In den Medien wird Psychopathie oft als vermeintlicher Schlüssel zum Berufserfolg angepriesen. Psychopathischen Menschen könnte es an Einsicht sowie Aufrichtigkeit mangeln, sodass die Erhebung derartiger Merkmale anhand von Selbstberichten anfällig für Verzerrungen scheint. In dieser Arbeit wurde daher die Konvergenz von Selbst- und Fremdeinschätzungen im Hinblick auf Psychopathie sowie deren Eignung als Prädiktoren von Berufserfolg geprüft. Unter Anwendung des Triarchic Psychopathy Measure (TriPM) wurden nicht nur das globale Konzept der Psychopathie, sondern auch die Facetten Disinhibition und Boldness im Einzelnen beleuchtet. Anhand eines Online-Fragebogens wurden von 127 Personen (Alter: M = 35.54, SD = 13.15) psychopathische Eigenschaften im Selbst- und Fremdbericht sowie Indikatoren des Berufserfolgs erhoben.
Die Studie folgte einem korrelativen Querschnittsdesign und wurde präregistriert. Selbst- und Fremdbericht korrelierten erwartungsgemäß stark positiv. Weder im Selbst- noch im Fremdbericht konnte Psychopathie als einheitliches Konstrukt Berufserfolg signifikant vorhersagen. Beruflicher Erfolg wies aber einen geringen negativen Zusammenhang zu Disinhibition sowie einen geringen positiven Zusammenhang zu Boldness auf. Der gefundene Zusammenhang zwischen Selbst- und Fremdbericht stimmt mit der aktuellen Forschungsliteratur überein. Die mangelnde Vorhersage des Berufserfolgs anhand psychopathischer Merkmale kann durch konträre Zusammenhänge der einzelnen Facetten mit beruflichem Erfolg erklärt werden. Die Ergebnisse dieser Studie bieten vielfältige Ansatzpunkte für weiterführende Forschung, welche bedeutsame Implikationen zum einen für die Forensik und zum anderen für den Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie aufdecken könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Erfolgsmodell Psychopathie?
- Methode
- Stichprobe
- Material
- Verfahren
- Datenanalyse
- Ergebnisse
- Konvergenz von Selbst- und Fremdbericht
- Psychopathie als Prädikator für Berufserfolg
- Diskussion
- Schlagwörter
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie untersucht die Konvergenz von Selbst- und Fremdeinschätzungen psychopathischer Merkmale sowie deren Eignung als Prädiktoren für Berufserfolg. Dabei wird das Triarchic Psychopathy Measure (TriPM) verwendet, um nicht nur das globale Konzept der Psychopathie, sondern auch die Facetten Disinhibition und Boldness im Einzelnen zu beleuchten.
- Konvergenz von Selbst- und Fremdeinschätzungen psychopathischer Merkmale
- Eignung von Selbst- und Fremdeinschätzungen als Prädiktoren für Berufserfolg
- Zusammenhang zwischen Disinhibition und Berufserfolg
- Zusammenhang zwischen Boldness und Berufserfolg
- Untersuchung des Triarchischen Modells der Psychopathie
Zusammenfassung der Kapitel
- Zusammenfassung: Die Studie stellt die zentrale Fragestellung und die wichtigsten Ergebnisse vor.
- Erfolgsmodell Psychopathie?: Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Diskussion um Psychopathie und Berufserfolg, erklärt die Notwendigkeit von Fremdeinschätzungen und führt die beiden Forschungsziele der Studie ein: die Untersuchung der Konvergenz von Selbst- und Fremdberichten sowie die Prüfung der Vorhersagekraft psychopathischer Merkmale für Berufserfolg.
- Methode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Stichprobe, die eingesetzten Messinstrumente (Material), die Durchführung der Studie (Verfahren) und die angewandte Datenanalyse.
- Ergebnisse: Die Ergebnisse der Studie werden präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Psychopathie, Triarchic Psychopathy Measure (TriPM), Selbstbericht, Fremdbericht und Berufserfolg. Die Studie erforscht die Konvergenz von Selbst- und Fremdberichten und untersucht die Vorhersagekraft psychopathischer Merkmale für Berufserfolg.
- Arbeit zitieren
- Nathalie Möller (Autor:in), 2021, Erfolgsmodell Psychopathie? Untersuchung von Selbst- und Fremdeinschätzungen psychopathischer Merkmale als Prädiktoren für Berufserfolg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007486