Diese Arbeit untersucht, inwiefern Terabithia in Katherine Patersons Jugendroman "Bridge to Terabithia" (1977) als fantastische Welt oder als Imagination der Figuren Jess und Leslie zu verstehen ist, indem Merkmale des Fantastischen herausgestellt und der Text auf diese Merkmale hin analysiert wird.
Bei der Beschäftigung mit dem Genre der Fantastik wird ersichtlich, dass eine Einordnung fantastischer Texte anhand des Kriteriums der Nähe oder Ferne zur Realität, also inwiefern die Texte mimetisch darstellend sind, schwerfällt. Die Fantastik kann zunächst aber durch ihre Distanz zur Realität definiert werden.
Immer wieder sind fließende Übergänge zwischen der "Realität" – die in dieser Arbeit als Alltagswelt bezeichnet wird, um die Möglichkeit realer Erlebnisse in der fantastischen Welt offen zu lassen – und der fantastischen Welt zu bemerken, so auch in Katherine Patersons 1977 erschienenem Jugendroman Bridge to Terabithia, der 2006 verfilmt wurde. Der Roman thematisiert die Freundschaft zwischen Jess Aarons und Leslie Burke, die gemeinsam Abenteuer in der von ihnen erschaffenen Fantasiewelt "Terabithia" erleben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Annäherung an die Elemente des Fantastischen in Bridge to Terabithia
- 2.1. Das Konzept des „Magic Code“ nach Maria Nikolajeva
- 2.2. Analyse der Elemente des Fantastischen nach Nikolajeva
- 3. Die Entstehung der fantastischen Welt auf Text- und Figurenebene
- 3.1. Entstehung der fantastischen Welt durch die Erzählerperspektive
- 3.2. Entstehung der fantastischen Welt durch die Imagination der Figuren
- 4. Die soziale Funktion der fantastischen Welt für Figuren und Lesende
- 4.1. Die Funktion der Fantasie für die Weiterbildung der Identität
- 4.2. Der Mehrwert der fantastischen Erlebnisse für die persönliche Realität
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und soziale Funktion der fantastischen Welt in Katherine Patersons Bridge to Terabithia. Sie analysiert, inwiefern Terabithia als fantastische Welt oder als Imagination der Figuren zu verstehen ist. Die Analyse basiert auf Maria Nikolajevas Konzept des „Magic Code“ und betrachtet die Erzählerperspektive sowie den Imaginationsprozess der Figuren.
- Analyse der Elemente des Fantastischen in Bridge to Terabithia nach Nikolajeva.
- Untersuchung der Entstehung der fantastischen Welt auf Text- und Figurenebene.
- Analyse der sozialen Funktion von Terabithia für die Figuren und potentiell für junge Leser.
- Bedeutung der Fantasie für die Identitätsbildung der Protagonisten.
- Der Mehrwert fantastischer Erlebnisse für die persönliche Realität der Figuren.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Fantastik in der Kinder- und Jugendliteratur ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Entstehung und sozialen Funktion der fantastischen Welt in Bridge to Terabithia. Sie hebt die Schwierigkeit der Einordnung fantastischer Texte anhand des Kriteriums der Nähe oder Ferne zur Realität hervor und benennt den Jugendroman von Katherine Paterson als Untersuchungsgegenstand. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf der Analyse der Elemente des Fantastischen nach Maria Nikolajeva und der Untersuchung der Erzählerperspektive sowie des Imaginationsprozesses der Figuren basiert. Schließlich wird die soziale Funktion der fantastischen Erlebnisse für die Figuren und Leser thematisiert.
2. Annäherung an die Elemente des Fantastischen in Bridge to Terabithia: Dieses Kapitel nähert sich dem Konzept des „Magic Code“ von Maria Nikolajeva an, um die Elemente des Fantastischen in Bridge to Terabithia zu definieren und zu analysieren. Es erläutert Nikolajevas Klassifizierung sekundärer Welten („Closed World“, „Open World“, „Implied World“) und die Bedeutung von „Magic Time“ und „Magic Passage“. Das Kapitel legt den Grundstein für die spätere Analyse des Romans, indem es die theoretischen Grundlagen für die Identifizierung und Interpretation fantastischer Elemente bereitstellt.
3. Die Entstehung der fantastischen Welt auf Text- und Figurenebene: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung der fantastischen Welt Terabithia sowohl auf der Ebene des Textes als auch auf der Ebene der Figuren. Die Analyse der Erzählerperspektive beleuchtet, wie der Text die fantastische Welt konstruiert und präsentiert. Die Untersuchung des Imaginationsprozesses der Figuren Jess und Leslie verdeutlicht, wie ihre individuellen Vorstellungen und Erfahrungen zur Schaffung und Gestaltung von Terabithia beitragen. Die Analyse verknüpft die textuelle Konstruktion mit der aktiven Beteiligung der Figuren, um ein umfassendes Verständnis der Entstehung der fantastischen Welt zu liefern.
4. Die soziale Funktion der fantastischen Welt für Figuren und Lesende: Das Kapitel analysiert die soziale Funktion der fantastischen Welt Terabithia für die Figuren Jess und Leslie, und impliziert die Relevanz für junge Leser, die sich mit den Figuren identifizieren. Es untersucht die Rolle der Fantasie bei der Identitätsbildung und dem Umgang mit Herausforderungen der Alltagswelt. Der Fokus liegt auf dem Mehrwert fantastischer Erlebnisse für die persönliche Realität und das psychosoziale Wachstum der Protagonisten. Die Analyse zeigt, wie die fantastische Welt als Raum der Verarbeitung von Gefühlen und der Bewältigung von Problemen dient.
Schlüsselwörter
Bridge to Terabithia, Fantastische Literatur, Kinder- und Jugendliteratur, Maria Nikolajeva, Magic Code, Sekundäre Welt, Imagination, Identitätsbildung, Realität, Fantasie, Erzählerperspektive, Soziale Funktion.
Häufig gestellte Fragen zu: Bridge to Terabithia - Eine Analyse der Fantastischen Welt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entstehung und die soziale Funktion der fantastischen Welt in Katherine Patersons Jugendroman Bridge to Terabithia. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern Terabithia als fantastische Welt oder als Imagination der Figuren zu verstehen ist.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Analyse basiert auf Maria Nikolajevas Konzept des „Magic Code“. Es werden Nikolajevas Klassifizierungen sekundärer Welten („Closed World“, „Open World“, „Implied World“) sowie die Bedeutung von „Magic Time“ und „Magic Passage“ berücksichtigt. Die Arbeit untersucht außerdem die Erzählerperspektive und den Imaginationsprozess der Figuren Jess und Leslie.
Welche Aspekte von Bridge to Terabithia werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Elemente des Fantastischen in Bridge to Terabithia nach Nikolajeva, die Entstehung der fantastischen Welt auf Text- und Figurenebene, die soziale Funktion von Terabithia für die Figuren und potentiell für junge Leser, die Bedeutung der Fantasie für die Identitätsbildung der Protagonisten und den Mehrwert fantastischer Erlebnisse für deren persönliche Realität.
Wie wird die Entstehung der fantastischen Welt analysiert?
Die Entstehung von Terabithia wird sowohl auf der Ebene des Textes (Erzählerperspektive) als auch auf der Ebene der Figuren (Imaginationsprozess von Jess und Leslie) analysiert. Die Arbeit untersucht, wie der Text die fantastische Welt konstruiert und präsentiert und wie die individuellen Vorstellungen und Erfahrungen der Figuren zur Schaffung und Gestaltung von Terabithia beitragen.
Welche soziale Funktion hat die fantastische Welt?
Die Arbeit analysiert die soziale Funktion von Terabithia für Jess und Leslie und impliziert die Relevanz für junge Leser. Es wird untersucht, wie die Fantasie bei der Identitätsbildung und dem Umgang mit Herausforderungen der Alltagswelt hilft. Der Fokus liegt auf dem Mehrwert fantastischer Erlebnisse für die persönliche Realität und das psychosoziale Wachstum der Protagonisten. Die fantastische Welt dient als Raum der Verarbeitung von Gefühlen und der Bewältigung von Problemen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage. Kapitel 2 nähert sich dem Konzept des „Magic Code“ an. Kapitel 3 untersucht die Entstehung der fantastischen Welt. Kapitel 4 analysiert die soziale Funktion der fantastischen Welt. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bridge to Terabithia, Fantastische Literatur, Kinder- und Jugendliteratur, Maria Nikolajeva, Magic Code, Sekundäre Welt, Imagination, Identitätsbildung, Realität, Fantasie, Erzählerperspektive, Soziale Funktion.
- Arbeit zitieren
- Mirca Schmithausen (Autor:in), 2019, Das Fantastische in "Bridge to Terabithia" von Katherine Paterson. Entstehung und soziale Funktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014684