Ist es uns möglich, neuronal determiniert zu sein, aber gleichzeitig eine gewisse Handlungsfreiheit zu besitzen? Laut der Meinung vieler Psycholog*innen und Neurolog*innen kann der Mensch auf Grundlage eines neuronalen Determinismus keinen freien Willen besitzen, da das Gehirn bereits vor jeder freien Handlung beginnt, diese zu initiieren.
Indem also der Freiheitsbegriff laut den Inkompatibilisten eine Wahlmöglichkeit impliziert, könnte demnach davon gesprochen werden, dass Determinismus und Freiheit unvereinbar scheinen. Dementsprechend muss der Frage nach unserer tatsächlichen Willensfreiheit im Kontext der aktuellen Hirnforschung nachgegangen werden. Ist all unser Denken und Tun mit dem Ablauf neuronaler Prozesse zu erklären, welche unsere Willensfreiheit zu untergraben scheinen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Willensfreiheit, Determinismus und Inkompatibilismus
- Willensfreiheit
- Determinismus
- Inkompatibilismus
- Willensfreiheit und Hirnforschung - empirische Befunde
- Benjamin Libet
- Wolf Singer
- Exkurs: Keine Schuld ohne freies Handeln – Reformiert die Hirnforschung unser Strafrecht?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit dem komplexen Verhältnis zwischen Willensfreiheit und Determinismus, insbesondere im Kontext der aktuellen Hirnforschung. Er beleuchtet die verschiedenen philosophischen und neurowissenschaftlichen Perspektiven auf die Frage, ob wir tatsächlich frei entscheiden können oder ob unser Handeln durch neuronale Prozesse determiniert ist. Der Text untersucht die Argumente für und gegen die Existenz eines freien Willens, wobei er sowohl die philosophischen Grundpositionen als auch empirische Befunde aus der Hirnforschung berücksichtigt.
- Die Konzepte von Willensfreiheit, Determinismus und Inkompatibilismus
- Empirische Befunde zur neuronalen Determiniertheit von Entscheidungen
- Die Auswirkungen der Hirnforschung auf das Verständnis von Schuld und Verantwortung
- Die philosophischen und ethischen Implikationen des Determinismus für das menschliche Erleben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beginnt mit einer Einführung in die Problematik der Willensfreiheit und des Determinismus. Es wird die weitverbreitete Intuition der menschlichen Freiheit in Bezug auf Entscheidungen und Handlungen beleuchtet, und gleichzeitig der Gegensatz zur deterministischen Sichtweise auf die Welt hervorgehoben. Der Text stellt die Frage, ob wir neuronale determiniert sein können und gleichzeitig über Handlungsfreiheit verfügen.
Willensfreiheit, Determinismus und Inkompatibilismus
Dieses Kapitel beleuchtet die philosophischen Grundkonzepte der Willensfreiheit, des Determinismus und des Inkompatibilismus. Es werden die unterschiedlichen Positionen zur Vereinbarkeit von Willensfreiheit und Determinismus dargestellt. Darüber hinaus werden verschiedene Ansätze zur Definition von Willensfreiheit und die damit verbundenen Probleme diskutiert. Der Text geht auf die Frage ein, ob wir tatsächlich frei wollen können oder ob unser Wollen ebenfalls determiniert ist.
Willensfreiheit und Hirnforschung - empirische Befunde
Dieses Kapitel fokussiert auf empirische Befunde aus der Hirnforschung, die das Verständnis von Willensfreiheit beeinflussen. Es werden die Erkenntnisse von Benjamin Libet und Wolf Singer sowie deren Auswirkungen auf die Debatte um die Willensfreiheit erörtert. Das Kapitel analysiert, inwiefern die Hirnforschung die Vorstellung eines freien Willens infrage stellt.
Exkurs: Keine Schuld ohne freies Handeln – Reformiert die Hirnforschung unser Strafrecht?
Dieses Kapitel untersucht die potenziellen Auswirkungen der Hirnforschung auf das Strafrecht. Es werden die Fragen nach Schuld und Verantwortung im Kontext von neuronaler Determiniertheit beleuchtet. Das Kapitel analysiert, ob eine Reform des Strafrechts notwendig ist, um die neuen Erkenntnisse der Hirnforschung zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Textes sind Willensfreiheit, Determinismus, Inkompatibilismus, Hirnforschung, neuronale Determiniertheit, Schuld, Verantwortung, Handlungsfreiheit, Entscheidungsfreiheit, und das menschliche Erleben.
- Citar trabajo
- Helene Fraas (Autor), 2021, Neuronaler Determinismus und Willensfreiheit. Sollten wir aufhören, von Freiheit zu sprechen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1024800