Frauenliteratur
Die Frauenliteratur hat ihre Anfänge im 19 Jahrhundert. Die ersten Frauen die in Frankreich und Großbritannien erfolgreich sind schreiben unter den Pseudonymen: George Eliot und George Sand.
In der Romantik leisten Frauen für ihre Männer hilfreiche Handlangerdienste. Eine Dichterin von wirklich außergewöhnlicher Begabung war Karoline von Günderode. Eine Poetin des Realismus ist Marie von Ebner-Eschenbach, sie schreibt trotz ihrer aristokratischen Abkunft erstaunliche gesellschaftspolitisch kritische Werke. Im Naturalismus wurde die Emanzipation der Frauen zu einem zentralen Thema. Vertreterinnen dieser Zeit waren Clara Viebig und Helene Böhlau. Sie wenden sich weniger gegen die Vorherrschaft des Mannes, sondern gegen das gesamte bürgerliche kapitalistische System.
Es gibt aber auch immer wieder Frauen, die nicht nach Emanzipation streben, so zum Beispiel Hedwig Courths-Mahler, die in ihren Trivialromanen klischeehafte Frauenbilder beschreibt. Oder Agnes Miegel, die kriegsverherrlichende Gedichte verfasst.
Anna Seghers sagt man nach, dass sie schreibe wie ein Mann, ob das nun ein Kompliment ist, oder nicht, weis ich nicht. Ihre Helden sind fast immer Männer.
Ein wichtiger Begriff in Zusammenhang mit Frauenliteratur ist der Feminismus.
Im 19. Jahrhundert bezeichnet man damit den Einsatz bürgerlicher Frauen für die Durchsetzung des Frauenwahlrechts.
Der neue Feminismus beginnt 1967/ 68 in den USA. Es entstehen Frauenbewegungen und Frauenbefreiungsgruppen, die gegen die Diskriminierung der Frau, gegen sexuelle Ausbeutung und Abtreibungsbeschränkungen kämpfen.
Der Feminismus nimmt die Frau als Frau ernst und stellt fest, dass die weiblichen Bedürfnisse und Interessen oft nur geringe Erfüllung finden können.
Feminismus ist aber keinesfalls gleichzusetzen mit „Männerhass“ Ein wichtiges Werk zum Feminismus ist „Das andere Geschlecht“ von Simone de Beauvoir. Sie behauptet, dass Weiblichkeit nicht angeboren ist sonder gemacht wird! Frauenprobleme werden zum ersten Mal philosophische Überlegungen wert.
Weitere Werke sind:
„Der weibliche Eunuch“ von Germaine Greers (1970) „Sexus und Herrschaft“ von Kate Milles (1971) „Der keine Unterschied“ von Alice Schwarzers (1975)
Feminismus und Literatur
In den 70iger Jahren entsteht eine neue „Gefühlskultur“, die Merkmale dieser Zeit sind „Subjektivität, Innerlichkeit, Sinnlichkeit und Natürlichkeit“.
Auffallend ist die Tendenz zur Autobiografie: Tagebücher, Chroniken, Memoiren, Ichromane und briefliche Erzählungen sind die häufigsten Textsorten.
Es werden hauptsächlich die herrschenden gesellschaftlichen Zustände kritisiert, die Grundstimmung ist meist schwermütig und erwartungslos.
Kultbücher der Frauenbewegung sind „Häutung“ von Verena Stefan und „Klassenliebe“ von Karin Struck.
Die Autorinnen können jedoch auf keine weiblichen Vorbilder zurückgreifen. Sie stellen die Identität der Frau in Mittelpunkt ihrer literarischen Darstellung.
Ich möchte nun einige Schriftstellerinnen genauer besprechen Zuerst Ingeborg Bachmann.
Sie wurde am 25.Juni 1926 in Klagenfurt geboren. Zwischen 1945-50 studiert sie Philosophie in Graz, Innsbruck und Wien.
Ab 1946 veröffentlicht sie Lyrik und Prosa in österreichischen Zeitungen und Zeitschriften. Ab 1957 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Am 17. Oktober 1973 starb sie in Rom an den Folgen eines Brandunfalls.
Die Themen ihrer Lyrik sind Liebe Tod und Abschied. Bachmann nimmt nur selten auf politische Ereignisse Bezug.
Sie plante eine Trilogie „Todesarten“, sie besteht aus „Der Fall Franza“, „Malina“ und „Requiem für Fanny Goldmann“
Christa Wolf wird am 18. März 1929 als Tochter eines Kaufmanns in Landsberg an der Warthe geboren.
Von 1949 bis 1953 studiert sie Germanistik in Jena und Leipzig.
Eine bekannter Roman von ihr ist „Kassandra“. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des Geschlechterkonfliktes und der Gefährdung des Friedens, wofür sie die homerische Figur der Kassandra zur Hilfe nimmt.
Zum Teil folgt Wolf dem alten Mythos, zum Teil verändert sie ihn leicht.
Brigitte Schwaiger wurde am 6. April 1949 in Freistadt geboren. Nach der Matura 1967 studierte sie einige Semester Germanistik, Psychologie und Romanistik.
Sie heiratet einen spanischen Tierarzt und lebte in Mallorca und Madrid. Nach ihrer Scheidung studierte sie an der Pädagogischen Akademie in Linz und arbeitet als Schauspielerin und Regieassistentin beim ORF und Sekretärin in einem Wiener Theaterverlag. 1977 erschien ihr erster Roman „Wie kommt das Salz ins Meer“, der innerhalb eines Jahres 15 mal aufgelegt wurde und auch verfilmt wurde. Heute lebt Schwaiger als freie Schriftstellerin in Freistadt und Wien.
Ich möchte nun den Inhalt von „Wie kommt das Salz ins Meer“ noch einmal zusammen fassen:
Die Hauptperson ist genau wie Brigitte Schwaiger in "gutbürgerlichem" Milieu aufgewachsen. Beide studierten Germanistik und wohnten in Linz. Das Buch beginnt vor der Hochzeit der Ich-Person. Sie will eigentlich nicht heiraten, aber sie fühlt sich gezwungen von ihren Eltern und ihrer Großmutter. Rolf, ihr Mann ist ein Diplomingenieur. Er ist für die Eltern der Ich- Person der ideale Schwiegersohn. Die Ich-Person hat keinen Beruf, sie wird nach der Hochzeit Hausfrau. Sie sehnt sich zurück nach ihrer Jugend, weil alles damals noch einfach und unbekümmert war. Sie bemerkt, dass sie nicht als ein Mensch gesehen wird, nur als Frau eines Diplomingenieurs.
Rolf kauft einen Hund, eigentlich ist der Hund ein Kinderersatz. Eines Abend essen die beiden mit Albert und Hilde, einem befreundetem Ehepaar. Es gibt Blickkontakte zwischen ihr und Albert. Sie beginnt ein Verhältnis mit Albert. Immer wenn sie mit Blitz, dem Hund spazieren geht, begegnet sie Albert. Wenn sie zu Albert geht, sagt sie ihrem Mann dass sie zu Karl geht. Karl ist ein guter Freund von ihr.
Die Ehe wird immer schlechter, sie wird Valiumsüchtig und hat Selbstmordgedanken. Eines Tages geht sie zum Arzt. Sie hat undeutliche Beschweren, es besteht einen Verdacht auf eine Schwangerschaft. Sie hat große Angst, ein Kind zu bekommen.
Rolf behandelt sie wie ein unmündiges Kind. Er bestimmt z.B. was sie anziehen soll.
Dann kommt die Mitteilung vom Arzt dass sie schon zwei Monate schwanger ist. Albert beschließt, selbst die Schwangerschaft zu unterbrechen weil es sein Kind ist.
Sie sieht Albert und Rolf als Mörder ihres Kind und ihres Hundes. Und sie bekommt immer mehr Angst vor Menschen und fährt nach Wien zum Psychiater. Rolf meint, dass sie keinen Psychiater braucht, sondern mehr Willensstärke und weniger Selbstmitleid. Dann kündigt er ihre Scheidung an.
Das Thema dieses Buches ist die Gutbürgerlichkeit. Die Verwandten der Hauptperson finden nur die Gutbürgerlichkeit wichtig.
Charakter der Ich-Person: Ihr Name wird in dem Buch nicht genannt. Sie ist immer geneigt um den einfachsten Weg zu wählen. Sie ist intelligent, aber sie hat ihre Ausbildung nie geschafft. Sie wird von niemand als Person gesehen, nur als Tochter eines Arztes oder Frau eines Diplomingenieurs.
Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag/Steiermark geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Wien, studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Musik in Wien. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Wien, München und Paris. Elfriede Jelineks Romandebüt „wir sind lockvögel baby“ hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.
Nun möchte ich noch einige Schriftstellerinnen aus dem nichtdeutschsprachigem Raum vorstellen Isabel Allende wurde am 8. August 1942 in Lima/ Peru geboren. Bis zu ihrem 15. Lebensjahr lebte sie in Bolivien, Europa und Ländern des Mittleren Ostens. Dann kehrte sie nach Chile zurück und war zunächst als Sekretärin bei einer UNO-Organisation beschäftigt. Sehr bald machte sie sich als Fernsehjournalistin einen Namen.
Anfang der 80er Jahre begann ihre Karriere als Autorin. Mit dem 1982 erschienenen Roman ,,Das Geisterhaus" gelang ihr auf Anhieb ein Welterfolg, mit dem sie monatelang die Bestsellerlisten anführte.
Weitere Welterfolge gelangen ihr mit ,,Von Liebe und Schatten" und ,,Eva Luna".
Isabel Allende gilt als feministische Schriftstellerin, die in ihren Romanen soziale und politische Ungerechtigkeiten, Liebe und tragische Schicksale miteinander verbindet.
Doris Lessing wurde 1919 im heutigen Iran geboren. 1924 zog sie mit ihrer Familie nach Rhodesien und lebt seit 1949 in England. Schon früh schrieb sie Gedichte und Erzählungen. Mit dem Roman "Afrikanische Tragödie" legte sie 1962 den Grundstock zu ihrem umfangreichen literarischen Werk.
Weitere Titel sind „Ben in der Welt“, „Das goldene Notizbuch“ und „Das Tagebuch der Jane Sommers“ Joyce Carol Oates wurde 1938 geboren, studierte Literatur und Philosophie und lehrt seit 1978 in Princeton.
Für ihre Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke erhielt sie zahlreiche Preise, u.a. den National Book Award.
Ihre Werke zeichnen sich durch eine Vielfalt von Themen und Darstellungsformen aus, sie haben realistische und autobiografische Züge. Neben ihren Romane verfasste Oates über 300 Kurzgeschichten.
Margret Atwood wird 1939 in Ottawa geboren. Ihre Kindheit verbringt sie in der Wildnis. Nach dem Studium der englischen Sprache arbeitet sie in Toronto in einem Marktforschungsunternehmen und beginnt ihre schriftstellerische Tätigkeit. Atwood macht sich als feministische Autorin einen Namen. Themen ihrer Werke sind: Erfahrungsbereiche, Probleme und Emanzipationsmöglichkeiten von Frauen. Ihr erster Roman war „Die essbare Frau“.
Margret Atwood schreibt auch Lyrik, der Band True Stories wird auch ins Deutsche übertragen.
Frauenliteratur
- Brainstorming
- Allgemeines zur Frauenliteratur { Feminismus
- Feminismus und Literatur
- Einzelne Schriftstellerinnen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Schriftstellerinnen aus dem nichtdeutschsprachigem Raum
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Zusammenfassung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Frauenliteratur
Von Bettina Schinninger
-Allgemeines zur Frauenliteraturgeschichte
Die Frauenliteratur hat seine Anfänge im 19 Jahrhundert. Die ersten Frauen die in Frankreich und Großbritannien erfolgreich sind schreiben unter den Pseudonymen: George Eliot und George Sand.
Eine Poetin des Realismus ist Marie von Ebner-Eschenbach, sie schreibt trotz ihrer aristokratischen Abkunft erstaunliche gesellschaftspolitische Kritik fest.
- Feminismus
Im 19. Jahrhundert bezeichnet man damit den Einsatz bürgerlicher Frauen für die Durchsetzung des Frauenwahlrechts.
Der neue Feminismus beginnt 1967/ 68 in den USA. Es entstehen Frauenbewegungen und Frauenbefreiungsgruppen, die gegen die Diskriminierung der Frau, gegen sexuelle Ausbeutung und Abtreibungsbeschränkungen kämpfen.
Feminismus ist aber keinesfalls gleichzusetzen mit „Männerhass“
- Feminismus und Literatur
Die Merkmale dieser Zeit sind „Subjektivität, Innerlichkeit, Sinnlichkeit und Natürlichkeit“.
Auffallend ist die Tendenz zur Autobiografie: Tagebücher, Chroniken, Memoiren, Ichromane und briefliche Erzählungen sind die häufigsten Textsorten.
- Einzelne Schriftstellerinnen
Ingeborg Bachmann
wurde am 25.Juni 1926 in Klagenfurt geboren. Am 17. Oktober 1973 starb sie in Rom an den Folgen eines Brandunfalls.
Die Themen ihrer Lyrik sind Liebe Tod und Abschied. Bachmann nimmt nur selten auf politische Ereignisse Bezug.
Ingeborg Bachmann plante eine Trilogie „Todesarten“, sie besteht aus „Der Fall Franza“, „Malina“ und „Requiem für Fanny Goldmann“.
Christa Wolf
wird am 18. März 1929 als Tochter eines Kaufmanns in Landsberg an der Warthe geboren. Wichtiges Werk: „Kassandra“
Brigitte Schwaiger
wurde am 6. April 1949 in Freistadt geboren. Nach der Matura 1967 studierte sie einige Semester Germanistik, Psychologie und Romanistik.
1977 erschien ihr erster Roman „Wie kommt das Salz ins Meer“, der innerhalb eines Jahres
15 mal aufgelegt wurde und auch verfilmt wurde. Heute lebt Schwaiger als freie Schriftstellerin in Freistadt und Wien.
Inhalt von „Wie kommt das Salz ins Meer“:
Die Hauptperson heiratet einen Mann den sie gar nicht wirklich liebt und der sie nicht liebt, doch Rolf, ihrem Ehemann macht das nichts aus. Die beiden haben ein recht eisiges Eheleben, Rolf bevormundet sie und macht sie schlecht. Als die Hauptperson, deren Namen man nicht erfährt, das Kind von ihrem Liebhaber abtreiben lässt verfällt sie in eine tiefe Depression. Sie beschließt zu einem Psychologen zu gehen. Rolf lässt sich scheiden und sie zieht wieder zu ihren Eltern.
Elfriede Jelinek
{Schriftstellerinnen aus dem nicht deutschsprachigem Raum
Isabel Allende
wurde am 8. August 1942 in Lima/ Peru geboren.
Anfang der 80er Jahre begann ihre Kariere als Autorin. Mit dem 1982 erschienenen Roman ,,Das Geisterhaus“ gelang ihr auf Anhieb ein Welterfolg, mit dem sie monatelang die Bestsellerlisten anführte.
Weitere Welterfolge gelangen ihr mit ,,Von Liebe und Schatten“, ,,Eva Luna“ und ,,Fortunas Tochter“.
Isabel Allende gilt als feministische Schriftstellerin, die in ihren Romanen soziale und politische Ungerechtigkeiten, Liebe und tragische Schicksale miteinander verbindet.
Doris Lessing
wurde 1919 im heutigen Iran geboren, zog mit ihrer Familie 1924 nach
Rhodesien und lebt seit 1949 in England. Schon früh schrieb sie Gedichte und Erzählungen. Mit dem Roman "Afrikanische Tragödie" legte sie 1962 den Grundstock zu ihrem umfangreichen literarischen Werk.
Weitere Titel:
“Ben in der Welt“, „Das goldene Notizbuch“, „Das Tagebuch der Jane Sommers“
Joyce Carol Oates
Margret Atwood
- Arbeit zitieren
- Schinninger, Bettina (Autor:in), 2001, Frauenliteratur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104318