Büchner, Georg - Dantons Tod


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

9 Seiten


Leseprobe


Danielle Roquelaure 4AK 29.September 1999

Autor

Georg Büchner lebte von 1813 - 1837. Er wurde in Goddelau, in Hessen-Darmstadt geboren. Sein Vater war Amtschirurg, und auch er sollte diesem Beispiel folgen. Jedoch studierte er Veterinärmedizin und Biologie in Straßburg. Er kehrte als Student wieder nach Hessen zurück und gründete mit revolutionären Studenten 1834 die "Gesellschaft der Menschenrechte". Außerdem war er der Herausgeber von "Der Hessische Landbote".

Sein berühmtestes Zitat: "Friede den Hütten, Krieg den Palästen!"

Bedeutung: Reichen sollen sich untereinander streiten und keine anderen mit hineinziehen. 1834 schrieb er das Theaterstück Dantons Tod

1835 Lenz (Novelle)

1836 Leonce und Lena (Faulheit als Tugend) 1836 Woyzeck (Fragment)

Buch: Woyzeck ist ein Soldat, der verrückt gemacht wird. Bringt seine schwangere Freundin um, als er erfährt, dass sie sich mit einem anderen trifft.

Realität: Woyzeck war ein Friseurgehilfe, der sich gerne mit älteren Damen abgab. Tötet diese. Jemand sagte "Mord ist Mord, also müssen alle Mörder gehängt werden." Büchner versucht mit diesem Buch, das Gegenteil zu beweisen. Er ist der Meinung, dass Mord nicht gleich Mord ist, und zeigt anhand dieses Buches, wie ein Mensch dazu getrieben wird, einen Mord zu begehen.

Er wird mit 24 Jahren Dozent an der Universität.

Er stirbt früh, denn er infizierte sich mit Typhus und hatte zuviel gearbeitet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Akt

Danton, Julie, Hérault und einige Damen sitzen am Spieltisch und unterhalten sich. Während dessen treten Desmoulins und Philippeau ein, um mit Danton über den Angriff auf das Konvent zu reden.

Hérault macht Witze über Robespierre "...damit uns der Advokat von Arras nach der Mechanik des Genfer Uhrmachers Fallhütchen, Schulbänke und einen Herrgott erfände."

Simon und sein Weib schlagen sich. Andere Bürger treten auf, fragen, was los sei. Diese sind für Robespierre. Ein Aristokrat kommt vorbei, Bürger fesseln ihn, jedoch kann er noch entkommen. Robespierre tritt auf und nimmt alle zum Jakobinerklub mit. Legendre und Collot geraten aneinander, da verlangt Robespierre das Wort. Redet über Tugenden.

Legendre und Lacroix reden über Robespierres Rede und beschließen, Danton aufzusuchen.

Danton, derweil im palais royal bei Marion. Lacroix und Paris kommen ins palais royal. Paris berichtet von seinem Gang zu Robespierre. Robespierre sprach "im Allgemeinen von den Pflichten, sagte der Freiheit gegenüber kenne er keine Rücksicht, er würde Alles opfern, sich, seinen Bruder, seine Freunde. Lacroix sagt, dass sie (Camille, Philippeau, Hérault) Gemäßigte sind. "Für das Volk sind Schwäche und Mäßigung eins." Robespierre sagte, dass sie lasterhaft sind, dh sie genießen, und das Volk ist tugendhaft, dh es genießt nicht.

Robespierre und Danton unterhalten sich. Robespierre: "Ich sage dir, wer mir in den Arm fällt, wenn ich das Schwert ziehe, ist mein Feind, seine Absicht tut nichts zur Sache; wer mich verhindert mich zu verteidigen, tötet mich so gut, als wenn er mich angriffe." Robespierre ist der Meinung, dass keine Unschuldigen getroffen worden seien. Danton ist anderer Meinung. Geht mit Paris raus. St. Just tritt ein. Dieser zählt auf, wer alles "geopfert" werden muss: Lacroix, Hérault, Philippeau, Camille, ...

Robespierre will nicht glauben, dass auch Camille gegen ihn ist, aber St. Just überreicht ihn "Der alte Franziskaner", in dem er als "Blutmessias" bezeichnet wird und beschließt, dass alle beseitigt werden müssen. Anklage wurde bereits von St. Just aufgesetzt.

2. Akt

Camille, Danton, Lacroix, Paris, Phillipeau unterhalten sich. Danton hat keine Lust auf große Reden. Er will sich nicht mehr verteidigen. Er sagt, es ist langweilig immer alles gleich zu machen. "Wir haben nicht die Revolution, sondern die Revolution uns gemacht. Und wenn es ginge - ich will lieber guillotiniert werden, als guillotinieren lassen. Ich hab es satt, wozu sollen wir Menschen miteinander kämpfen? Wir sollten uns nebeneinander setzen und Ruhe haben. Es wurde ein Fehler gemacht, wie wir geschaffen wurden, es fehlt uns etwas, ich habe keinen Namen dafür, wir werden es einander nicht aus den Eingeweiden herauswühlen, was sollen wir uns drum die Leiber aufbrechen?" Philippeau: "Und Frankreich bleibt seinen Henkern?" Danton: "Was liegt daran? Die Leute befinden sich ganz wohl dabei. ... Ob sie nun an der Guillotine oder am Fieber oder am Alter sterben?..." Danton will sich lieber guillotinieren lassen, als eine Rede halten.

Der Wohlfahrtsausschuss hat Dantons Verhaftung beschlossen. Man hat ihn gewarnt (Paris) und ihm einen Zufluchtsort angeboten. "Ich werde mit Mut zu sterben wissen; das ist leichter, als zu leben." Danton verliert für kurze Zeit seine Sinne. Bekommt doch Angst vor dem Tod. Simon und andere holen Danton.

Im Nationalkonvent stellt Legendre Antrag auf Anhörung Dantons. Robespierre: "Wie könnt ihr eure Grundsätze weit genug verleugnen, um heue einigen Individualisten das zu bewilligen, was ihr gestern Chabot, Delaunay und Fabre verweigert habt? Was soll der Unterschied zu Gunsten einiger Männer?

... Legendre scheint die Namen der Verhafteten nicht zu wissen, der ganze Konvent kennt sie: Lacroix ist darunter. Warum scheint Legendre das nicht zu wissen? Weil er wohl weiß, dass nur die Schamlosigkeit Lacroix verteidigen kann. Er nannte nur Danton, weil er glaubt an diesen Namen knüpfe sich ein Privilegium. Nein, wir wollen keine Privilegien, wir wollen keine Götzen!"

3. Akt

Payne und Chaumette unterhalten sich über Gott, ob er existiert oder nicht, ob die Welt vollkommen ist oder nicht. Danton und die anderen kommen zu den Gefangenen. Einige Gefangene greifen die Vorgehensweise der Verhafteten an, anderer sind ihrer Meinung. Camille beklagt sich, "dass unsere Anstrengungen so fruchtlos waren, ich gehe auf's Schafott, weil mir die Augen über das Los einiger Unglücklicher naß geworden."

Fouquier und Hermann beschließen, dass die Geschworenen nicht zusammengewürfelt werden, sondern von ihnen ausgesucht werden. Damit soll Danton keine Chance auf Freispruch bekommen. Vorm Revolutionstribunal hält Danton eine sehr gute Rede. (Seite 47) Danton beleidigt seine Ankläger und bezeichnet sie als Feiglinge, dass sie sich nicht zeigen. Sagt, dass St. Just der Nachwelt für diese Lästerung verantwortlich sein wird. Dillon und Laflotte beschließen einen Plan, um Danton aus dem Gefängnis zu holen. Laflotte verrät diesen später.

Die Gefangenen verlangen das Erscheinen mehrerer Mitglieder des Konvents und des Wohlfahrtsausschusses, sie appellieren an das Volk, wegen Verweigerung der Zeugen. St. Just will Danton beseitigt sehen. (S. 51) St. Just bekommt ein Papier, in dem steht, dass Laflotte alles entdeckt hat. Dass Dantons und Camilles Weiber Geld unter das Volk werfen, Dillon soll ausbrechen, man will die Gefangenen befreien, der Konvent soll gesprengt werden. Man beschließt, dass der Prozess ohne Unterbrechungen fortgeführt werden solle, und jeder der stört soll von den Debatten ausgeschlossen werden.

Lacroix, Camille, Danton und Philippeau sitzen in ihrer Zelle. Alle bekommen Angst vor dem Tod. Danton wird für seine Rede gelobt. Am zweiten Tag, wird der Plan zur Befreiung der Gefangenen vorgetragen. Die Gefangen werden mit Gewalt hinausgeführt.

4. Akt

Die Gefangenen bekommen Panik und Angst. Camille hat Angst um seine Lucile. Danton versucht ihn zu beruhigen und sagt ihm, er soll schlafen.

Fuhrmann kommt die Gefangenen holen. Lucile und Julie stehen vor dem Gefängnis und schreien zu den Gefangenen hinauf.

Julie trinkt Gift aus einer Phiole und stirbt.

Auf den Weg zum Schafott, beleidigen die Bürger die Gefangen, diese sterben allerdings mit Würde.

Karl Georg Büchner

Historischer Hintergrund

Die Ursachen der Französischen Revolution

Durch die maßlose Übersteigerung höfisch-absolutistischer Lebensformen unter Ludwig XIV. und Ludwig XV. war Frankreich an den Rand des wirtschaftlichen Bankrotts gekommen. Nach dem Tod Ludwigs XIV. (1715) hatten die Staatsschulden bereits eine Höhe von drei Milliarden Livres erreicht; die Jahreseinnahmen des Staates betrugen etwa 150 Millionen Livres. 1780 wurden 50 % der Staatseinnahmen für den Schuldendienst benötigt, weitere 6 % verbrauchte der Hof. Eine wirksame Finanzreform musste die unterschiedliche Belastung der drei Stände abschaffen.

Der erste Stand, der Adel, umfasste etwa 1,5 % der Bevölkerung mit rund 3/4oo ooo Personen. Er war völlig von der Steuer befreit. Spannungen gab es jedoch zwischen dem reichen Hofadel mit Jahreseinnahmen bis zu einer halben Million Livres und dem armen Landadel, dessen Einkommen oft unter 600 Livres lag. - Vor allem der wohlhabende Geldadel, der aus dem Bürgertum aufgestiegen war, legte großen Wert auf die Erhaltung der neu erworbenen Privilegien, die als unantastbares Eigentum galten.

Zum zweiten Stand der Geistlichen, etwa 0,5 %, gehörten rund 130 000 Personen. Die hohe Geistlichkeit, die überwiegend dem Adel entstammte, leistete zwar regelmäßig freie Spenden, bezahlte aber keine Steuern. Die einfachen Pfarrer dagegen hatten vielfach nur ein geringes Einkommen (etwa 300 - 400 Livres); sie standen auf der Seite des dritten Standes und trugen 1789 wesentlich zu dessen Durchsetzung bei.

Dem dritten Stand, bestehend aus Bürgern und Bauern, gehörten etwa 98 % der Bevölkerung an. Maßgebend war eine kleine, einflußreiche Oberschicht (Manufaktur- und Bergwerksbesitzer, Grundherren, Akademiker). Die Förderung von Handel, Handwerk und Gewerbe durch den Merkantilismus [Nationalökonom. Lehre und Praxis, die den Reichtum eines Landes vor allem durch die verfügbare Menge an Edelmetall definiert. Ziel: Deckung des gewachsenen Finanzbedarfs (ua durch Hofhaltung, stehendes Heer, Staatsverwaltung) der absolutist. Staaten Europas vom 16. Bis 18 Jhdt. Mittel: Erhöhung der Wirtschaftskraft eines Staates durch: Bevölkerungsvermehrung, Gewerbe- und Handelspolitik im Inland (Förderung neuer Gewerbe, Subventionen, Zolleinheit), Außenhandelspolitik mit dem Ziel einer aktiven Handelsbilanz (Förderung der Ausfuhr und Versteuerung der Einfuhr von Fertigwaren). Kritik: Der M. überschätzte den Wert des Geldes und die Rolle des Staates. Die Bedeutung der Landwirtschaft als Produktionsfaktor wurde vernachlässigt.] hatte eine wirtschaftliche Blüte (der Export hatte sich von 1715-89 vervierfacht) und auch erheblichen Reichtum für den dritten Stand mit sich gebracht. Politisch und gesellschaftlich aber blieb dieser Stand bedeutungslos und ohne Rechte. Anlaß für die Unzufriedenheit war deshalb trotz der Steigerung der Lebenshaltungskosten und der wirtschaftlichen Stagnation in de achtziger Jahren nicht in erster Linie ein mangelnder materieller Fortschritt, sondern das fehlende politische Mitspracherecht im Staat, dazu eine gesellschaftliche Geringschätzung, die dem gestiegenen Selbstgefühl entgegenstand. Dazu kam allerdings auch die Tatsache, dass der dritte Stand die finanziellen Hauptlasten zu tragen hatte, durch Abgaben an den Staat (Steuern), an die Kirche (Zehnte) und an die Grund- und Gerichtsherren.

Die gebildeten Teile des Bürgertums kamen immer stärker mit aufklärerischen Ideen in Verbindung. Die Schriften Diderots (1713-84) etwa oder vor allem Jean-Jacques Rousseaus (1712-78) Abhandlung "Le Contrat Social" mit der Betonung der Volkssouveränität wurden gelesen und in Salons, Freimaurerlogen und politischen Klubs diskutiert. Auch der Adel zeigte sich an manchen Ideen der Aufklärung interessiert, widersetzte sich dem Absolutismus des Königtums und trug zur Verbreitung aufklärerischer Gedanken bei. - Von nachhaltigem Eindruck war schließlich die Verfassung der USA mit der Erklärung der Menschenrechte im Jahre 1776.

1774 wurde Ludwig XVI. (1774-92), Enkel Ludwigs XV., im Alter von 20 Jahren König. Bestimmt von Ideen des aufgeklärten Absolutismus, erkannte er die Notwendigkeit von Reformen. So gewährte er weitgehende Meinungs- und Publikationsfreiheit (die Aufführungserlaubnis bis Beaumarchais' "Le mariage de Figaro" ging auf seine Intervention zurück), auch wenn sie sich gegen ihn selbst richtete, und sorgte für Abschaffung der Folter. In entscheidenden Fragen jedoch konnte er sich gegen den Hofadel nicht durchsetzen.

Noch 1774 berief der König den Physiokraten Anne Robert Jacques Turgot (1727-81) zum Finanzminister. Dieser verlangte in seinen Reformplänen: Dezentralisation und Selbstverwaltung, Handels- und Gewerbefreiheit mit Beseitigung des Zunftzwanges, Verstaatlichung des Armen- und Unterrichtswesens. Grundlage seiner Ideen war eine allmähliche Verwirklichung der Steuergerechtigkeit mit Besteuerung sämtlicher Einkommen und Abschaffung der Feudalrechte. Jedoch wurde Turgot eine Teuerung im Jahre 1775, nach der Mißernte des Vorjahres, angelastet. Mehrere Aufstände, die von den privilegierten, um ihre Rechte bangenden Ständen unterstützt wurden, führten zur überraschenden Entlassung des Ministers im Mai 1776.

Im Juni 1777 ernannte der König den Genfer Bankier Jacques Necker (1732-1804) zum Finanzminister. Nach vergeblichen Sanierungsversuchen verlangte auch er die Durchführung der Turgotschen Reformen. Er enthüllte in einem gedruckten Bericht ("Compte rendu") die Verschwendung des Hofes und erhielt im Mai 1781 plötzlich seine Entlassung. Seine unfähigen Nachfolger, darunter der skrupellose Charles Alexandre de Calonne (1734-1802), richteten die Staatsfinanzen völlig zugrunde. Das jährliche Defizit stieg auf annähernd 200 Millionen Livres. Wegen des drohenden Bankrotts berief Calonne im Februar 1787 die Notabeln ein und verlangte die Besteuerung des Adels und der Geistlichkeit. Jene nahmen jedoch seine schlechte Verwaltung zum Vorwand, jede Reform abzulehnen.

1788, der Staat war vorübergehend zahlungsunfähig, wurde Necker wiederum in den Staatsdienst berufen. Er verlangte die Einberufung der Generalstände und erregte dadurch eine ungeheure Begeisterung. 2000-3000 Flugschriften erschienen, darunter so bedeutende wie die von Abbé Sieyès (1748-1836) mit dem Titel "Qu'est-ce que le Tiers État?", die den Bürgerstand die hervorragendste Rolle im politischen Leben der nächsten Zukunft zusprach und damit eine gewaltige Wirkung auf große Bevölkerungsteile ausübte.

Der Verlauf der Revolution

Necker eröffnete am 5.5.1789 in Versailles die Generalstände. Den dritten Stand vertraten 578 Abgeordnete aus dem gebildeten Bürgerstand; Bauern oder Arbeiter waren nicht vertreten; den ersten Stand vertraten 291, den zweiten Stand 270 Abgeordnete. Der dritte Stand forderte eine Abstimmung nach Köpfen, die ihm Aussicht auf die Mehrheit gab, und nicht nach Ständen. Adel und Geistlichkeit lehnten diese Forderung ab. Der dritte Stand konstituierte sich daraufhin als Nationalversammlung, die zur Beratung einer Verfassung berufen sei. Als die Regierung den Versuch machte, die Versammlung aufzulösen, begaben sich die Abgeordneten zum Ballhaus und leisteten dort auf Veranlassung von Sieyès am 20.6. den sogenannten "Ballhausschwur", sich nicht eher zu trennen, bis die neue Verfassung beschlossen sei. Damit hatte sich der dritte Stand über den Willen des Königs sowie der ersten beiden Stände hinweggesetzt.

Der König entließ am 11. Juli Necker und zog gleichzeitig Truppen nach Paris und Versailles. Das Volk fürchtete ein gewaltsames Vorgehen der Regierung, und am 14. Juli kam es zum Sturm auf die Bastille, das alte Pariser Staatsgefängnis, als Symbol absolutistischer Macht. Dabei zeigten sich die Ohnmacht der Behörden und die Unzuverlässigkeit der Truppen. Ludwig XVI. rief Necker zurück und zog seine Truppen ab. Lafayette wurde Befehlshaber der aus Bürgern gebildeten Nationalgarde. In den Provinzen kam es zum Aufstand der Bauern gegen Adel und bürgerliche Grundbesitzer. Die Nationalversammlung befürchtete einen allgemeinen Umsturz und stellte sich deshalb an die Spitze aller Revolutionsbewegungen, um die Kontrolle zu behalten.

Unter dem Eindruck der Geschehnisse brachte der Adel am 4. August in der Nationalversammlung seine Vorrechte freiwillig zum Opfer. Die Abschaffung der Feudalordnung, die Bauernbefreiung, Ämter- und Gewerbefreiheit signalisierten den Übergang vom ständisch orientierten Staat zum Klassenstaat. Allgemeine (Rechts-)Gleichheit, persönliche Freiheit und Volkssouveränität wurden - nach amerikanischem Vorbild - zu unentbehrlichen Menschenrechten erklärt (26. August). Am 6.10. stürmte das Pariser Volk unter Anführung der Marktfrauen Versailles und zwang den König, seinen Sitz sowie die Nationalversammlung nach Paris zu verlegen. Im November beschloss die Nationalversammlung eine Reihe von Neuerungen: Anstelle der bisherigen 15 Provinzen wurde das Land in 83 Departements als Verwaltungsbezirke eingeteilt. Mit der Forderung nach Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit sollten auch die Juden bürgerliche Gleichberechtigung erhalten. Der Adel und seine Vorrechte wurden abgeschafft. Der König erhielt nur ein beschränktes Veto gegenüber der Nationalversammlung. Allgemeine Religionsfreiheit wurde eingeführt. Die Kirchengüter fielen an den Staat; bis zu ihrem Verkauf wurden auf ihnen ein Papiergeld, die Assignaten, fundiert. Allzu viele Assignaten und das große Angebot an Land und Gebäuden führten jedoch bald zu einer Inflation von 50 % sowie zu einer neuen Klasse von Besitzbürgern.

Vor allem die Verstaatlichung kirchlichen Eigentums, die Aufhebung der Orden und Klöster, die Zivilverfassung des Klerus hielten den König von der Zustimmung zu einem konstitutionellen System zurück. Dadurch gelang es den Klubs der Radikalen, die weite Teile der Pariser Bevölkerung beherrschten, immer größeren Einfluss zu gewinnen. Maßgebend waren vor allem die Jakobiner, ein Klub, der 1789 von den Abgeordneten der Bretagne gegründet wurde, in dem sich die Mitglieder versammelten. Nach dem allmählichen Rückzug der Girondisten (einer gemäßigten Fraktion des kleinen und mittleren Bürgertums, geführt von den Abgeordneten des Girondedepartements) errang 1791 eine radikale Richtung unter Robespierre das Übergewicht. Damit wurde ein radikales System eingeleitet, das alle widerstrebenden Elemente zu vernichten suchte. In jeder Stadt hatte der Klub eine Filiale, die alle Befehle aus der Hauptstadt ausführte. Eine Sektion der Jakobiner bildeten die Cordeliers (= Strickträger, so genannt nach ihrem Versammlungsort in einem Franziskanerkloster) mit Danton, Desmoulins, Marat, Hébert und Chaumette als Anführern. Die Cordeliers nahmen jeweils an den Sitzungen der Jakobiner teil. In der neugewählten gesetzgebenden Nationalversammlung übernahmen zunächst die Republikaner (von den Girondisten geleitet) die Macht. Um royalistische Reaktionen zu verhindern und die Revolutionsbegeisterung neu zu entfachen, beschloss die Nationalversammlung am 20.4.1792 Krieg gegen Österreich und Preußen. Unter dem Eindruck der anfänglichen Niederlagen wandte sich das Volk gegen den König, der mit den Gegnern in Verbindung stand. Am 10.8.1792 kam es zum Sturm gegen die Tuilerien. Justizminister Danton bildete einen revolutionären Gemeinderat in Paris. Dessen etwa 140 Anhänger trennten sich als "Berg" (weil sie die oberen Sitze im Versammlungsraum einnahmen) von den rund 160 Abgeordneten der Girondisten. Die etwa 450 Abgeordneten im "Tal" wurden aus Angst oder Opportunismus immer mehr zu gefügigen Werkzeug der Jakobiner.

Auf Betreiben Marats und mit Duldung Dantons wurden vom 2.-6.9. etwa 1400 politische Gefangene (in der Mehrheit Royalisten und Geistliche) ermordet (die sogenannten "Septembermorde"). Die Anhänger der Revolution sollten dadurch enger zusammenstehen. Allerdings wandte sich die öffentliche Meinung gegen diese Morde, die Sympathie des Auslands für die Revolution ging erheblich zurück, und in den Wahlen zum Nationalkonvent erhielten die gemäßigten Girondisten doppelt so viele Stimmen wie die Jakobiner.

Am 22.9. kam es zur Proklamation der Republik. Unter Führung von Marat, Robespierre und Danton begann die Schreckensherrschaft des Konvents. Am 25.9. forderte Robespierre den Tod des Königs (jetzt als Bürger Louis Capet bezeichnet) wegen Landesverrats. Am 17.1.1793 wurde Ludwig XVI. mit geringer Mehrheit zum Tod ohne Aufschub verurteilt und am 21.1. enthauptet.

Aufstände der Royalisten und Girondisten gegen die Jakobiner im Februar 1793 wurden grausam niedergeschlagen. Unter Führung von Danton und Robespierre bildete sich eine revolutionäre Regierung mit der Bezeichnung "Wohlfahrtsausschuss". Ein Revolutionstribunal bestrafte alle politischen Vergehen; es erkannte nur auf Tod oder Freispruch. Allein in Paris wurden täglich 60-70 Menschen hingerichtet. Am 15.4. wurden 22 Girondisten aus dem Konvent ausgeschlossen und verhaftet. Am 31.5. erfolgten die Verhaftung von weiteren 29 Girondisten, am 2.6. die Verhaftung und Hinrichtung von 32 Führern der Gironde. Die Königin wurde am 16.10. hingerichtet.

Am 24.3.1794 ließ Robespierre Jacques René Hébert (geb. 1757) hinrichten. Dieser gehörte zu den radikalsten Jakobinern, stand mit Chaumette an der Spitze der nach ihm benannten Hébertisten, die alle Gewalt auf die Pariser Kommune übertragen wollten, die Abschaffung des Gottesdienstes und die Einführung des Kultes der Vernunft betrieben und Danton sowie Robespierre der Verletzung der Freiheit und der Menschenrechte anklagten. Danach bildeten die (gemäßigteren) Dantonisten die einzige Gefahr für Robespierres Macht. Am 19.3. kam es zu einer letzten Unterredung zwischen Robespierre und Danton. Sie trennten sich ohne Versöhnung, und Robespierre erlangte am 30.3.1794 die Zustimmung des Konvents zur Verhaftung Dantons.

Robespierre wurde am 27.7.1794 auf Befehl des Konvents verhaftet und am 100 Anhängern aus dem Konvent und der Kommune guillotiniert. 1795 richtete der Konvent als Reaktion auf Terror und "Volksdiktatur" ein Direktorium von fünf Männern ein, die den Gemäßigten angehörten. Die Girondisten (das Besitzbürgertum) hatten damit ihre Ziele durchgesetzt.

Georges Jacques Danton (28.10.1759 - 5.4.1794) gehörte zu den führenden Männern der Französischen Revolution. Bei ihrem Ausbruch lebte er als Advokat in Paris. Er war groß und kräftig. Sein von Pockennarben zerrissenes Gesicht leiß ihn häßlich und grob erscheinen. Er besaß eine kräftige Stimme und war ein hinreißender Redner. Mit rücksichtsloser Energie verwirklichte er seine Pläne. Am 14.7.1789 begeisterte er das Volk zum Sturm auf die Bastille. Am 10.11.1790 klagte er die Minister vor der Nationalversammlung an und gründete mit Camille Desmoulins, Fabre d'Eglantine und Jean Paul Marat den Klub der Cordeliers, den er führte und der die Jakobiner bald an politischen Fanatismus übertraf.

Danton war maßgeblich am Sturz des Königtums (10.8.1792) beteiligt und setzte nach dem Sieg der Pariser Bürger seine Ernennung zum Justizminister durch (1792). Das Vorrücken der feindlichen Heere in der Champagne gab ihm einen Vorwand zur Duldung der "Septembermorde". Er wollte dadurch die royalistische Partei in Furcht versetzen. Nach dem Zusammentreten des Konvents legte Danton sein Ministeramt nieder. Am 30.11.1792 ging er mit Lacroix nach Belgien, um dort die Revolution zu verbreiten. Am 10.3.1793 schuf er das Revolutionstribunal, und Robespierre gründete am 6.4. auf seine Initiative den Wohlfahrtsausschuss.

Nachdem die Girondisten Dantons Angebot für eine engere Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Volksherrschaft zurückwiesen, trug er zu ihrem Sturz bei, wünschte aber nicht deren Hinrichtung. Diese Mäßigung machte ihn im Konvent verdächtig. 1793 heiratete Danton seine zweite Frau Louise (bei Büchner Julie) geb. Gély (1777 - 1856) in kirchlicher Trauung (Louise heiratete 1797 einen Baron Dupin). Im November wandte sich Danton gegen die Hébertisten, um die Radikalisierung der Revolution einzudämmen; Desmoulins unterstützte ihn und kritisierte in seiner Zeitung "Le vieux Cordelier" am 15.12. Hébert und am 24.12. das gesamte Terrorregime. Am 25.12. verteidigte Robespierre im Konvent die radikale Revolutionspolitik. Die Spannungen zwischen Danton und Robespierre wuchsen. Dieser ließ Danton in der Nach vom 31.3. zum 1.4.1794 verhaften und mit seinen engsten Freunden (Desmoulins, Lacroix, Philippeau) vor das Revolutionstribunal bringen. Die Anklage lautete auf Verbindung mit dem Ausland. Danton behandelte seine Richter mit Verachtung. Bei der Verkündung des Todesuteils am 4.4. rief er aus: "Man opfert uns einigen feigen Räubern, aber sie werden ihren Sieg nicht lange genießen; ich ziehe Robespierre nach. Der Feige! ich allein besaß die Macht, ihn zu retten." Am 5.4. war die Hinrichtung. Dem applaudierenden Volk rief er zu: "Schweig still, undankbares Volk."

Büchner zeichnet Danton als Mann, der die Schreckensherrschaft möglichst rasch beenden will, nachdem keine Notwendigkeit mehr dafür besteht. Die Errungenschaften der Revolution sollen in einen geordneten republikanischen Staat eingebracht werden.

Deputierte: Abgeordnete im Konvergent

Legendre: Louis (1752- 97), ehemaliger Metzger; gehörte gleichzeitig den Jakobinern und den Cordeliers an. Durch seine zwiespältige Haltung überlebte er den Sturz Dantons, später beteiligte er sich am Aufstand gegen Robespierre.

Camille Desmoulins: (1760-94), Mitschüler und Freund Robespierres. 1785 Advokat in Paris. Am 12.7.1789 fanatisierte er durch feurige Reden im Palais Royal das Volk und verlangte die Volkssouveränität. Initiator des Sturms auf die Bastille. Damals Heirat mit der schönen und geistreichen Lucile Duplessis, die er leidenschaftlich liebte. Mit Danton gründete er den Klub der Cordeliers und leitete mit ihm den Tuileriensturm vom 10.8.1792 sowie die September morde. Obwohl er der Bergpartei angehörte, suchte er mit Danton den Ausgleich der Parteien und die Rettung der Girondisten. In dieser Absicht gab er im Januar 1794 die Zeitung "Le vieux Cordelier" heraus, in der er sich durch Witz und Satire gegen den Terror Robespierres wandte und dagegen zur wahren Freiheit, zur Mäßigung und zur vernünftigen Anwendung der Gesetze aufrief. Robespierre ließ ihn am 31.3.1794 mit Danton verhaften und am 5.4. hinrichten. Seine Frau, die alles unternahm, um ihn vor dem Tod zu retten, wurde 14 Tage nach ihm im Alter von 23 Jahren hingerichtet.

Hérault-Séchelles: Marie-Jean (1759-94), entstammte einer alten Pariser Adelsfamilie, wurde

1781 königlicher Anwalt. 1791 Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung. Im Konvent suchte er Anschluss an Danton, leitete mit diesem als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses die äußere Politik und wurde Präsident. Mitglied des zweiten Wohlfahrtsausschusses, in dem er die neue Konstitution entwarf. Wegen seines Versuches, einen milderen Weg einzuschlagen, wurde er am 17.3.1794 verhaftet, am 2.4. vor das Revolutionstribunal gestellt und trotz geschickter Verteidigung guillotiniert. Er galt als einer der schönsten Männer Frankreichs.

Lacroix: Jean-Francois Delacroix (1754-94), Generalleutnant; stand auf der Seite Dantons, mit dem er 1792 im Auftrag des Konvents zur Armee in den Niederlanden reiste. Die Girondisten hatten ihm Veruntreuung von Geldern vorgeworfen. Mit Danton hingerichtet.

Philippeau: Pierre Philippeaux (1754-94), ehemaliger Rechtsanwalt, der auf der Seite Dantons stand.

Fabre d'Eglantine: Philippe-Francois-Nazaire (1755-94), erfolgreicher Lustspieldichter; verfertigte

den neuen republikanischen Kalender. Als Mitglied des Konvents suchte er sich auf jede Weise zu bereichern; am Betrug der "Fälscher" beteiligt. Seit Dezember 1793 einer der Hauptankläger der Hébertisten. Auf Betreiben Robespierres am 12.1.1794 verhaftet und mit Danton guillotiniert.

Mercier: Louis-Sébastien (1740-1814), Dramatiker und Schriftsteller. Als Konventsdeputierter stimmte er für eine lebenslängliche Gefangenschaft König Ludwigs XVI., wurde darauf eingesper- rt und erst durch den 9. Thermidor befreit und in den Rat der Fünfhundert gewählt. Seine Schilderung der Revolutionszeit in "Le nouveau Paris" (1800 in 6 Bänden in Braunschweig in dt. Übersetzung) wurde von B, als Quelle benützt.

Thomas Payne: (1737-1809), engl. Publizist und Philosoph; kämpfte 1776-83 in Amerika für die Unabhängigkeit. Veröffentlichte 1790 in London in zwei Bänden sein Werk über die Menschen- rechte ("Rights of Man"), in dem er gegen Burke die Ideen der Franz. Revolution verteidigte. 1791 Übersiedlung nach Paris, 1792 Wahl in den Konvent, Mitglied der Girondisten. Er stimmte gegen die Hinrichtung König Ludwigs XVI. und wurde deshalb von Robespierre aus dem Konvent gestoßen und verhaftet. Nach Intervention der nordamerikan. Regierung im Dezember 1794 Freilassung und wieder Mitglied des Nationalkonvents. Im Gefängnis Niederschrift des Buches "The Age of Reason" (Das Zeitalter der Vernunft), eine Abhandlung gegen den Atheismus, mit der Ablehnung der Bibel und Kirche, aber der Anerkennung Gottes. 1802 Rückkehr nach Nordamerika.

Robespierre: Maximilien Francois-Isidore de Robespierre (1758-94); als Advokat in Arras Verfasser von Arbeiten über politisch-theologische Themen. Fleiß, Ausdauer, ein strenger Lebenswandel und der Ruf der Unbestechlichkeit verschaffte ihm Achtung und Einfluss. 1790 Präsident des Jakobinerklubs. Nach der Flucht König Ludwigs XVI., den er daraufhin als Verräter bezeichnete, erbitterter Feind des Königtums. Seit Ende 1791 einer der populärsten Revolutionsmänner. Er zog in die einfache Wohnung des Schreibers Duplay, dessen Tochter Lenore seine Geliebte wurde. Bis Mai 1792 Ankläger beim Tribunal von Paris, Stimmführer des Jakobinerklubs, der eine radikale Durchführung der Revolution anstrebte. Haupturheber der Verurteilung und Hinrichtung des Königs. Anfang Juni 1793 stürzte er die Gironde und wurde als Leiter des Wohlfahrtsausschusses zum Diktator über Frankreich. Um die Herrschaft der Tugend zu verwirklichen, wollte er das alte verderbte Geschlecht der Verräter und Verschwörer austilgen. Mit dem Ziel der Alleinherrschaft brachte er Hébert, Danton und die Cordeliers sowie Chaumette auf das Schafott. Als er im Juni 1794 auch die Immunität der Abgeordneten bedrohte, regte sich Widerstand. Am 26.7.1794 verlangte er eine Säuberung des Wohlfahrtsausschusses. Am 27.7. ließen ihn seine Gegner nicht zu Wort kommen, Tallien hielt eine feurige Anklagerede gegen ihn, und ein Antrag auf seine Ver- haftung wurde sofort dekretiert. Zusammen mit Saint-Just wurde er noch am selben Tag verhaftet und am 28.7. hingerichtet.

St. Just: Louis Antoine Léon de Saint-Just (1767-94), Schrifsteller und Journalist. Durch antike Klassiker und Rousseau für die republikanische Staatsform begeistert. Ehrlicher, aber einseitiger und unerbittlicher Fanatiker. Wurde enger Vertrauter Robespierres und erhielt den Beinamen "Messiasjünger". Kämpfte für die Hinrichtung des Königs und gegen die Girondisten. Bestärkte Robespierre bei seinem Vorgehen gegen Danton und dessen Anhänger.

Barrère: Bertrand Barrère de Vieuxsac, zunächst gemäßigter Girondist, dann radikales Mitglied des Wohlfahrtsausschusses.

Collot d'Herbois: Jean-Marie, Schauspieler und Theaterdichter. Nach den Septembermorden Mitglied des Konvents und radikaler Verfolger der Girondisten. Er war auf Robespierre eifersüchtig und arbeitete auf dessen Sturz hin. 1795 wurde er zur Deportation nach Cayenne verurteilt, wo er an Trunksucht starb.

Billaud-Varennes: Jacques-Nicolas; 1785 Advokat in Paris, 1791 Leiter des Jakobinerklubs, Anstifter des Aufstands vom 10.8.1792; ordnete mit Danton die Septembermorde an. Mitglied des Wohlfahrtsausschusses und Präsident des Konvents; auf seinen Antrag wurden die Königin und der Herzog von Orléans guillotiniert. Wandelte sich vom fanatischen Anhänger Robespierres zu dessen erbittertem Gegner.

Chaumette: Pierre-Gaspard; Prokurator der Pariser Gemeinde, erklärter Atheist, nannte sich nach dem griech. Philosophen Anaxagoras. Schwärmte für den Kult der Göttin der Vernunft, der er auch Notre-Dame einräumen ließ. Schloß sich den Hébertisten an und wurde mit diesen guillotiniert.

Dillon: Arthur; engl. General; als Mitglied der Gironde hingerichtet.

Fouquier-Tinville: Antoine-Quentin; Justizbeamter (Schreiber), seit 1793 öffentlicher Ankläger des Revolutionstribunals. Führte unter der Maske der Unbestechlichkeit die Blutbefehle des Wohlfahrts- ausschusses mit unverhüllter Grausamkeit aus. Auf seinen Angrag wurde Danton und später Robespierre guillotiniert. Im Juli 1794 verhaftet und im Jahr darauf hingerichtet.

Herrmann: Martial-Joseph-Armand; unter Robespierre Präsident des Revolutionstribunals und Innenminister. Nach dessen Sturz vom Tribunal zum Tode verurteilt.

Dumas: René-Francois; zunächst Mönch; lenkte den Widerstand der Anhänger Robespierres außerhalb des Konvents. Wurde mit Robespierre hingerichtet.

Paris: auch Fabricius genannt; Geschworener des Revolutionstribunals, bemühte sich um die Aussöhnung zwischen Robespierre und Danton; warnte letzteren frühzeitig vor der Verhaftung.

Laflotte: Mitgefangener des Dillon; verriet den Plan zur Befreiung Dantons

Grisetten: Dirnen

- Rote Mütze: Mütze der Jakobiner und deren äußeres Erkennungszeichen; nach dem Vorbild der phrygischen Mütze.
- Dezemvirn: Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses; benannt nach dem antiken Vorbild: um 450 v.
Chr. Ausschuss von 10 Männern, die das Zwölftafelgesetz aufstellen ließen
- Antediluvianern: vorsintflutliche Menschen
- Uhrmacher: Jean-Jacques Rousseau (1712-78), Philosoph und Aufklärer
- Fallhütchen: ausgestopfter Hut, um den Kopf des Kindes beim Fallen zu schützen
- Marats Rechnung: Jean Paul Marat war ein radikaler Präsident des Jakobinerklubs und Gegner der Girondisten; er war mitverantwortlich für die Septembermorde; am 13.7.1793 von Charlotte Corday im Bad erstochen. Hier Anspielung auf seine Äußerung: "Fünf- oder sechshundert abgeschlagene Köpfe der Royalisten hätten euch Ruhe, Freiheit und Glück gesichert."
- Epicur: griech. Philosoph (342-271 v.Chr.), der maßvollen Lebensgenuß anstrebte. Seine Anhänger wurden oft als Genußmenschen angesehen.
- Chalier: Joseph (1747-93), in Lyon von Royalisten hingerichtet; er galt ebenso wie Marat als Märtyrer der Revolution
- Catonen: Anspielung auf den sittenstrengen Marcus Porcius Cato d.Ä., der ein Vorbild Robespierres war
- Sublimatpille: Quecksilberchlorid, im 18 Jh. zur Behandlung der Geschlechtskrankheiten benützt
- Vestalin: röm. Priesterin des Herdfeuers, die zur Keuschheit verpflichtet war
- Virginius: sagenhafter Römer, der seine Tochter Virginia erstach, um sie vor den Nachstellungen des Appius Claudius zu retten
- Lucrecia: sagenhafte Römerin, die sich erstach, weil sie vom Prinzen Sextus Tarquinius entehrt

worden war

- Ohnehosen: wörtliche Übersetzung von "sansculottes"; gemeint ist: ohne die vom Adel getragenen Kniehosen. Die Revolutionäre trugen "pantalons" = lange Hosen
- August und September: Morde am 10.8.1792 im Zusammenhang mit dem Sturm auf die Tuilerien und die vom 2.-6.91792;
- Aristides: athen. Staatsmann mit dem Beinamen "Der Gerechte", den auch Robespierre vom

Volk erhielt.

- Baucis: nach dem vorbildlichen Ehepaar Philemon und Baucis in der griech. Sage.
- Lyon: Anspielung auf die Gegenrevolution in Lyon, die von den Jakobinern niedergeschlagen wurde
- 31. Mai: Erhebung der Girondisten und deren Niederlage gegen die Radikalen.
- In effigie: Nach altem Rechtsbrauch wurde die Strafe an nicht gefaßten Verbrechern symbolisch an deren Bild vollzogen
- Diversion: Abweichung
- Quod ert demonstrandum: was zu beweisen war
- Spinoza, Baruch de, holländ. Philosoph
- Vilatte: Mitglieder desRevolutionstribunals
- Satelliten des Despotismus: Adel
- Semele: Geliebte des Jupiter; er erschien ihr in Gestalt von Blitz und Donner. Sie wurde vom Feuer verzehrt und gebar sterbend den Dionysos

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Büchner, Georg - Dantons Tod
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Autor
Jahr
2001
Seiten
9
Katalognummer
V103709
ISBN (eBook)
9783640020874
Dateigröße
1153 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Komplette Zusammenfassung, Charakteristik, Interpretation
Schlagworte
Büchner, Georg, Dantons
Arbeit zitieren
Danielle Roquelaure (Autor:in), 2001, Büchner, Georg - Dantons Tod, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103709

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