Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
2 ALLGEMEINES ÜBER DEN MOTORSPORT
2.1 Die Geschichte und Entwicklung der Formel 1
2.2 Ansiedlung der Formel 1 im Motorsport
3 AUFBAU UND ORGANISATION DER FORMEL 1
3.1 Die FIA
3.2 Bernie Ecclestone
4REGLEMENT
4.1 Technische Grundlagen des Autos
4.2 Regelwerk
5 IDENTIFIKATIONSFIGUREN DER FORMEL 1
5.1 Ayrton Senna
5.2 Michael Schumacher
6 VERMARKTBARKEIT DER FORMEL 1
6.1 Sponsoren
6.2 Medien
6.3 Regeländerungen
6.4 Zukunftsprognosen
7 SCHLUSS
LITERATURVERZEICHNIS
1 Einleitung
In meiner Hausarbeit werde ich mich mit der Entwicklung des Motorsports beschäftigen. Dies werde ich am Beispiel der Formel 1 tun, da der Motorsport sehr weit gefächert und eine Unmenge an Literatur vorhanden ist, so dass ein detaillierter Einblick in alle Bereiche aufgrund der Seitenzahlvorgaben nicht zu bewältigen wäre.
Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Vermarktbarkeit der Formel 1. Dabei werde ich auf der einen Seite untersuchen, was eine Firma dazu bewegt, Formel 1 Teams zu sponsern, auf der anderen Seite werde ich auch die Rolle der Medien berücksichtigen. Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Zukunftsprognose, da sich die Bedingungen im Formel 1 Geschäft ständig ändern.
Zuvor gebe ich jedoch einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung, die organisatorische Seite der Rennserie, das Reglement und die Aushängeschilder des Sports, da dies alles Faktoren sind, von denen die Vermarktbarkeit mit abhängt.
2 Allgemeines über den Motorsport
Der Begriff „Motorsport“ an sich ist recht umfassend und weitläufig. Laut Definition ist der Motorsport eine „Sammelbezeichnung für alle mit motorgetriebenen Land- oder Wasserfahrzeugen betriebenen Sportarten (Automobil-, Motorrad-, Motorbootsport).“1 Nach dieser Definition kann man die einzelnen Bereiche Automobil-, Motorrad-, und Motorbootsport noch einmal aufgliedern:
So sind im Automobilsport beispielsweise die Klassen Straßenrennsport (Racing), Rallye- und Tourenwagensport, Auto- und Rallyecross und Kfz-Veteranensport vertreten, zum Motorradsport gehören unter anderem die Klassen Straßenrennsport (Racing), Leistungsprüfungssport (Enduro), Speedway sowie Eisspeedway. Den Motorbootsport kann man ebenfalls in die Bereich Motorbootrenn- (Regatten) und Offshoresport untergliedern.2
Da diese Vielfalt an verschiedenen Sportarten und Untergliederungen den Rahmen dieser Hausarbeit weit sprengen würde, werde ich mich im Folgenden auf den Automobilsport, genauer gesagt auf die Formel 1, beziehen, da diese Klasse in den vergangenen Jahren, wenn man BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen Glauben schenken möchte, vor allem durch die Präsenz von Michael Schumacher als Aushängeschild, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit an Popularität und Bedeutung im Motorsport gewonnen hat.3
2.1 Die Geschichte und Entwicklung der Formel 1
Die Wurzeln der Formel 1 liegen in Großbritannien. Dort starteten 1950 die Rennfahrer in das erste Grand-Prix-Rennen der neu gegründeten Rennserie. Zu Beginn hatten die Rennwagen ca. 200 PS und einen Hubraum von knapp 2000 cm3. Anfangs der 50er Jahre gab es nur eine Fahrerweltmeisterschaft, ab 1958 wurde erstmals der Konstrukteursweltmeistertitel vergeben. Der überragende Fahrer in den 50er Jahren warderArgentinierJuan Manuel Fangio, derfünfWeltmeistertitel gewinnen konnte.4
Zu Beginn der 60er Jahre kam es zu zahlreichen tödlichen Unfällen, woraufhin das Lotus-Team eine sicherere Karosserie aus Leichtmetall entwickelte, in der die Fahrer das Auto fast im Liegen steuerten. Trotzdem waren die Fahrzeuge aerodynamisch noch lange nicht so gut ausgestattet wie heute. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 300 km/h und mangelnden Sicherheitsvorrichtungen kam es immer wieder zu schweren Unfällen, bei denen nicht nur die Fahrer, sondern auch Zuschauer durch umher fliegende Teile verletzt wurden. Erst 1968 wurden zum ersten Mal Front- und Heckspoiler eingesetzt. Die Formel 1-Serie wurde in den 60ern von Jack Brabham und Graham Hill, diejeweils 2 Weltmeistertitel errungen haben, geprägt.5
In den 70er Jahren tat sich einiges bezüglich der Motorenentwicklung. Zunächst waren die Ford-V8-Motoren den Zwölfzylindermotoren von Ferrari weit überlegen, was sich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts änderte. 1977 brachte Renault den ersten Turbomotor in die Formel 1. Allerdings erwies sich die Neuentwicklung zu Beginn als nicht konkurrenzfähig. 1976 wagte sich das Tyrrell-Team an ein Experiment und schickte ein Auto mit sechs Rädern ins Rennen was sich letztendlich als Flop erwies. Zu den erfolgreichsten Fahrern der 70er zählten Jackie Stewart mit drei sowie Niki Lauda und Emerson Fittipaldi mit jeweils zwei Weltmeistertiteln. Ende der 70er Jahre begann man auch die Rennserie zu vermarkten, indem sich die FOCA die Fernsehrechte an der Formel 1 sicherte.6
In den Folgejahren wurde die Formel 1 durch die Fernsehübertragung zunehmend populär. Das öffentliche Interesse an der Rennserie wuchs zunehmend. Diese Entwicklung schlug sich auch auf die Teams nieder. Das Starterfeld wuchs auf 20 Rennställe an und durch den immer größer werdenden Konkurrenzkampf entwickelten sich die Fahrzeuge und die Motorentechnik immer schneller. Ab 1983 war der Turbomotor so weit ausgereift, dass die Fahrzeuge bis zu 1200 PS hatten und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 350 km/h erreichten. Fünf Jahre später wurde dieser Motorentyp jedoch wieder verboten. Die FIA machte außerdem die Auflage, dass das Auto nicht mehr als 150 Liter Benzin verbrauchen durfte und verbot das Nachtanken während des Rennens. Diese Änderungen kamen vor allem Nelson Piquet und Alain Prost zugute, dieje drei Weltmeistertitel in dieser Ära erreichten.7
In den 90er Jahren tendierte die FIA zu weiteren Regeländerungen, die die Geschwindigkeiten der Autos reduzieren und zunehmenden Wert auf das fahrerische Können legen sollten. So wurde beispielsweise das aktive Fahrwerk und eine verkleinerte Reifenbreite Standard. Ebenso wurde die Frontpartie der Boliden aus aerodynamischen Gründen höher gelegt und es durfte nur noch Tankstellenbenzin verwendet werden. Zu Beginn des neuen Jahrtausends ging es sogar so weit, dass aufgrund der Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari einschneidende Änderungen im Reglement gemacht wurden, um der Eintönigkeit und Langeweile vorzubeugen.8
2.2 Ansiedlung der Formel 1 im Motorsport
Die Formel 1 ist eine der bekanntesten Automobilsportarten. Die Klasse der Automobilsportarten kann man untergliedern in die beiden Kategorien A und B.9
Kategorie A beinhaltet unter anderem die Formeln 1, 3 und 3000, die Tourenwagen sowie die Go- und Rennkarts, in der Kategorie B sind vor allem nationale Formelund Tourenwagenklassen vertreten.10
Somit bleibt festzuhalten, dass die Formel 1 eine Rennformel innerhalb der Kategorie A ist. Unter einer Rennformel versteht man die technischen Bestimmungen für die Rennwagen. Dabei unterscheidet man zwischen den auf Serienversionen basierenden Gruppen, wie beispielsweise den Tourenwagen, und den offenen und einsitzigen Rennwagen, wie es die Formel 1-Boliden sind, den Monopostos.11
3 Aufbau und Organisation der Formel 1
Damit eine so große und populäre Rennserie wie die Formel 1 reibungslos ablaufen kann, bedarf es einem hohen organisatorischen Aufwand. Es müssen vor allem die vier Hauptgebiete sportliche Organisation, technische Organisation sowie die terminspezifische und die kommerzielle Seite ausreichend berücksichtigt und gewissenhaft geführt werden, dass eine solche Rennserie überhaupt ablaufen kann. Im Folgenden stelle ich die wichtigsten Instanzen und deren Kompetenzen vor.
3.1 Die FIA
Die Abkürzung FIA steht für „Fédération de l’Automobile“. Die FIA wurde im Jahr 1904 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Paris. Sie fungiert als internationaler Dachverband des Automobils beziehungsweise derAutofahrer.
Sinn und Zweck dieses Zusammenschlusses ist die Vertretung der Interessen der Automobilclubs sowie der Autofahrer. Weltweit sind 213 Automobilclubs aus 125 Ländern Mitglied der FIA. Somit werden die Interessen von über 100 Millionen Autofahrern vertreten. Wichtige Leitthemen dieser Föderation sind Sicherheit, Mobilität und ein Beitrag zu einer gesunden Umwelt.12
Im Hinblick auf die Formel 1 ist die FIA vor allem für die sportliche und technische Organisation des Wettbewerbs zuständig. Das heißt, sie regelt die Abläufe der Rennwochenenden und die Verteilung der Fahrer- und Konstrukteurspunkte (sportliche Organisation), entscheidet über die technische Ausstattung der Boliden und legt die Sicherheitsrichtlinien fest (technische Organisation).13 Ebenso engagiert sich die FIA für neue Sicherheitsmaßnahmen, die die Fahrer zusätzlich schützen sollen.14
3.2 Bernie Ecclestone
Für die beiden anderen Hauptgebiete, die Organisation und die kommerzielle Seite, ist Bernie Ecclestone zuständig. Der heute 76-jährige Brite gilt als „Erfinder“ und gleichzeitig mächtigster Mann der Formel 1. Er ist sowohl FIA-Vizepräsident in der Abteilung für Rennsportförderung als auch Präsident der FOCA (Formula One Constructors Association).15
Ecclestone gilt in der Rennbranche als hartnäckiger Geschäftsmann. Schon in der Schule machte er alle möglichen Gegenstände des Alltags zu Geld. In den 50er Jahren eröffnete der Motorsportfanatiker einen eigenen Gebrauchtwagenhandel. 1957 kaufte er den Rennstall Connaught und versuchte sich später selbst als Rennfahrer. Nach einem schweren Unfall in der Formel 3 beendete er jedoch seine erfolglose Karriere. Sein Aufstieg als Boss der Formel 1 begann 1971, als er die Rennstallbesitzer zur FOCA vereinigte. 1978 sicherte sich Ecclestone sämtliche Fernseh- und Werberechte an der Formel 1.16
Im Bereich Organisation ist Ecclestone insofern wichtig, da seine eigene Transportagentur die Teams und die Rennwagen zu den Austragungsorten in Übersee fliegt und sein eigenes Reisebüro an den jeweiligen Rennwochenenden Hotels in Streckennähe für die Teams blockt.17
Auf der anderen Seite ist er es, der für die Vermarktung der Formel 1 verantwortlich ist. Der Erlös, der durch den Verkauf der Fernsehrechte entsteht, fließt den Teams auf zwei unterschiedlichen Wegen zu. Zum einen bekommen die zehn besten Teams der Konstrukteurswertung ein Reisegeld, was letzten Endes eine Subvention der Reisekosten zu den Rennen außerhalb Europas ist, zum anderen gibt es Preisgelder, die sich nach den Platzierungen der Fahrer im Qualifying und im Rennen richten. Der Betrag dieser Gelder ist nach einem Schlüssel im Concord-Vertrag geregelt, näheres dazu ist jedoch für die Öffentlichkeit geheim. Man spekuliert allerdings, dass der Betrag mehrere Millionen Euro pro Rennen beträgt.18
4 Reglement
4.1 Technische Grundlagen des Autos
Um an der Formel 1 teilnehmen zu können, muss das Auto einigen technischen Grundlagen entsprechen. So darf beispielsweise maximal ein V8-Motor mit 2,4 Litern eingesetzt werden.19 Außerdem muss der Bolide über ein Monocoque verfügen. Das ist eine fast unzerstörbare, aus Kevlar und Kohlenstofffasern gegossene Schalenkonstruktion, in der sich das Cockpit des Fahrers befindet. Die maximale Höhe der Fahrzeuge darf95 cm und die maximale Breite 180 cm betragen.20
Das Auto darf höchstens über einen Hubraum von 3000 cm3 verfügen, muss 4-7 Gänge einschließlich Rückwärtsgang haben und darf nicht über regelwidrige Fahrhilfen wie Allradantrieb oder Antiblockiersystem verfügen. Das Auto muss außerdem inklusive Fahrer mindestens 600 kg wiegen.21
[...]
1 Vgl. Brockhaus Band 9, S. 397.
2 Vgl. Brockhaus Band 9, S. 398.
3 Vgl. AOL (http://www.aol.de).
4 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).
5 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).
6 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).
7 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).
8 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).
9 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.
10 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.
11 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.
12 Vgl. FIA (http://www.fia.com/thefia/Organisation/organisation.html).
13 Vgl. Jones (Formel 1 Enzyklopädie), S. 224.
14 Vgl. FIA (http://www.fia.com/sport/index_1024.html).
15 Vgl. Jones (Formel 1 Enzyklopädie), S. 224.
16 Vgl. FlTotal.com (http://www.fltotal.com/news/05102801.shtml).
17 Vgl. Dunker, Robert (http://www.welt.de).
18 Vgl. Jones (Formel 1 Enzyklopädie), S. 224.
19 Vgl. Formula 1 (GrosserMobil 1 Preis vonDeutschland 2006), S. 112.
20 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.
21 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.