Seghers, Anna - Das siebte Kreuz


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten


Leseprobe


Anna Seghers: „Das siebte Kreuz“

Biographie

- eigentlich Netty Reiling
- am 19. 11. 1900 in Mainz geboren - Tochter eines jüdischen Kunst- und Antiquitäten- händlers
- - 1919 - 1924 Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologchen Kunst- und Antiquitäten- händlers
- 1919 - 1924 Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologie (- Wissenschaft von der chin. Sprache und Kultur) in Köln und Heidelberg - 1924 Doktortitel in Philosophie mit Arbeit über „Jude und Judentum im Werke Rembrands“
- 1925 Heirat mit dem ungarischen Schriftsteller und Soziologen Laszlo Radvanyi und Umzug nach Berlin
- 1927 „Grubetsch“ - erstes Buch unter dem Pseudonym Anna Seghers
- 1928 „Aufstand der Fischer von St. Babara“ - Kleist-Preis
- 1928 Beitritt zur KPD und 1929 Beitritt zum Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller
- 1932 „Die Gefährten“
- 1933 nach Machtergreifung Hitlers kurzzeitig inhaftiert - Flucht über die Schweiz nach Frankreich (Paris)
- Mitarbeit an antifaschistischer Zeitung „Neue Deutsche Blätter“, Veröffentlichung mehrerer Werke, von der politischen Situation in Deutschland und vom Treiben der Nazis handeln
- 1940 Einmarsch dt. Truppen in Paris - Flucht nach Marseille und 1941 Gang ins Exil nach Mexiko
- 1942 „Das siebte Kreuz. Ein Roman aus Hitlerdeutschland“
- 1944 „Transit“ (deutsch 1948)
- 1947 Rückkehr nach Deutschland - 1949 Staatsbürgerin der DDR (- überzeugte Kommunistin - Förderung der Gemeinschaft und nicht des Individuums)
- 19 Georg-Büchner- Preis
- 1950 Mitglied des Weltfriedensrates
- 1952 Vorsitzende des Deutschen Schriftstellerverbandes der DDR - ab 1978 Ehrenpräsidentin
- für politische Bücher 1951 Stalin-Friedenspreis, 1559 Vaterländischen Verdienstorden in Silber und
1565 in Gold und zw. 1965 und 1974 dreimal den Karl-Marx-Orden
- 1960 Ernennung zur Ehrenbürgerin der Städte Mainz und Berlin
- 1.6. 1983 Tod in Ost-Berlin

Das Buch

- 1937 - 1939 geschrieben - 1939 in Moskauer Zeitung in Teilen gedruckt und 1942 in Buchform erschienen
- Einbezug eigener politischer Erfahrungen und der Gegend, die die gebürtige Mainzerin selbst kannte
- Sache mit dem Kreuz, an das Häftling zur Abschreckung gebunden, wirklich passiert
➔ wirklichkeitsgetreue Darstellung der Lebensverhältnisse und der Geistesverfassung der dt. Bevölkerung unter der Nazi Diktatur
- Roman 1944 von Fred Zinnemann verfilmt

Inhaltsangabe

- im Herbst 1937 Flucht von sieben Häftlingen aus dem KZ Westhausen ➔ sechs der sieben Flüchtlinge nacheinander wieder eingefangen - nur Georg Heisler nicht
- Tarnung Heislers nach Flucht als Arbeiter, da in einem Schuppen Jacke mit Geld und Maschinenteil gefunden - nach Anzeige der gestohlenen Jacke und dem Auffinden des Maschinenteils Verstärkung der Suche nach Heisler
- Mitnahme Georgs von einem LKW-Fahrer nach Mainz - Übernachtung im Mainzer Dom, da in Kirche Gefühl von Sicherheit
- in der Zwischenzeit Überlegung Franz Marnets (früherer Freund Georgs), wie er ihm helfen kann und Überwachung bzw. Verhör von Heislers Schwiegervater Alfons Mettenheimer und seiner Exfrau Elli
- am nächsten Tag kostenlose Behandlung der verletzten Hand (bei Flucht verletzt) und Tausch der gestohlenen Jacke gegen einen Pullover
- Verbringen der zweiten Nacht in einem Schuppen
- Franz Marnet jetzt Gewissheit, dass sein Freund Georg einer der Geflohenen, da das Haus der Mettenheimers strengstens bewacht wird
- durch Zeugenbefragung Aufnahme der Spur Heislers durch die Gestapo - Rettung durch einen LKW-Fahrer, der ihn nach Höchst mitnimmt
- in einem Nachbarort Besuch seiner Freundin Leni, die ihn jedoch zurückweist, da sie jetzt verheiratet ist - größte Hoffnung auf Hilfe zerstört
- bekommt von einer Frau Kleidung und etwas Geld
- inzwischen im KZ Westhausen Aufstellung von sieben Holzkreuzen an sieben Platanen auf Anordnung des Kommandanten Fahrenberg, um die Wiedereingefangenen daran festzubinden - Abschreckung für andere Häftlinge
- Hoffnung Heislers in ehemaligen Parteigenossen Paul Röder - Aufnahme Georgs für die Nacht und Versuch nützliche Kontakte herzustellen
- Aufnahme Heislers bei Röders Tante in der Werkstatt und Unterbringung bei den Eheleuten Kreß - Versorgung mit falschem Pass und Geld
- Unterbringung auf einem Schiff, dass ihn über die Grenze und somit in Sicherheit bringt
- Ablösung des Kommandanten Fahrenbergs durch Sommerfeld, der Platanen abholzen und Kreuze verbrennen lässt ➔ wieder etwas Hoffnung bei Häftlingen aufkommend

Personenkonstellation

- Lagerkommandant Fahrenberg und seine Helfer Zillich und Bunsen sowie die Polizisten Fischer und Overkamp und der Nachfolger Fahrenbergs Sommerfeld als Repräsentanten der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft
- die sieben Flüchtlinge ➔ Ernst Wallau, Belloni (bei Ergreifung Selbstmord, um Schrecken des KZs zu entgehen), Füllgrabe, Beutler, Pelzer, Aldinger (Tod aufgefunden) und Georg Heisler
- ehemalige Freunde Heislers Franz Marnet (Hermann und seine Frau Else wichtige Berater) und Paul Röder - Marnet von selber Kontakt aufzunehmen versucht, Röder von Heisler aufgesucht
- Franz Mettenheimer und Elli Angst durch Georg in Gefahr gebracht zu werden - im Notfall aber bereit zu helfen entgegen Georgs Freundin Leni
- Paul Aufnahme Georgs, Arbeit bei seiner Tante Katharina Grabber und durch Freund Werner Fiedler Organisation der Flucht aus Deutschland (- weitere Hilfe durch seine Frau Grete und das Ehepaar Kreß)

die Charaktere der Flüchtlinge:

- die sieben Flüchtlinge keine sozial einheitliche Gruppe - verschiedene politische Anschauungen und aus unterschiedlichen Gründen im KZ
- Heisler - Autoschlosser; Kommunist; durch Charakterstärke Beispiel für andere und Mitreißen anderer
- Wallau - Mechaniker; überzeugter Kommunist; charakterstark (- Vorbild Heislers ); „Fels in der Brandung“ (Kämpfernatur)
- Füllgrabe - fähig und schlau, aber durch Faschismus gebrochener Mensch; nicht genügend Nervenstärke für erfolgreiche Flucht - Kapitulation aus Angst vor
faschistischem Terror und Hoffnung, durch Aufgabe wenigstens Leben zu retten
➔ nur diese drei Flüchtlinge ausführlicher charakterisiert
- Belloni - Artist; Verteidigung seiner Freiheit, indem er sich der Rückkehr ins KZ durch Selbstmord entzieht
- Aldinger - „der alte Bauer“; möchte noch einmal sein zu Hause sehen, bricht aber kurz vor dem Ziel aus Erschöpfung tot zusammen
- Beutler und Pelzer - weniger von Bedeutung, da sie als erste gleich wieder eingefangen

Themen und Aspekte

- Darstellung der Kontraste zw. dem Alltag der Leute und den politischen Gegebenheiten im Dritten Reich
- Angst vor Zugriffen der Gestapo allgegenwärtig (- polit. Gegner im KZ und unter brutalen Maßnahmen zu leiden - Anpassung und politische Passivität der meisten Leute
- aber auch politisch Mächtige in ständiger Angst - Angst Fahrenbergs um seinen Posten
- Bedeutung der erfolgreichen Flucht eines Häftlings allen bekannt - Zweifel an der Allmacht der nationalsozialistischen Herrschaft ➔ leer bleibendes Kreuz Symbol der Hoffnung und des erfolgreichen Widerstands
- Verdeutlichung, dass Menschen immer noch in der Lage, solidarisch zu handeln - erfolgreiche Flucht nur durch Bereitschaft zur Hilfe möglich gewesen ➔ Solidarität (Humanität) stärker als verlangte Erfüllung von Ideologien
- jeder Mensch vor Bewährungsprobe - Herrschaft/ den Mächtigen beistehen oder denjenigen, die etwas entgegen dieser Herrschaft erreichen wollen, helfen - große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung Zeichen, dass nicht alle gleichzuschalten sind
- nicht nur Gestaltung von Menschen und ihren Handlungen sondern auch deren Umgebung und der Natur - Landschaft ruhender Hintergrund und Kontrast zur aufregenden, bewegten Handlung
- Verdeutlichung der Heimatliebe der Figuren - schwer für Georg Heisler seine ehemalige Heimat entgültig aufzugeben

Aufbau, Sprache und Besonderheiten

- sieben Kapitel - in jedem bis auf das letzte Erzählung von der Ergreifung eines Entflohenen
- Handlung sowohl aus der Sicht der Verfolger als auch aus der Sicht der Verfolgten und der Helfer erzählt - vielschichtige Darstellung der Verhältnisse um Dritten Reich
- Beschauliche Landszenen im Gegensatz zu den Vorgängen im KZ Westhausen
- Zahl 7 bedeutende Rolle - sieben Flüchtlinge, sieben Holzkreuze an sieben Platanen, sieben Kapitel
- Rückblenden, um mehr über einzelne Personen und ihre Motive zu erfahren
- Sprache durch umgangssprachliche Wendungen, Sprichwörter und Weisheiten geprägt, aber auch auf einzelne Personen differenziert - Fahrenberg knappe militärische Befehlssprache, Heisler vorsichtige Überlegungen aber auch spontane Ideen und kurze Sätze
- durch innere Monologe Einblick in die Gedanken einzelner Personen
- Holzkreuze als christliche Symbolik
- Gang Heislers in die Freiheit als Passionsweg vergleichbar - Übernachtung in einfachsten Behausungen (Schuppen), Martyrium (Zustände im KZ) und Leiden eines gedemütigten, gehetzten aber letztlich geretteten Menschen

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Details

Titel
Seghers, Anna - Das siebte Kreuz
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V102483
ISBN (eBook)
9783640008650
Dateigröße
342 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Seghers, Anna, Kreuz
Arbeit zitieren
Kathleen Wünsch (Autor:in), 2001, Seghers, Anna - Das siebte Kreuz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102483

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