Notfallseelsorge


Ausarbeitung, 2001

7 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Was ist Notfallseelsorge?

Das Notfallseelsorgeprojekt ist ein Projekt von Rettungsdienst und Kirche. Während der Rettungsdienst für die Versorgung körperlicher Wunden zuständig ist, übernimmt die Notfallseelsorge die sogenannte "Psychische Erste Hilfe". Erstmals gab es ein solches Konzept in den 70er Jahren, Rettungsdienst und Kirche haben sich dann jedoch stark voneinander entfernt, und so ist das Projekt leider wieder aufgelöst worden. 1992 haben engagierte Pfarrer das Projekt aber wieder aufleben lassen und seitdem werden immer wieder in neuen Städten und Dörfern Notfallseelsorgeprojekte ins Leben gerufen.

Wer kommt als Notfallseelsorger in Frage?

Notfallseelsorger sind kirchliche Seelsorger (katholisch, sowie evangelisch), wie zum Beispiel Pfarrer, Kapläne oder auch Gemeindereferenten. Der Notfallseelsorger ist eine rein ehrenamtliche Tätigkeit.

Um Notfallseelsorger werden zu können muß man verschiedene Anforderungen mitbringen. Zum einen benötigt man eine abgeschlossene theologische Ausbildung, sowie die Kenntnis der bekanntesten Gebete und liturgischen Handlungen. Ebenso benötigt man ökumenische Erfahrung und Akzeptanz. Man kann sich den Geschädigten keinesfalls aussuchen und muß ebenso, wie auch die Rettungsorganisation, jedem Menschen helfen. Das jeder Mensch gleich ist, ist eine grundlegende Einstellung die man mitbringen muß. Auch der Rettungsdienst handelt nach einem Gleichnis aus der Bibel. Der Nachwuchs des Roten Kreuzes wird sehr früh mit diesem Gleichnis vertraut gemacht. Das Gleichnis des barmherzigen Samariters ist für sie ein unverzichtbarer Bestandteil der theologischen Grundlagen.

Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen. Es traf sich aber, daßein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sag, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit: als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; und er ging zu ihm, goß Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir ´ s bezahlen, wenn ich wiederkomme.

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Nach diesem Grundsatz müssen die Notfallseelsorger ihren "Dienst" antreten. Es muß ihnen gleichgültig sein, aus welchem Land die Hilfebedürftigen kommen, oder welcher Religion sie angehören.

Desweiteren muss die Einsatztaktik des Rettungsdienstes bekannt sein. Es ist von großer Wichtigkeit, daß die Notfallseelsorger mit dem Rettungsdienst zusammenarbeiten, es darf keine Alleingänge geben.

Um die oft schrecklichen Erlebnisse verarbeiten zu können, muss der Seelsorger selbst in einem seelsorgerischen Verhältnis stehen. Es muß Menschen geben, mit denen er über seine Erfahrungen sprechen kann, um diese besser verarbeiten zu können. Gegen die Schweigepflicht darf hier natürlich nicht verstoßen werden.

Wichtig ist auch, daß der Seelsorger zumindest einen Erste Hilfe Kurs abgelegt hat. Es kann nämlich durchaus vorkommen, daß der Seelsorger vor dem Rettungsdienst am Einsatzort eintrifft. Der Notfallseelsorger muß in der Lage sein den Verletzen entsprechend zu versorgen.

Verpflichtend ist auch die Teilnahme an Fortbildungen, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Man wird sich die Frage stellen warum die Seelsorger gerade kirchliche Seelsorger sind. Von vielen Menschen wird vorrausgesetzt, dass es die Aufgabe des Rettungsdiestpersonals ist den Patienten seelisch zu betreuen. Dies ist aber nicht ausreichend möglich. Es gibt viele Gründe, die einen hierfür speziell Ausgebildeten befürworten.

Kirchliche Mitarbeiter sind in ihrem Wirkungsbezirk bekannt. Die Menschen wissen wen sie vor sich haben und schenken ihnen oft besonderes vertrauen. Es ist für viele Menschen leichter mit jemandem zu sprechen, der ihnen nicht gänzlich unbekannt erscheint.

Außerdem sind deren Kleidung und Gerätschaften, wie zum Beispiel Gebetsbücher oder Kreuze bekannt.

Für die Kirche ist es außerdem einfacher Verbindung zu anderen seelsorgerischen Organisationen, wie der Krankenhausseelsorge aufzunehmen.

Der wichtigste Aspekt ist aber wohl, daß sich die Notfallseelsorger im Notfall voll und ganz den Betroffenen widmen könne. Hier kommen wir nun zu den guten Gründen für die Notfallseelsorger.

Gute Gründe für das Notfallseelsorgeprojekt

Die Einsatzkräfte des Rettungsdiestes haben in Notsituationen viel zu tun. Gerade bei Unfällen mit vielen Verletzen ist es ihnen nicht möglich alle Verletzten ausreichend zu betreuen. Hierfür fehlt ihnen einfach die Zeit, im Gegenteil, es herrscht oft Hektik und Chaos. Auch die Angehörigen der Verletzten oder Erkrankten werden oft nicht sensibel behandelt.

Außerdem sind Sanitäter nicht speziell im seelsorgerischen Bereich ausgebildet. In Sanitätskursen werden solche Themen zwar auch angesprochen, aber zu einer Vertiefung des Themas kommt es kaum.

All das sind Gründe dafür, dass man sich das Projekt überlegt hat, um endlich jemanden zu haben, der sich nicht nur speziell um die Verletzungen kümmert, sondern um das Wohlbefinden der Menschen.

Nun werde ich genauer auf die Aufgaben der Notfallseelsorger eingehen.

Aufgaben der Notfallseelsorger

Die Aufgaben des Notfallseelsorgers kann man in 3 Gruppen unterteilen. Dazu gehören die Betreuung primär geschädigter, die Betreuung sekundär geschädigter Personen und die Betreuung der Mitarbeiter der Hilfsorganisation.

Bei der Betreuung von primär geschädigten Personen geht es um die körperlich verletzen Personen, um die Personen die selbst am Unglück beteiligt waren/sind. Während der Behandlung, oder auch während der Wartezeit auf Rettung steht der Notfallseelsorger den Menschen bei. Auf Wunsch spendet er Sakramente oder feiert mit ihnen die Kommunion. Nicht selten wird für Sterbende oder Tote gebetet, oder der Tote wird bis zum Abtransport vom Seelsorger versorgt.

Unter sekundär geschädigten Personen versteht man die, die zwar beteiligt waren, aber unverletzt sind, aber auch Angehörige der Verletzen zählt man darunter. Gerade Eltern, Kinder oder ältere Personen brauchen Unterstützung. Oft stehen diese unter besonderem Schock. Das Rettungsdienstpersonal hat keine Zeit sich mit den Fragen und Gefühlen dieser Personen eingehend zu beschäftigen, also kann ein Notfallseelsorger hier von großer Hilfe sein.

Auch wenn es eine Todesnachricht zu überbringen gibt, übernimmt dies oft der Notfallseelsorger.

Oft wirkt der Notfallseelsorger auch noch Tage später. Die Betroffenen wünschen oft, dass der Seelsorger zu ihnen nach Hause kommt, um sie zu betreuen. Bei der Beerdigungsabwicklung wird in diesem Zusammenhang auch Hilfe geleistet.

Die letzte Aufgabe der Seelsorger ist die Betreuung der Helfer selbst. Bei großen, oder schrecklichen Unfällen sind die Sanitäter selbst seelisch so angegriffen, dass auch sie jemanden brauchen, mit dem sie über die Ereignisse sprechen können.

Notfallseelsorger werden also alarmiert, wenn: viele Personen verletzt sind, die Einsätze lang andauern, es Tote gibt, die psychische Belastung für Betroffene und Helfer besonders groß ist, bei Suizidfällen (Selbstmord), wenn es eine Todesnachricht zu überbringen gibt, wenn der Einsatzleiter es wünscht oder auf Wunsch der Betroffenen.

Wie vielfältig die Aufgaben sind möchte ich mit folgendem Beispiel aus der Realität deutlich machen:

EIN GANZ NORMALER EINSATZ

Hanjo von Wietersheim

20. Januar 1993, 2 Uhr früh, der Alarmempfänger reißt meine Frau und mich aus dem Schlaf:

"Einsatz für die Notfallseelsorge, Verkehrsunfall bei Herzlingen mit mehreren Toten."

Ich weiß, dass gleichzeitig mit mir der zweite diensthabende Notfallseelsorger alarmiert wird, der dichter an der Unfallstelle wohnt. Ich versuche, noch einen anderen, örtlich zuständigen Pfarrer zu erreichen, aber keiner hört das Telefon. So springe ich in meinen Overall und mache mich auf den Weg. Anfahrt ca. 20 km. Wetter: finster und nebelig. Obwohl ich schon seit vielen Jahren haupt- und ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig bin, bei solchen Einsätzen spüre ich das Adrenalin in den Adern und das Herz im Hals. Ich zwinge mich vorsichtig zu fahren.

Am Einsatzort sind Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst bei der Arbeit. Die Unfallstelle ist ausgeleuchtet. Ein PKW steht ausgebrannt und zugedeckt am Straßenrand, ein zweiter, leicht beschädigt, etwas weiter entfernt. Wegen der Nachtzeit zum Glück keine Zuschauer.

Ich melde mich beim Einsatzleiter und treffe dort auch den anderen Notfallseelsorger. Drei Personen sind verbrannt und befinden sich noch in dem zerstörten PKW. Der Fahrer des anderen PKW wird im RTW vom Notarzt behandelt, ein Zeuge wird von der Polizei vernommen. Ich spreche mich kurz mit meinen Kollegen ab. Gemeinsam mit den Feuerwehrleuten werden wir für die Toten im PKW beten, dann wird er für die Dauer der Leichenbergung dort bleiben, während ich mich um den Zeugen, den anderen Fahrer und eventuell um Angehörige kümmere.

Für den anderen Fahrer kann ich nichts tun. Er wird nach wenigen Minuten in das nächste Krankenhaus gebracht.

Der Zeuge, der den Unfall miterlebte, steht sichtbar unter dem Eindruck des Geschehenen. Er erzählt immer wieder, dass er den drei Verstorbenen nicht hatte helfen können, weil das Auto sofort in Flammen stand. Es war ein furchtbares Ereignis für ihn, dass er miterleben musste, wie drei Menschen verbrennt sind, ohne dass er helfen konnte. Er erzählt von seiner Tochter, die am nächsten Tag Erstkommunion feiern soll, und er weiß nicht, ob er diesen Festtag durchstehen wird. Nach und nach beruhigt er sich und wird nach ca. einer halben Stunde von Polizeibeamten nach Hause gebracht. Inzwischen wurde über das Kennzeichen der Halter des ausgebrannten PKW ermittelt. Die Adresse ist in der unmittelbaren Nähe der Unfallstelle. Zusammen mit dem Notarzt und einem Polizeibeamten gehe ich zu dem Haus. Erst nach längerem Klingeln öffnet eine ältere Dame, die sofort fragt, was passiert ist. Wir stellen uns vor und fragen, ob wir für einen Augenblick hinein kommen dürfen. Im Wohnzimmer fragen wir, wer denn mit dem PKW mit dem ermittelten Kennzeichen unterwegs sei, es ist ein Unfall geschehen. "Oh Gott, meine Enkeltochter Anna!" ruft die Dame und fängt sofort an zu weinen. Auf ihr weiteres Fragen hin bestätigen wir ihre ängstliche Vermutung, dass ihre Enkeltochter wahrscheinlich bei dem Unfall getötet wurde. (Die Leichen waren noch nicht identifiziert worden.)

Es gestaltete sich sehr schwierig, die Mutter des Mädchens und die Namen und Angehörigen der anderen Fahrzeuginsassen zu finden. Sie wurden erst im Laufe des Tages durch Polizeibeamte bzw. durch Freunde von dem Unglück benachrichtigt.

Ich blieb ca. eine Stunde bei der älteren Dame, um mit ihr zu reden und um jemanden zu suchen, der in dieser Nacht bei ihr bleiben konnte. Schließlich fanden wir eine befreundete Nachbarin, die sich bereit erklärte, dort zu bleiben. Zurück an der Unfallstelle, traf ich wieder meinen Kollegen. Dort waren inzwischen die Leichen geborgen worden. Mein Kollege sprach mit den Feuerwehrleuten, die die Leichen aus dem PKW geholt hatten. Sie waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und z.T. mit dem Plastik der Innenausstattung verklebt gewesen. Die Pause und das Gespräch taten allen beteiligten sichtbar gut. Keiner kam auf die Idee, das Erlebte mit flotten Sprüchen abzutun, denn es war Zeit und Gelegenheit, der Betroffenheit Ausdruck zu geben, unter der alle litten, und keiner musste Angst haben, dass er fürs seine Gefühle ausgelacht würde.

Später erzählten mir einige Feuerwehrleute, dass sie nach diesem Einsatz tagelang nichts essen konnten.

Nach Abschluss der Arbeiten an der Unfallstelle beendete der andere Notfallseelsorger seinen Einsatz und fuhr nach Hause. Ich ging noch einmal zu der älteren Dame und stellte fest, dass sie zunehmend verwirrter und unruhiger wurde und dass die Nachbarin Mit der Aufgabe der Betreuung überfordert war. In Absprache mit dem Notarzt ließen wir sie ins Krankenhaus bringen, um ihr dort auch medikamentös besser helfen zu können. Es stellte sich heraus, dass sie den psychischen Schock nicht gut verarbeiten konnte und das sie für längere Zeit im Krankenhaus bleiben musste.

Im Anschluss an den Unfall verbrachte ich noch einige Zeit auf der Polizeiwache, wo an der Identifikation der Leichen und am Herausfinden der Adressen der nächsten Angehörigen gearbeitet wurde. Besonders die Beamten, die selbst Kinder hatten, freuten sich über die Gelegenheit eines Gesprächs. Leider konnten wir bis zum frühen Morgen keine weiteren Verwandten ausfindig machen, so dass ich meinen Einsatz gegen 8 Uhr beendete. Am Nachmittag traf ich mich noch einmal mit dem anderen Notfallseelsorger. Wir besprachen den Einsatz und unsere Erfahrungen und Gefühle dabei. Anschließend beteten wir für die Verstorbenen, ihre Verwandten und Freunde, für die eingesetzten Helfer und für uns selber. Die Gespräche klären meine Gedanken und im Gebet kann ich vieles an Gott abgeben, was mich ansonsten weiter belasten würde.

Nach einigen Tagen meldeten sich die Familien der Verstorbenen bei mir und baten um Gespräche. Wir nahmen uns Zeit, um an die Verstorbenen zu denken und das Leben nach dieser Katastrophe zu strukturieren.

Ich bin froh, dass ich zu diesem Einsatz gerufen wurde, denn ich konnte einigen Menschen in schlimmen Situationen zur Seite stehen. Ich weiß aber auch, dass viele Einsätze dieser Art leider ohne eine psychische und seelsorgerische Begleitung ablaufen...

Wie werden die Seelsorger alarmiert?

Die Seelsorger tragen einen Funkmeldeempfänger (FME) und ein Handy bei sich.

Wenn bei der Rettungsleitstelle eine Notruf eingeht, und ein Seelsorger angefordert wird, dann wird der entsprechende Seelsorger über den Funkmeldeempfänger von der Leistelle alarmiert. Der Notfallseelsorger ruft dann mit dem Handy bei der Leitstelle an und erfährt genaueres.

Außer dem Handy und dem FME trägt der Notfallseelsorger natürlich noch andere Dinge bei sich. Einen Koffer, in dem sich folgende Dinge befinden: Schutzkleidung (meisst eine Warnweste mit gelber Aufschrift "Notfallseelsorger"); einen Dienstausweiß (damit die Leute wissen, wen sie vor sich haben); eine Taschenlampe (viel Einsätze sind bei Nacht); ein Warndreieck (wenn der NS als erster an der Unfallstelle ist, muss er die Unfallstelle absichern); eine kleine EH- Tasche; Seelsorgerische Ausstattung ( Bibel, Kreuz, Hostie...); Schreibzeug (um sich Adresse etc. notieren zu können); Landkarte/Stadtpläne; Beruhigende Gegenstände (Gummibärchen und Teddybär für Kinder, Zigaretten und Kaugummi für Erwachsene).

Wie arbeitet/hilft der Notfallseelsorger?

Hierfür gibt es natürlich keine festen Regeln, aber es gibt einige Grundsätze und Hilfen, an die man sich halten sollte. Das häufigste Gefühl der Geschädigten ist es einsam und von allen verlassen zu sein. Es ist also sehr wichtig zu den Personen eine Vertrauensbasis aufzubauen und ihnen das Gefühl zu geben, dass jemand für sie da ist.

Zur Hilfe gibt es hierfür das sogenannte BELLA - Konzept:

⇒ Beziehung aufbauen: sich vorstellen; an einen ruhigen Ort gehen; aufmerksam sein; den Gesprächspartner ernst nehmen.

⇒ Erfassen der Situation: zuhören; verstehen, was die Situation für den Gesprächspartner bedeutet; einfach nur zuhören, aber auch einfach nur Schweigen kann sehr hilfreich sein

⇒ Linderung der Symptome: Entlastung; die Gefühle ausleben lassen; eventuell Erste Hilfe leisten

⇒ Leute einbeziehen: Freunde und Bekannte des Gesprächspartners einbeziehen

⇒ Ansatz zur Problembewältigung: Problem definieren; trösten; eine Perspektive aufzeigen; nächste Schritte besprechen

Sehr wirksam kann es auch sein vorsichtig Körperkontakt zum Hilfebedürftigen zu suchen. Dies muss natürlich sehr behutsam geschehen, aber Hand auflegen, streicheln oder einfach nur die Hand halten, kann oft sehr hilfreich sein.

Außerdem sollte man immer erklären was geschieht und was man als nächstes vorhat. So verliert man schneller seine Angst und kann alles etwas beruhigter angehen, als wenn man gar nicht weiß, was um einen herum geschieht.

Auf jeden Fall muss man auch dafür sorgen, dass keine Schaulustigen im Wege stehen. Erstens kann der Notfallseelsorger so selbst nicht arbeiten und zweitens kann auch der Patient so nicht zur Ruhe kommen.

Gegen 3 Regeln sollte man nie verstoßen! Man muss gegenüber dem Patienten immer ehrlich sein. Oft wird Eltern zum Beispiel erzählt, dass ihr verunglücktes Kind durchkommt, obwohl man ganz genau weiß, dass es keine Chance hat. Solche Lügen sind keinesfalls hilfreich, man muss offen und ehrlich miteinander reden.

Außerdem darf man den Hilfebedürftigen nie alleine lassen. Wenn man schon einen Fortschritt erzielt hat würde dies sogar alles erarbeitete wieder zerstören. Nur kurze Einsamkeit kann wieder zum Anfangsgefühl zurückführen.

Notfallseelsorge am konkreten Beispiel

Bei mir im Umkreis gibt es auch ein Notfallseelsorgeprojekt. Wie es funktioniert und angenommen wird, werde ich nun noch kurz erläutern.

Notfallseelsorger sind bei uns ein evangelischer Pfarrer und ein katholischer Gemeindereferent. Tätig sind sie im Gebiet des Kahlgrunds, rund um Alzenau.

Alle zwei Wochen wird der Dienst gewechselt, d.h. dass eigentlich immer nur ein Notfallseelsorger alarmiert wird. Das Projekt gibt es bei uns nun schon seit Ende 1999 und im letzten 1/4 Jahr gab es ca. 5 Einsätze, zum Großteil waren dies Selbstmordfälle.

Das Projekt hat sehr guten Anklang gefunden und auch der Rettungsdienst des Roten Kreuzes ist froh, dass man endlich eine Lösung gefunden hat, um die Sanitäter in ihrer Arbeit etwas zu entlasten.

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten

Details

Titel
Notfallseelsorge
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
7
Katalognummer
V102453
ISBN (eBook)
9783640008353
Dateigröße
347 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Notfallseelsorge
Arbeit zitieren
Sabine Reusert (Autor:in), 2001, Notfallseelsorge, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102453

Kommentare

  • Gast am 14.5.2002

    Notfallseelsorge.

    Schöne Arbeit, gut formuliert. Leider fehlen die Quellenangaben

  • Sabine Reusert am 3.7.2001

    hi.

    Echt klasse

Blick ins Buch
Titel: Notfallseelsorge



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