Die Nachahmung (arab.: Taqlid) gehört zu den zentralen Elementen im Islam. Sie ist seit den Anfängen der islamischen Religion im 7. Jahrhundert ein Teil der muslimischen Glaubenspraxis, die in allen fünf islamischen Rechtsschulen eine bedeutende Stellung genießt. Sie ist das zentrale Thema. Die vorliegende Arbeit ist somit ein Versuch, dem Verständnis von der korrekten Nachahmung im schiitischen Islam näherzukommen.
Außerhalb des islamischen Rechts hat die Nachahmung auch im ethisch-spirituellen Bereich einen außerordentlichen Stellenwert. Die Nachahmung von Verhaltensweisen und Handlungen großer islamischer Persönlichkeiten – allen voran des Propheten Muhammad soll den Menschen die höchsten Stufen der menschlichen Vervollkommnung erklimmen lassen. Teilweise geht die Nachahmung so penibel, dass sie selbst die kleinsten und banalsten Details mit einschließt. So treffen wir heute auf Muslime, die bemüht sind, ihre gesamte Lebensweise an der Lebensweise des Propheten Muhammad(oder anderer heiliger islamischer Persönlichkeiten) auszurichten. Das geht von der Art und Weise der Speiseaufnahme über der Bartlänge bis zum Kleidungsstil. Diese Form der grenzenlosen Nachahmung wird von denselben Menschen als notwendig und verpflichtend erachtet. Dabei lautet das dahinterstehende Argument wie folgt: Da es sich beim Propheten Muhammad um ein absolutes Vorbild handelt, sollte er auch in absoluter Hinsicht imitiert werden. Für andere Muslime gründet diese umfassende Form der Nachahmung auf ein falsches Verständnis, da es nicht zwischen dem Wandelbaren und Unwandelbaren unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Nachahmung (taqlid) im islamischen Recht (Fiqh)
- Die Formen der islamischen Nachahmung
- Passive Nachahmung
- Aktive Nachahmung
- Bedeutung der Nachahmung im Kontext der islamisch-schiitischen Anthropologie
- Prophet Muhammad (s.) als zeitloses Nachahmungsvorbild
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Bedeutung der Nachahmung (taqlid) im schiitischen Islam. Sie untersucht die verschiedenen Formen der Nachahmung im islamischen Recht und beleuchtet die Rolle der Nachahmung in der islamisch-schiitischen Anthropologie. Darüber hinaus wird die herausragende Position des Propheten Muhammad (s.) als zeitloses Vorbild für die Nachahmung analysiert.
- Die Rolle der Nachahmung im islamischen Recht
- Die Unterscheidung zwischen passiver und aktiver Nachahmung
- Die Bedeutung der Nachahmung im Kontext der islamisch-schiitischen Anthropologie
- Die Bedeutung des Propheten Muhammad (s.) als Nachahmungsvorbild
- Die korrekte Anwendung der Nachahmung im schiitischen Islam
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Nachahmung im Islam ein und erläutert die zentrale Bedeutung der Nachahmung sowohl im islamischen Recht als auch im ethisch-spirituellen Bereich. Kapitel zwei konzentriert sich auf die Nachahmung im islamischen Recht (Fiqh) und beschreibt die Nachahmung als eine von drei Rechtsfindungsmethoden. Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Nachahmung im Kontext der religiösen Reife und hebt die Notwendigkeit der Nachahmung für den Laien hervor. Es wird auch die Unterscheidung zwischen den Zweigen der Religion und den wichtigen Glaubensgrundlagen im schiitischen Islam erläutert, wobei die Nachahmung nur für die Zweige der Religion gilt. Kapitel drei beschäftigt sich mit den Formen der Nachahmung und unterscheidet zwischen passiver und aktiver Nachahmung.
Schlüsselwörter
Islamisches Recht, Schiitischer Islam, Taqlid, Nachahmung, Rechtsfindungsmethoden, Anthropologie, Prophet Muhammad, Vorbild, Glaube, Glaubensgrundlagen, Zweige der Religion, Passive Nachahmung, Aktive Nachahmung
- Arbeit zitieren
- Ahmad Abbas (Autor:in), 2021, Über die Nachahmung im schiitischen Islam, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1012427