen fand nur eine Betreuung für Kinder aus Familien, deren Eltern in einem systemrelevanten Beruf arbeiten, statt. Das sind zum Beispiel Personen, die im medizinischen Bereich tätig sind oder für die Aufrechterhaltung der Strom- und Wasserversorgung verantwortlich sind. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe wurden Aufgaben des Kinderschutzes weiterhin wahrgenommen. Die präventiven Aufgaben, die die Hilfen zur Erziehung und somit die Arbeit der sozialpädagogischen Familienhilfen betrifft, wurden in vielen Fällen nur noch eingeschränkt durchgeführt (Mairhofer & Peucker, 2020).
Weitere Vorschriften betreffen Hygienemaßnahmen, Anwesenheitsdokumentationen und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Bereichen. Eine Mund-Nasen-Bedeckung muss in öffentlichen Räumen getragen werden, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Dies ist im öffentlichen Personenverkehr und zum Beispiel beim Einkaufen der Fall. Auch bei der Arbeit der sozialpädagogischen Familienhilfen muss eine Mund- Nasen-Bedeckung getragen werden, wenn dieser Mindestabstand nicht eingehalten werden kann (§§2-4, ifSG).
3.4.3. Personenobergrenzen, Quarantänemaßnahmen und Ordnungswidrigkeiten
Veranstaltungen und Versammlungen wurden in der Anfangszeit bundesweit komplett untersagt. Dies galt auch für Zusammenkünfte in Kirchen oder anderen religiösen Orten. In Parkanlagen und öffentlichen Anlagen musste ein Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden. Sämtliche Betriebe, die keine notwendigen Verrichtungen des täglichen Lebens durchführen, mussten den Betrieb einstellen. Hierunter fielen Jugendhäuser, Musikschulen, Fort- und Weiterbildungsstätten, Bibliotheken. Die hatte einen direkten Einfluss auf die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe. Gastronomiebetriebe durften nicht öffnen. Einzelhandelsunternehmen, mit Ausnahme von Lebensmittelhandel, Apotheken, Tankstellen wurde ebenfalls der Betrieb untersagt (§§1-2, BayIfSMV).
Zusätzlich gab es viele Betretungs- und Besuchsverbote, die für Krankenhäuser, aber auch stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe galten. Hier wurde als Beispiel, das bayrische Infektionsschutzgesetz genommen. Die Gesetze der anderen Bundesländer waren alle an den gleichen Vorgaben orientiert und enthielten ähnliche Regelungen.
Ebenfalls gab es ab Ende März bundesweit Kontaktverbote. Diese waren je nach Bundesland heterogen geregelt. In Rheinland-Pfalz war es verboten, sich mit mehr als zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten im öffentlichen Raum aufzuhalten (§4 Absatz 1 CoBeLVO vom 30. April 2020).
Diese Kontaktverbote und Beschränkungen hatten für die Kinder- und Jugendhilfe weitreichende Folgen. Die Kinder- und Jugendhilfe will vorhandene Ressourcen in den Familien stärken und ausbauen. Hierzu zählen vor allem auch soziale Netzwerke, die erweitert und ausgebaut werden sollen. Die Kinder- und Jugendhilfe und speziell die sozialpädagogischen Familienhilfen setzten bei ihrer Arbeit eine intensive Betreuung der Familien voraus. Dieser Kontakt ist besonders in der ersten Phase des Beziehungsaufbaus wichtig, damit eine vertrauensvolle Arbeitsgrundlage entstehen kann (Evers et al., 2011, S. 187-205).
Die Zeit für die häusliche Quarantäne betrug im März 2020 14 Tage. Dies galt für alle Rückreisenden aus Risikogebieten und Kontaktpersonen von Infizierten. Von den Quarantänemaßnahmen waren mitunter sehr viele Kinder und Jugendliche betroffen. Bei Nichteinhaltung konnten Geldbußen verhängt werden. Auf die einzelnen Ordnungswidrigkeiten sowie die nähere Beschreibung der Quarantänemaßnahmen wird an dieser Stelle verzichtet. Nachzulesen ist dies in Paragraf 8, 9, 10 und 11 des Infektionsschutzgesetzes.
4. Stand der Forschung
4.1. Deutsches Jugendinstitut Studie SPFH
Eine empirische Untersuchung am Deutschen Jugendinstitut untersuchte, wie sozialpädagogische Familienhilfen Prävention in Familien erfolgreich durch intensive Arbeit in den Familien umsetzen.
Diese Studie wurde durch das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung veröffentlicht. Die Studie wurde zwischen 1990 und 1993 durchgeführt und kam zu folgenden Schlussfolgerungen. Die Studie ist zwar bereits etwas älter, aber die Ergebnisse der Studie haben bis heute ihre Gültigkeit. Vor allem die Wichtigkeit der intensiven aufsuchenden Arbeit ist für diese Forschungsarbeit von besonderer Bedeutung.
Die Struktur aller handlungsleitenden Theorien im Arbeitsfeld der sozialpädagogischen Familienhilfe entspricht der Gehstruktur. Die Familienhilfen gehen in die Wohnungen der Familien. Es handelt sich um eine aufsuchende Arbeit. Die Studie zeigt auf, dass diese aufsuchende Arbeit von den meisten Familien als positiv empfunden wird. Für Familien mit vielen Kindern ist der Aufwand mit allen Familienmitgliedern selbstständig und regelmäßig eine Beratungsstelle aufzusuchen, sehr hoch. Hinzu kommt die eingeschränkte Mobilität aufgrund finanzieller Verhältnisse, weil die Familie kein eigenes Auto besitzt oder Geld für öffentliche Verkehrsmittel. Gerade in ländlichen Regionen ist der öffentliche Personenverkehr nicht gut ausgebaut und wäre mit einem viel zu hohen Aufwand für die betroffenen Familien verbunden. Bei aufsuchenden regelmäßigen Besuchen durch die Fachkraft ist eine gewisse Regelmäßigkeit gegeben, die durch eventuelle Terminabsagen durch die Familie zwecks fehlender Mobilität nicht beeinflusst wird. Die Hemmschwelle, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, sinkt ebenfalls. Ein weiterer Punkt betrifft die Arbeit der Fachkräfte, die durch die Hausbesuche direkte Einblicke in die Familiensituation erhalten. Die Familie muss ihre Probleme und Schwierigkeiten nicht selbstständig schildern, was in einer externen Beratungsstelle nötig wäre. Neben dem Punkt der aufsuchenden Arbeit ist die Intensität ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen. Die Familienhilfen sind eine längerfristige Hilfe, die auch eine hohe Anzahl an Wochenstunden direkt in der Familie beinhaltet. So ist die Hilfe genau dort, wo sie gebraucht wird, im Alltag der Familien. Diese Studie zeigt auf, wie außerordentlich wichtig sowohl die aufsuchende Arbeit als auch die I ntensität der Arbeit in den Familien ist, da diese die Grundlage der Arbeit von Familienhilfen sind (Helming, 1995, S. 23-32).
Eine weitere Studie des Deutschen Jugendinstituts kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass mit sinkender Intensität der pädagogischen Arbeit die Problemlagen in den Familien verschärft werden. Da die sozialpädagogischen Familienhilfen sehr flexible Hilfen sind, deren Erfolg von der Passung auf die Familie und der Intensität der Betreuung abhängig ist (Fröhlich-Gildhoff et al., 2006).
4.2. Deutsches Jugendinstitut ,,Kindsein in Zeiten von Corona"
Eine weitere Studie des Deutschen Jugendinstitut mit dem Titel ,,Kindsein in Zeiten von Corona" beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche. Ein paar Ergebnisse dieser Studie wurden bereits im Rahmen der Kindertagesstätten- und Schulschließungen vorgestellt. Neben der Betreuungssituation wurde die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen untersucht. Insgesamt 88 Prozent hatten Zugang zu einem eigenen Garten, Terrasse, Balkon oder konnten eine entsprechende Fläche zeitweise nutzen. Nur 12 Prozent hatten diese Möglichkeit nicht. Öffentliche Flächen zum Spielen wurden nur noch von 65 Prozent der Familien genutzt. Da die Kinder während dieser Zeit viel Zeit im häuslichen Umfeld verbrachten und dort auch ihre schulischen Aufgaben erledigten, untersuchte die Studie die räumlichen Gegebenheiten. 78 Prozent der Kinder stand ein eigenes Zimmer, indem sie ungestört spielen und Hausaufgaben machen können, zur Verfügung. Je älter ein Kind, desto wahrscheinlicher war es, dass es ein eigenes Zimmer hat. Die Studie kam weiterhin zu dem Ergebnis, dass Kinder während dieser Zeit den meisten Kontakt mit Eltern und Geschwisterkindern hatten. Zu Freunden und Verwandten bestand deutlich seltener Kontakt als vor der Pandemie. Mit Müttern verbrachten die Kinder etwas mehr Zeit als mit Vätern. Väter waren in dieser Zeit häufiger berufstätig, während Mütter zu Hause für die Betreuung verantwortlich waren. Durch das Wegfallen von Freizeitangeboten, wie zum Beispiel Sportvereinen, stieg der Medienkonsum. Kinder spielten häufiger Videospiele oder surften im Internet. Bei der Freizeitgestaltung gab es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Mädchen bastelten häufiger, Jungen spielten häufiger Videospiele. Die Studie beschäftigte sich in einem weiteren Teil mit den Auswirkungen auf das Familienklima. Besonders dieser Aspekt ist auch für die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen von Bedeutung. Durch die neue Situation musste in vielen Familien die Kinderbetreuung parallel zum Homeoffice laufen. Die Belastung wurde durch Homeschooling noch weiter verstärkt. Je mehr Kinder in einem Haushalt leben, desto konfliktreicher war das Familienklima. Diese Konflikte fielen aber weniger stark ins Gewicht als anfangs angenommen. Die Kinder sahen die gemeinsam verbrachte Zeit als Gewinn. Kinder, die einen Zugang zu einem Garten oder Terrasse hatten, waren zufriedener als Kinder ohne diesen Zugang. Jedes vierte Kind zeigte trotzdem mehrmals in dieser Zeit Gefühle der Einsamkeit. Hiervon waren Einzelkinder häufiger betroffen. Insgesamt zeigt die Studie, dass die Pandemie eine große Herausforderung für alle Familien darstellt. Die Hauptbelastung tragen hier die Eltern. Wie die Studie aufgezeigt hat, ist der Kontakt zu Lehrpersonal und andern pädagogischen Fachkräften in dieser Zeit stark zurückgegangen. In Zukunft sollte laut Studie auch in dieser neuen Situation die Hilfe und Unterstützung für Eltern ausgebaut werden (Langmeyer et al., 2020).
4.3. Complexity Science Hub Vienna
Trotz dieser gravierenden Auswirkungen scheint die durchgeführte Schul- und Kindertagesstättenschließung eine gute Maßnahme gewesen sein, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Eine Studie des internationalen Wissenschaftsteams Complexity Sciencew Hub Vienna hat eine Wirksamkeitsbeurteilung der europäischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus durchgeführt. Studienleiter war Herr Peter Klimek (CSH, MedUni Wien). Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig. Neben der sozialen Distanzierung war die Schulschließung die wirksamste Maßnahme zur Eindämmung des Virus. Die Studie stellt aber zusätzlich klar, dass nicht eine einzelne Maßnahme ausreichend ist, sondern dass nur die Kombination von mehreren Maßnahmen erfolgversprechend ist. Die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen reduziert die Reproduktionszahl um maximal 0,34 Punkte (Haug et al., 2020). Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Diese Zahl sollte, wenn möglich unter eins bleiben (RobertKoch-Institut, 2020).
Alle vorgestellten Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 starke Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche hatten, aber unvermeidbar gewesen sind.
5. Empirische Untersuchung
5.1. Methodologische Positionierung
Diese Forschungsarbeit bearbeitet eine rekonstruierende Untersuchung mithilfe von leitfadengestützten Experteninterviews. Dieses Vorgehen gehört zum Bereich der empirischen Sozialforschung. Um zu verstehen, was empirische Sozialforschung ist, wird zuerst erläutert, was allgemein unter dem Begriff Forschung zu verstehen ist.
,, Forschung ist ein kollektives Unternehmen von Menschen, die gemeinsam Wissen über die uns umgebende Welt und über uns selbst erarbeiten. Es tut der Kollektivität dieser Arbeit keinen Abbruch, dass die Menschen über die ganze Welt verteilt sind und einander selten oder nie zu Gesicht bekommen. Der Gegenstand ihres gemeinsamen Unternehmens ist nämlich ein gemeinsamer Wissensbestand, der in Form von Theorien, Methoden, Daten und Artefakten- z. B. Forschungsinstrumenten oder Computerprogrammen- existiert.“ (Gläser & Laudel, 2010, S. 23)
Forschung ist ein kollektives Unternehmen, das bedeutet ein gemeinschaftliches Unternehmen, zu dem alle Forschenden ihren Anteil geben. Die Forschenden können über die ganze Welt verteilt sein und so unterschiedliche Daten zu verschiedenen Themen sammeln, die aufgrund einheitlicher Regelungen des Forschungsprozesses miteinander in Verbindung gebracht werden können. Unterschiedliche Theorien können sich gegenseitig ergänzen, aber auch widerlegen oder ersetzen. Alle Beteiligten haben das Ziel, neues Wissen zu generieren und Wissenslücken zu füllen (Gläser & Laudel, 2010, S. 23).
Um den Begriff empirische Sozialforschung zu erläutern, wird nun zunächst erklärt, was Empirie bedeutet und im Anschluss daran, was unter Sozialforschung zu verstehen ist. Empirie ist die Sammlung von Daten. Diese erfolgt systematisch durch die Nutzung von verschiedenen Methoden und Techniken zur Datenerhebung. Empirie bedeutet in diesem Zusammenhang Erfahrung. Die gesammelten Daten sind Erfahrungen. Anhand dieser Erfahrungen werden theoretische Annahmen entwickelt und an der Realität überprüft. Deswegen wird die Empirie als Erfahrungswissenschaft bezeichnet (Blanz, 2015, S. 12).
Sozialforschung bedeutet, dass der zu untersuchende Sachverhalt soziale Kontexte erklären soll. Die Untersuchung bezieht sich auf eine soziale Situation, die rekonstruiert wird. Ein sozialer Prozess meint in diesem Rahmen alle Prozesse, die sich auf das Zusammenleben der Menschen, die Interaktion der Menschen und auf mehr als eine beteiligte Person beziehen (Gläser & Laudel, 2010, S. 15).
Forschungsmethoden können in Qualitative und Quantitative unterschieden werden. Quantitative Methoden sammeln eine große Anzahl objektiver, vergleichbarer Daten. Diese geben einen groben Überblick, lassen jedoch keine Einsicht in Einzelfälle zu. Die Forschungsfrage, wie wirkt sich die Pandemie durch SARS-CoV-2 auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen aus, soll mit einer qualitativen rekonstruierenden Sozialforschung beantwortet werden. Diese ist eine Form der empirischen Datenerhebung. Nicht die Menge der erfassten Daten ist relevant. Einzelfälle sollen tiefergehend beleuchtet werden. Wichtig ist die subjektive Sichtweise der Interviewteilnehmer und wie sie den sozialen Sachverhalt schildern. Es soll ein Sinnzusammenhang zwischen der Pandemie durch SARS-CoV-2 und Ausübung der tatsächlichen Arbeit gefunden werden (Misoch, 2015, S. 3536).
Bei der qualitativen Sozialforschung müssen folgende Prinzipien beachtet werden:
1. Offenheit: So wenig wie möglich soll im Vorfeld bereits vorausgesetzt werden, damit ein offener Prozess gewährleistet ist. Die Antwort auf die Forschungsfrage wird erst während des Forschungsprozesses erarbeitet. Die Richtung, in die sich die Forschung entwickelt, ist im Vorfeld nicht vorgegeben. Die Forschung kann sich auch in eine Richtung entwickeln, die den Forschenden eventuell nicht gefällt. Der Forschungsprozess ist kein linearer Vorgang, sondern zirkulär. Unterschiedliche Forschungsschritte müssen eventuell mehrmals wiederholt werden. Die Forschenden dürfen zu keinem Zeitpunkt vorschnell urteilen und ihre Offenheit verlieren. Diese Offenheit hat den Vorteil, dass keine Informationen durch vorzeitiges Selektieren verloren gehen (Hopf, 2016, S. 7-9).
2. Forschung als Kommunikation: Ein Forschungsprozess setzt eine Interaktion und Kommunikation zwischen den Forschenden und dem Forschungsobjekt voraus. Hierbei ist zu beachten, dass jeder Mensch seine eigene Realität konstruiert. Jeder Befragte hat eine andere Wirklichkeit. Die Sprache des Subjektes wird auf- beziehungsweise angenommen. Das wird auch später bei der Transkription deutlich, bei der die Aufzeichnung des Interviews wortwörtlich erfolgen muss. Die Forschenden passen ihre Sprachwahl der alltagsweltlichen Sprache an, damit die Interviewteilnehmer alles verstehen (Lamnek & Krell, 2016, S. 35).
3. Prozesscharakter von Forschung und Gegenstand: Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Forschungsprozess um einen kommunikativen Prozess. Das bedeutet, dass alle Beteiligten durch ihre eigenen Deutungsmuster eine gemeinsame soziale Wirklichkeit konstituieren. Das heißt, dass die soziale Wirklichkeit durch die Beteiligten geschaffen wird. Diese Muster sollen dokumentiert werden und durch die Forschungsarbeit erklärt werden. Zusätzlich unterliegen die zu untersuchenden sozialen Phänomene ebenfalls einer Prozesshaftigkeit. Es handelt sich also um keine statischen Prozesse. Dieser Aspekt muss bei der Deutung und Auswertung der Forschungsergebnisse beachtet werden (Lamnek & Krell, 2016, S. 35).
4. Reflexivität von Gegenstand und Analyse: Sowohl der Forschungsprozess als auch der Forschungsgegenstand sind reflexive Prozesse. Die Forschenden müssen zu jedem Zeitpunkt anpassungsfähig bleiben und das eigene Verhalten reflektieren. Der Forschungsprozess an sich ist, wie oben bereits erwähnt zirkulär, sodass die einzelnen Prozessschritte nicht starr festgelegt sind (Lamnek & Krell, 2016, S. 36). Die Selbstreflexion des Forschungsprozesses wird in Kapitel 7 ausführlich erläutert.
5. Explikation: Der Forschungsprozess muss nachvollziehbar und überprüfbar gestaltet sein. Gewährleistet wird dies durch die ausführliche Dokumentation des gesamten Forschungsprozesses und die Anwendung anerkannter Forschungsverfahren, die intersubjektiv durch andere Forschende überprüfbar sind. Das bedeutet, dass alle Forschenden den Prozess nachvollziehen und Ergebnisse deuten können (Lamnek & Krell, 2016, S. 37).
6. Flexibilität: Flexibilität bedeutet, dass trotz Nutzung standardisierter Verfahren ein gewisses Maß an Flexibilität erhalten bleibt. Hierzu gibt es offene Auswertungsverfahren, die trotz standardisiertem Vorgehen ein hohes Maß an Flexibilität gewährleisten (Lamnek & Krell, 2016, S. 38).
Diese Forschungsarbeit gehört zum Bereich der empirischen Sozialforschung. Es werden qualitative Daten erhoben, die zur Rekonstruktion eines sozialen Phänomens genutzt werden. Die oben genannten Prinzipien werden zu jeder Zeit beachtet. Der Forschungsprozess wird offen und flexibel gestaltet sein. Die Kommunikation und der Prozesscharakter von Forschung und Gegenstand werden beachtet. Es finden eine Reflexion des Forschungsprozesses sowie eine Selbstreflexion der Forscherin statt. Die Dokumentation erfüllt die Kriterien zur intersubjektiven Überprüfbarkeit und wird klar und nachvollziehbar sein.
5.2. Forschungsfeld und Sampling
Nachdem die methodologische Positionierung klar ist, wird anschließend das Forschungsfeld bestimmt. Forschungsfelder sind die Umgebungen, in denen die zu untersuchenden sozialen Phänomene stattfinden. Hierzu zählen nur natürliche Handlungsfelder. Künstlich erzeugte Situationen gehören nicht dazu. Künstlich erzeugte Situationen wären zum Beispiel eine imitierte nachgestellte Szene, in der Informationen über die jeweilige Situation gewonnen werden sollen. Diese künstliche Situation kann aber keinen Aufschluss über das tatsächliche Verhalten in einer vergleichbaren natürlichen Situation geben. Forschungsfelder können öffentliche Orte, bestimmte soziale Gruppen oder die Zugehörigkeit zu einem sozialen Milieu sein. Zu Beginn des Forschungsprozesses muss festgelegt werden, wie der Zugang zu dem zu erforschenden Feld erfolgen kann. In dieser Forschungsarbeit erfolgt der Zugang über ein leitfadengestütztes Experteninterview mit Fachkräften der Sozialen Arbeit, die als sozialpädagogische Familienhilfen tätig sind. Der Zugang zu den potenziellen Interviewpartnerinnen und -partner wurde durch direktes telefonisches und persönliches Nachfragen eröffnet. Für eine vertrauensvolle Arbeitsbasis, war es der Forscherin wichtig, den Kontakt persönlich herzustellen und nicht anhand eines anonymen Aufrufs über Internet oder andere soziale Medien (Blanz, 2015, S. 182).
Zur Sicherstellung, dass möglichst spezifische Daten gewonnen werden, die zur Beantwortung der Forschungsfrage geeignet sind, muss im Vorfeld geklärt werden, was Expertinnen und Experten in Experteninterviews ausmacht. Expertinnen und Experten sind Menschen, die über Spezialwissen über die zu erforschenden Sachverhalte verfügen. Sie sind also Fachkundige. Fachkundige können zum Beispiel Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sein, die über fachkundiges Wissen in ihrem Fachbereich verfügen. Fachkundige können ebenfalls Menschen sein, die sich in ihrer Freizeit sehr viel mit einem Thema beschäftigen und viel über dieses Thema in Erfahrung bringen. Die Gemeinsamkeit dieser beiden Beispiele liegt in dem vorhandenen Wissen. Beide Seiten verfügen über ein besonderes Wissen in diesem speziellen Bereich. Mithilfe eines Interviews mit Fachkundigen wird dieses Wissen erschlossen. In dieser Forschungsarbeit soll Wissen über die Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf die in der Praxis tätigen sozialpädagogischen Familienhilfen erschlossen werden. Die Befragten sind also das Medium, über das der Forschungsprozess Wissen zu dem genannten Sachverhalt erlangen soll. Folglich sind nicht die Fachkundigen das Objekt dieser Untersuchung, sondern das Wissen der Fachkundigen über die im Forschungsprozess relevanten Sachverhalte. Persönliche Einstellungen und Gefühle der Fachkundigen sollen nicht im Vordergrund stehen, sondern das Wissen über den zu erforschenden Sachverhalt (Gläser & Laudel, 2010, S. 1112).
Die Auswahl wird anhand der relevanten Informationen vorgenommen und wer am ehesten dazu in der Lage ist, diese Informationen präzise weiterzugeben. Beachtet werden muss, wer dazu bereit ist, die benötigten Informationen weiter zu geben (Gläser & Laudel, 2010, S. 117).
Die Bereitschaft, diese Informationen weiterzugeben, wurde im Vorfeld der Studie telefonisch bei unterschiedlichen Einrichtungen erfragt. Die Bereitschaft war niedriger als erwartet, sodass sehr viele Telefonate nötig waren, um passende Fachkundige für die Interviews zu finden.
In unserem Kontext müssen die Fachkundigen mindestens drei Jahre als sozialpädagogische Familienhilfe gearbeitet haben und im ersten Halbjahr des Jahres 2020 praktisch tätig gewesen sein. So wurde gewährleistet, dass die befragten Fachkundigen über die entsprechenden Informationen des relevanten Sachverhaltes verfügen. Damit ist sichergestellt, dass die ausgewählten Fachkundigen über das Wissen und die Lebenserfahrung zur Beantwortung der Forschungsfrage, verfügen. Relevant für diese Untersuchung ist also nur diese eine Sequenz im Leben der Fachkundigen (Misoch, 2015, S. 50).
5.3. Erhebungsverfahren
5.3.1. Leitfadengestütztes Experteninterview
Wie bereits gesondert festgestellt, helfen leitfadengestützte Interviews mit Fachkundigen dabei, soziale Konstruktionen und Prozesse zu rekonstruieren. In dieser Forschungsarbeit besteht der zu untersuchende Prozess daraus aufzuzeigen wie die Pandemie durch SARS-CoV-2 die praktische Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen beeinflusst hat. Deswegen wird die Forschungsarbeit auch als eine rekonstruierende Untersuchung bezeichnet (Gläser & Laudel, 2010, S. 13).
In dieser Forschungsarbeit wird ein leitfadengestütztes Interview mit Fachkundigen durchgeführt, um sicherzustellen, dass alle benötigten Daten erhoben werden. Bei der Durchführung des Interviews werden folgende Punkte beachtet: Kulturell festgelegte Kommunikationsregeln werden für einen guten Einstieg beachtet. Das fängt beispielsweise mit einer freundlichen Begrüßung an und dass erst gesprochen wird, wenn einer der Gesprächspartner ausgesprochen hat. Die Interviewpartner dürfen jederzeit die Antwort auf eine Frage ablehnen, ohne dass ihnen Sanktionen drohen. In unserem Fall stellt die Forschende die Fragen und die Interviewteilnehmer antworten. Das Interview verfolgt ein bestimmtes Informationsziel (Gläser & Laudel, 2010, S. 112).
5.3.2. Erstellung des Leitfadens
Zur Umsetzung des Interviews muss im Vorfeld ein Interviewleitfaden erstellt werden. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass die Forschungsfrage, die in einem wissenschaftlichen Kontext erstellt wurde, umformuliert wird. Hier wird die Lebenswelt der Interviewteilnehmer beachtet, da nicht alle über ein einheitliches wissenschaftliches Hintergrundwissen verfügen. Der Leitfaden wird erstellt, um den Kommunikationsprozess zu planen und zu gestalten. Nur durch eine gute Planung können tatsächlich alle relevanten Informationen erhoben werden. Wichtig für die wissenschaftliche Arbeit ist, dass die Interviewten nicht schon durch die Fragen in eine bestimmte Richtung gedrängt werden. Die Fragen dürfen die mögliche Antwort nicht im Vorfeld beeinflussen. Die Fragen müssen spezifisch genug sein, um die Informationen über die Forschungsfrage zu liefern. Zu allgemein formulierte Fragen führen zu keiner konkreten Beantwortung der Forschungsfrage (Gläser & Laudel, 2010, S. 115-116).
Da die Art und Weise der Fragen entscheidend ist, muss in dieser Phase des Forschungsprozesses sehr genau gearbeitet werden. Denn wie eine Frage gestellt wird, hat großen Einfluss auf die Antwort. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, die Offenheit des Prozesses nicht zu gefährden, da bei einem Leitfaden die Gefahr besteht, dass das Handeln zu streng an diesen Leitfaden angepasst wird. Der Leitfaden soll dem Interview eine bestimmte Struktur geben, hebelt aber nicht die Offenheit und zirkuläre Arbeitsweise aus. Die Fragen werden auf den Gesprächsverlauf angepasst und können so eventuell in unterschiedlicher Reihenfolge gestellt werden. Eine Frage kann auch beantwortet werden, ohne dass sie gestellt wurde. Hier wird nicht starr an dem vorhandenen Leitfaden festgehalten, sondern flexibel und offen reagiert. Während des Interviews werden keine Interpretationen und Deutungen des Gesagten vorgenommen. Die Rollen zwischen fragestellender Forscherin und befragten Fachkundigen sind klar festgelegt (Gläser & Laudel, 2010, S. 121).
Für die durchzuführenden Interviews werden hauptsächlich Faktfragen verwendet. Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass sich die Antworten auf nachprüfbare Tatsachen beziehen. Faktfragen lassen sich noch einmal in Fragen nach erlebten Erfahrungen, Wissensfragen und Hintergrundfragen unterteilen. Der Fokus dieses Interviews wird auf Fragen nach durchlebten Erfahrungen liegen. Zusätzlich wird es Hintergrundfragen geben, die die berufliche Laufbahn betreffen. Am Ende werden die Befragten die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu dem Untersuchungsthema mitzuteilen. Alle Fragen sollen zusätzlich realitätsbezogen sein. Das bedeutet, dass sie keine hypothetischen Antworten beinhalten. Fragen, die mit Ja und Nein zu beantworten sind, werden nur in geringem Maß genutzt, da der Fokus auf inhaltlichen Aussagen liegt (Gläser & Laudel, 2010, S. 123,).
Die Fragen werden teilweise als Erzählanregungen gesehen. Manche werden aber auch Detailantworten verlangen. Das Interview beginnt mit einer Hinleitung zum Thema und einem kurzen Überblick über das zu erforschende Thema. Darauf folgt eine Einleitungsfrage, die die Interviewten dazu veranlassen soll, sich dem Thema zu nähern. Im Anschluss werden direkt die Hauptfragen gestellt, die umfassende spezielle Informationen erheben sollen. Durch gezieltes Nachfragen wird versucht, alle relevanten Informationen zu erhalten (Gläser & Laudel, 2010, S. 128).
Bei der Formulierung von Fragen wird auf Einfachheit und Klarheit geachtet. Missverständliche Fragen müssen vermieden werden. Hier kann ein Spannungsverhältnis entstehen. Fragen, die alle relevanten Fakten enthalten, um durch die Interviewpartner eine möglichst konkrete Antwort zu erhalten, werden schnell sehr komplex und unübersichtlich. Eine Lösung für dieses Problem bietet die sogenannte Plattformfrage. Sie besteht aus einer Plattform und einer anschließenden Frage, die die inhaltlichen Aspekte enthält. Verwendete Wörter sollten, wenn möglich der Alltagssprache der Interviewten entsprechen und keine mehrdeutigen Verständnisse beinhalten (Gläser & Laudel, 2010, S. 141).
Ein Muster des Leitfadens befindet sich im Anhang A. Nach der Durchführung des ersten Interviews wurde der Leitfaden ergänzt, damit wichtige Themen in allen geführten Interviews gleichermaßen berücksichtigt werden. Ergänzt wurde eine Frage, die sich mit technischen Schwierigkeiten bei Online-Meetings beschäftigt. Zusätzlich wurde noch eine Frage zum Homeschooling und dem Thema Treffen im Freien ergänzt.
5.4. Durchführung
Die Interviews mit den Fachkundigen wurden an drei verschiedenen Tagen durchgeführt und aufgezeichnet. Die Datenschutzvereinbarung wurde im Vorfeld bereits an die Teilnehmerinnen gesendet und unterzeichnet. Das erste Interview fand mit einer Interviewteilnehmerin statt, die bei einem freien Träger arbeitet. Dieser erbringt im Auftrag des zuständigen Jugendamtes Leistungen, in denen eine sozialpädagogische Familienhilfe benötigt wird. Das zweite Interview fand ebenfalls mit einer sozialpädagogischen Familienhilfe eines freien Trägers statt, die im Auftrag des Jugendamtes tätig ist. Das dritte Interview fand mit einer Familienhilfe, die direkt für das zuständige Jugendamt arbeitet, statt. Das vierte Interview wurde mit einer sozialpädagogischen Familienhilfe geführt, die für einen kirchlichen Träger arbeitet. Auf nähere Angaben zum Arbeitgeber wurde aus Gründen der Anonymisierung verzichtet. Von allen vier Interviews wurde eine Audioaufzeichnung erstellt. Für jedes Interview ist ein Zeitrahmen von 30 bis 60 Minuten festgelegt.
5.5. Transkription
Bei der Transkription wurden die aufgezeichneten Audiodateien verschriftlicht. Es können sowohl verbale wie auch nonverbalen Informationen transkribiert werden. Nonverbale Informationen wären zum Beispiel Gesprächspausen, Gesten oder die Mimik der Interviewten. In dieser Studie wurden nonverbale Äußerungen nicht transkribiert, weil sie zur Beantwortung der Forschungsfrage irrelevant sind. Der Vorgang der Verschriftlichung ist wichtig, da die gesprochene Sprache sehr komplexe Daten sind, welche schlecht ausgewertet werden können. Mithilfe der Transkription wurden die Daten für die spätere Analyse fertiggestellt. Die Durchführung musste sehr genau und fehlerfrei erfolgen, da die Qualität der Studie sonst gefährdet ist (Blanz, 2015, S. 389).
Hier soll das oben beschriebene Kriterium der Nachvollziehbarkeit durch eine gute Dokumentation erfüllt werden. Anhand der Transkription der aufgezeichneten Interviews kann die darauffolgende Auswertung auch von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nachvollzogen werden. Die Transkription hat die Forscherin eigenhändig durchgeführt. Es wurden pro zehn Minuten Interviewzeit eine Stunde Transkriptionszeit geplant. Genutzt wurde das System der vollständigen Transkription. Das bedeutet, dass alle verbalen Inhalte transkribiert wurden. Bei der Transkription wurde die deutsche Rechtschreibung beachtet und Dialekte werden ins Hochdeutsche übersetzt (Blanz, 2015, S. 394-395).
Bei der Transkription wurde jede Zeile nummeriert. Dies erleichterte die Zitation. Jedes Interview wurde nach dem gleichen Schema verschriftlicht (Blanz, 2015, S. 395).
Die komplette Audiodatei muss lückenlos verschriftlicht werden. Es darf nichts ausgelassen werden. Bei Audiodateien muss zusätzlich beachtet werden, dass es zu Überlappungen kommen kann. Diese Überlappungen müssen ebenfalls vollständig erfasst werden. Auch etwaige Fehler und Satzkorrekturen werden wortwörtlich übernommen. Kommt es beim Abspielen der Audiodatei zu unverständlichen Äußerungen, muss dies in der Transkription ersichtlich sein (König et al., 2016, S. 259-261).
Ein äußerst wichtiger Punkt bei der Transkription ist somit die Sorgfalt. Zurückzuführen ist dies auch auf ethische Prinzipien, die bei der Durchführung einer Forschungsarbeit zu beachten sind. Der transkribierte Text muss zu jeder Zeit mit den Aussagen der Interviewten übereinstimmen. Es darf nichts abgeändert, weggelassen oder dazugeschrieben werden, was nicht gesagt wurde (Misoch, 2015, S. 26).
5.6. Auswertungsverfahren
Die Transkription wurde mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet. Bei diesem Auswertungsverfahren ist das Bilden von Kategorien ein wichtiger Aspekt. Der transkribierte Text wurde mehrmals verkürzt und auf das Wichtigste reduziert, um so Kategorien zu bilden. Textpassagen, die keiner Kategorie zugeordnet werden, verloren für die Auswertung ihre Bedeutung. Deshalb ist es enorm wichtig, bei der Bildung der verschiedenen Kategorien sehr sorgfältig vorzugehen und immer genau zu überprüfen, ob alle wesentlichen Aspekte des Urtextes beachtet wurden. Ziel dieser Kategorienbildung ist es, die Forschungsfrage zu beantworten. Dies hat zur Folge, dass während des Auswertungsverfahrens ein Teil der Offenheit verloren geht. Die Kategorien müssen zur Beantwortung der Forschungsfrage nützlich sein. Der Auswertungsprozess ist regelgeleitet und wird anhand eines vorgegebenen Systems durchgeführt (Mayring, 2019, S. 3).
5.6.1. Material
Im Rahmen dieser Studie wurden vier leitfadengestützte Experteninterviews geführt, die im Anschluss transkribiert wurden. Die Interviews wurden mittels einer Audiodatei aufgezeichnet. Die Interviewten haben vor der Durchführung des Interviews eine Einwilligungserklärung zur Aufzeichnung und Nutzung der Daten unterschrieben, siehe Anhang B. Die Audioaufnahmen werden nach Abschluss dieser Arbeit gelöscht.
5.6.2. Entstehung und Charakterisierung
Die Interviews wurden im Kontext dieser Bachelorarbeit geführt. Die Teilnahme an den Interviews war freiwillig. Bei der Durchführung wurde ein vorher erstellter Leitfaden genutzt. Die erste Interviewteilnehmerin arbeitet bei einem freien Träger, der im Auftrag des zuständigen Jugendamtes Aufträge ausführt, für die eine sozialpädagogische Familienhilfe benötigt wird. Dieses Interview wurde über Skype geführt, da ein persönliches Treffen nicht möglich war. Die zweite Interviewteilnehmerin arbeitet ebenfalls für einen freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Dieses Interview wurde ebenfalls über Skype geführt. Die dritte Interviewpartnerin arbeitet für das Jugendamt und das Interview wurde telefonisch geführt. Das vierte Interview fand bei einem kirchlichen Träger statt. Die Interviewteilnehmerin ist ebenfalls als Familienhilfe tätig. Die Interviews wurden aufgezeichnet und anonym unter dem Interviewdatum gespeichert. Der Fokus der Interviews lag auf den inhaltlichen Aspekten, sodass bei der Transkription nur das gesprochene Wort relevant war. Nonverbale Äußerungen wurden nicht beachtet (Mayring, 2007, S. 91). Die Interviewten wurden im Verlauf mit Person A, Person B, Person C und Person D bezeichnet. Die Skype-Interviews wurden positiv wahrgenommen. Während der Skype Interviews konnten die Gesichter und Gesten der Interviewten gut gesehen werden, was das gegenseitige Verstehen erleichtert hat. Dieser Blickkontakt und das Erkennen der Mimik des anderen haben bei dem Telefoninterview gefehlt. Das persönliche Interview in der Arbeitsstätte der letzten Interviewteilnehmerin wurde von der Forscherin schwieriger wahrgenommen. Vor Interviewbeginn wurde bei der Interviewerin Fieber gemessen, es musste ein Fragebogen zu möglichen Symptomen ausgefüllt werden und ein Nachverfolgungsbogen mit den Kontaktdaten. Das Interview fand hinter einer Plexiglasscheibe und mit Masken statt. Hier konnte trotz des persönlichen Kontaktes keine Mimik der Interviewteilnehmer erkannt werden. Lediglich in den Augen konnte teilweise ein Lächeln erahnt werden. Durch die Masken und die Plexiglasscheibe war das gesprochene Wort teilweise auch undeutlich zu verstehen. Kommunikation besteht nicht nur aus dem sprachlichen Teil, sondern aus unterschiedlichen Teilen. Hierzu zählen die Körpersprache, Mimik und Gestik und auch Gerüche. Bei den Skype Interviews fehlte lediglich der direkte Kontakt, bei dem Telefoninterview fehlte bereits der persönliche Kontakt und die Mimik und Gestik. Bei dem persönlichen Treffen fehlte die Mimik, das sprachliche Verstehen war erschwert und das Tragen der Masken und das viele Sprechen war anstrengend (Broszinsky-Schwabe, 2017, S.32).
5.6.3. Analyserichtung
In dieser Forschungsarbeit wurde die Verschriftlichung der durchgeführten Interviews ausgewertet. Nach dem inhaltsanalytischen Kommunikationsmodell ist die Richtung der Analyse durch den Text Aussagen über die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfe zu ermitteln (Mayring, 2015, S. 60).
Dies geschah, indem der Text von oben nach unten durchgearbeitet wurde. In dieser Forschungsarbeit wurden die Kategorien durch Induktion gebildet. Das bedeutet, dass sich die Kategorien während des Auswertungsprozess bilden und keine Kategorie zu Beginn feststeht. Dieses Vorgehen eignet sich gut, da es sich bei dem zu erforschenden Thema um ein neues Thema handelt, welches in der Theorie noch nicht gut erforscht wurde. Es können folglich keine Kategorien aus vergleichbaren Studien verwendet werden (Mayring, 2015, S. 67-69).
5.6.4. Fragestellung und Bestimmung der Analyseeinheit
Mit dieser Auswertung soll die Frage beantwortet werden, wie sich die Pandemie durch SARS-CoV- 2 auf die Arbeit von sozialpädagogischen Familienhilfen auswirkt. Interviewpartnerinnen sind drei sozialpädagogische Familienhilfen. Relevant für diese Untersuchung sind die Erfahrungen der sozialpädagogischen Familienhilfen in ihrer praktischen Tätigkeit während der derzeit bestehenden Pandemie (Mayring, 2015, S. 54-55).
Es wurden vier Interviews mit Fachkundigen durchgeführt. Jedes Interview entspricht einer Analyseeinheit. Die Kontexteinheiten bestehen aus den Antworten auf die einzelnen Fragen. Der größte Textbestandteil ist die Antwort auf die jeweilige Frage. Die Kodiereinheit, also der kleinste Materialbestandteil, der ausgewertet wird, ist ein einzelnes Wort (Mayring, 2015, S. 61).
5.6.5. Analysetechnik
Es gibt verschiedene Analysetechniken, die sich auf folgende drei Techniken zusammenfassen lassen. Bei der Zusammenfassung wird das Material, welches ausgewertet wird, reduziert. Dies geschieht in mehreren Teilschritten und wird solange fortgeführt, bis eine übersichtliche Struktur erreicht wird. Bei der Explikation wird zu einzelnen Textteilen nach zusätzlichen Informationen in der Theorie gesucht. Dies soll zu einem besseren Verständnis führen. Die letzte Technik ist die Strukturierung, bei der die Kriterien genauer gesagt die Kategorien im Vorfeld anhand von bereits gesammeltem theoretischem Hintergrundwissen erfolgt (Mayring, 2015, S. 67).
Bei dieser Auswertung wurde die Technik der Zusammenfassung genutzt. Die transkribierten Inhalte wurden so weit gekürzt und zusammengefasst, dass alle wesentlichen Inhalte erhalten bleiben und eine überschaubare Darstellung der Texte erarbeitet wurde. Wichtig ist hier, dass zu Beginn das vollständige Material bearbeitet wurde und erst in mehreren Teilschritten mit dem kürzen begonnen wird. Wie bereits beschrieben wurde, die Technik der Zusammenfassung und das induktive Kategorienbilden durchgeführt. Die Ausführung erfolgte nach dem Ablaufmodell zusammenfassender Inhaltsanalyse nach Mayring (2015), dass in Anhang L beigefügt ist.
Der erste Schritt, die Bestimmung der Analyseeinheiten, wurde bereits beschrieben. Im zweiten Schritt folgte die Paraphrasierung der inhaltstragenden Textstellen. Diese wurden nach dem folgenden Schema erarbeitet (Mayring, 2015, S. 72).
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