Das Handlungskonzept der Kinästhetik in der Pflege hat, wenn es im Pflegealltag integriert wird, einen positiven Einfluss auf die zu Pflegenden, die PflegerInnen und die Institution.
Für die zu Pflegenden
- Mehr Selbständigkeit
- Erlernen neuer Fähigkeiten
- Mitbestimmung bei der Mobilisation
- Würdigung der Autonomie jedes Individuums
- Würdigung dessen, dass Lernen ein Leben lang möglich ist
Für die PflegerInnen
- Mehr Freude am Beruf
- Selbsterfahrung zur eigenen Bewegung
- Größere Professionalität
- Gesünderes Arbeiten (unter anderem für den Rücken)
- Identifikation mit der Arbeit und der Organisation kann erhöht werden
- Besserer Kontakt mit den zu Pflegenden
Für die Organisation
- Bessere Pflegequalität, wenn Kinästhetik zielgerichtet in den Pflegeprozess einbezogen und dokumentiert wird
- Größere Professionalität der Mitarbeiter führt zu größerer Effektivität und Effizienz in der Pflege
- Weniger berufsbedingte Krankheit
- Bessere Pflegequalität durch gezielte Professionalisierung kann beim Marketing positiv genutzt werden
- Verbesserte Arbeitsbedingungen können bei der Personalsuche positiv eingesetzt werden
- Höhere Bindung der MitarbeiterInnen an die Organisation, dadurch entsteht eine geringere Personalfluktuation, dies führt zu einer Reduktion der Kosten
Um Kinästhetik nachhaltig in den Pflegalltag zu integrieren, ist es notwendig, dass möglichst alle MitarbeiterInnen geschult werden. Weiterhin sollten die MitarbeiterInnen auch nach dem Grundkurs noch weiter begleitet werden.
Um dies zu erreichen schlage ich ein Projekt, gegliedert in eine Schulungs- und eine Projektphase, vor:
• Die erste Phase zur Schulung aller MitarbeiterInnen mit einem Kinästhetikgrundkurs
• Die Projektphase in Anlehnung an Karl Frey, bei der jedes Team in Absprache mit der Leitung die notwendige Praxisbegleitung organisiert, Ziele definiert und den Pflegeprozess dokumentiert
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Transfer von Kinästhetik in den Pflegealltag
- 1. Einführung in die Kinästhetik
- 1.1 Entstehung von Kinästhetik in der Pflege
- 1.2 Einführung in Kinästhetik in der Pflege
- 2. Einfluss von Kinästhetik auf die professionelle Pflege
- 3. Kinästhetik in der Pflege im Kontext des Pflegeleitbilds
- 4. Vorteile durch die Anwendung von Kinästhetik im Pflegealltag
- 4.1 Für die zu Pflegenden
- 4.2 Für die Pflegekräfte
- 4.3 Für die Organisation
- 4.4 Ergebnisse aus anderen Einrichtungen zu Kinästhetik-Projekten
- 5. Kinästhetik als Fortbildung in der Pflege
- 5.1 Die Vermittlung von Kinästhetik in der Pflege
- 5.2 Zusammenfassung von Grundkursausschreibungen
- 5.3 Stationäres Umfeld
- 5.4 Organisations- und Personalentwicklung
- 5.4.1 Die lernende Organisation
- 5.4.2 Kinästhetik als Bestandteil der Personalentwicklung
- 5.4.3 Teamentwicklung als Maßnahme der Personalentwicklung
- 6. Personalentwicklung durch Projektlehren
- 6.1 Ablauf eines Projektes
- 6.1.1 Phase 1: Projektinitiative
- 6.1.1.1 Projektvorbereitung
- 6.1.2 Phase 2: Auseinandersetzung mit der Projektinitiative in den Teams
- 6.1.3 Phase 3: Gemeinsame Entwicklung eines Projektplans
- 6.1.4 Phase 4: Projektdurchführung
- 6.1.5 Phase 5: Abschluss des Projekts
- 7. Vorschlag: Projekt „Umsetzung von Kinästhetik in den Pflegealltag“
- 7.1 Schulungsablauf des Grundkurses Kinästhetik in der Pflege
- 7.2 Festlegen der Rahmenbedingungen für die Projektphase
- 7.3 Zeitlicher Ablauf des Projekts
- 7.4 Kostenplan für das Projekt
- III Ausleitende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Umsetzung von Kinästhetik im Pflegealltag und untersucht, wie die Integration dieser Methode in die Praxis gefördert werden kann. Der Fokus liegt auf den Vorteilen von Kinästhetik für die zu Pflegenden, die Pflegekräfte und die Organisation, sowie auf der Gestaltung eines Projektes zur Schulung des Personals.
- Die Entstehung und Entwicklung von Kinästhetik in der Pflege
- Der Einfluss von Kinästhetik auf die Qualität der Pflege
- Die Vorteile der Kinästhetik-Anwendung für die beteiligten Akteure
- Die Umsetzung von Kinästhetik-Projekten in der Praxis
- Die Rolle von Personalentwicklung und Projektlehren in der Integration von Kinästhetik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation dar, die den Anstoß für die Entwicklung dieser Arbeit gab. Sie beleuchtet die persönlichen Erfahrungen des Autors mit Kinästhetik und die Notwendigkeit einer praxisorientierten Umsetzung. Das zweite Kapitel widmet sich der Einführung in das Konzept der Kinästhetik, seiner Entstehungsgeschichte und seinen wissenschaftlichen Grundlagen. Es beschreibt die sechs Konzepte, auf denen Kinästhetik basiert, sowie die Vorteile, die sich aus der Anwendung der Methode für verschiedene Akteure ergeben. Kapitel 3 geht auf die Integration von Kinästhetik in den Pflegealltag und die damit verbundenen Organisationsstrukturen und Prozesse ein. Es beleuchtet die Bedeutung von Personalentwicklung, Projektlehren und der Gestaltung von Lernprozessen. Das vierte Kapitel stellt einen konkreten Projektplan zur Implementierung von Kinästhetik in der Pflege vor, der verschiedene Phasen und Kosten berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Kinästhetik, Pflegealltag, Personalentwicklung, Projektlehren, Gesundheitsentwicklung, Bewegungsempfindung, Kommunikation, Autonomie, Lebensqualität, Rückenschonendes Arbeiten, Berufsbedingte Erkrankungen, Lernende Organisation, Teamentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Alexander Thomas (Autor:in), 2001, Umsetzung der Kinästhetik in den Stationsalltag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1029