Schwarze Wände, braune Flüsse und dichter Smog, diese Bilder hat man als erstes vor Augen, bei dem Gedanken an den Zustand der Umwelt in der DDR. Auch wenn in der DDR vereinzelt Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt wurden, wie das Recycling von Sekundärrohstoffen, bei dem ganze Schulklassen mithalfen, gab es trotzdem immense Umweltschädigungen durch verschiedenste Industrien in Folge von nicht eingehaltenen Vorschriften. Der Erlass von Verordnungen zur umfassenden Nutzung von Sekundärrohstoffen einerseits und das Verschweigen und Verharmlosen der Umweltdaten der Staatsregierung andererseits, scheint zunächst paradox. Dieses Vorgehen war allerdings lediglich ein Sparmanöver infolge des „erstmaligen Rückgangs der jährlichen Wachstumsraten des BIP" in der DDR und zielte nicht aktiv auf den Umweltschutz ab. Dies ist ein Einblick in die Umweltpolitik der DDR der achtziger Jahren.
Nun entstehen Fragen wie: Gab es überhaupt eine Umweltbewegung in der DDR? Wehrten sich die Bürger der DDR gegen diese Politik und gab es in dem repressiven Einparteiensystem überhaupt die Möglichkeit dazu? Inwiefern unterschieden sich die Strukturen des oppositionellen Widerstands der Umweltbewegung eines sozialistischen von denen eines demokratischen Systems? Gerade in Zeiten von Fridays-for-future, einem drohenden Verfehlen des Zwei-Grad-Ziels und ständigen ökologisch-moralischen Debatten über den Umgang mit der Klimaerwärmung, dem derzeitig drängendsten Umweltproblem, ist es meines Erachtens wichtig die Ursprünge der Umweltschutzentwicklung in Ost und West zu verstehen und aus damaligen Fehlern zu lernen. Mit der Analyse und dem anschließenden Vergleich der Ursprünge der Umweltbewegungen in den beiden Teilen Deutschlands, soll dies erzielt werden.
Um später einen übersichtlichen Vergleich zwischen den beiden Bewegungen ziehen zu können, werden sie zunächst unter denselben Gesichtspunkten analysiert. So soll gewährleistet werden, dass schon beim Lesen Gemeinsamkeiten und Unterschiede auffallen. Die markantesten Differenzen und Parallelen der Bewegungen werden abschließend dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz der historischen und vergleichenden Analyse.
- Die Umweltbewegung in der DDR.
- Ausprägung der ökologischen Krisensituation.
- Entwicklung.
- Aktivität.
- Politischer Umgang mit der Umweltbewegung und Umweltproblemen.
- Auswirkungen und Erfolg.
- Die Umweltbewegung in der Bundesrepublik Deutschland.
- Ausprägung der ökologische Krisensituation.
- Entwicklung.
- Aktivität.
- Politischer Umgang mit der Umweltbewegung und Umweltproblemen.
- Auswirkungen und Erfolg.
- Vergleich der Umweltbewegungen.
- Gemeinsamkeit in der grundlegenden Öffentlichkeitsarbeit.
- Gemeinsamkeiten in der Struktur.
- Gemeinsamkeiten in der Instrumentalisierung der Umweltproblematik.
- Unterschiede der Themenspektren.
- Unterschiede der Entfaltungsmöglichkeiten.
- Unterschiede der Erfolge.
- Abschließende und weiterführende Gedanken.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der vergleichenden Analyse der Umweltbewegungen in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland in den 1980er Jahren. Ziel ist es, die Ursprünge der Umweltschutzentwicklung in Ost und West zu verstehen und aus damaligen Fehlern zu lernen. Die Arbeit untersucht die Entwicklung, Aktivitäten und Auswirkungen der jeweiligen Bewegungen sowie den Umgang der Regierungen mit ihnen.
- Die Ausprägung der ökologischen Krisensituation in beiden deutschen Staaten.
- Die Rolle der Kirche und anderer Institutionen bei der Entstehung der Umweltbewegung.
- Die unterschiedlichen Strukturen und Entfaltungsmöglichkeiten der Bewegungen in einem sozialistischen und einem demokratischen System.
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Öffentlichkeitsarbeit, der Themenausrichtung und den Erfolgen der Bewegungen.
- Die Bedeutung des Vergleichs für das Verständnis der gegenwärtigen Umweltdebatten.
Zusammenfassung der Kapitel
Im zweiten Kapitel werden die ökologischen Krisensituation, die Entwicklung, die Aktivitäten und die Auswirkungen der Umweltbewegung in der DDR der 1980er Jahre untersucht. Dabei wird die Rolle der Kirche und des Kirchlichen Forschungsheims Wittenberg (KFHW) hervorgehoben, das durch seine Aktivitäten ein bedeutendes Forum für die Auseinandersetzung mit Umweltfragen und die Verbreitung von Informationen und Forderungen schuf.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Umweltbewegung in der Bundesrepublik Deutschland der 1980er Jahre, wobei die Ausprägung der ökologischen Krisensituation, die Entwicklung, die Aktivitäten und die Auswirkungen der Bewegung im Fokus stehen.
Im vierten Kapitel werden die Umweltbewegungen in Ost und West miteinander verglichen. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Öffentlichkeitsarbeit, der Struktur, der Themenspektren, den Entfaltungsmöglichkeiten und den Erfolgen der Bewegungen herausgestellt.
Schlüsselwörter
Umweltbewegung, DDR, Bundesrepublik Deutschland, 1980er Jahre, ökologische Krisensituation, Kirche, KFHW, Umweltschutz, Vergleich, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Öffentlichkeitsarbeit, Strukturen, Themenspektren, Entfaltungsmöglichkeiten, Erfolge, Fridays-for-future, Zwei-Grad-Ziel.
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- Anonym,, 2020, Die Umweltbewegung der 80er Jahre der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040405