Inhaltsverzeichnis
1. Lerntheoretische Vorüberlegungen
2. Didaktische Analyse
3. Die Unterrichtseinheit
3.1. Hypothetische Gegebenheiten
3.2. Lernziele
3.3. Grundsätzliche methodische Überlegungen
3.4. Der Unterrichtsverlauf
3.4.1. Vorbereitende Stunde
3.4.2. 1. Stunde
3.4.3. 2. Stunde
3.4.4. 3. Stunde
3.4.5. 4. Stunde
3.4.6. 5. Stunde
3.4.7. 6. Stunde
3.5. Leistungsüberprüfung
Anhang
1. Lerntheoretische Vorüberlegungen
Multimedia und das Interne t gehören heute immer stärker zum Alltag. Das Internet bietet leicht zugängliche Informationsquellen, Recherchemöglichkeiten, den problemlosen, schnellen Datenaustausch und schafft eine virtuelle Welt, in der jeder fast alles tun kann, was ihm auch im „wirklichen Leben“ Spaß macht. Viele Dienstleistungen werden zeit- und orts-unabhängig online angeboten und in Anspruch genommen. Fast jede Behörde, jede Firma, jede öffentliche Einrichtung, jeder Verein und Verband präsentiert sich inzwischen im Netz. Immer mehr Berufe entstehen, in denen der kompetente Umgang mit diesem neuen Medium Voraussetzung ist.
Natürlich beinhaltet diese Entwicklung nicht nur neue Möglichkeiten, sondern birgt auch jede Menge Gefahren in sich. Sämtliche denkbare Probleme darzustellen ist aber nicht Thema dieser Arbeit, deshalb seien hier nur die offensichtlichsten kurz genannt.
So gibt es zum Beispiel keine umfassende Kontrollmöglichkeit der Inhalte der einzelnen Websites und jeder kann ins Netz stellen, was er gerade möchte. Es bleibt also nicht aus, dass auch extremistische, gewaltverherrlichende und Sites mit kriminellen Inhalten angeboten und aufgerufen werden. Die Komplexität des Internets und die relative Anonymität der Nutzer erschwert es, die Bereitsteller dieser Seiten herauszufinden und zur Verantwortung zu ziehen.
Psychologisch birgt die Schaffung einer virtuellen Realität besonders bei introvertierten, labilen Persönlichkeiten die Gefahr einer totalen Vereinsamung und gesellschaftlichen Isolation. Oberflächlich betrachtet bieten Chatrooms und Foren die Möglichkeit, sich über jedes erdenkliche Thema auszutauschen, Online -Spiele ermöglichen Interaktionen mit Menschen aus aller Welt und selbst intimste zwischenmenschliche Kontakte können virtuell geknüpft werden. Die wichtigsten Faktoren, die zur Erlangung einer sozialen Kompetenz unbedingt notwendig sind, die tatsächliche Begegnung mit anderen Menschen, dass Auseinandersetzen mit dem Gegenüber, das Eingehen von Kompromissen, die menschliche Nähe kann diese künstliche Welt natürlich nicht bieten. Probleme werden nicht besprochen, sondern einfach weggeklickt. Wie schon erwähnt, trifft diese Problematik bislang nur auf einen kleinen Teil der Nutzer zu, trotzdem darf sie nicht unbeachtet bleiben.
Weiterhin gilt es zu bedenken, dass sich kaum ein Medium so schnell weiterentwickelt wie das Internet und dass viele Menschen mit dieser Entwicklung voraussichtlich nicht Schritt halten werden. Es besteht also die Gefahr, dass Menschen, die keine ausreichenden Kompetenzen in der Nutzung dieses Mediums besitzen, gerade auf dem Arbeitsmarkt zukünftig immer weniger Chancen haben werden.
Demzufolge wird es immer wichtiger, dass gerade junge Menschen früh genug an dieses Medium herangeführt werden. Der Hauptanteil dieser Arbeit fällt dabei an die öffentlichen Bildungseinrichtungen. Hochschulen, Fachhochschulen, Gesamtschulen und Gymnasien sind mittlerweile ziemlich gut ausgerüstet und können ihren Studenten und Schülern zumindest eine umfassende Einführung ermöglichen.
Problematischer wird es bei den Haupt- und Realschulen, wobei insbesondere in den Hauptschulen zu wenig Wert auf die Vermittlung neuer Techniken gelegt wird. Es ist jedoch auch für einen Hauptschüler nicht weniger wichtig, dieses neue Medium nutzen zu können und sich in der entstehenden Informationsgesellschaft behaupten zu können.
In einer nicht repräsentativen, jedoch trotzdem aussagekräftigen Umfrage für meine Examensarbeit1 gaben nur 3 von 61 befragten Lehrkräften an, das Internet bereits eingesetzt zu haben - wobei in zwei Fällen diese Einweisung während einer Projektwoche stattfand und somit die Teilnahme für die Schüler freiwillig war. Lediglich ein Drittel der Schüler besitzt nach Kenntnissen der Lehrkräfte einen eigenen Computer. Nur 12 Lehrkräfte gaben an, dass einzelne Schüler in der Lage waren, zufriedenstellend mit gängigen Anwender-Programmen wie MS-Word und MS-Excel umgehen zu können und nur 2 berichteten von eigenen Internetanschlüssen der Kinder zu Hause, wobei über die Häufigkeit und Art der Nutzung nichts bekannt war.
Es zeigt sich also die Notwendigkeit, besonders in den Hauptschulen verstärkt auf die Möglichkeiten des Internets als Informationsquelle hinzuweisen und die Schüler mit diesem Medium vertraut zu machen.
Da jedoch die Lehrpläne ein eigenes medientechnisches Fach ( noch ) nicht vorsehen und die Stundenzahl nicht beliebig erweitert werden kann, gilt es, eine Symbiose aus dem geforderten Lehrstoff und der Schulung der neuen Techniken anzustreben. Es trifft sich gut, dass das Internet Material zu fast allen Themenbereichen liefert und sich somit hervorragend für einen fächerübergreifenden und mehrschichtigen Unterricht bietet.
2. Didaktische Analyse
Es stellt sich zuerst die Frage, inwieweit eine Unterrichtseinheit, die nur auf das Angebot im Netz zugreift, den curricularen Anforderungen an den Unterricht gerecht werden kann.
Der Lehrplan des Landes Schleswig-Holstein für das Fach Englisch in der Sekundarstufe I sieht ein Konzept der Grundbildung aller Schüler vor, „ das [ unter anderem ] allen Schülerinnen und Schülern dazu verhelfen soll,
- die Vielfalt der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der sie leben, differenziert wahrzunehmen, zu empfinden und zu beurteilen
- das Eigene zu schätzen, das Fremde anzuerkennen und sich mit anderen darüber verständigen zu können
- [...]
- der eigenen Erfahrung zu folgen, kritisch zu urteilen, Informationen sinnvoll zu nutzen
- [...]
- Lernen als Teil des Lebens zu begreifen.“ ( Lehrplan Englisch (LE), :4 )
Des weiteren sieht der Lehrplan vor, dass Unterricht „ handlungsorientiert, lebensweltgebunden und erkenntnisgeleitet“ sein soll ( LE: 5) und neben den herkömmlichen Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen auch die „Benutzung informationstechnischer Hilfsmittel“ ( LE:6) gelehrt werden muss.
Das In ternet mit seiner Komplexität und Vielschichtigkeit, mit den vielfältigen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und dem sekundenschnellen Zugriff auf fremdsprachliche, insbesondere englische, Inhalte, kann hier ein äußerst nützliches Medium darstellen, so fern die Schüler differenziert angeleitet werden und sich gezielt im Netz bewegen können. Gerade in der Hauptschule ist es wichtig, den Schülern einen konkreten Rahmen zu stecken und explizite Anweisungen zu erteilen, da die eigentlich notwendige gründliche Einweisung in spezielle, zielgerichtete Suchtechniken und die qualitative Bewertung der Websites viel zu zeitaufwendig wäre und somit im Rahmen des normalen Unterrichts unmöglich gelehrt werden kann.
3. Die Unterrichtseinheit
Im Folgenden wird eine Unterrichtseinheit im Fach Englisch dargestellt, die nur auf der Lehrkraft und dem Internet als vermittelnde Medien aufgebaut ist.
3.1. Hypothetische Gegebenheiten
Diese Unterrichtseinheit ist konzipiert für eine 8. Hauptschulklasse mit 21 Schülern. Sie umfasst sechs, nicht zusammenhängende Unterrichtsstunden und eine Vorbereitungsstunde ( bei drei Englischstunden / Woche). Es werden folgende Lernvoraussetzungen angenommen:
- es stehen mindestens 7 Multimedia-Computer mit Internet-Anschluss zur Verfügung
- je 3 Schüler teilen sich einen Computer
- die Schüler haben größtenteils keine Internetkenntnisse
- die Schüler haben Erfahrung in Gruppen- und Projektarbeit
- die wichtigsten Kenntnisse in der Bedienung eines Computers sind vorhanden ( Einschalten und herunterfahren, Bedienung der Maus und der Tastatur, scrollen )
- die Gruppeneinteilung ist heterogen, sowohl in Bezug auf Englischkenntnisse als auch bezüglich der PC-Vorkenntnisse
- der Wortschatz umfasst alle Vokabeln, die in den gängigen Lehrwerken (Snap! / Klett, English G Highlight / Cornelsen) bisher aufgeführt wurden.
3.2. Lernziele
Das übergeordnete Thema dieser Unterrichtseinheit lautet 2, entsprechend des Lehrplanes, „ Holidays and customs in the United States of America.“
Diese Unterrichtseinheit soll folgende Lernziele miteinander verbinden: Fächerübergreifende Lernziele
- grundlegende Kenntnisse des Bewegens im Internet
- grundlegende Kenntnisse des Textverarbeitungsprogramms MS-Word
Fachspezifische Lernziele
- Erstellung eines Readers mit dem Thema „ American Holidays“
- Erweiterung des Wortschatzes
- Vertiefung der bereits erlernten Fähigkeiten im Umgang mit Wörterbüchern ( in diesem Fall der Gebrauch sowohl eines ein- als auch eines zweisprachigen virtuellen Wörterbuchs. )
- Wiederholung einfacher grammatikalischer Strukturen ( Wort-Arten)
- Landeskundliche Aspekte - welche Feiertage gibt es und wie werden sie gestaltet?
3.3. Grundsätzliche methodische Überlegungen
Ideal für eine erste Einweisung in die Techniken des Internets wäre ein extra eingerichtetes Intranet, indem die Schüler nach Belieben suchen können. Leider würde der Aufwand den Rahmen des Unterrichts sprengen, deshalb muss eine andere Lösung gefunden werden.
Eine Möglichkeit besteht darin, den Schülern das Suchen im Netz nach einer Erklärung der Technik der Suchmaschinen selbst zu überlassen - diese Suche ist jedoch viel zu zeitaufwendig und müsste vorher sehr lange geübt werden. Brauchbare Ergebnisse wären auf jeden Fall in den geplanten 6 Unterrichtsstunden nicht zu erwarten.
Die bessere Methode ist es, den Schülern eine Zusammenstellung aller relevanten URL’s anzubieten und sie ausschließlich mit diesen arbeiten zu lassen. Da während der Vorbereitung ohnehin viele Web-Sites besucht, ausgewertet und aufgelistet bzw. mit einem Bookmark versehen werden müssen, ist die Zusammenstellung der besten und nützlichsten Seiten kaum noch ein zusätzlicher Aufwand. Ob diese den Schülern auf einem Extra-Zettel oder schon als fertiger Link in einer eigenen Datei zur Verfügung gestellt werden, ist Geschmackssache - ich plädiere auf jeden Fall für die zweite Variante, da so wertvolle Zeit gespart werden kann. Allerdings muss in diesem Fall der gleichzeitige Gebrauch einer Offline -Datei und des Internets geläufig sein. Da es sich jedoch nur um einen einfachen Vorgang handelt3, sollte diese Technik schnell erlernt sein.
Um die Schüler nicht zu überfordern, ihnen den Spaß am Unterricht zu erhalten und außerdem die vielseitigen Möglichkeiten des Internets aufzuzeigen, ist es sinnvoll, jede Stunde mit einer kurzen Aufwärm-Phase zu beginnen und mit einer etwas längeren Spiel- und Entspannungsphase zu beenden. Hierbei darf natürlich nicht vergessen werden, dass es sich um Englischunterricht handelt und beide Phasen eng mit dem Unterricht verknüpft sein müssen.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Unterrichtseinheit ist zum einen, dass die Lehrkraft sehr enggefasste Aufgaben und explizite Handlungsanweisungen stellt, damit verhindert wird, dass die Schüler orientierungslos alles anklicken, was sie finden können. Zum anderen muss die Lehrkraft während der Stunde ständig beratend und erklärend zur Verfügung stehen und auf die genaue Ausführung der gestellten Aufgaben achten. Die Unterrichtssprache ist Deutsch, da englisch- sprachige Erklärungen die Schüler überfordern würden und sie nicht in der Lage wären, wichtige Fragen auf Englisch zu stellen. Die wichtigsten Fachbegriffe ( Links, Downloads, Website usw. ) werden natürlich im Original genannt und verwendet.
3.4. Der Unterrichtsverlauf
Nachfolgend wird der geplante Unterrichtsverlauf der einzelnen Stunden dargestellt. Der vorgegebene Zeitplan soll nur einen ungefähren Rahmen bilden, da bei dieser fiktiven Darstellung der Lerngruppe weder anthropogene und soziokulturelle Voraussetzungen noch ein spezifisches Leistungsniveau zu Grunde gelegt werden können und somit eine genauere Zeitplanung gar nicht möglich wäre. Für eine durchschnittlich leistungsstarke, disziplinierte und motivierte Klasse ist der Lernstoff aber grundsätzlich in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen.
3.4.1. Vorbereitende Stunde
Grobziel : Die Schüler sollen einen Überblick über die wichtigsten benötigten Funktionen des Computers und des Internets erhalten.
Feinziele : Die Schüler sollen
- wissen, wie Web-Adressen aufgebaut sind und sie eingeben können
- die Funktionen maximieren, verkleinern, minimieren anwenden können
- die Suchmaschine Yahoo! kennen lernen
- die Bedeutung der Top-Level-Domains .de und .com kennen lernen
- die Netzstruktur einer Website durch anklicken von Links und benutzen des Backbuttons erkennen
- einen Text markieren, kopieren und in ein MS-Word-Dokument einfügen können
Als Übungsseite habe ich die Homepage einer Neumünsteraner Hauptschule ausgewählt , [ http://members.aol.com/pestanms/start.htm ] , da diese Seite sehr übersichtlich gestaltet ist, alle zu erlernenden Funktionen aufweist, und, da sie sehr gelungen ist, den Schülern einen hervorragenden Einblick in die Möglichkeiten der Gestaltung einer Schul- Homepage gewährt.
Nachdem die Schüler sich ins Internet eingewählt haben, sollen sie zuerst lernen, wie eine URL aufgebaut ist und wo sie eingegeben wird. Dabei beschränkt sich die Erklärung der einzelnen Komponenten auf die Subdomain, die Second-Level-Domain und die Top-Level-Domain, da diese für den Anfangsunterricht ausreichen. Zusätzlich erhalten die Schüler eine Auflistung aller Top-Level-Domains, werden aber auch speziell auf die Bedeutung .de und .com4 hingewiesen.
Anschließend sollen sie http://www.yahoo.de eingeben, um zu der Suchmaschine zu gelangen. Dort soll pestalozzischule in das Suchfeld eingegeben und aus den angezeigten Ergebnissen die richtige Website herausgesucht werden. Nachdem die Seite aufgerufen wurde, sollen die Schüler zuerst das Fenster maximieren, dann die internen Links anklicken und durch Benutzung des Backbuttons wieder zurück auf die Hauptseite gehen. Nach 30 Minuten soll sich jede Gruppe einen kurzen Text herausgesucht haben, den sie dann markiert und kopiert. Danach soll die Seite minimiert werden, MS-WORD aufgerufen werden und der kopierte Text eingefügt und gespeichert werden.
Damit sich die Schüler all diese Schritte merken können, müssen sie von jedem in der Gruppe ausgeführt und mindestens von einem Schüler aufgeschrieben werden.
3.4.2. 1. Stunde
Grobziel: Die Schüler sollen einen englischen Text im Internet lesen und verstehen Feinziele: Die Schüler sollen
- selbstständig den zum entspreche nden Feiertag gehörigen Link finden
- den Text lesen
- unbekannte Wörter in einem virtuellen einsprachigen Wörterbuch nachschlagen
- ein kurzes englischsprachiges Rätsel lösen
Zu Beginn dieser Stunde wird den Schülern die von der Lehrkraft angefertigte LinkSammlung vorgestellt, die unter Eigene Dateien aufgerufen werden muss.
Die Schüler sollen dann als erstes den Link http://www.wordcentral.com aufrufen. Diese Site bietet unter Cafeteria ein daily buzz- word, eine täglich wechselnde neue Vokabel mit semantischer (What does it mean? ), lexikalischer (How do you use it ?) und etymologischer ( Are you a word wiz? ) Definition sowie einem Hear it - Button. Die Schüler sollen, nachdem alle das Wort gelesen, angehört und nachgesprochen haben, die gelb hinterlegte Übersicht kopieren, in WORD einfügen und ausdrucken5.
Nach dieser Aufwärm-Übung sollen die Schüler aus der Datei Related Links selbstständig den entsprechenden Link für den ihnen zugeteilten Feiertag herausfinden. Folgende Feiertage stehen zur Auswahl6:
- Labor Day http://www.geocities.com/Athens/Acropolis/1465/laborday.html
- Independence Day / 4th of July http://www.kate.net/holidays/4thjuly/index.html
- St. Patrick’s Day http://www.geocities.com/paddysgold/,
- Valentine’s Day http://www.theholidayspot.com/valentine/
- Halloween http://www.theholidayspot.com/halloween.htm
- Thanksgiving http://www.holidays.net/thanksgiving/
- Memorial Day http://www.annieshomepage.com/memorialday2.html
Auswahlkriterien für die jeweiligen Sites waren auf der einen Seite eine gewisse Ähnlichkeit im Aufbau ( jede Site sollte einen kurzen Text über den geschichtlichen Hintergrund und die Art und Weise, wie der Tag gefeiert wird, bieten, sowie einige spezifische Rezepte für ein traditionelles Feiertagsmahl enthalten und grafisch ansprechend aufbereitet sein ), auf der anderen Seite sollten sie so wenig kommerziell wie möglich sein. Die angegebenen Websites sind deshalb weder die ausführlichsten noch die besten Seiten zu dem Thema, können aber von den Schülern am ehesten erfolgreich bearbeitet werden.
Sobald die Schüler ihre Sites gefunden haben, erhalten sie von der Lehrkraft Angaben zu dem Text, den sie lesen und bearbeiten sollen. Exemplarisch7 sei hier die Aufgabenstellung an der Site http://www.kate.net/holidays/4thjuly/index.html erklärt:
Die Schüler sollen erst History/Monuments/More … anklicken und dann The Story of Independence Day and America ’ s Birthday. Den Text, den sie dann erhalten, sollen sie zuerst lesen, sich die unbekannten Vokabeln herausschreiben und diese dann unter der Adresse http://www.yourdictionary.com virtuell nachschlagen und inklusive der Erklärung und der selbst erschlossenen, von der Lehrkraft natürlich überprüften deutschen Entsprechung in einem neu angelegten Word-Dokument speichern. Am Ende der Unterrichtseinheit erhält jeder Schüler alle diese Seiten und muss die enthaltenen Vokabeln lernen.
Die letzten 10 Minuten der Stunde sind als Entspannungsphase vorgesehe n. Die Schüler sollen unter http://www.funbrain.com/words.html die Links Word Turtle und Play a puzzle created by FunBrain anklicken und je nach Lust und Begabung ein Puzzle auswählen und die Wörter finden.
3.4.3. 2. Stunde
Grobziel: Die Schüler sollen die Besonderheiten des jeweiligen Feiertages in eigenen Worten stichpunktartig zusammenfassen
Feiziele: Die Schüler sollen :
- anhand eines Fragebogens die Kernaussagen des vorher gelesenen Textes herausfinden und in eigenen Worten wiedergeben
- neue Funktionen von MS-Word kennenlernen
- Spracheinstellungen
- Rechtschreibprüfung
- Schriftarten, - farben und - größen
Alle Gruppen erhalten nach dem word-of-the-day folgendes Aufgabenblatt:
1. Name of the holiday?
2. Date?
3. Historical background?
4. How do people celebrate this day today?
Anhand dieser Fragen sollen die Schüler eine stichwortartige Übersicht dieses Feiertages erstellen. Sollte der in der vorhergegangenen Stunde bearbeitete Text nicht genügend Informationen zur Darstellung des Feiertages enthalten, müssen die Schüler zunächst selbst versuchen, die benötigten Links zu finden. Nur wenn die Schüler gar nicht weiterkommen, soll die Lehrkraft eingreifen.
Die Stichpunkte sollen in einer Word-Datei festgehalten werden. Vorher wird den Schülern gezeigt, wie sie die Sprache ändern können und wie die automatische Rechtschreibprüfung funktioniert. Grammatikalische Fehler werden von der Lehrkraft korrigiert.
Die Schüler sollen dann lernen, den Text in unterschiedlichen Schriftarten und Farben darzustellen. Dazu erklärt die Lehrkraft diese Funktionen erst allen Schülern gemeinsam und geht dann von Gruppe zu Gruppe und beantwortet weitere Fragen. Die fertigen Seiten werden dann für die spätere Zusammenstellung eines Readers ausgedruckt8.
3.4.4. 3. Stunde
Grobziel: Die Schüler sollen zwei für den jeweiligen Feiertag typische Rezepte finden und ausdrucken.
Feinziele : Die Schüler sollen
- die englische Bezeichnung für das Wort Kochrezept herausfinden
- den jeweiligen internen Link selbst auf der Website finden
- die deutschen Entsprechungen der amerikanischen Maßeinheiten heraus- finden
- die Rezepte kopieren und in ein Word-Dokument einfügen
- die Texte mit einem passenden Clipart versehen
- eine Grammatikübung spielerisch lösen
Zuerst sollen die Schüler unter http://dict.tu-chemnitz.de/ das Wort Rezept eingeben und aus den angegebenen Möglichkeiten die zum Kochen gehörige englische Entsprechung herausfinden. Anschließend sollen sie auf ihren Websites die entsprechenden Links suchen und sich einige Rezepte anzeigen lassen. Zwei der Rezepte sollen dann ausgewählt und in eine Word-Datei kopiert werden. Die angegeben Maßeinheiten sollen unter o.a. Link konvertiert und auf einer Extra-Seite festgehalten werden.
Um diese Rezept-Seite grafisch für den erwähnten Reader aufzubereiten und die Kreativität der Schüler zu fördern, erklärt die Lehrkraft die Funktionen Clipart suchen, einfügen und bearbeiten im Frontalunterricht und leistet dann individuelle Hilfe bei der Umsetzung9. Wie in der Stunde vorher werden die fertigen Seiten ausgedruckt und gesammelt.
Den Abschluss dieser Stunde bildet eine kurze Grammatikübung im Internet. Die Schüler sollen unter http://www.funbrain.com/words.html die Punkte Grammar Gorillas und Advanced ( vom Schwierigkeitsgrad hier durchaus angemessen ) anklicken und die einzelnen Wortarten bestimmen.
3.4.5. 4. Stunde
Grobziel : Die Schüler sollen sich selbstständig zielgerichtet im Internet bewegen Feinziele: Die Schüler sollen
- verschiedene Suchmaschinen kennenlernen und ausprobieren
- eine andere englischsprachige Website über ihr jeweiliges Feiertagsthema finden und ansehen
- ein ihren Interessen entsprechend freigewähltes Thema im Internet suchen
Die Stunde beginnt mit der Vorstellung der Website http://www.suchmaschinen- verstehen.de . Die Schüler bekommen Gelegenheit, sich 10 Minuten lang die Suchmaschinen Yahoo, Excite, Altavista und Google10 anzusehen. Nach dieser Zeit darf sich jede Gruppe eine Suchmaschine auswählen, die englische Version davon aufrufen ( der Unterschied .de und . com war ja vorher geklärt worden ) und den Namen des Feiertages als Suchbegriff eingeben. Mindestens eine weitere Website soll dann aufgerufen und angesehen werden.
Um die Schüler zusätzlich neugierig auf die Informationsangebote des Internets zu machen, dürfen sie anschließend mit Hilfe einer deutschen Suchmaschine Websites zu frei gewählten Interessengebieten aufrufen und ansehen.
Am Ende dieser Stunde findet ein kurzer Wettbewerb statt: die Gruppe, die zuerst die Online -Versionen der Tageszeitungen
- Kieler Nachrichten ( http://www.kn-online.de )
- Frankfurter Allgemeine ( http://www.faz-net.de )
- New York Times ( http://www.nytimes.com/ )
gefunden hat, hat gewonnen.
3.4.6. 5.Stunde
Grobziel: Die Schüler sollen verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation im Internet kennen lernen
Feinziele: Die Schüler sollen:
- Emails schreiben, versenden und lesen
- eine elektronische Grußkarte versenden und lesen
- einen Eintrag in ein Gästebuch vornehmen
Die Begegnung mit der Email-Funktion des Internets ist sicher ein wesentlicher Bestandteil einer solchen Unterrichtseinheit. Aufgrund der von mir vorausgesetzten Idealbedingungen von mindestens 7 vorhandenen PC’s mit Internetzugang gehe ich zur Vereinfachung im Folgenden davon aus, das jedem Schüler bereits eine EmailAdresse zugeordnet ist - alternativ dazu könnte man beispielsweise mit den Schülern gemeinsam kostenlose Emailadressen einrichten, wobei der Ablauf der Stunde dann natürlich anders aussehen müsste.
Zuerst sollen die Schüler die Email-Funktion aufrufen und sich gegenseitig kurze Emails schreiben, wobei der Inhalt der Nachrichten frei gewählt werden kann. Eingeübt werden sollen hierbei vorrangig die Struktur einer Email-Adresse [ name@server.top-level-domain ] , die Möglichkeit der Mehrfachversendung und das Öffnen einer empfangenen Email.
Nachdem die Schüler dies ausprobiert haben, sollen sie auf die jeweiligen FeiertagsWebsites gehen, dort die Email-Funktion suchen und an die Autoren der Sites eine kurze englischsprachige Email schicken, deren Text vorher gemeinsam mit der Lehrkraft erarbeitet wurde11.
Sofern möglich, sollen die Schüler diesen oder einen ähnlichen Text auch als Eintrag in das Gästebuch der Site hinterlassen.
Da jede der Sites auch die Möglichkeit bietet, eine virtuelle Grußkarte zu versenden, sollen die Schüler danach ihren Klassenkameraden eine dieser Karten schicken. Im Unterschied zu den Emails können diese Karten nur geöffnet werden, indem entweder ein spezieller Link angeklickt oder die gesamte Adresse extra eingegeben wird. Zum Teil muss sogar noch ein Passwort eingegeben werden. Das Versenden und Lesen einer solchen Grußkarte ist also etwas aufwendiger als eine schlichte Email, macht aber auch mehr Spaß.
3.4.7. 6. Stunde
In dieser Stunde, die den Abschluss der Unterrichtseinheit bildet, stellen die Schüler die jeweiligen Feiertage vor, indem sie ihren Mitschülern die selbsterstellte Übersicht vorlesen. Jeder Schüler erhält zum Beginn der Stunde den Reader, der alle Übersichten über die Feiertage , die 14 Rezepte, die in der ersten Stunde erarbeiteten Vokabellisten und den Extrateil word-of-the-day enthält. So können die Mitschüler die Texte während der Präsentation mitlesen und die unbekannten Vokabeln nachschlagen. Gleichzeitig soll die Aussprache der neuen Wörter eingeübt werden.
Als Hausaufgabe sollen die Schüler die neuen Vokabeln in ihr Vokabelheft übertragen und lernen.
3.5. Leistungsüberprüfung
Um festzustellen, ob die Lernziele erreicht wurden, wäre eine Art Quiz denkbar, in dem sowohl neue Vokabeln als auch landeskundliches Wissen abgefragt werden. Für sehr sinnvoll halte ich das jedoch nicht, da die fächerübergreifenden Lehrinhalte hierbei völlig unberücksichtigt bleiben, obwohl sie einen entscheidenden Teil der Unterrichtseinheit bilden.
Grundsätzlich denke ich, dass allein die Erstellung und die Qualität des Readers das Erreichen der Lernziele hinreichend repräsentiert.
Die Unterrichtseinheit an sich fordert von den Schülern sehr viel Disziplin und Abstraktionsvermögen, wenn sie in der vorgegebenen Zeit beendet werden soll. Eine individuelle Benotung der Leistungen wäre aufgrund der Sozialform sehr schwer und auch nicht angebracht.
[...]
1 Ich habe diese Umfrage in zehn Hauptschulen und 2 Gesamtschulen in Neumünster durchgeführt, wobei sich die Fragebögen jedoch nur an die Lehrkräfte richtete, die in den letzten drei Jahren in einer 7., 8., oder 9. Hauptschulklasse Englisch unterrichtet haben. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind also wissenschaftlich wertlos, liefern jedoch meiner Meinung nach zumindest eine Grundtendenz bezüglich der Problematik „ Hauptschulen und Computer“. Es soll hier auch nur angedeutet werden, warum eine Unterrichtseinheit Englisch mit Einsatz des Internets in der Hauptschule außer den sprachlichen noch grundlegende weitere Probleme aufweist.
2 Hierzu ist zu bemerken, dass ich meine ursprüngliche Themenidee : „Big cities in the USA“ verworfen habe, da ich auch nach umfangreichen Recherchen nur Seiten gefunden habe, die zum einen stark kommerzialisiert sind und zum anderen auch nicht die von mir gewünschten Informationen bereitstellten. Keine der Websites enthielt z.B. einen Textteil über die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung, über „ every-day-life“, über die Entstehung der Stadt, die spezifischen Probleme und Lebensbedingungen der Einwohner. Es handelte sich durchweg um Touristen-orientierte Seiten, die für Schüler m.E. nicht geeignet bzw. uninteressant gewesen wären. Zu dem Thema „ Feiertage und Gebräuche“ habe ich mich entschlossen, da ich während eines Praktikums bereits eine UE mit dem Thema - allerdings ohne Internet - gestaltet und somit einige Erfahrungswerte darüber, welchen Lehrstoff die Schüler bewältigen können, erworben habe. Da im Lehrplan für dieses Thema bereits der Bezug zu Kernproblemen und die Vermittlung von Kompetenzen explizit aufgeführt werden ( LE:35/36), verzichte ich auf eine eigene Analyse dieser Punkte.
3 In diesem Fall habe ich die entsprechenden Links in einem Word-Dokument zusammengefasst und unter „Eigenen Dateien“ gespeichert. Die Schüler können direkt aus dieser Datei den entsprechenden Link anklicken und zu der gewünschten Seite gelangen. Um wieder zu der Link-Sammlung zurückzukehren, müssen sie nur das entsprechende Symbol in der unteren Taskleiste anklicken.
4 Die eigentliche Top-Level-Domain für die USA, .us , eignet sich hier nicht, da alle zu bearbeitenden Sites unter .com aufgerufen werden müssen.
5 Da dieser 5-minütige Vorgang auch den Einstieg zu den folgenden 5 Unterrichtsstunden darstellen soll, werde ich im weiteren Verlauf auf die Erwähnung verzichten.
6 Obwohl ich den Martin Luther King Day für wesentlich wichtiger und ergiebiger halte als den Valentines Day habe ich mich entschlossen, ihn nicht auszuwählen, weil es mir nicht gelungen ist, eine Website zu finden, die vom Umfang her dem entspricht, was in sechs Stunden geleistet werden kann. Die Thematik ist zu komplex und auch zu wichtig, um sie in diesem Rahmen zu bearbeiten.
7 Die relevanten Texte der anderen Websites sind im Anhang genannt.
8 Ein Beispiel dafür, wie eine solche Seite aussehen könnte, befindet sich im Anhang.
9 Auch hierfür befindet sich ein Gestaltungsvorschlag im Anhang
10 Von einer Erklärung der Bool’schen Operatoren und der Möglichkeiten der Metasuche sehe ich aufgrund der Komplexität der Verfahren und der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit ab.
11 Ich denke hierbei an eine kurze Vorstellung der Gruppe und ein Lob über die Gestaltung der Website
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