In dieser Arbeit wird sich mit der Frage beschäftigt, wie der Wert eines Einfamilienhauses im Wege des Vergleichswertverfahrens ermittelt wird. Zunächst einmal müssen einige wichtige Grundsätze der Bewertung erläutert werden, bevor es zu den Einzelheiten des Vergleichswertverfahrens kommt. Im Zuge dessen werden das Vergleichspreis- und das Vergleichsfaktorverfahren anhand von Beispielen verdeutlicht. Da der Steuerpflichtige nach § 198 BewG die Möglichkeit hat, einen anderen Wert darzulegen, wird letztlich auch auf diese Vorschrift eingegangen sowie auf mögliche Steuerbefreiungen des Erbschaftsteuergesetzes.
Bei der Übertragung von Vermögenswerten von Todes wegen oder als Schenkung unter Lebenden fällt Erbschaft- beziehungsweise Schenkungsteuer an. Die Übertragung von Todes wegen meint unter anderem den Erwerb von Vermögensgegenständen durch Erbanfall (§1922 BGB), Vermächtnis (§§2147 ff. BGB) oder aufgrund eines geltend gemachten Pflichtteilsanspruch (§§2303 ff. BGB). Eine Schenkung meint jede freiwillige Zuwendung unter Lebenden, soweit der Empfänger der Schenkung dadurch bereichert wird.
Das Aufkommen der Erbschaft- und Schenkungsteuer im Jahr 2017 betrug rund 6,1 Milliarden Euro; dies entspricht ca. 0,8% des Gesamtsteueraufkommens. Dabei wurde in 89.978 Fällen Grundvermögen in Höhe von rund 19 Milliarden Euro vermacht beziehungsweise verschenkt. Da stellt sich die Frage, wie der Wert des Grundvermögens im Rahmen der Erbschaft- beziehungsweise Schenkungsteuer ermittelt wird. Zur Ermittlung des Wertes des Grundvermögens gibt es unterschiedliche Methoden, die an gewisse Voraussetzungen anknüpfen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundsätze der Bewertung
- 2.1 Wirtschaftliche Einheit
- 2.2 Grundbesitz
- 2.3 Bebaute Grundstücke
- 2.4 Einfamilienhaus
- 3 Vergleichspreisverfahren (direktes Vergleichswertverfahren)
- 3.1 Beispiel zum direkten Vergleichswertverfahren
- 3.2 Vergleichsfaktorverfahren (indirektes Vergleichswertverfahren)
- 3.3 Rechenbeispiel zum indirekten Vergleichswertverfahren
- 3.4 Hinreichende Übereinstimmung mit dem Vergleichsobjekt
- 3.5 Weitestgehende Übereinstimmung der wesentlichen Merkmale
- 3.6 Sachgerechte Berücksichtigung der Abweichungen
- 3.7 Beispiel zur sachgerechten Berücksichtigung der Abweichungen
- 3.8 Nichtbeanstandungsgrenze
- 3.9 Beispiel zur Nichtbeanstandungsgrenze
- 4 Überprüfung durch die Gerichte
- 5 Nachweis eines niedrigeren gemeinen Werts
- 6 Steuerbefreiung für Familienheime und vermietete Wohngrundstücke
- 7 Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Ermittlung des Vergleichswerts von Einfamilienhäusern im Rahmen der Erbschaft- und Schenkungsteuer. Sie analysiert die verschiedenen Methoden, die zur Wertermittlung im Vergleichswertverfahren angewendet werden, und stellt die rechtlichen Grundlagen sowie die praktische Anwendung anhand von Beispielen dar.
- Bewertung von Einfamilienhäusern im Erbschaftsteuerrecht
- Anwendung des Vergleichswertverfahrens
- Direktes und indirektes Vergleichswertverfahren
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Wertermittlung
- Relevanz des Vergleichswerts bei der Steuerbemessung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Vergleichswertverfahrens bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer, insbesondere im Zusammenhang mit der Bewertung von Einfamilienhäusern. Das zweite Kapitel stellt die grundlegenden Prinzipien der Bewertung nach dem Bewertungsgesetz vor und erklärt die verschiedenen Arten der wirtschaftlichen Einheiten, insbesondere im Hinblick auf Grundvermögen. Das dritte Kapitel behandelt die beiden wichtigsten Methoden des Vergleichswertverfahrens - das direkte und indirekte Vergleichswertverfahren - und erläutert deren Anwendung anhand von Beispielen. Abschließend werden die Möglichkeiten des Steuerpflichtigen, den Wert des Objekts anzufechten, sowie Steuerbefreiungen für Familienheime und vermietete Wohngrundstücke thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen des Erbschaftssteuerrechts und der Immobilienbewertung. Im Vordergrund stehen insbesondere das Vergleichswertverfahren, die Wertermittlung von Einfamilienhäusern, der gemeine Wert, die wirtschaftliche Einheit des Grundvermögens, das direkte und indirekte Vergleichswertverfahren sowie die Steuerbefreiungen für Familienheime und vermietete Wohngrundstücke.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Vergleichswertverfahren. Bewertung von Einfamilienhäusern nach dem Bewertungsgesetz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014956