Bevölkerung, Lage, Geschichte und Wirtschaft von Sibirien


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

12 Seiten, Note: 1


Leseprobe


1. Land und Leute

Welche Assoziationen verbindet jemand mit Sibirien, der nicht kennt? Viele denken sofort an die fast unendliche Weite, die wahrhaft sibirische Kälfe, an Taiga und Transsib, aber auch an die Gulags in Sibirien und die dorthin verbannten Menschen. Sibirien diente schon immer - seit der Eroberung durch die Russen - als Gefängnis für politisch Andersdenkende. Bereits zu Zarenzeiten wurden Tausende nach Sibirien deportiert. Unter Stalin wurden ganze Volksgruppen in die sibirischen Weiten zwangsumgesiedelt, in den Jahren 1943/44 allein mehr als eine Million Menschen, darunter Tschetschenen, Krimtataren, Balkaren, Tscherkessen, Wolgadeutsche ... Dadurch waren schon frühzeitig die heutigen Nationalitätenkonflikte vorprogrammiert. Gulags für politisch Anders denkende gibt es angeblich keine mehr, „Arbeitslager für Kriminelle“ natürlich nach wie vor. Aus dem Flugzeug kann man mitunter in der Taiga die Überreste der großen Straflager aus den 40er und 50er Jahren ausmachen. Im geographischen Sinne verläuft die Grenze zwischen Sibirien und dem Fernen Osten längs der Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten des Nördlichen Eismeeres und des Pazifischen Ozeans. Die äußersten Regionen des Pazifischen Einzugsgebietes und damit des „geographischen“ Fernen Ostens werden im Nordosten bestimmt durch den Anadyr und seine Nebenflüsse und im Süden durch die Transbaikahien durchziehenden Amur-Nebenflüsse Schilka und Seja.

2. Geographie Sibiriens

Das riesige Land Sibirien - fast ein Kontinent für sich - umfasst ca. 11 Mio km² Fläche und reicht vom Ural im Westen (Grenze zu Europa) bis zum Pazifik, Kamtschatka und Sachalin im Fernen Osten. Im Norden ist das Nordpolarmeer mit seinen Inseln Nowaja Semlja und Sewernaja Sem den Neusibirischen Inseln, Nordland und den Bäreninseln die natürliche Grenze. Die südliche geographische Grenze Sibiriens ist die Kasachische Steppe, Grenzen zu Mongolei und China. Dazwischen finden wir riesige menschenleere Flächen mit Taiga und Tundra, Gebirge wie den Altai, das Jablonowygebirge, das Stanovoy gebirge und das Werchojansker Bergland. Fast alle großen Ströme wie z.B. Ob, Irtysch, Jenisseij, Lena, Kolyma haben ihren Abfluß in nördlicher Richtung zum Polarmeer und prägen dadurch die Natur Sibiriens. (Abb.1 s. Anhang) An ihren Mündungsgebieten sind die großen Flüsse bis in den Frühsommer zugefroren, da sich dann das Wasser weit zurück staut, verwandeln sich große Flächen in ausgedehnte Sümpfe, die Flüsse schwellen an auf Breiten von mehreren Kilometern. Schiffbar sind die sibirischen Ströme nur im Sommerhalbjahr, im Winter werden sie auf dem Eis stellenweise von Lkw befahren. Große Teile Sibiriens sind weder mit der Bahn noch per Straße erreichbar. Somit stellt das entwickelte Flugwesen im Norden den wichtigsten Transportfaktor dar. Im Mündungsgebiet der Flüsse im Nordpolarmeer befinden sich einige Hochseehäfen, z.B. Tiksi. Auch in der heutigen Zeit gibt es in ganz Sibirien noch viele „weiße Flecken“ - Stellen in der unberührten Taiga, die noch niemand jemals betreten hat. Geographisch teilt man Sibirien schon seit langem in drei folgende Gebiete: Westsibirien, Mittelsibirien und Ostsibirien, was auch als „Ferner Osten“ bezeichnet wird. Westsibirien - erstreckt sich vom Uralgebirge bis zum Jenisseij und besteht im wesentlichen aus der Westsibirischen Tiefebene, welche von Ob, Irtysch und Tobol durchströmt wird und in der viele Sümpfe liegen. Das Land liegt nur wenig über 200 Meter über dem Meer, größere Erhebungen gibt es nicht. Die wichtigsten Städte sind Surgut, Tjumen, Omsk, Petro pavlovsk, Barabinsk und Nowosibirsk. Wirtschaftlich am bedeutendsten sind die riesigen Erdölfördergebiete im Tjumen-Oblast und die hauptsächlich an Steinkohleabbau orientierte Wirtschaft im Kusnezbecken. Westsibirien hat etwa 13,5 Mio Einwohner auf einer Fläche von 2,5 Mio km². Mittelsibirien - reicht vom Jenisseij bis etwa zur Lena im Osten und ist etwas bergiger gestaltet. Im Osten Mittelsibiriens liegt der Baikalsee, der größte und tiefste Süßwassersee der Welt, mit seiner einzigartigen Natur. Das Land Jakutien, dessen östlicher Teil zu Mittelsibirien zählt, ist äußerst reich an Bodenschätzen verschiedener Art, wie z.B. Erze, Kohle, Gold, Diamanten. Wirtschaftlich von Einfluß sind vor allem die Energiewirtschaft (Wasserkraft) und die Holzwirtschaft. Das Krasnojarsker und lrkutsker Gebiet gehören zu Mittelsibirien, wie auch die Republik Burjatien. Flächenmäßig ist dieser Teil Sibiriens am größten.

Ostsibirien - reicht von der Lena und dem Baikal bis an den Pazifischen Ozean. Die Beringseen, das Ochotskische Meer und das Japanische Meer bilden die Begrenzung. Ebenfalls zum Fernen Osten zählt man die Beringinseln, Kamtschatka, Sachalin und die Kuriien in der Nähe zu Japan. Auf weiter Strecke ist der Amur die Grenze zu China. Ostsibirien ist sehr gebirgig, insbesonders im nördlichen Teil (Werchojansker Gebirge, Kolymagebirge, Korjakengebirge u.a.). Neben der Holzindustrie hat die Fischereiindustrie ökonomische Bedeutung. Die größten Städte sind hier Magadan, Chabarovsk, Komsomolsk, Wladiwostok und Jushno-Sachalinsk.

Das Klima Sibiriens: Im Norden Sibiriens ist der Boden dauernd gefroren, z.T. mehrere hundert Meter tief; man spricht von Permafrost. In Sibirien herrscht strenges Kontinentalklima d.h. es sind fünf bis sieben Monate Winter, und das Thermometer fällt auf -50 °C oder noch tiefer. (Abb.2 s. Anhang) Im relativ kurzen Sommer wird es tagsüber sehr heiß. In der Tundra taut die oberste Bodenschicht für kurze Zeit im Sommer auf, die Wurzeln der Pflanzen können nur einige Zentimeter in den Boden vor dringen - Bäume finden sich in der Tundra keine. Kleinere Sträucher, Kräuter, Gräser und Pflanzen der Hochgebirgsfauna kommen vielfältig vor.

3.Bevölkerung

Sibirien ist größtenteils sehr dünn besiedelt, der Großteil der Bevölkerung lebt in den Großstädten, welche immer an beschiffbaren Flüssen oder an Handelswegen liegen. Handel wurde mit Sibirien schon immer betrieben, sei es wegen Pelzen oder Edelmetallen. Zur Eroberung Sibiriens durch die russischen Kosaken kam es erst im 16. Jahrhundert, nachdem die Mongolen und Tataren niedergeschlagen worden waren. Deshalb ist die unmittelbar zurückliegende Geschichte Sibiriens noch einigermaßen „frisch“. Es gibt nur wenige russische Städte in Sibirien, welche älter als 300 Jahre sind. Durch den Einstrom der Russen (Händler, Pelztierjäger, Soldaten, Verbannte) kam es schrittweise zur Russifizierung der ursprünglich bodenständigen Völker Sibiriens. Um 1700 erreichte die Zahl der russischen Einwanderer und Eroberer etwa 300.000, was in etwa der Zahl der Ureinwohner entspricht. Durch die damals übliche Methode des Jassyr (Entführung von Frauen der ansässigen Bevölkerung durch russische Kosaken) trat eine teilweise Verschmelzung der Völker ein. Von den russischen Eindringlingen, welche hart gegen die Urbevölkerung vorgingen, wurden die in Sibirien lebenden Völker durchweg als „Fremdvölker“ betrachtet. Auch in der heutigen Zeit ist bei vielen Russen eine starke Antipathie gegenüber diesen Völkern vorhanden, welche pauschal als „primitiv“ oder „allgemeingefährlich“ abgetan werden. Heute stellen die Russen, Bjelorussen, Ukrainer und Balten den größten Anteil der Bevölkerung.

(Abb.2 s. Anhang) Eingeborene Völker wie die Burjaten, Jakuten, Ewenki, Ewenen und die vielen kleinen Völker des Nordens stellen gebietsweise nur noch einige wenige Prozent in der Bevölkerungsstatistik dar Man spricht davon, dass sich durch die Besiedlung Sibiriens, das raue Leben und die schweren Lebensbedingungen ein besonderer Menschenschlag herausgebildet hat, der Sibirier. Die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung des Landes war und ist an die Erschließung der Naturressourcen gebunden. Zur entgültigen Erschließung kam es mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn um die Jahrhundertwende. In den 80er Jahren wurde der Bau der Baikal-Amur Magistrale (BAM) abgeschlossen. Sie führt durch Gebiete, welche vor nicht all zu langer Zeit noch „weiße Flecken“ auf der Landkarte waren. Heute befinden sich dort schon größere Städte. Leider wurde das ökologische System Sibiriens mit Füßen getreten, die Erdölfelder Westsibiriens sind nur ein Beispiel dafür. Dies war zu Sowjetzeiten so und ist heute zu Zeiten der entstehenden Marktwirtschaft in Sibirien leider nicht anders.

Im sibirischen Raum gibt es verschiedene Sprachgruppen. Die Jakuten, Altaier, „Tuwinen und Dolganen sprechen eine Turksprache, die Burjaten eine burjatisch-mongolische. Zur uralo-altaischen Sprachgruppe gehören neben den tunguso- mandschurischen Sprachen (Ewenen, Ewenken, Nanaien, Ultschen, Oroken, Orotschen, Udege-Oroken und Mand schuren) auch die uralischen Sprachen mit der samojedischen (Nenzen, Seikupen) und der finnougnischen Gruppe (Chanten und Mansen).

Eskimoaleutische Sprachen findet man bei den gleichnamigen Volksgruppen. Nicht genau einzuordnen sind die paläoasiatischen Sprachen (Tschuk aschen, Korjaken, Itelmenen, Niwchen, Jukagiren). Isoliert stehen die Sprachen der Ainu und Keten da.“1 Erst Um 1900 bemühte man sich für einen Teil dieser Sprachen ein Alphabet aufzustellen. Im Rahmen der eingeführten Schulpflicht lernten alle Russisch. Es gibt nur noch ganz wenige alte Leute, die ausschließlich ihre Muttersprache sprechen. Dagegen sind viele junge Leute und Kinder ihrer eigenen Sprache und Kultur entfremdet worden.

4.Geschichte

4.1 Geschichtliche Entwicklung

Sibirien war schon sehr frühzeitig besiedelt. Hinweise über erste Kulturen fanden Archäologen unter anderem im Baikalgebiet. So lebten etwa 4000 v.Chr. in der Nähe des heutigen Bratsk Stämme von Jägen und Fischern, welche noch kein Metall kannte. Als Grabbeigaben fand man in einem großen Gräberfeld Steinbeile und knöcherne Pfeilspitzen. Gräber, welche dem Zeitraum um 3000 v.Chr. zugerechnet werden, enthalten bereits Schmuckbeigaben. Weitere tausend Jahre später, etwa um 2000 v.Chr. waren Bronze- und Kupfergegenstände üblich. Gut erhaltene Gräber wurden bei Jrkutsk

4.2 Ausbeutung des Landes

Bei der Ausbeutung der Natur und der Bodenschätze wird keinerlei Rücksicht auf die Umwelt genommen. Okologische Katastrophen wie 1994 an der Petshora, die Ölpest, waren somit vorprogrammiert. Weite Landstriche wurden und werden verseucht, auch radioaktiv. In einigen Gegenden ist bereits ein Waldsterben zu verzeichnen. Vom Gewinn aus der Förderung der Bodenressourcen haben die sibirischen Völker im Prinzip nichts erhalten. Damit erklären sich auch die Forderungen nach wirtschaftlicher und politischer Autonomie. Noch gibt es einige der kleinen Völker Sibiriens, wie lange noch, ist allerdings fraglich. Einige Volksgruppen scheinen fast vom Aussterben bedroht zu sein, wie z.B. die Tschuktschen (nur noch einige Tausend), Jukagiren oder Dolgen. Über das Volk der Tschuktschen (sie leben auf der Halbinsel Tshukotka) macht man in Russland schon seit längerer Zeit die berühmt berüchtigten (und manchmal auch diskriminierenden) Tschuktschenwitze (ähnlich der Ostfriesenwitze in Deutschland). Insgesamt schätzt man die Zahl der Nachkommen der sibirischen Urbevölkerung auf 25000 Menschen. Sie alle sind in ihrer Existenz stark bedroht. Durch Umsiedlungen in Städte können sie ihren gewohnten Erwerbsquellen wie z.B. der Rentierzucht nicht mehr nachgehen. Von den Nachkommen und Kindern die meist zentral in auswärtigen sowjetischen Schulen unterrichtet wurden, wissen die wenigsten, wie ihre Vorfahren gelebt haben. Ein weiteres Problem ist die Versorgung im Norden. Von den Erträgen der zu Sowjetzeiten gegründeten Kolchosen wird im Norden niemand satt. Eine ausreichende Unterstützung und Versorgung ist in letzter Zeit auch schlechter geworden. Früher mehrmals im Jahr übliche Versorgungsschiffe fahren wegen Treibstoffmangels nur noch selten. Die Gier nach Pelzen war der eigentliche Grund für die Eroberung Sibiriens. Das Jassak1 - System zum Eintreiben der Pelzsteuer wurde von den Tataren übernommen. Diese Ausbeutung der Natur führte zu einer drastischen Verringerung der Pelztierbestände bis hin zur Ausrottung einzelner Arten. Der Jassak wurde mit großer Härte, z.T. mit Waffengewalt. Meistens wirtschafteten die eingesetzten Eintreiber noch zusätzlich in ihre eigenen Taschen. Es kam zu zahlreichen brutalen Raubzügen, Umsiedelungen der Ureinwohner, aber auch zu Aufständen gegen die russische Oberhoheit. Zur Verarmung der Bevölkerung führte vor allem der Handel. Russische u.a. Händler lieferten Waren auf Kredit, bis die Jäger so sehr verschuldet waren, dass sie in Abhängigkeit zu dem Händler gerieten. Die Fischgründe gingen immer mehr in russische Hände über, was die Menschen aus ihren angestammten Lebensräumen trieb. Krankheiten und Alkoholismus verschlechterten das Leben der Ureinwohner. Neue Ansprüche und Abhängigkeit von nicht selbst produzierten Waren verstärkten das Elend.

5. Sibirien heute

Das heutige Sibirien ist sowohl wirtschaftlich als auch politisch instabil. Dabei bedingt die Wirtschaft die Politik und umgedreht. Zur Zeit kann niemand mit Bestimmtheit sagen, wohin Russland treibt. Zahllose kleine Bürgerkriege und der Krieg in Tschetschenien erscheinen als gefährliche Wegweiser. Heute sind die neuen totalitären Züge in Russlands Politik bereits schon nicht mehr zu übersehen. Einen weiteren negativen Beigeschmack erfährt die Situation durch die politisch rechts orientierten neuen Parteien und Bewegungen. Das politische Spektrum des heutigen Russlands ist sehr bunt und vielfarbig, es reicht von Altkonnnunisten und Anhängern Stalins über die Neokominunisten bis zu den Anhängern Schirinowskijs und seiner Liberaidemokratischen Partei Russlands. Politiker aus Sowjetzeiten vollzogen schnell einen Kurswechsel. „Heute hört man aus dem Munde der KP-Funktionäre plötzlich ganz neue Worte: „ ‚Prawoslawije’ (russische Orthodoxie), ‚Narodnost’ (Volkstümlichkeit) und ,Samoderschawa’ (Selbstherrschaft)“1 sollen die modernen Schlagwörter sein. Mit Verwirrung sehen auch viele Menschen in Russland die wirtschaftlichen und politischen Umstrukturierungen. In den Kleinstädten und von Landeszentren weit abgelegenen Gebieten ist die zerrüttete Wirtschaft am deutlichsten zu bemerken. Die Arbeitslosenzahlen steigen. Etwa 70% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Die Volksseuche Alkoholismus grassiert - „dieses Leben ist nur im Suff zu ertragen“2. Bestimmten Berufsgruppen kann aus Geldmangel mitunter monatelang kein Lohn gezahlt werden, die Menschen erhalten dann einen Ausgleich in Form von Lebensmitteln. Der ausstehende Lohn wird irgendwann nachgezahlt. Durch die Inflation hat das Geld in der Zwischenzeit allerdings an Wert verloren. Da davon natürlich auch Berufsgruppen wie Miliz (Polizei) oder Beamte betroffen sind, werden der Korruption alle Tore offen gehalten. Auf politischer Ebene arbeiten zum Teil die alten Kräfte unter neuer Fahne weiter Hand in Hand, die Mafia und die Neureichen verdienen bei diesem Prozess tüchtig mit. Die soziale Lage vieler Menschen, besonders der älteren Generation, ist schlecht. Große Teile der Wirtschaft sind ruiniert. Die Rüstungsindustrie - zur Zeit noch in Umstellung auf die zivile Produktion begriffen gehört zu den wirtschaftlich stärksten Zweigen. Zur Zeit kann man sich innerhalb Sibiriens relativ frei bewegen. Nur für wenige Gebiete werden Sondergenehmigungen verlangt. Von den Krisen- und Kriegsgebieten sollte man sich fernhalten. Wie lange es noch möglich ist, individuell und frei zu reisen, ist unbekannt. Die Lage in Sibirien

6. Wirtschaft

6.1 Industrialisierung

Sibirien ist reich an Bodenschätzen wie Kohle, Erze, Erdöl und -gas, Gold und Diamanten, besonders in Ostsibirien sind große Holzreserven. Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Industriekomplexe hinter den Ural verlagert und später ausgebaut. In den 60er Jahren entdeckte man in Westsibirien die bisher größten Öl- und Gaslagerstätten. Die Erschließung und Förderung der Bodenschätze erfolgt auch heute noch ohne Rücksicht auf die Natur. Die völlig veraltete Technik und das Desinteresse der Arbeiter verursachen häufig Havarien, die dann nicht so ernst genommen werden.

Auf großen Flächen wird die oft empfindliche Pflanzendecke einfach vernichtet, zurück bleibt eine verwüstete Landschaft voller Müll, die sich selbst nach Jahrzehnten noch nicht regeneriert hat. Auslaufendes Öl aus lecken Pipelines und von Unfällen gelangt in Seen und Flüsse und verseucht das Grundwasser. Etwa 7,2% des geförderten Öls gehen so verloren. Viele Flüsse und Gegenden sind durch das Kühlwasser von Kernkraft -werken radioaktiv verseucht. Beim Straßenbau, dem Bau von Stau dämmen und beim Verlegen der Erdgasleitungen wurden radioaktive Sprengungen durchgeführt.

Der Holzeinschlag erfolgt äußerst uneffektiv und unökologisch. Viel Material geht beim Flößen auf den großen Flüssen verloren. Riesige Waldflächen werden abgeholzt, besonders amerikanische und japanische Firmen machen in Ostsibirien riesige Profite. Am Bau großer Industriekomplexe und neuer Städte waren oft zwangsverpflichtete Arbeiter beteiligt, die besonders im Norden mit schwersten Lebensbedingungen auszukommen hatten. An der Umwelt und den katastrophalen Auswirkungen ihrer Arbeit waren sie nicht interessiert. Im Zuge der Industrialisierung ging der einheimische Bevölkerungsanteil extrem zurück. Die meisten Ureinwohner Sibiriens sind heute sozial und kulturell entwurzelt. Das Land ihrer Vorfahren wird immer mehr zerstört, Tiere und Pflanzen ausgerottet, ein Überleben in den traditionellen Formen in Taiga und Tundra ist nur noch in ganz abgelegenen Gebieten möglich. In den Dörfern und Städten, die ihrer Kultur fremd sind, fehlt den Menschen der Lebenssinn. Beschäftigungslos und abhängig von Staatlicher Unterstützung, ertränken sie ihre Probleme in Alkohol.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die sibirische Wirtschaft hauptsächlich eine agrare Ausrichtung, und die Industrie bestand überwiegend aus der Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte. Der größte Zweig der Verarbeitenden Industrie war die Mühlenwirtschaft, die 1913 auf 266 Großmühlen basierte. Die Alkoholproduktion, ebenfalls eine Form der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, kam auf den zweiten Platz in der Verarbeitenden Industrie. Die Rohstoffe, die sie Verwandte, waren 50 % Roggen, 20 % Weizen, 20 % Gerste und 10% Kartoffeln. 1914 gab es über 50 große Brennereibetriebe in Sibirien, wo der durchschnittliche Alkoholverbrauch schon damals deutlich über dem russischen Durchschnitt lag. Während für Gesamtrussland ein Verbrauch von „0,6 Eimern pro Einwohner“ 3 (ohne genauere Definition des Mengenbegriffes „Eimer“) angegeben wurde, errechnete man auf die Irkutsker Einwohner mit „1,1 Eimern pro Einwohnern“ 3 fast die doppelte Menge. „Die Trunksucht war im alten Sibirien eine allgemein verbreitete Erscheinung und hatte die gewaltigsten Ausmaße. Es tranken alle, Alte und Junge, Frauen und Kinder. Man trank zu Hause, im Trinkhaus oder in der Wirtschaft, man trank auf der Reise, bei Besuchen, und man trank auf den Feldern, wohin die Bürger an Festtagen gerne zum Spazierengehen hinausfuhren.“ 4 Das ist keine rein historische Betrachtung, sondern eines der größten sozialen Probleme Sibiriens. Mit dem Begriff Bergbau stand die Förderindustrie in den letzten Jahren des Zarenreiches wertmäßig auf Platz zwei der Industriezweige. In sozialistischer Zeit war Sibirien in ein System der volkswirtschaftlichen Aufgabenteilung einbezogen, Sibirien wurde hauptsächlich die Aufgabe der Rohstoffgewinnung und Energieerzeugung zugeteilt. Dies war einer der Hauptgründe für die wirtschaftliche Rückständigkeit Sibiriens. Die Rohstoffgewinnung bzw. Förderindustrie bezieht sich auf die überaus reichen Bodenschätze des asiatischen Russlands. Weiterhin besitzt Sibirien die zum größten Teil noch gar nicht er-

1 Karl Heinz Siber „Land der Schmerzen, Land der Hoffnung“, Droemer Knaur, München 1993, S. 219

2 Georg Kennan „...und der Zar ist weit“ Rütten & Loening, Berlin, S. 56

3 Hermann Haack „Die Erschließung Sibiriens und des fernen Ostens“, Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Sibirische Abteilung, S. 101

4 Gerd Ruge „Sibirisches Tagebuch“,Berlin Verlag, Berlin, 1998, S. 39 schlossenen Öl- und Gaslager in Ostsibirien, in der Krasnojarsker Region, im Irkutsker Gebiet und in der Republik Sacha. Hier könnten einmal die Zentren der russischen Erdöl- und Erdgasförderung liegen wobei als Nachteil gegenüber den westsibirischen Fördergebieten nur die größere Ferne zu den Verbraucherzentren im europäischen Landesteil und in Westeuropa ist. Allerdings erfolgt hier bereits eine Orientierung zum Osten hin, z.B. nach Nordchina, Korea und Japan.

6.2 Rohstoffe

Kohlevorkommen: Die Kohlevorkommen Sibiriens werden auf 7 Trillionen Tonnen geschätzt, was einen globalen Anteil von 50% bedeutet. Gewaltige Lager, vor allem im Tunguska- und Lenabecken, warten noch auf ihre Erschließung wobei nur die Frage des Transportes einen hemmenden Faktor darstellt. 1995 wurden in Sibirien rund 180 Mio. t Kohle gefördert. Eisenetzlager: Diese gibt es in West- und Ostsibirien. Abgebaut werden in Westsibirien vor allem die im Kusbass verhütteten Erze des Gornaja Schorija- Berglandes, in Ostsibirien die Vorkommen im Minussinsker Becken, im mittleren Angara- Gebiet und in Südjakutien (geschätzte Vorräte: über 3 Mrd. Tonnen). Hier sind große Vorkommen, z. B. an der Unteren Tunguska, noch nicht erschlossen, wozu zweifellos auch ihre abseitige Lage beiträgt. Eine verkehrsmäßige Erschließung, z. B. durch eine von der Transsib nach Norden gerichtete Erz-Stichbahn würde die Eisenerzbasis Russlands gewaltig erhöhen. Buntmetalle und Polymetalle: Kupfer, Blei, Zink, Nickel u. a. sind vor allem im Norden Sibiriens reich vertreten. Verschiedene Vorkommen wie die Nickellager bei Norilsk und die noch nicht erschlossenen Kupferlager bei Udokan gehören ebenfalls zu den größten der Welt. Reich sind auch die Gold vorkommen, aus denen Russland pro Jahr rund 150 Tonnen dieses Edelmetalls fördert. Die größten Vorkommen liegen in Sibirien und im Fernen Osten, und manche stehen erst noch vor ihrer Erschließung.

Diamanten: Zu den begehrtesten Förderprodukten gehören schließlich die jakutischen Diamanten, deren Förderung quantitativ wie qualitativ einen führenden Platz in der Welt einnimmt. Im Schnitt der Jahre 1991- 1994 förderte Russland (über 99 % aus Jakutien) jährlich 13 Mio. Karat Juwelierdiamanten, was einen Weltanteil von 17,7% bedeutet. Damit lag Russland auf Platz 4 unter den Förderländern.

6.3 Wirtschaftszweige

6.3.1 Landwirtschaft

Die Landwirtschaft konzentriert sich auf den äußersten Süden Sibiriend, wo im Schnitt der Jahre 1991 - 1995, an Getreide 1,25 Mio. Tonnen, an Kartoffeln 0,63 Mio. Tonnen und an Gemüse 0,1 Mio. Tonnen geerntet worden sind. Schwerpunktmäßig ist die Landwirtschaft auf die Viehwirtschaft ausgerichtet, zu der im weiteren Sinne auch die Rentierhaltung des Nordens gezählt werden kann. Im oben genannten Zeitraum wurden jährlich im Schnitt 120000 Tonnen Fleisch und 757 000 Tonnen Milch produziert. Nachteilig ist, dass wegen fehlender Verarbeitungskapazitäten der größte Teil der Agrarprodukte in Nachbarregionen ausgeführt wird und dafür fertige Lebensmittel in der Regel aus dem europäischen Landesteil eingeführt werden. Der Aufbau einer Lebensmittelindustrie würde das Ausmaß der Transporte deutlich verringern.

6.3.2 Holzwirtschaft

Nicht ausgeschöpft wird das Potential der Holzwirtschaft. Beachtliche Holzvorräte gehören zu den bedeutenden Ressourcen. In den 1970er Jahren sind sie als wichtige Wirtschaftsgrundlage angesehen worden. Jährlich wird aber nur weniger als ein Drittel der zugelassenen Quote eingeschlagen, und beim Transport und der Verarbeitung treten noch große Verluste auf. Dieser Wirtschaftszweig würde sich, vor allem mit Hilfe ausländischer Investitionen, noch weiter intensivieren lassen.

6.3.3 Maschinenbau

Der Maschinenbau ist in den südlichen Städten Tjumen, Tobo und Ischim konzentriert. Er zeichnet sich jedoch durch veraltete Technologien und eine geringe Produktivität aus. An der industriellen Produktion des Gebietes hat der Maschinenbau nur einen Anteil von 2,8%, während rund 80% auf den Brennstoffbereich (Öl und Gas) entfallen. Aus der Südzone um Tjumen und Tobolsk werden Geräte, Maschinen, Baumaterialien, vorgefertigte Gebäudeteile, Betriebsstoffe und auch Nahrungsmittel und andere Versorgungsgüter auf dem Schiffahrts- und Eisenbahnweg in den Norden geliefert. Ohne diese rückwärtigen Dienste wäre die Erschließung der Erdöl- und der Erdgasregion gar nicht möglich.

6.3.4 Erdölförderung

Sie setzte im Jahre 1965 ein, als bei Surgut die erste Tonne westsibirischen Erdöls gefördert wurde. Die Erdölförderung ist auf etwa ein dutzend Standorte verteilt, die zu drei Schwerpunktgebieten zusammengefasst werden. Um 1980 entfielen 16,5 % der Fördermengen auf den Industrieknoten Surgut, 15,4 % auf Neftejugansk und 68,1 % auf Nishnewartowsk. Ihr Maximum erreichte die Erdölförderung im Jahre 1988, als 415 Mio. Tonnen gefördert wurden, was mehr als zwei Dritteln der sowjetischen Fördermenge entsprach. (Abb.4 s. Anhang) Danach aber sanken die Fördermengen bis auf weniger als 200 Mio. Tonnen ab. Ein drastisches Beispiel für den Förderrückgang bietet die Entwick- lung in den Gebieten Surgut und Nishne wartowsk. Bis 1997 ist die Fördermenge in Nishnewartowsker Gebiet weiter bis auf nur noch 18 Mio. Tonnen abgesunken. Die einst euphorisch gefeierte Erdölwirtschaft ist in eine Krise geraten, aus der sie ohne westliche Investoren nicht wieder herauskommen wird.

7. Assoziationen und Eindrücke

Sibirien ist ein Begriff, der vielfältige Assoziationen hervor ruft: nur schwer erträgliche Kälte, Verbannung und Zwangsarbeit, schlechte Lebensverhältnisse, Alkoholismus, zurückgehende Wirtschaft. Diese Vorstellungen lassen sich durchaus mit Sibirien verbinden. Aber Sibirien bedeutet auch noch positives und durchaus ansehnliches: großartige Naturlandschaften, über wiegend Hochdruckwetter mit viel Sonne und trockener Luft, vielfältige Lebensformen einer wilden Natur, fast „unerschöpflicher“ Ressourcenreichtum, unendliche Weite. „Ein altes sibirisches Sprichwort sagt: Hundert Rubel sind kein Geld, hundert Jahre kein Alter, hundert Meilen keine Entfernung.“1 Der Name „Sibirien“ wird mit „schlafendes Land“ übersetzt, eine Übersetzung, die aber zweifellos nicht zu treffend ist. Sibirien mit seinen vielen Völkern ist nie ein schlafendes Land gewesen. Man nimmt an, dass der Name einfach „Land“ bedeutet, das Land, das schon immer da war.

[...]


1 Norbert Wein „Sibirien“ Justus Perthes, Gotha 1999, S. 81 gefunden. Bestattungen erfolgten in der Art des Flachgrabes, als Grab beigaben verwandte man Schmuck und Keramik. Etwa um die gleiche Zeit war auch der hohe Norden schon besiedelt. Schon 2000 v. Chr. lebten im äußersten Norden nomadische Stämme. In der Nähe von Salechard fand man Hügelgräber. Die Toten wurden auf Birkenrinde gebettet. Vor der Kolonialisierung durch den Russischen Zarenstaat bewohnten eine Vielzahl kleinerer und größerer Völker den asiatischen Teil Russlands. Auch wenn sich ihre Wirtschaftsweise aufgrund der natürlichen Bedingungen ähnlich waren, unterschieden sie sich doch stark in ihrer Sprache und Kultur. Archäologische Funde zeigen eine relativ kontinuierliche Entwicklung seit Jahrtausenden. Man vermutet, dass Amerika von Sibirien aus besiedelt wurde. Als letzte Gruppe wanderten 10.000 bis 6.000 Jahre v.Chr., zum Ende der Eiszeit, die Vorfahren der Eskimos über die Behring- Landbrücke. Anfänge des Pelzhandels, im Austausch gegen Metallgefäße, Waffen, Schmuck, reichen wahrscheinlich ins Subneolithikum zurück. Vermittler waren dabei die Steppenvölker. Eine wichtige Pelzstraße verlief entlang der heutigen Transsibirischen Eisenbahn. Im 16. Jahrhundert begann die Erschließung Sibiriens durch Pelzhändler und Missionare.

1 „der Jassak ist ein Tributsystem der Tartaren über Natura Lienabgabe unterworfener Völker“ (System zum Eintreiben der Pelzsteuer) unterscheidet sich immer etwas vom europäischen Teil des Landes. Politisch gesehen ist es hier im allgemeinen etwas ruhiger. „Vielen Sibiriern ist es egal, ob in Moskau gerade ein Putsch stattfindet, an ihrer Lebenslage wird sich dadurch so schnell nichts ändern.“ 3 Seit Beginn der 90er Jahre kommt es zu einer nicht zu übersehenden „Verwestlichung“ der russischen Gesellschaft. Durch den Zusammenbruch der UdSSR griff dieser Prozess noch mehr um sich. „Alles Westliche ist einfach chic und super modern.“4 Überall auf der Straße, im Fernsehen, in der Werbung, in der Literatur, in Filmen, in der Kultur und nicht zuletzt auch in den Köpfen der Menschen ist eine starke Amerikanisierung zu verzeichnen. „Es wird nicht mehr lange dauern, dass auch im allerletzten Altai-Bergdorf Coca Cola & Co. auf tauchen.“1 Hinzu kommt eine kritiklose Hinnahme von “anspruchsloser Primitivkultur“, durch fehlende Vergleichsmöglichkeiten sowie die Lebensbedingungen. „Man sollte in Russland schon eine gehörige Portion Geduld haben und auch in der Lage sein, Entbehrungen in Kauf zu nehmen oder einmal drei Stunden in der Schlange anzustehen. Schon George B. Shaw schrieb im Jahre 1929: ‚Für Touristen ist Russland das interessanteste Land der Welt - und es wird mit jeder Woche ... interessanter.’ “2 Die gesellschaftlichen Verhältnisse wurden völlig auf den Kopf gestellt, die neue Form der russisch- kapitalistischen Marktwirtschaft nutzt die Empfänglichkeit der Menschen für billige Reklame und primitive Klischees aus (z.B. Wohlstand für alle, schnelle Autos und Bier). Somit fällt der westeuropäische Kitsch auf einen fruchtbaren Nährboden im heutigen Russland. Dazu nehmen Kriminalität, Schwarzhandel, Prostitution und Drogenmissbrauch zu.

1 Georg Kennan „...und der Zar ist weit“ Rütten & Loening, Berlin, S. 179

2 Eben da S. 185

3 Eben da S. 197

4 Eben da S. 245

1 Karl Heinz Siber „Land der Schmerzen, Land der Hoffnung“, Droemer Knaur, München 1993, S. 219

2 Georg Kennan „...und der Zar ist weit“ Rütten & Loening, Berlin, S. 56

3 Hermann Haack „Die Erschließung Sibiriens und des fernen Ostens“, Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Sibirische Abteilung, S. 101

4 Gerd Ruge „Sibirisches Tagebuch“,Berlin Verlag, Berlin, 1998, S. 39 schlossenen Öl- und Gaslager in Ostsibirien, in der Krasnojarsker Region, im Irkutsker Gebiet und in der Republik Sacha. Hier könnten einmal die Zentren der russischen Erdöl- und Erdgasförderung liegen wobei als Nachteil gegenüber den westsibirischen Fördergebieten nur die größere Ferne zu den Verbraucherzentren im europäischen Landesteil und in Westeuropa ist. Allerdings erfolgt hier bereits eine Orientierung zum Osten hin, z.B. nach Nordchina, Korea und Japan.

1 Gerd Ruge „Sibirisches Tagebuch“,Berlin Verlag, Berlin, 1998, S. 157

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Details

Titel
Bevölkerung, Lage, Geschichte und Wirtschaft von Sibirien
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
12
Katalognummer
V105647
ISBN (eBook)
9783640039333
Dateigröße
386 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine Belegarbeit über Sibirien.
Schlagworte
Sibirien
Arbeit zitieren
Heiko Seidel (Autor:in), 2001, Bevölkerung, Lage, Geschichte und Wirtschaft von Sibirien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105647

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