Betrachten wir ein Bild, beziehungsweise eine Fotografie, so ist da zunächst nur eine Fläche, welche ein reales Objekt abbildet. Die Aussage eines Bildes steckt jedoch dahinter und muss durch den Betrachter des Bildes entziffert werden. Flusser geht in seinem Werk "Für eine Philosophie der Fotografie" auf ebendiese Notwendigkeit der Entzifferung von Bildern ein. Gleichzeitig betont er aber auch den fortschreitenden Verlust dieser Fähigkeit, die mit der Massenkultur von Fotografie einhergeht. Durch den Fortschritt der Technik findet auch eine Veränderung in der Kultur statt, welche die Hinwendung zu einer Bevorzugung von Fotografien und Bildern vor Texten bedeutet. Hierbei stellt sich nun jedoch die Frage, inwiefern Fotografien entziffert werden können und was für eine Rolle die Erfindung der Fotografie in der Gesellschaft spielt.
Um diese Fragen beantworten zu können, sollen zusätzlich zu Flussers "Für eine Philosophie der Fotografie" auch Benjamins "Kleine Geschichte der Photographie" und Roland Barthes "Bemerkungen zur Photographie" herangezogen werden. Benjamin wählt dabei einen historischen Zugang in seinem Werk zur Fotografie, wodurch eine nahezu objektive Beschreibung über die Entstehung und die Entwicklungen der Fotografie gegeben wird. Besonders wichtig ist aber das Verhältnis von Kunst und Technik, welches er in seinem Aufsatz näher erläutert. Roland Barthes hingegen untersucht in seinen Bemerkungen zur Photographie, was das Faszinierende an Fotografien ist. Seine Herangehensweise ist hierbei äußerst subjektiv und bezieht sich mehr auf die Wirkungsweise der technischen Bilder.
Inhaltsverzeichnis
- Die Bedeutung der Fotografie
- Zwei Einschnitte in der menschlichen Kultur
- Erfindung der Schrift
- Erfindung der Fotografie
- Flussers Zitat „Der Analphabet ...“
- Entwicklungen in der digitalen Kultur
- Fotografie als Massenphänomen
- Bedeutung der Fotografie im Text-Bild-Verhältnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Fotografie im Wandel der Kultur und Gesellschaft. Der Autor, Vilém Flusser, setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich der Einfluss der Fotografie auf das menschliche Bewusstsein und die kulturelle Wahrnehmung verändert hat. Im Fokus stehen dabei die Rolle der Fotografie im Vergleich zur Schrift und die zunehmende Dominanz des Bildhaften in der digitalen Welt.
- Der Einfluss der Fotografie auf das menschliche Bewusstsein
- Das Verhältnis von Fotografie und Schrift
- Die Bedeutung der Fotografie in der visuellen Kultur
- Die Entzifferung von Bildern in der digitalen Welt
- Die Rolle des Fotografen und die Manipulation von Bildern
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einführung in die Bedeutung der Fotografie, wobei der Autor auf die beiden bedeutenden Einschnitte in der menschlichen Kultur, die Erfindung der Schrift und die Erfindung der Fotografie, eingeht. Er beschreibt die Dominanz des gemalten Bildes vor der Erfindung der Schrift und die Bedeutung der Imagination für die Entschlüsselung von Bildern.
Weiterhin analysiert der Text die Rolle der Fotografie in der modernen Gesellschaft und die zunehmende Digitalisierung. Flusser stellt die These auf, dass Analphabeten durch die Dominanz der Bilder nicht mehr von der Kultur ausgeschlossen werden, sondern sogar an der in Bildern verschlüsselten Kultur teilhaben.
Die Arbeit vertieft diese These durch die Betrachtung der Werke von Walter Benjamin und Roland Barthes, die sich ebenfalls mit der Bedeutung der Fotografie auseinandersetzen. Benjamin analysiert die Entstehung und Entwicklung der Fotografie im historischen Kontext, während Barthes die Faszination und Wirkungsweise von Fotografien untersucht.
Der Text beleuchtet abschließend die Bedeutung der Interpretation und Entzifferung von Bildern in der digitalen Welt. Er analysiert die Manipulation von Bildern, die Rolle des Fotografen und die Auswirkungen der Massenkultur auf die Fotografie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Fotografie, Kultur, Gesellschaft, visuelle Kultur, Digitalisierung, Schrift, Imagination, Entzifferung von Bildern, Text-Bild-Verhältnis, Fotografie als Massenphänomen, Manipulation von Bildern, Fotografenrolle, Analphabeten, Walter Benjamin, Roland Barthes, Vilém Flusser.
- Arbeit zitieren
- Lena Morgenstern (Autor:in), 2020, Die Fototheorie. Ein Vergleich der Aufsätze von Flusser, Benjamin und Barthes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006903