Die Entwicklung des Motorsports. Analyse am Beispiel der Formel 1


Hausarbeit, 2006

20 Seiten


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

2 ALLGEMEINES ÜBER DEN MOTORSPORT
2.1 Die Geschichte und Entwicklung der Formel 1
2.2 Ansiedlung der Formel 1 im Motorsport

3 AUFBAU UND ORGANISATION DER FORMEL 1
3.1 Die FIA
3.2 Bernie Ecclestone

4REGLEMENT
4.1 Technische Grundlagen des Autos
4.2 Regelwerk

5 IDENTIFIKATIONSFIGUREN DER FORMEL 1
5.1 Ayrton Senna
5.2 Michael Schumacher

6 VERMARKTBARKEIT DER FORMEL 1
6.1 Sponsoren
6.2 Medien
6.3 Regeländerungen
6.4 Zukunftsprognosen

7 SCHLUSS

LITERATURVERZEICHNIS

1 Einleitung

In meiner Hausarbeit werde ich mich mit der Entwicklung des Motorsports beschäfti­gen. Dies werde ich am Beispiel der Formel 1 tun, da der Motorsport sehr weit gefä­chert und eine Unmenge an Literatur vorhanden ist, so dass ein detaillierter Einblick in alle Bereiche aufgrund der Seitenzahlvorgaben nicht zu bewältigen wäre.

Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Vermarktbarkeit der Formel 1. Dabei werde ich auf der einen Seite untersuchen, was eine Firma dazu bewegt, Formel 1 Teams zu sponsern, auf der anderen Seite werde ich auch die Rolle der Medien berücksichti­gen. Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Zukunftsprognose, da sich die Bedingungen im Formel 1 Geschäft ständig ändern.

Zuvor gebe ich jedoch einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung, die or­ganisatorische Seite der Rennserie, das Reglement und die Aushängeschilder des Sports, da dies alles Faktoren sind, von denen die Vermarktbarkeit mit abhängt.

2 Allgemeines über den Motorsport

Der Begriff „Motorsport“ an sich ist recht umfassend und weitläufig. Laut Definition ist der Motorsport eine „Sammelbezeichnung für alle mit motorgetriebenen Land- oder Wasserfahrzeugen betriebenen Sportarten (Automobil-, Motorrad-, Motorbootsport).“1 Nach dieser Definition kann man die einzelnen Bereiche Automobil-, Motorrad-, und Motorbootsport noch einmal aufgliedern:

So sind im Automobilsport beispielsweise die Klassen Straßenrennsport (Racing), Rallye- und Tourenwagensport, Auto- und Rallyecross und Kfz-Veteranensport ver­treten, zum Motorradsport gehören unter anderem die Klassen Straßenrennsport (Racing), Leistungsprüfungssport (Enduro), Speedway sowie Eisspeedway. Den Mo­torbootsport kann man ebenfalls in die Bereich Motorbootrenn- (Regatten) und Offs­horesport untergliedern.2

Da diese Vielfalt an verschiedenen Sportarten und Untergliederungen den Rahmen dieser Hausarbeit weit sprengen würde, werde ich mich im Folgenden auf den Auto­mobilsport, genauer gesagt auf die Formel 1, beziehen, da diese Klasse in den ver­gangenen Jahren, wenn man BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen Glauben schenken möchte, vor allem durch die Präsenz von Michael Schumacher als Aus­hängeschild, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit an Popularität und Be­deutung im Motorsport gewonnen hat.3

2.1 Die Geschichte und Entwicklung der Formel 1

Die Wurzeln der Formel 1 liegen in Großbritannien. Dort starteten 1950 die Rennfah­rer in das erste Grand-Prix-Rennen der neu gegründeten Rennserie. Zu Beginn hat­ten die Rennwagen ca. 200 PS und einen Hubraum von knapp 2000 cm3. Anfangs der 50er Jahre gab es nur eine Fahrerweltmeisterschaft, ab 1958 wurde erstmals der Konstrukteursweltmeistertitel vergeben. Der überragende Fahrer in den 50er Jahren warderArgentinierJuan Manuel Fangio, derfünfWeltmeistertitel gewinnen konnte.4

Zu Beginn der 60er Jahre kam es zu zahlreichen tödlichen Unfällen, woraufhin das Lotus-Team eine sicherere Karosserie aus Leichtmetall entwickelte, in der die Fahrer das Auto fast im Liegen steuerten. Trotzdem waren die Fahrzeuge aerodynamisch noch lange nicht so gut ausgestattet wie heute. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 300 km/h und mangelnden Sicherheitsvorrichtungen kam es immer wieder zu schweren Unfällen, bei denen nicht nur die Fahrer, sondern auch Zuschauer durch umher fliegende Teile verletzt wurden. Erst 1968 wurden zum ersten Mal Front- und Heckspoiler eingesetzt. Die Formel 1-Serie wurde in den 60ern von Jack Brabham und Graham Hill, diejeweils 2 Weltmeistertitel errungen haben, geprägt.5

In den 70er Jahren tat sich einiges bezüglich der Motorenentwicklung. Zunächst wa­ren die Ford-V8-Motoren den Zwölfzylindermotoren von Ferrari weit überlegen, was sich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts änderte. 1977 brachte Renault den ersten Turbomotor in die Formel 1. Allerdings erwies sich die Neuentwicklung zu Beginn als nicht konkurrenzfähig. 1976 wagte sich das Tyrrell-Team an ein Experiment und schickte ein Auto mit sechs Rädern ins Rennen was sich letztendlich als Flop erwies. Zu den erfolgreichsten Fahrern der 70er zählten Jackie Stewart mit drei sowie Niki Lauda und Emerson Fittipaldi mit jeweils zwei Weltmeistertiteln. Ende der 70er Jahre begann man auch die Rennserie zu vermarkten, indem sich die FOCA die Fernsehr­echte an der Formel 1 sicherte.6

In den Folgejahren wurde die Formel 1 durch die Fernsehübertragung zunehmend populär. Das öffentliche Interesse an der Rennserie wuchs zunehmend. Diese Ent­wicklung schlug sich auch auf die Teams nieder. Das Starterfeld wuchs auf 20 Renn­ställe an und durch den immer größer werdenden Konkurrenzkampf entwickelten sich die Fahrzeuge und die Motorentechnik immer schneller. Ab 1983 war der Tur­bomotor so weit ausgereift, dass die Fahrzeuge bis zu 1200 PS hatten und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 350 km/h erreichten. Fünf Jahre später wurde die­ser Motorentyp jedoch wieder verboten. Die FIA machte außerdem die Auflage, dass das Auto nicht mehr als 150 Liter Benzin verbrauchen durfte und verbot das Nach­tanken während des Rennens. Diese Änderungen kamen vor allem Nelson Piquet und Alain Prost zugute, dieje drei Weltmeistertitel in dieser Ära erreichten.7

In den 90er Jahren tendierte die FIA zu weiteren Regeländerungen, die die Ge­schwindigkeiten der Autos reduzieren und zunehmenden Wert auf das fahrerische Können legen sollten. So wurde beispielsweise das aktive Fahrwerk und eine ver­kleinerte Reifenbreite Standard. Ebenso wurde die Frontpartie der Boliden aus aero­dynamischen Gründen höher gelegt und es durfte nur noch Tankstellenbenzin ver­wendet werden. Zu Beginn des neuen Jahrtausends ging es sogar so weit, dass auf­grund der Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari einschneidende Änderun­gen im Reglement gemacht wurden, um der Eintönigkeit und Langeweile vorzubeu­gen.8

2.2 Ansiedlung der Formel 1 im Motorsport

Die Formel 1 ist eine der bekanntesten Automobilsportarten. Die Klasse der Automo­bilsportarten kann man untergliedern in die beiden Kategorien A und B.9

Kategorie A beinhaltet unter anderem die Formeln 1, 3 und 3000, die Tourenwagen sowie die Go- und Rennkarts, in der Kategorie B sind vor allem nationale Formel­und Tourenwagenklassen vertreten.10

Somit bleibt festzuhalten, dass die Formel 1 eine Rennformel innerhalb der Kategorie A ist. Unter einer Rennformel versteht man die technischen Bestimmungen für die Rennwagen. Dabei unterscheidet man zwischen den auf Serienversionen basieren­den Gruppen, wie beispielsweise den Tourenwagen, und den offenen und einsitzigen Rennwagen, wie es die Formel 1-Boliden sind, den Monopostos.11

3 Aufbau und Organisation der Formel 1

Damit eine so große und populäre Rennserie wie die Formel 1 reibungslos ablaufen kann, bedarf es einem hohen organisatorischen Aufwand. Es müssen vor allem die vier Hauptgebiete sportliche Organisation, technische Organisation sowie die termin­spezifische und die kommerzielle Seite ausreichend berücksichtigt und gewissenhaft geführt werden, dass eine solche Rennserie überhaupt ablaufen kann. Im Folgenden stelle ich die wichtigsten Instanzen und deren Kompetenzen vor.

3.1 Die FIA

Die Abkürzung FIA steht für „Fédération de l’Automobile“. Die FIA wurde im Jahr 1904 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Paris. Sie fungiert als internationaler Dachverband des Automobils beziehungsweise derAutofahrer.

Sinn und Zweck dieses Zusammenschlusses ist die Vertretung der Interessen der Automobilclubs sowie der Autofahrer. Weltweit sind 213 Automobilclubs aus 125 Ländern Mitglied der FIA. Somit werden die Interessen von über 100 Millionen Auto­fahrern vertreten. Wichtige Leitthemen dieser Föderation sind Sicherheit, Mobilität und ein Beitrag zu einer gesunden Umwelt.12

Im Hinblick auf die Formel 1 ist die FIA vor allem für die sportliche und technische Organisation des Wettbewerbs zuständig. Das heißt, sie regelt die Abläufe der Rennwochenenden und die Verteilung der Fahrer- und Konstrukteurspunkte (sportli­che Organisation), entscheidet über die technische Ausstattung der Boliden und legt die Sicherheitsrichtlinien fest (technische Organisation).13 Ebenso engagiert sich die FIA für neue Sicherheitsmaßnahmen, die die Fahrer zusätzlich schützen sollen.14

3.2 Bernie Ecclestone

Für die beiden anderen Hauptgebiete, die Organisation und die kommerzielle Seite, ist Bernie Ecclestone zuständig. Der heute 76-jährige Brite gilt als „Erfinder“ und gleichzeitig mächtigster Mann der Formel 1. Er ist sowohl FIA-Vizepräsident in der Abteilung für Rennsportförderung als auch Präsident der FOCA (Formula One Constructors Association).15

Ecclestone gilt in der Rennbranche als hartnäckiger Geschäftsmann. Schon in der Schule machte er alle möglichen Gegenstände des Alltags zu Geld. In den 50er Jah­ren eröffnete der Motorsportfanatiker einen eigenen Gebrauchtwagenhandel. 1957 kaufte er den Rennstall Connaught und versuchte sich später selbst als Rennfahrer. Nach einem schweren Unfall in der Formel 3 beendete er jedoch seine erfolglose Karriere. Sein Aufstieg als Boss der Formel 1 begann 1971, als er die Rennstallbe­sitzer zur FOCA vereinigte. 1978 sicherte sich Ecclestone sämtliche Fernseh- und Werberechte an der Formel 1.16

Im Bereich Organisation ist Ecclestone insofern wichtig, da seine eigene Transport­agentur die Teams und die Rennwagen zu den Austragungsorten in Übersee fliegt und sein eigenes Reisebüro an den jeweiligen Rennwochenenden Hotels in Stre­ckennähe für die Teams blockt.17

Auf der anderen Seite ist er es, der für die Vermarktung der Formel 1 verantwortlich ist. Der Erlös, der durch den Verkauf der Fernsehrechte entsteht, fließt den Teams auf zwei unterschiedlichen Wegen zu. Zum einen bekommen die zehn besten Teams der Konstrukteurswertung ein Reisegeld, was letzten Endes eine Subvention der Reisekosten zu den Rennen außerhalb Europas ist, zum anderen gibt es Preisgel­der, die sich nach den Platzierungen der Fahrer im Qualifying und im Rennen rich­ten. Der Betrag dieser Gelder ist nach einem Schlüssel im Concord-Vertrag geregelt, näheres dazu ist jedoch für die Öffentlichkeit geheim. Man spekuliert allerdings, dass der Betrag mehrere Millionen Euro pro Rennen beträgt.18

4 Reglement

4.1 Technische Grundlagen des Autos

Um an der Formel 1 teilnehmen zu können, muss das Auto einigen technischen Grundlagen entsprechen. So darf beispielsweise maximal ein V8-Motor mit 2,4 Litern eingesetzt werden.19 Außerdem muss der Bolide über ein Monocoque verfügen. Das ist eine fast unzerstörbare, aus Kevlar und Kohlenstofffasern gegossene Schalen­konstruktion, in der sich das Cockpit des Fahrers befindet. Die maximale Höhe der Fahrzeuge darf95 cm und die maximale Breite 180 cm betragen.20

Das Auto darf höchstens über einen Hubraum von 3000 cm3 verfügen, muss 4-7 Gänge einschließlich Rückwärtsgang haben und darf nicht über regelwidrige Fahrhil­fen wie Allradantrieb oder Antiblockiersystem verfügen. Das Auto muss außerdem inklusive Fahrer mindestens 600 kg wiegen.21

[...]


1 Vgl. Brockhaus Band 9, S. 397.

2 Vgl. Brockhaus Band 9, S. 398.

3 Vgl. AOL (http://www.aol.de).

4 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).

5 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).

6 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).

7 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).

8 Vgl. Hofmann, Matthias (http://de.encarta.msn.com).

9 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.

10 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.

11 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.

12 Vgl. FIA (http://www.fia.com/thefia/Organisation/organisation.html).

13 Vgl. Jones (Formel 1 Enzyklopädie), S. 224.

14 Vgl. FIA (http://www.fia.com/sport/index_1024.html).

15 Vgl. Jones (Formel 1 Enzyklopädie), S. 224.

16 Vgl. FlTotal.com (http://www.fltotal.com/news/05102801.shtml).

17 Vgl. Dunker, Robert (http://www.welt.de).

18 Vgl. Jones (Formel 1 Enzyklopädie), S. 224.

19 Vgl. Formula 1 (GrosserMobil 1 Preis vonDeutschland 2006), S. 112.

20 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.

21 Vgl. Brockhaus Band 13, S. 488.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung des Motorsports. Analyse am Beispiel der Formel 1
Autor
Jahr
2006
Seiten
20
Katalognummer
V1060225
ISBN (eBook)
9783346494108
ISBN (Buch)
9783346494115
Sprache
Deutsch
Schlagworte
entwicklung, motorsports, analyse, beispiel, formel
Arbeit zitieren
Marco Deyerling (Autor:in), 2006, Die Entwicklung des Motorsports. Analyse am Beispiel der Formel 1, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060225

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