Um den Zusammenhang der Erkenntnistheorien nach Peirce (Abduktion) und Polanyi (Implizites Wissen) herauszuarbeiten, werden im ersten Schritt die Kernaussagen beider herausgearbeitet. Folgend kann überprüft werden, ob und inwieweit die Abduktion und das Implizite Wissen im Zusammenhang stehen. Das Ergebnis dieser Analyse wird am Ende in Form eins Fazits konkludiert.
In der Erkenntnistheorie war lange Zeit die Induktion nach Hume (1740) vorherrschend für die Erklärung unseres menschlichen Verstandes. Hume führte an, dass wir aufgrund von Gedankenverbindungen, wie Ähnlichkeit von Sachverhalten, Berührung in Raum und Zeit, sowie Ursache und Wirkung, Erkenntnis erlangen. Hierbei zieht man den Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine. Zum Beispiel sieht X einen Schwan und der ist weiß, also schließt X auf die Erkenntnis, dass alle Schwäne weiß sind. 1998 führte Popper eine neue, empirische Theorie ein. Sie stellt den direkten Divergenten zur metaphysischen Induktion dar. Die Deduktion zeichnet sich dadurch aus, dass nach einer Falsifikation der Hypothese (z.B. s.o. alle Schwäne sind weiß), man diese eingrenzt und durch dieses Abgrenzungskriterium die Hypothese verifiziert. Später entdeckte Peirce die dritte Möglichkeit des syllogistischen Schließens. Die Abduktion hebt sich von der Induktion und Deduktion ab, indem sie eine Hypothese entwickelt, die eine synthetische Erkenntnis mit sich führt. Für die weiterführende Untersuchung wird sich auf die letzte Form der Erkenntnis fokussiert. Dieses erfolgt unter der Einbeziehung des Impliziten Wissens nach Polanyi. Er charakterisiert dieses, als ein Wissen, dass wir nicht mitzuteilen wissen.
Auf den ersten Blick erscheint das Implizite Wissen und eine Schlussform, welche eine neue Erkenntnis liefert, unabhängig voneinander. Aber beide stehen, wenn es um die Erkenntnis geht, in einer unmittelbaren Verbindung. Die erste Gemeinsamkeit wäre die Paradoxien in beiden Theorien. Wie können wir ein Wissen, dass wir nicht mitzuteilen wissen, für die Erkenntnis nutzen? Und wie können wir den bestmöglichen Schluss ziehen, unter der Vorrausetzung alle anderen Möglichkeiten abzuwägen? Man müsse also bereits intuitiv die bestmögliche Lösung kennen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Erläuterung der Erkenntnistheorien
- 2.1 Abduktion
- 2.2 Implizites Wissen
- 3. Zusammenhang der Abduktion und des Impliziten Wissens
- 3.1 Intuition im Erkenntnisvorgang
- 3.2 Strukturelle Gemeinsamkeiten von Abduktion und implizitem Wissen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Abduktion und das implizite Wissen im Zusammenhang mit der intuitiven Erkenntnis. Sie analysiert die beiden Konzepte, ihre Beziehung zueinander und ihre Rolle im Erkenntnisprozess.
- Abduktion als eine Form des Schließens, die neue Erkenntnisse generiert
- Implizites Wissen als ein Wissen, das wir nicht mitzuteilen wissen
- Die Rolle der Intuition im Erkenntnisvorgang
- Die strukturellen Gemeinsamkeiten von Abduktion und implizitem Wissen
- Die Bedeutung der Abduktion und des impliziten Wissens für unser Verständnis der Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung präsentiert einen Überblick über die traditionellen Erkenntnistheorien, wie Induktion und Deduktion, und führt die Abduktion als dritte Form des Schließens ein. Sie betont die Bedeutung des impliziten Wissens im Zusammenhang mit der Abduktion.
2. Erläuterung der Erkenntnistheorien
2.1 Abduktion
Dieser Abschnitt erläutert die Abduktion als eine Form des Schließens, die neue Erkenntnisse generiert. Die Abduktion unterscheidet sich von der Induktion und Deduktion in ihrer Struktur und Funktion. Sie basiert auf der Suche nach der bestmöglichen Erklärung für beobachtete Phänomene.
2.2 Implizites Wissen
Dieser Abschnitt definiert das implizite Wissen nach Polanyi als ein Wissen, das wir nicht mitzuteilen wissen. Er diskutiert die Paradoxien und Herausforderungen, die mit dem impliziten Wissen verbunden sind.
3. Zusammenhang der Abduktion und des Impliziten Wissens
3.1 Intuition im Erkenntnisvorgang
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle der Intuition im Erkenntnisprozess. Es wird argumentiert, dass die Intuition eine wichtige Rolle bei der Anwendung von Abduktion und implizitem Wissen spielt.
3.2 Strukturelle Gemeinsamkeiten von Abduktion und implizitem Wissen
Dieser Abschnitt analysiert die strukturellen Gemeinsamkeiten zwischen Abduktion und implizitem Wissen. Es wird gezeigt, wie die beiden Konzepte miteinander verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Schlüsselbegriffe Abduktion, implizites Wissen, Intuition, Erkenntnis und synthetische Erkenntnis. Es werden die verschiedenen Aspekte der Abduktion, wie die formelle und informelle Form, sowie die Rolle des impliziten Wissens im Erkenntnisprozess untersucht.
- Arbeit zitieren
- Lucy Krabigell (Autor:in), 2019, Intuitives Erkennen. Abduktion und implizites Wissen im Zusammenhang betrachtet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040310