I.G. - Farbenhaus- ein Bau der Geschichte widerspiegelt


Hausarbeit, 2002

40 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Die Entstehung der I.G. Farben AG und des I.G. Farbenhause
2.1. Geschichte der Gründung der I.G. Farben AG
2.2. Das I.G. Farbenhaus bis 1930
2.2.1. Der erste Entwurf
2.2.2. Der Wettbewerb
2.2.3. Hans Poelzig und die Architektur
2.2.3.1. Hans Poelzig
2.2.3.2. Seine Architektur
2.2.4. Poelzigs Entwurf für das I.G. Farbenhau
2.2.5. Der Bau des I.G. Farbenhauses 1928 bis 1930
2.3. Der Einzug der I.G. Farben AG in den Poelzig- Bau
2.4. Die I.G. Farben AG während dem Nationalsozialismu

3. Die Amerikaner im I.G. Farbenhau
3.1. Der Vorstoß der Amerikaner auf das Rhein-Main Gebiet
3.2. Die Besetzung durch die Amerikaner
3.3. Eisenhower im I.G. Farbenhau
3.4. Die beschlagnahmten Gebiete der Amerikaner
3.5. Der Einzug der Amerikaner in das I.G. Farbenhau
3.6. Wichtige Ereignisse im I.G. Farbenhau
3.7. Das V. Korps im I.G. Farbenhau
3.8. Vom I.G. Farbenhaus zum Abrams Building - Die Namensgebung
3.9. Mythos I.G. Farbenhau
3.10. Angriffe auf das I.G. Farbenhau
3.11. Renovierungsarbeiten
3.12. Die US Armee verlässt das I.G. Farbenhaus / Auszug des V. Korp
3.13. Verkauf

4. Die Universität im I.G. Farbenhau
4.1. Umbau und Sanierung des Gebäude
4.2. Der Campus Westend der Goethe-Universität im Vergleich mit Amerika

5. Schlussüberlegungen

6.Literaturverzeichni

1. Einleitung

2000 zog die Johann Wolfgang Goethe-Universität mit den Fachbereichen Geschichte, Nordamerika Studien, klassische Philologie, Kunstwissenschaft und Neuere Philologien in den Poelzig-Bau ein.

Bis der Entschluss, den ehemaligen Hauptsitz der I.G. Farben AG als Gebäude für die Universität zu nutzen, gefasst wurde und die Fachbereiche schließlich einziehen konnten, gab es Jahre lang öffentliche Diskussionen wie mit einem Bau mit dieser Geschichte umgegangen werden soll und kann. Wichtig war einen Verwendungszweck zu finden, der es ermöglichte das Wissen um die Geschichte wach zu halten. Dem Gebäude sieht man mit seiner hellen Fassade und der ebenso freundlich wirkenden Innengestaltung, seine mittlerweile über siebzig Jahre und die grausame Geschichte nicht an. Christian Thomas beschreibt in einem Artikel der ´Frankfurter Rundschau` 1995 den Ausblick aus dem Gebäude und sagt: ,,Mit einem Blick über dieabgesenkteStadt droht unterzugehen jeder Gedanke an die Geschichte des Ortes. Eine Schreckenstätte auch, an deren Schreibtischen und in deren Sitzungssälen dieChemiker des Teufelsdie ungeheuerlichsten Verbrechen abzeichneten: Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Hitlers Vernichtungskrieg; Menschen versuche zur Erforschung von Nervengasen; Produktio n des ,,Zyklon-B" zu ,,Endlösung der Judenfrage." Als im Mai 1995 das Gebäude offiziell der deutschen Regierung zurückgegeben wurde, gab es Überlegungen es auf dem internationalen Markt zum Kauf anzubieten, ein anderer Interessent war die Europäische Zent ralbank. Das I.G. Farbenhaus sollte für die Öffentlichkeit nicht verschlossen bleiben und so entschied sich das Land Hessen schließlich es für die Nutzung als Universitätsgebäude zu kaufen.

Wir als Studenten der Johann Wolfgang Goethe-Universität haben diese Diskussionen um ´unseren neuen Campus` natürlich mitbekommen und auch mit anderen Studierenden diskutiert, was uns zu dieser Arbeit veranlasst hat.

Wir möchten die Geschichte des Baus, der fünfzig Jahre lang als der größte und modernste Bürobau Europas galt, von der Gründung der I.G. Farben AG bis hin zu seinem heutigen Gesicht als Campus-Universität und den gesellschaftlichen Kontext näher beleuchten. Der Architekt Hans Poelzig wird porträtiert und die architektonische Struktur des Baus beschrieben.

2. Die Entstehung der I.G. Farben AG und des I.G. Farbenhauses

In diesem Abschnitt geht es um die Entstehungsgeschichte des Poelzig- Baus in Frankfurt am Main. Von den Anfängen des Konzerns I.G. Farben AG, über die Planung und den Bau durch den Architekten Hans Poelzig bis hin zur Rolle der I.G. Farben AG im Dritten Reich.

2.1. Geschichte der Gründung der I.G. Farben AG

In den Sechziger und Siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Chemie, während dem es viele Neuentdeckungen und Weiterentwicklungen im wissenschaftlichen, technischen und industriellen Bereich gab, siedelten sich viele Chemie Fabriken im Rhein- Main-Gebiet zwischen Giessen, Wiesbaden und Darmstadt an. Hierbei spielten wohl die günstigen Verkehrsanbindungen und der Finanz- und Messestandort Frankfurt eine entscheidende Rolle. Die chemische Industrie erweiterte sich sehr stark und die Unternehmen rund um Frankfurt stellten von Anfang bis hin zum endgültigen Produkt alles selbst her. Das war erfolgreich, denn noch in den Siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts stellte die deutsche Industrie circa 50% der weltweit verkauften Farbstoffe her. Diese Vormachtsstellung auf dem Weltmarkt brachte allerdings einen sich immer mehr verstärkenden Konkurrenz- und Preiskampf mit sich, der für die einzelne Werke nicht lange zu halten sein konnte. So schlossen sich 1904 zum einen Bayer Leverkusen, BASF Ludwigshafen und Agfa Berlin zu einer ,,lockeren Interessengemeinschaft"1 dem so genannten ´Dreibund` zusammen und zum anderen Hoechst und Casella zum ´Zweibund`, der zu einem Dreierbund wurde, als sich ihm 1907 die Firma Kalle anschloss.

Der erste Weltkrie g veränderte die chemische Produktion, die sich nun fast ausschließlich auf die Herstellung von Kriegsmitteln wie Kampfgasen konzentrierte. Zum ersten Mal in der Geschichte der Industrie musste man an Rationalisierung denken. Als rational galt auch die Kartellbildung oder die Zusammenlegung mehrerer Unternehmen. Diese veränderten Bedingungen führten schließlich 1916 zum Zusammenschluss der großen Chemieunternehmen Bayer, BASF, Agfa, Hoechst, Casella, Kalle, Chemische Fabrik vorm. Weiler-ter Meer und Griesheim Elektron zur ´Kleinen Interessengemeinschaft`. Nach Kriegsende blieben zwar die Strukturen und die Organisation der deutschen chemischen Industrie erhalten, sie verlor aber ihre Monopolstellung in der Welt.

Über die endgültige Fusion der großen deutschen Chemiekonzerne, die der Generaldirektor von Bayer Carl Duisberg schon seit 1903 anstrebte wurde 1924 beschlossen und am 09.12.1925 wurden der BASF die Kapitalanteile von Bayer, Agfa, Hoechst, Weiler-ter Meer und die Chemische Fabrik Griesheim Elektron übertragen.

Die Verkaufsgemeinschaft Farben und ein Drittel der Hauptverwaltung hatten ihren Sitz in Frankfurt. Die Interessengemeinschaft, die ,,einer der größten Konzerne Europas und der größte Chemiekonzern der Welt"2, war entschied sich für Frankfurt auch auf Grund der günstigen Verkehrsanbindungen und der Lage zu den anderen Werken.

Die Firmenstruktur der I.G. Farben AG entsprach Duisbergs Forderung nach ´dezentraler Zentralisierung`. Man unterschied zum einen vier regionale Betriebsgemeinschaften (die BG Oberrhein in Ludwigshafen, die BG Mittelrhein in Frankfurt-Höchst, die BG Niederrhein in Leverkusen und die BG Mitteldeutschland in Wolfen-Bitterfeld und Frankfurt an der Oder) und zum anderen drei Verkaufgemeinschaften nach den einzelnen Produktionssparten (die VG Chemikalien und Farben in Frankfurt, die VG Pharmazeutika in Leverkusen und die VG Photo und Kunstseide in Berlin). Bei den einzelnen Firmen verblieben waren die Forschung und die Produktion.

2.2. Das I.G. Farbenhaus bis 1930

Die dezentrale Struktur des Unternehmens wurde immer mehr zum Problem, da die Kommunikation untereinander und die Rationalisierung des organisatorischen Aufbaus sich zunehmend erschwerte. Die Lösung sollte ein zentrales Verwaltungsgebäude auf dem Grüneburggelände sein.

Wie schon zuvor fiel die Wahl auf Grund der günstigen Verkehrslage auf Frankfurt, von hier aus sind in einem Radius von 300km alle anderen Produktionsstandorte zu erreichen. Die ohnehin schon guten Verkehrsanbindungen im Strassen-, Wasser- und Schienenverkehr wurden während der Amtszeit Landmanns zu einem europäischen Verkehrsknotenpunkt erweitert und verbessert und 1926 wurde der Flughafen Rebstock eröffnet, der von Mitarbeitern der I.G. Farben AG rege genutzt wurde. Die gesamte Stadt befand sich zu der Zeit in einer Phase der Veränderung. Der neue Bürgermeister Landmann plante die Infrastruktur und den Wohnungsbau voranzubringen. Die Stadt war durch Eingemeindungen des Umlandes um 50% größer geworden und der Baudezernent Ernst May plante ´Das neue Frankfurt`, ein weitgreifendes Bauprogramm. Schon 1925 wurde als Europas modernstes Stadion das Waldstadion eingeweiht und mit der ´Gemieskirch` wurde das erste metropolitane Gebäude der Stadt gebaut.

Im Gegenzug, dass die I.G. Farben AG ihren Verwaltungssitz nach Frankfurt am Main verlegen wollte und damit der größte Steuerzahler wurde, sicherte die Stadt dem Unternehmen die Schaffung von neuem Wohnraum für die Angestellten und Steuervergünstigungen zu und kam dem Unternehmen Außerdem entgegen, was den Straßenbau auf dem Gelände anging.

Das Gelände auf dem der Poelzig- Bau heute steht war früher Teil eines Patrizierparks, der zu einem im 14. Jahrhundert gegründeten Gutshof gehörte. Dieses Gut wurde seit Ende des 18. Jahrhunderts ,,Zur grünen Burg" genannt.

Seit 1789 war er im Besitz der Familie Bethmann-Metzler und wurde zum Treffpunkt der damaligen Frankfurter Gesellschaft. Bevor die Familie Bethmann-Metzler das Hofgut übernahm gehörten dem Großvater Goethes Obstwiesen die sich zwischen dem heutigen Palmengarten und dem Affensteiner Weg im östlichen Teil des Parks befanden. 1793 wurden diese von Goethes Mutter an die Bethmann-Metzlers verkauft.

1837 schließlich wurde die ganze Anlage an Amschel Mayer Rothschild verkauft, der im Jahre 1845 das Grüneburgschloss darauf baute.

1859 bis 1864 wurde auf diesem Affensteiner Grundstück, das man den Rothschilds abkaufte eine für die damalige Zeit hochmoderne ,,Irrenanstalt" erbaut, die 1914 der Universitätsklinik angeschlossen und verlegt wurde. Die I.G. Farben AG kaufte das Gelände Teilweise von den Erben der Rothschilds und teilweise von der Stadt.

2.2.1. Der erste Entwurf

Schon 1927 hatte die Bauabteilung der I.G. Farben AG in Ludwigshafen Pläne für da Verwaltungsgebäude auf dem Grüneburggelände angefertigt und sich von auswärtigen Architekten deren architektonische Qualität bestätigen lassen. Dieser Entwurf, von dem e keine Pläne mehr gibt, sollte in der Realisierung rund 24 Mio. RM (ca. 147 Mio. €). Die Gutachter machten zudem noch Verbesserungsvorschläge, die die Baukosten um 10 Mio. RM (auf ca. 208 Mio. €) ansteigen ließen. Nach Vergleichen mit anderen Bauvorhaben wurde das Projekt zwar was die Kosten Betraf zwar nochmals verringert.

Im Winter 1927 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die im Frühling des nächsten Jahres aber schon wieder unterbrochen wurden. Es war die Rede davon, dass sich der Boden für das geplante Hochhaus, dessen Mittelachse schon ähnlich der des späteren Poelzigschen Entwurfs war, nicht geeignet sei.

Georg v. Schnitzler, der Hausherr des Verwaltungsgebäudes und Vorstandsmitglied, forderte einen Wettbewerb unter namhaften deutschen Architekten für den Bau des Verwaltungsgebäudes. Der Baudirektor der I.G. Bauabteilung, Fritz Trambauer hatte diesbezüglich zwar Bedenken wegen der Einstellung der schon begonnenen Aushebung der Baugrube, zusätzlicher Architektenkosten und möglichen Verzögerungen, stimmte schließlich aber zu.

2.2.2. Der Wettbewerb

Im April 1928 begann der Wettbewerb bei dem fünf namhafte deutsche Architekten, sowie die Bauabteilung der I.G. Farben AG in Ludwigshafen, teilnahmen.

Entworfen werden sollte ein Verwaltungsgebäude mit 23.000 m2 unterteilbarer Nutzfläche, ein Färbelabor von 2.000 m2 Größe, Garagen für 100 Autos und eine Kantine für 1.600 Angestellte (in zwei Schichten) mit Extraräumen für die Direktion, die Prokuristen und für repräsentative Empfänge."3

,,Neben dem eigentlichen Zweck, ein Verwaltungsgebäude zu sein, eine Arbeitsstätte für 2000 Menschen denkende Menschen, in deren Hände die unsichtbaren Fäden des gewaltigen Konzerns laufen, musste die Anlage einen Sinn haben. Es musste sichtbar zum Ausdruck gebracht werden, welche große geistige und materielle Macht das Unternehmen ist. Nicht nur für heute, wir Mitlebenden spüren alle seine Bedeutung, sondern für Morgen. Das Gebäude soll seine Schatten in die kommenden Jahrhunderte werfen und von der Macht und Größe des Unternehmens unablässig reden, wenn seine Zeit längst vorbei ist."4

Am 10.08.1928 wurden schließlich die Wettbewerbsentwürfe eingereicht, wobei Höger zwei verschiedene und Trambauer sogar sieben Alternativvorschläge abgab. Carl Bosch, der Vorstandsvorsitzende der I.G., der Trambauer vorher immer unterstützt hatte, entschied sich gegen dessen Pläne und gab stattdessen Poelzig, der der einzige unter den Teilnehmern war, der kein Hochhaus geplant hatte, sondern vielmehr der Auffassung war, dass auf Grund der baugrundlichen Begebenheiten ein flacheres (siebenstöckiges), lang gestrecktes Gebäude sinnvoll sei, den Zuschlag. ,,Er [Bosch] erkannte sofort die klassische Einfachheit und die künstlerische Schönheit, mit der Poelzig das Problem erfasst hatte und sein Vorschlag, dieses Projekt sofort anzunehmen, fand allgemeine und begeisterte Zustimmung".

2.2.3. Hans Poelzig und die Architektur

2.2.3.1. Hans Poelzig

Hans Poelzig, wird in Berlin am 30.04.1869 geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin, Breslau und Dresden.

Nach seinem Abitur 1888 studiert er bis 1894 Hochbau an der Technischen Hochschule Charlottenburg.

Nach seinem Militärdienst ist er zunächst Regierungsbaumeister beim ´Ministerium für öffentliche Arbeiten` und schon 1898 gewinnt er den Schinkel-Preis.

Ab 1900 ist er Lehrer für architektonisches Zeichnen und Kunsttischlerei an der Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule von Breslau deren Direktor er 1903 bis 1916 ist. Während seiner Zeit als Direktor der Schule gründet er ein Architekturbüro, das ´Atelier Poelzig` und setzt Reformen der Ausbildung durch. Poelzig beruft viele neue Lehrkräfte und so entstehen viele wichtige Gemeinschaftsprojekte von Lehrern und Schülern wie z.B. das Musterhaus auf der Breslauer Ausstellung für Handwerk und Kunstgewerbe.

Die ersten Projekte im Bereich des Industriebaus beginnt Poelzig 1906 und im selben Jahr veröffentlicht er im Rahmen der Dresdner Kunstgewerbeausstellung das Manifest ´Architektur`.

In Zusammenarbeit mit Max Berg ist er 1911 bis 1913 architektonischer Planer der Breslauer Jahrhundert-Ausstellung.

Von 1916 bis 1920 ist er Stadtbaurat in Dresden und Leiter eines Meisterateliers für Architektur der Preußischen Akademie der Künste in Berlin, deren Mitglied er 1922 wird. 1924 bis 1934 übernimmt Poelzig eine Professur für Architektur an der Technischen Hochschule Charlottenburg, an der er selbst studierte und erhält 1929 die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Stuttgart.

Ab 01.01.1933 ist Poelzig kommissarischer Leiter Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin, wird aber am 10.04. desselben Jahres von den Nationalsozialisten wieder entlassen.

Auf Vermittlung von Martin Wagner wird Poelzig 1935 nach Istanbul eingeladen, wo er die Leitung der baukünstlerischen Akademie übernehmen soll, er will dorthin emigrieren. Am 14.06.1936 stirbt er jedoch im Alter von 67 Jahren in Berlin kurz vor seiner Ausreise nach Istanbul.

Hans Poelzig, der Maler, Architekt, Bühnenbildner und Entwurfszeichner war, erstellte seit 1901 zahlreiche architektonische Entwürfe und Gebäude in ganz Deutschland, dazu Projekte in aller Welt. Europäischen Ruf errang er durch den Umbau des Großen Schauspielhauses in Berlin (1918/19), was als seine bedeutendste Leistung gilt. Er ist zudem Urheber zahlreicher Bühnenbilder und Filmdekorationen, unter anderem 1920 für den "Golem" von Paul Wegener, sowie kunstgewerblicher Entwürfe.

Hans Poelzig war Mitglied in verschiedenen Architekten-Verbänden, von denen er bei zweien auch maßgeblich an der Gründung beteiligt war (dem ´Künstlerbund Schlesien` 1908 und dem ´Schlesischen Bund für Heimatschutz` 1910 zusammen mit Max Berg gegründet). Des Weiteren war er von 1919 bis 1921 der Vorsitzende des ´Deutschen Werkbund` und später Vorstandsmitglied im ´Bund Deutscher Architekten`.

2.2.3.2. Seine Architektur

Hans Poelzigs Arbeiten lassen sich im Gegensatz zu vielen anderen Architekten seiner Zeit nicht auf einen Stil festlegen. Zeitlebens wurde er als Expressionist bezeichnet. Heute sind sich die meisten jedoch darüber einig, dass er nie eine bestimmte Stilrichtung, eben auch nicht die des Expressionismus, bevorzugt hat. In seinen Werken habe er stets versucht eine Synthese zwischen Zweck- und Kunstform herzustellen, den traditionellen Stilbegriff des Neunzehnten Jahrhundert wandelte er in seinen Werken und Veröffentlichungen um in einen viel allgemeineren Qualitätsbegriff.

Der durch Semper geprägte Begriff des ,,Stoffwechsels als wahre Atmosphäre der Kunst" setzte Poelzig vor allem im I.G. Farbengebäude um. Er empfand das Entstehen eines Kunstwerks, eines Gebäudes, im Sinne eines zielgerichteten Prozesses des lebendigen und unstilisierten Austauschs zwischen der Welt, dem Künstler und dem Kunstwerk. Dieser sei zu vergleichen mit dem Prozess ,,wie biochemische Stoffwechselvorgänge lebende Organismen mit ihrer Umwelt in Austausch treten lassen."5 Mit dem ästhetischen Spiel von ,,Monumentalformen und als (textilem) Stoff maskierten Material" hat er diesen Stoffwechsel im I.G. Farbenhaus realisiert.

2.2.4. Poelzigs Entwurf für das I.G. Farbenhaus

Ursprüngliches Modell Der Plan Poelzigs für das Verwaltungsgebäude der I.G Farben AG, der den Wettbewerb 1928 gewann, sah einen 250 Meter lange, geschwungenen Bau mit kammartigem Grundriss vor, der es möglich machte, alle Büros nach Süden hin zu öffnen. Ein Sprecher der I.G. Farben sagte zu diesem Entwurf:

Der Entwurf ,,sei auf lange Sicht als beachtenswert und geschmackvoll anzusehe n", denn einen ,,übermodernen Bau [...] der im Geschmackssinn zu stark auf die Gegenwart eingestellt ist"6 wolle man nicht.

Der Entwurf Poelzigs wurde inspiriert durch das von Albert Kahn 1920 erbaute General- Motors-Gebäude in Detroit. Dieses war in vielerlei Hinsicht neuartig. Durch zu einer Seite offene Höfe konnten die einzelnen Räume besser belichtet werden, außerdem wurde, eigentlich auf Grund der Brandschutzbestimmungen, auf Teppiche, Gardinen und weitgehend auf Holz verzichtet, was den Räumen Mehr Weite und Freundlichkeit verlieh. Viele Bauteile waren standardisiert worden, was um einiges günstiger war.

Ein entscheidender Unterschied zu den früheren Industrie- und Bürogebäuden war aber vor allem der Abbau von Hierarchien. Dadurch, dass nur durch Glaswände von den Mitarbeitern getrennt, die leitenden Angestellten mitten unter ihnen und nicht mehr im obersten Stockwerk über den Mitarbeitern sitzen und dadurch, dass es in der Kantine keine geregelte Sitzordnung gibt, sondern alle, gleich welche Position sie bekleiden, sich setzten können wo sie wollen, werden die strikten Trennungen der Mitarbeiter in verschiedene Ranggruppen verwischt und weniger streng.

Die angesetzte Bausumme des Projekts von Hans Poelzig lag zu Beginn bei 13 Mio. Reichsmark (ca. 80 Mio. €) wovon Hans Poelzig als Honorar 5%, also 650.000 RM (ca. 4 Mio. €) erhalten sollte. Die beiden Bauleiter, die Frankfurter Architekten Eugen Jack und Karl Blattner erhielten einen Monatslohn von 2.000 RM (ca. 12.000 €). Vor Beginn des Baus wurden Poelzigs Pläne noch einmal leicht verändert. Das gesamte Gebäude wurde um 70 Meter weiter als geplant nach hinten versetzt, sodass eine Strasse bis in den hinteren Teil des Geländes gebaut werden konnte. Die beiden Außenflügel (s. Modell oben) wurden nicht gebaut, damit kein Hauptflur entsteht, der ca. 400 Meter lang gewesen wäre. Auch andere Dimensionen aus Poelzigs ursprünglichen Plan wurden verändert. So wurden die Flure von 4,50 Metern auf 3,50 Meter verschmälert und die Räume von 7 Metern Tiefe auf 6 Meter verkürzt. Vergrößert hat man hingegen die beiden Trakte, die jetzt die Außentrakte bildeten, sie wurden länger und breiter, sowie das Dachgeschoss, das erhöht wurde. Auch das Casino und das Labor wurden größer als zuerst geplant. In die Umplanung dieses Gebäudes, beziehungsweise dieses Raumes investierte man die meiste Zeit, bis deren endgültiges Erscheinungsbild feststand. Die heutige Rotunde im Mittelteil des Erdgeschosses, ,,die eigentümlichste und ungewö hnlichste Raumsequenz des ganzen Gebäudes"7, die damals als Ausstellungshalle gebaut worden war, war so vom Architekten ebenfalls nicht geplant. Er hatte den Ausstellungsraum für den sechsten Quertrakt vorgesehen, die I.G. bat jedoch darum sie ins Erdgeschoss zu verlegen.

Durch Auslassung einer Stahlträgerebene im Rohbau des Großen Sitzungssaals wurde dieser zu einem Raum von 300m2 mit einer Raumhöhe von 8,10 Metern. Später wurden hier bemalte Mattglasfenster eingesetzt, durch die das Licht auf eine aus den Farbenhölzern jedes Erdteils zusammengesetzte Weltkarte fiel, was den Raum zu einem der außergewöhnlichsten im ganzen Gebäude machte.

Was die Eingangshallen anging bemühte sich Poelzig vergeblich darum, dass die Decken dort, ähnlich der Wände, mit Marmormosaiken verkleidet würden, die I.G. setzte sich hier durch und es wurde eine Aluminiumdecke daraus.

Der Hauptkonflikt zwischen dem Architekten und der Firma war aber wohl, neben den Honorarkosten und der Gestaltung der Garage, die unterschiedliche Auffassung zur Höhe des Kraftwerkschornsteins. Anstatt wie Poelzig es wollte 40 Meter wurde der Schornstein 70 Meter in die Höhe gebaut. Dadurch sei, so Poelzig, das Gesamtkonzept des Gebäudes ,,geradezu vernichtet"8 worden, wie er es in einem Brief an Bosch zum Ausdruck brachte. Die Garagenanlage, schließlich nach Trambauers Plänen erbaut, beschrieb er in einem anderen Brief ,,als eine Art Schuppen".9

2.2.5. Der Bau des I.G. Farbenhauses 1928 bis 1930

Die vorgesehene Bauzeit betrug 24 Monate, der Grundstücksvertrag mit der Stadt sah die Fertigstellung für den 01.10.1930 vor.

In der Rekordzeit von nur einem Jahre war der Rohbau schließlich, trotz einigen Schwierigkeiten, fertig gestellt. In dieser Zeit hob man innerhalb von nur vier Monaten, durch Arbeiten rund um die Uhr, rund 40.000 m3 Erdmasse aus, mit denen man Baugruben, die schon für den früheren Entwurf ausgehoben worden waren wieder zuschüttete und die man später zur Errichtung der Terrassen in der Parkanlage weiterverarbeitete. Das anfänglich geplante Betongerüst erwies sich nach nochmaligen Bodenproben als ungeeignet für den vorhanden Baugrund, sodass man auf ein Stahlgerüst für den Bau umdisponierte. Von beginn der Montage im Juni 1929 bis zur Fertigstellung der Konstruktion im September 1929 wurden insgesamt 4.600t Stahl verarbeitet, wobei mit neuesten Geräten gearbeitet wurde und zwei Menschen ums Leben kamen, da das Stahlgerüst, nicht genügend gesichert, teilweise bei einem Sturm einstürzte.

Auch im weiteren Verlauf des Bauens wurde mit neuen Materialien gebaut, wie einem schnellabbindenden I.G. Beton, durch den lange Trocknungszeiten vermieden wurden, und es wurde auf neue Techniken zurückgegriffen. So setzte man zum Beispiel für die Anbringung von rund 33.000 m2 Travertin-Platten an der Außenfassade neuartige amerikanische Hängegerüste ein, die zeit- und kostensparend waren.

Der Innenausbau des Gebäudes gestaltete sich dagegen schwieriger und wurde dadurch, dass man leichte Wände aus einem neuen Heraklith- Baustoff einzog, in die man je nach Bedarf Türen einsetzen oder sie wieder schließen konnte, variabel gestaltet. Dieses geschah aus der Not heraus, dass die I.G Farben AG erst neun Monate vor der geplanten Fertigstellung einen ersten Belegplan für das Verwaltungsgebäude vorlegte. Auch dieser Plan allerdings war keineswegs endgültig. Im Laufe von 1930 beschloss man die Abteilung Chemikalien ebenfalls im Gebäude unterzubringen, was ein Mehr an Belegschaft von ungefähr 300 betrug. Die Veränderungen in der Aufteilung der Büros zogen sich noch bis ca. drei Wochen vor Übergabetermin hin, was aus einem Brief der Bauleitung an Georg v. Schnitzler hervorgeht. Diese Überbelegung und der vorangegangene Entschluss auf die geplanten siebten und achten Seitenflügel zu verzichten machten sich schon schnell negativ bemerkbar. In den Jahren bis 1938 waren nochmals rund 600 Mitarbeiter in dem Bau untergebracht worden, wofür jeder Platz, auch Flächen die ursprünglich für Archive und Lager gedacht waren, ausgenutzt worden war. Der herrschende Platzmangel führte dazu, dass Abteilungen in die Feuerbachstrasse ausgelagert werden mussten. Aus dieser Not entstand der Plan ein weitere Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Bremer Strasse zu bauen und diesen durch einem Tunnel mit dem I.G. Farbengebäude zu verbinden, der jedoch nie über die Planung hinaus ging.

Die Innenausstattung des Baus war sehr komfortabel, es gab ,,Glastrennwände, dreiseitige natürliche Belichtung, mechanische Entlüftung, Telefon, Aktenaufzüge, Altpapier- und Müllschlucker"10, fließendes warmes Wasser und der Boden war mit Linoleum belegt unter dem eine besondere Schalldämpfung verlegt worden war.

Die 11ha große Parkanlage um das I.G. Farbenhaus, die 1930 bis 1931 angelegt wurde, war von der Konzernleitung von Anfang an vorgesehen. Der Park entspricht damal modernsten Gesichtspunkten des Architektengartens. Die klare Gliederung spiegelt den Inhalt und die Form des Gebäudes wieder. Der Rasen, der bis direkt ans Haus heranreicht erweckt den Eindruck, das Gebäude sei auf einen grünen Teppich gebettet. Insgesamt wurde bei der Gartengestaltung Wert darauf gelegt das Gebäude nicht zu groß und schwer erscheinen zu lassen. Mit dem Anlegen des Terrassengartens fand man eine gute Möglichkeit den Höhenunterschied zwischen Haupthaus und Casino zu überbrücken.

Die Gebäude und die Parkanlage sind von Anfang an so eng miteinander verknüpft, dass das eine ohne das andere nicht keine Wirkung auf den Betrachter erzielen könnte.

2.3. Der Einzug der I.G. Farben AG in den Poelzig-Bau

Pünktlich im Herbst des Jahres 1930 zog die Verwaltung der I.G. Farben AG in den Gebäudekomplex ein. Oberbürgermeister Landmann nannte das Gebäude Poelzigs zu diesem Anlass ,,eine Zierde des Stadtbildes" und sagte, dass der Bau ,,vom ungebrochenen Wiederaufbauwillen der deutschen Wirtschaft zeuge."11 Luftaufnahme des I.G. Farbenhause In das I. G. Farbenhaus zog der Chemikalienverkauf, die Hauptabteilung Farben, die Zentralbuchhaltung, die Zentralsteuerverwaltung, die Zentralversicherungsabteilung und die Propagandastelle. Der Bau war jedoch nur eingeschränkt die Zentrale des Unternehmens, denn andere wichtige Bereiche wie zum Beispiel die Zentralfinanzverwaltung und der Zentraleinkauf blieben in Berlin und der Vorstandsvorsitzende Carl Bosch behielt seinen Sitz in Ludwigshafen bei.

Der Leiter der Verkaufsgemeinschaft Farben und Vorstandsmitglied, Georg von Schnitzler, galt als der eigentliche Hausherr des Verwaltungsbaus.

2.4. Die I.G. Farben AG während dem Nationalsozialismus

Wegen der großen Zahl der Vorstandsmitglieder der I.G. Farben AG herrschte in der Führungsriege des Konzerns keineswegs eine einheitlich politische Meinung. Von wenigen Personen abgesehen gab es im Großteil der Führung keine Sympathien für die NSDAP. Genauso waren die Nationalsozialisten aber auch in Bezug auf die I.G. eingestellt, die sie als ein ,,international kapitalistisches und jüdisches Unternehmen"12ansahen. Der Großteil der I.G. Leitung sympathisierte mit Parteien der politischen Mitte. Noch bis 1938 versuchte man die Juden im Aufsichtsrat davon abzuhalten zurückzutreten und bemühte sich jüdische Mitarbeiter weiterzubeschäftigen oder in Tochterfirmen im Ausland unterzubringen. Politischer Einklang he rrschte jedoch keineswegs im Vorstand, was vermutlich dazu beitrug, dass man sich aus der Politik, sowohl der Kommunal- als auch der Reichspolitik, zunächst heraushielt. Man richtete das Hauptaugenmerk auf die eigenen, marktwirtschaftlichen und technischen, Probleme und berücksichtigte dabei politische und gesellschaftliche Konsequenzen fast nie.

Da Beziehungen zu politischen Gremien aber unverzichtbar für den Erfolg der Firma waren, hatte man ,,Beobachtungsposten und Kundschafter"13. So waren F. W. Kalle, Paul Moldenhauer und Richard Merton Reichmandatsträger in der Fraktion der Deutschen Volkspartei. Clemens Lammers war in der Fraktion der katholischen Zentrumspartei. Diese Männer waren alle führende Mitarbeiter der I.G. Farben AG, gehörten aber nicht zum engsten Kreis der Unternehmensleitung.

Die Themen der aufkommenden NSDAP wurden zu Beginn in der Konzernleitung nicht thematisiert, der Industriezweig Chemie im Allgemeinen und die Führung des Konzerns im speziellen waren eng mit vielen jüdischen Namen verbunden. Viele bekannte Frankfurter Juden saßen im Aufsichtsrat der Firma. Dass der Aufsichtsratsvorsitzende Carl Duisberg, sowie der Vorstandsvorsitzende Carl Bosch eine Abneigung gegen die NSDAP und deren Politik hatten war kein Geheimnis. Auch der Lebensstil Georg v. Schnitzlers, eine der bekanntesten Männer im I.G. Vorstand, ließ nicht auf Sympathie zur NSDAP schließen. So ging er zum Beispiel einmal als zerlumpter Nazi auf einen Kostümball und seine Frau lud einmal in der Woche Künstler und Intellektuelle zu sich ein unter denen unter anderem auch der Chef der ´Frankfurter Zeitung` war. Genau diese ´Frankfurter Zeitung`, die als ,,jüdisch- intellektuell und radikal-demokratisch"14galt, rettete Bo sch 1929 zusammen mit Hermann Hummel, einem Aufsichtsrats Mitglied und Boschs persönlicher Vertrauter, der, mit einer jüdischen Frau verheiratet, später in die Schweiz floh. Anteile dieses Blattes der liberalen Linken kaufte Hummel in seiner Funktion als alleiniger Gesellschafter einer Aktiengesellschaft und bezahlte dessen Schulden. Innerhalb des Vorstands der I.G. wurde diese Aktion jedoch nicht besprochen, das politische Engagement der Mitarbeiter gehörte in ihren privaten Bereich, nicht in den des Unternehmens. Diese Rettungsaktion empfand Bosch wohl vor allem deshalb für Notwendig, um der Gesellschaft noch kritische Stimmen zu erhalten, in gewissem Sinn als Gegengift für die Nationalsozialistische Bewegung die in Deutschland umging.

Im Gegenzug gab es solche Unterstützung für die NSDAP jedoch vor 1932/33 noch nicht. Nur wenige Mitarbeiter der I.G. aus Berlin unterstützten, die Zeitung des späteren NS- Wirtschaftsministers Walther Funk und bei Sammlungen im I.G. Farbehaus seien sich die Sammler wie Bettler vorgekommen, die nie mehr als ein paar Mark erhalten haben. Ein Annähern an die Partei kam für die I.G., anders als für viele deutsche Schwerindustrieelle, zu Beginn schon wegen dem Wirtschaftsprogramm der NSDAP nicht in Frage, in dem die Führenden des Konzerns eine Gefahr für die Privatwirtschaft und das gesamte wirtschaftliche System sahen. Noch im Jahr 1932 rief die Konzernleitung zur Wahl Hindenburgs und nicht Hitlers auf.

Als im Laufe von 1932 eine Machtergreifung Hitlers immer wahrscheinlicher wurde kam die I.G. Farben AG jedoch in Zugzwang, da es für das Geschäft nicht von Vorteil sein konnte, den Anschluss an die, aller Wahrscheinlichkeit nach, neue Regierung zu verpassen. Dem Unternehmen kam jetzt zugute, dass Schnitzler, widersprüchlicherweise, seit 1930 den Ehrenrang eines SA-Hauptsturmführers inne hatte. Er nahm kurz nachdem Hitler an die Macht gekommen war, im Februar 1933, an einer geheimen Zusammenkunft von führenden Persönlichkeiten der Industrie und der Finanzbranche teil, bei dem Hitler seine Programme vorstellte. In diesem Rahmen wurde zu Spenden aufgerufen und Schnitzler spendete, vermutlich nach reiflicher Überlegung im I.G. Vorstand, dass man, jetzt da die Nationalsozialisten die Machthaber waren, etwas tun müsse um sich ihnen doch zu nähern, 400.000 RM (ca. 2,5 Mio. €).

Im Laufe der kommenden Jahre wandelte sich die I.G. Farben AG jetzt immer mehr von einem innovativen und exportorientierten Unternehmen zu einem der Politik Unterworfenen. Schaut man sich Zahlen wie Belegschaftsstärke, Großumsatz und Produktpalette an, war die I.G. Farben AG seit ihrem Zusammenschluss das größte Unternehmen in privater Hand. Trotzdem ist es ihm nicht gelungen die grausamen Machenschaften der neuen Regierung das Beste zu machen und für das wohl des Unternehmens zu nutzen, oder sich gar gegen die Politik der NSDAP und Hitlers zur Wehr zu setzten. Vielmehr war es genau umgekehrt. Noch 1933 war die Konsumgüter-Abteilung (Pharma-, Foto-, Kunststoffbereich und Kunstdünger- Stickstoff) die, mit 71% des Gesamtumsatzes, Umsatzstärkste der I.G. Farben AG. Bis 1943 hatten sich diese Anteile nahezu umgekehrt, der Hauptumsatz wurde nun unter anderem mit Benzin, Buna, Schwerchemikalien, Leichtmetallen und Spreng-Stickstoff gemacht. Das Nazi- Regime hatte das Unternehmen in Bahnen gelenkt, die für die Regierung und nicht den Konzern wichtig waren und ausgenutzt.

Zu dieser Veränderung trug sicherlich auch ein Generations-Wechsel bei, der während des ´Dritten Reichs` stattfand. Die älteren, liberaleren in der Führung machten den Weg frei für jüngere, die stärker vom nationalsozialistischen Frontkämpfergeist geprägt waren. Die jüngere Generation sah in der Kooperation mit den Nationalsozialisten zum einen ihre einzige Chance Karriere zu machen und zum anderen den einzig möglichen Ausweg aus der damaligen Krise im Forschungs- und Entwicklungsbetrieb des Unternehmens. Neuentwicklungen waren zwar sehr gewinnbringend aber immer langwieriger und teurer geworden. Es waren Produktzyklen für Neuentwicklungen auf dem Gebiet der organis chen Chemie notwendig, diese umfassten eine sehr lange Zeitspanne. Ein Produkt brauche zehn Jahre der Entwicklung, weitere zehn Jahre bringe es Gewinn ein und in dieser Zeit müsse schon wieder ein neues Projekt erforscht werden, denn in den nächsten zehn Jahren sacke es schon wieder ab, so Carl Bosch. Anfang der Dreißiger Jahre waren diese Zyklen bei der I.G. nicht mehr richtig aufeinander abgestimmt. Das neueste Produkt und der Hoffnungsträger für neuen Auftrieb des Unternehmens war in dieser Zeit ein synthetischer Treibstoff aus Kohle, in dessen Entwicklung schon Unmengen an Geld geflossen war, der aber durch den Ölpreis- Sturz im Zuge der Wirtschaftskrise an Konkurrenzfähigkeit verloren hatte. Um die Verluste, die bei der Benzinherstellung erzielt wurden in Grenzen zu halten und Geld für ein anderes neues Produkt, nämlich Buna, einem aus Kohle hergestellten Gummifabrikat, zu erhalten, war das Autarkieprogramm der Regierung eine gute Lösung für die I.G. Farben AG. Dies führte zum einen zum Abschluss des ´Be nzinabsatz- und Preisgarantie-Pakt` mit der Hitler-Regierung und zum anderen aber auch dazu ,,etliche Anbiederungsversuche zu machen, zum Beispiel Millionenspenden an die NSDAP zu geben und vernehmliche Lobeshymnen für die ,,Entschlossenheit des Führers" erklingen zu lassen."15

In den nächsten Jahren wurde die Regierung immer mehr zum Lenker, I.G. zum Gelenkten. In der geschaffenen Wirtschaftsordnung wurde zwar ,,die Institution des privaten Eigentums" beibehalten, tatsächlich aber stand die Verfügungsgewalt immer dem Staat zu. Die Arbeits- und Betriebsverfassung mussten auf Druck der NS-Ideologie angeglichen werden. Behörden kontrollierten den Im- und Export, Kosten, Preise, Löhne, die Arbeitsbedingungen, Rohstoffvorräte, Kapitalanlagen und Devisen. Diese und viele andere Maßnahmen, wie die Vergrößerung der Staatsaufträge und die veränderte Steuerstruktur, beabsichtigten ,,Investitionen in Industriezweige zu lenken, die das Regime für wichtig hielt. Dazu kamen direkte Eingriffe in die Wirtschaft - vor allem durch die Gründung der Reichswerke Hermann Göring, die die Bereitschaft des Staates bezeugten, seine eigenen Ziele zu verfolgen, egal, ob die I.G. dabei mitwirken wollte oder nicht."16

Diese Gegebenheiten veranlassten die I.G. seit 1936/37 zu Versuchen Einfluss auf den Wirtschaftsapparat in Berlin zu erhalten. So übernahm der damalige Chef der Stickstoff- und Benzinsparte der I.G. Farben AG, Carl Krauch, Abteilungsleiter für Forschung und Entwicklung im Rohstoffamt und auch andere Mitarbeiter wurden in diese Dienststelle versetzt. Man wollte dadurch unter anderem die Autarkiebestrebungen des Regimes in ihrem Tempo bremsen, da man davon ausging, dass das eigenen Unternehmen und die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen nicht abgegrenzt vom internationalen Markt wieder auf die Beine kommen könnten. Dieser Wunsch nach Einflussnahme ging jedoch nicht in Erfüllung. Eine Legende des Dritten Reichs, so Peter Hayes, der viele Bücher zu diesem Thema

veröffentlicht hat, sei die Behauptung der Vierjahresplan des Regimes sei zum I.G. Farbenplan verkommen und habe deren Vormachtsstellung in Deutschland begründet. Vielmehr sei es so gewesen, dass sich die Mitarbeiter im Rohstoffamt, wie auch Krauch, immer mehr mit ihrer neuen Aufgabe, als mit der Firma identifizierten. Zweitens hätten zwischen 1936 und 1942 nur 20 bis 25% des im Vierjahresplan vorgesehen Investitionen der I.G. zugestanden, trotzdem sie eine zentrale Rolle in der Autarkiekampagne des Regimes gespielt habe und drittens sei es den Leitern der I.G. immer mehr evident geworden, dass die Interessen der Regierung, die sehr kurzsichtig waren mit den Interessen des Konzerns auseinander gingen.

1941 beschloss die Leitung der I.G. Farben AG eine Bunafabrik in der Nähe von Auschwitz zu errichten. Das die Wahl auf diesen Standort fiel hatte nicht in erster Linie mit dem dortigen Konzentrationslager zur tun, sondern hatte im wesentlichen drei Gründe. Erstens gab es einen Befehl des Regimes eine Bunafabrik in Schlesien zu errichten, den die I.G. lange hinausgeschoben hatte und dem sie jetzt Folge leisten musste. Der zweite Beweggrund war, dass auf dem Gelände und in der Umgebung genug Kohle, Wasser und Kalk vorhanden war und es in der Nähe einen Fluss und eine Eisenbahnverbindung gab. Der Dritte Grund war eine für Schlesien einzigartige Ebene, die sich für das große Bauvorhaben hervorragend eignete. Ein anderer Punkt spricht dagegen sehr wohl für die Schuld der Planer der I.G. an dem Geschehen im Konzentrationslager Auschwitz. Um die Beschaffung von Arbeitern für die Fabrik hatten sie sich nämlich fast nicht gekümmert sodass, als man mit zu wenig deutschen Bauarbeitern da stand, sich niemand zu Wort meldete, als man Häftlinge des Konzentrationslagers auf der Baustelle arbeiten ließ.

Als es darum ging die eigene Monopolstellung in der Bunaherstellung zu sichern und sich für die Nachkriegskonkurrenz zu rüsten wurden dann Zwangsarbeiter für die Fabrik direkt von der SS gepachtet, wogegen keiner der Führenden das Wort erhob. Eine Folge daraus war, dass der Reichsführer SS nun einen Grund hatte, das bis dahin kleine KZ Auschwitz, zu erweitern. Peter Hayes schreibt hierzu: ,,Damit trat die Firma auch in unmittelbare Komplizenschaft mit den Mördern."17

Die unmenschlichen Bedingungen, die auf der Baustelle und den Kohlegruben des Unternehmens herrschten kosteten bis 1945 28.000 Häftlingen das Leben.

Man kann sagen, dass seit 1936 eine Militarisierung der I.G. Farben AG stattgefunden hat, die kurzfristig auch sehr rentabel war, was der Nettogewinn der Firma zeigt, der von 1933 bis 1943 um das fünffache gestiegen ist. Jedoch wurden in dieser Zeit fast ausschließlich die Bestellungen des Staates ausgeführt und die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten wurde in den Hintergrund gedrängt. Vom Standpunkt der internationalen Konkurrenzfähigkeit sei diese Tendenz mit dem Raubbau an der Wirtschaft vergleichbar, so Hayes. Das Verwaltungsgebäude der I.G. in Frankfurt am Main wurde direkt nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt, das Unternehmen existierte noch bis 1953, dann wurde die Fusion auf Betreiben der Alliierten wieder rückgängig gemacht. Aus dieser Entflechtung ging unter anderem die Hoechst AG hervor.

3. Die Amerikaner im I.G. Farbenhaus

Dieses Kapitel umreißt die Zeit vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Ende des Kalten Krieges und beschreibt den Abzug der Amerikaner aus Frankfurt.

Doch in erster Linie befasst es sich mit der Geschichte des I.G.- Farben - Hauses unter den Amerikanern bis hin zu deren Abzug.

3.1. Der Vorstoßder Amerikaner auf das Rhein- Main Gebiet

Im Frühjahr 1945 näherte sich das Ende des Zweite Weltkrieg auch in der Rhein- Main Region. Die Amerikaner konnten schnell die östliche und nördliche Seite des Rheins einnehmen, da der Widerstand der Deutschen schnell zusammenbrach. Sie rückten entlang der Autobahn Frankfurt - Köln bis nach Idstein recht zügig vor. Am 26. März 1945 erreichten sie Groß- Gerau, Rüsselsheim und Raunheim, und konnten am 27. März über die beschädigte Brücke bei Niederrad nach Frankfurt einfahren. Frankfurt wurde als erstes systematisch vom organisierten Widerstand gesäubert. Weitere US -Truppen kamen von Ginnheim und Hausen und besetzten das I.G. - Farben - Haus. Am nächsten Tag zog eine weitere Truppe über die Berger Straße nach Bornheim und besetzte auch diesen Stadtteil.

Das gesamte Frankfurt war am Ende dieses Tages unter dem Oberbefehlshaber von Europa, Dwight D. Eisenhower, eingenommen worden.

Für die meisten Amerikaner war Frankfurt die erste zerstörte Stadt die sie sahen. Der US - Veteran Alan Reeves beschrieb seinen ersten Eindruck von Frankfurt: " Frankfurt 1945? Ich kam Anfang Juni 1945 aus Frankreich hierher. Wir fuhren mit einem Jeep durch Frankfurt und sahen zum ersten Mal eine komplett zerstörte Stadt."18

Die Stadt bestand zu diesem Zeitpunkt aus 80% - 90% Ödland. Die Einwohner versteckten sich in den Kellern - eine unheimliche Ruhe herrschte in der Stadt. Wie durch ein Wunder blieb das I.G. - Farben - Haus vom Krieg unversehrt.

3.2. Die Besetzung durch die Amerikaner

Am 29. März 1945 zeigte der stellvertretende Betriebsführer und Mitglied des Vorstands der Frankfurter Metallgesellschaft, H.W. Lumme, dem Oberstleutnant H.D. Criswell, das I.G. - Farben Hochhaus. Criswell, der später erster amerikanischer Militärkommandant werden sollte beschlagnahmte das I.G. Farben -Haus sofort.

Ein Geheimdienstoffizier wurde beauftragt, das Gebäude genau zu durchsuchen und aufzuräumen. R. T. Pell beschrieb den Zustand nach dem Aufräum-Kommando: " Die Zerstörung, die wir beim betreten vorfanden, war unbeschreiblich. Sie hatten jeden Tisch in dem Gebäude umgestürzt, die meisten Stühle und Fenster zerbrochen. Ein großer Teil der Akten war auf dem Boden gekippt, und sie hatten ziemlich amateurhaft versucht die Safes aufzubrechen."19

Weiterhin mussten sie feststellen, dass das I.G. - Farben - Hochhaus besetzt war mit Flüchtlingen, unterschiedlichster Nationalität. Sie benutzten den Teich hinter den Bürogebäuden als Waschplatz sowie als Trinkwasserreservoir. Die ehemaligen I.G.- Farben Angestellten verteilten Suppe, um den Flüchtlingen zu helfen. Auch die Menschen in Frankfurts Innenstadt hungerten, während es den wohlhabenden Einwohnern und den Menschen in den Vororten relativ gut ging.

Die Amerikaner begannen die Flüchtlinge in Nationalitäten einzuteilen und vom Gelände wegzubringen.

Nach der Schlüsselübergabe wurde der Komplex aufgeräumt und Schäden behoben, damit die Besatzungsmächte das Gebäude nutzen konnten. Doch vorher musste in Washington geregelt werden, dass Frankfurt am Main der Amerikanischen Besatzungszone zugesprochen wurde. Es gab Zweifel, ob die Stadt zu der Französischen oder Amerikanischen Zone gehören sollte. Am 26. April 1945 zog der Höchste Sitz des Hauptquartiers der Alliierten Streitkräfte von Reims nach Frankfurt am Main.

3.3. Eisenhower im I.G. Farbenhaus

General Dwight Eisenhower war der Oberbefehlshaber des Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Forces (SHAEF). Doch diese Einheit existierte nicht mehr lange, da der Krieg vorbei war und diese alliierte Organisation am 14. Juli 1945 aufgelöst wurde. Jedoch wurde sie sofort ersetzt durch die U.S.- Forces, European Theater (USFET) mit Eisenhower als Oberkommandierenden. Eisenhower übernahm auch gleichzeitig die Pflichten des amerikanische Militärgouverneurs in Deutschland und prägte damit grundlegende Entscheidungen in Bezug auf die Militärbesatzung Deutschlands und den politischen Charakter Nachkriegs - Deutschlands.

Er unterzeichnete am 19. September 1945 die Proklamation Nr. 2, die Großhessen gründete. Eisenhower wohnte während seiner Amtszeit im Schlosshotel Kronberg. Sein Büro war im ersten Stock des I.G. - Farben - Hauses im ehemaligen Konferenzraum des Chemiekonzerns.

Unter Eisenhowers Leitung wurde die restliche Wehrmacht entwaffnet, Flüchtlinge versorgt, das öffentliche Leben normalisiert und die Deutschen entnazifiziert. Nahrungsmittel und medizinische Versorgung wurde in ihrer Zone bereitgestellt.

Zudem musste eine neue Regierungsstruktur geplant werden, und für die öffentliche Verwaltung und Polizei musste Personal eingestellt werden.

Am 11. November 1945 verließ Eisenhower Deutschland, um Stabschef der Armee der Vereinigten Staaten zu werden.20

3.4. Die beschlagnahmten Gebiete der Amerikaner

Die Gebiete rund um das I.G. - Farben - Haus wurde von den Amerikanern beschlagnahmt. Die Grundstücke die an das I.G. - Farben - Haus grenzten, wurden zu Sperrgebieten erklärt, die mit Stacheldraht eingezäunt wurden. Sie wurden von polnischen "displaced persons" in schwarzer Militäruniform kontrolliert. Der Zutritt zu diesen Gebäuden wurde nur mit Personalausweis, Arbeitserlaubnis oder Pass gewährt.

Die angrenzenden öffentlichen Einrichtungen, wie der Palmengarten und der Grüneburgpark, wurden für die Öffentlichkeit vorerst gesperrt.

Zusätzlich beschlagnahmten die Amerikaner etwa 9% der unzerstörten Wohngebiete, um ihre Soldaten und deren Familien unterzubringen.21Dazu gehörten vor allem die Wohnungen in der Nähe des I.G. - Farben - Hauses, der Siedlung Römerstadt und Wohngebiete nördlich der Miquelalle bis zur Fürstenbergerstraße und das Wohngebiet südlich der Adickesallee bis zur Eckenheimer La ndstraße. In diesen Wohngebieten waren meistens die Offiziere untergebracht.

Die Unteroffiziere wurden in ähnlichen Siedlungen in Heddernheim, Bad Homburg, Oberursel, Sindlingen und Höchst untergebracht.

In den darauf folgenden Jahren wurde die Anzahl der Militärwohnungen und Kasernen erhöht, da die militärische Bebauung in Frankfurt zunahm. Daraus ergab sich, dass die Amerikaner den Deutschen viele ihrer beschlagnahmten Wohnungen zurückgeben konnten. Im Mai 1948 wurde das Sperrgebiet um das I.G. - Farben - Haus aufgehoben. Der Palmengarten und der Grüneburgpark konnten wieder von der Öffentlichkeit genutzt werden.

3.5. Der Einzug der Amerikaner in das I.G. Farbenhaus

Frankfurt am Main wurde zur heimlichen Hauptstadt der drei westlichen Besatzungszonen.

Das I.G - Farben - Haus entwickelte sich zum Mittelpunkt des amerikanischen Lebens und der amerikanischen Militärregierung in Deutschland.

Zwischen 1945 und 1952 schlugen eine Reihe von militärischen und politischen Organisationen ihren Hauptsitz im I.G. - Farben - Haus auf.

Einer dieser militärischen Organisationen war die USFET ( United States Forces- European Theater). Somit war das I.G. - Farben - Haus der Schaltpult der Macht, von dort aus wurden die Länder Württemberg- Baden (die nördlichen Teile), Hessen, Bayern, der US - Sektor von Berlin und die Stadt Bremen verwaltet.

Am 15. März 1947 wurde die USFET umstrukturiert und umbenannt in EUCOM (United States European Command).

Acht weitere Militäreinheiten wurden ebenfalls umbenannt und in verschiedene Teile Europas verlegt, manche auch in das I.G. - Farben - Haus.

Am 12. August 1949 wurde das Hauptbüro des Militärgouverneurs für Deutschland der US - Armee von Berlin nach Frankfurt in den Poelzig - Bau verlegt.

Genau einen Monat später, am 2. September 1949, wurde das Büro des US - Hochkommissars für Deutschland (HICOG) in das I.G. - Farben - Haus verlegt.

Der letzte Militärgouverneur Lucius D. Clay wurde von John Mc Cloy abgelöst, der jetzt die Verwaltung Deutschlands übernahm.

Die US - Group Control Council war bis Januar 1946 im I.G. - Farben - Gebäude untergebracht.22

3.6. Wichtige Ereignisse im I.G. Farbenhaus

Die Ereignisse die mit dem Poelzig - Bau verbunden waren, hatten eine wesentlich größere Wirkung als die Organisationen die dort einquartiert wurden.

Am 19.September 1945 erließ General D. Eisenhower die "Proklamation Nr. 2", die die Länder Hessen, Bayern und Württemberg - Baden gründete. Diese drei Länder gehörten zur Amerikanischen Zone.

Die Proklamation wurde im I.G. - Farben - Haus unterzeichnet. Dieses Datum gilt unter Historikern immer noch als das Geburtsdatum Hessens.

Am 20. Juni 1948 war der "Tag X" des wirtschaftlichen Neuaufbaus. Im I.G.- Farben - Haus wurde die neue Währung verkündet: statt der Reichsmark gab es nun die Deutsche Mark. In der Besatzungspolitik war eines der bedeutendsten Ereignisse die Zusammenlegung der Besatzungszonen des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und der Vereinigten Staaten von Amerika. Es entstand eine Zwei - Zonen - Verwaltung, deren Hauptsitz 1948 nach Frankfurt am Main verlegt wurde.

Das wichtigste Ereignis für die Deutschen im I.G - Farben - Haus war, dass dort die ersten Gespräche zwischen den Alliierten bezüglich des Grundgesetzes stattfanden. Die ersten Beratungsgespräche mit den Deutschen Ministerpräsidenten fanden 1948 statt. Vor allem die westlichen Alliierten drängten die verantwortlichen Deutschen in den drei westlichen Besatzungszonen zu Beratungsgesprächen. Das Ergebnis war die Einrichtung der Bundesregierung. Diese Beratungsgespräche gingen später als die "Trizonale Konferenz" ( Tri- die drei westlichen Besatzungsmächte) ein. Ihr Inhalt waren die "Frankfurter Dokumente".

General Clay lud am 1. Juli 1948 die elf Ministerpräsidenten und drei Militärgouverneure zu einem Treffen ins I.G. - Farben - Gebäude ein. Im Juli und August wurden dort die noch ungelösten Fragen geklärt.

Im Mai 1949 wurde das Grundgesetz gebilligt.

Dies stellte den Wendepunkt der alliierten Kontrolle zu der deutschen Verantwortlichkeit dar. Mit dem Grundgesetz begann die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland. Die Deutschen sollten zunehmend mehr Verantwortung übernehmen. Doch für die weiteren sechs Jahre behalten die westlichen Alliierten einige Kontrollfunktionen.

Die US - Armee teilte am 1.Juli 1964 Deutschland in neue Befehlsbereiche ein. Der nördliche Befehlsbereich der US-Armee, der haup tsächlich das Land Hessen umfasste, wurde am 1.Juli 1964 aufgelöst. Stattdessen trat das US - Armee Gebietskommando "USAA-Com".23Zu diesem Bereich gehörte jetzt auch der südliche Befehlsbereich, sein Hauptquartier lag in München. Das I.G. - Farben - Haus wurde das Hauptquartier des Neuen Kommandos und Kommandeur wurde Oberst L. Gershenow.

Der neu eingeteilte Befehlsbereich umfasste die Hälfte der Bundesrepublik.

1965 wurde dann beschlossen das Hauptquartier von Frankfurt nach München zu verlegen, da die Platzverhältnisse im I.G. - Farben - Haus zu beengt waren.

Doch das Hauptquartier des V. US - Armeekorps blieb im I.G. - Farben - Haus.

3.7. Das V. Korps im I.G. Farbenhaus

Das V. Korps war die Organisation, die am längsten im I.G. - Farben - Haus stationiert war. Sie zog im Februar 1952 in den Poelzig - Bau ein und übernahm von da für die nächsten 40. Jahre die Kontrolle des I.G. - Farben - Hauses.

Das V. Korps ist ein Kampfverband von ca. 70 000 Soldaten. Er galt als einer der bestausgebildetsten Einheiten in der US - Armee. Der Dienst in Deutschland war einer der Höhepunkte der Generalstabslaufbahn und ein Beweis dafür, einer der besten Generäle des Heeres zu sein. Daher befehligten viele berühmte amerikanische Offiziere vom I.G .- Farben - Haus aus da V. Korps. Zwei der berühmtesten Offiziere waren: Creighton W. Abrams und Colin L. Powell. Als sich die Situation im Kalten Krieg immer mehr anspannte, wurde das V. Korps im Auftrag der NATO mit der Verantwortung für den 80 km langen Abschnitt der innerdeutschen Grenze betraut. Besondere Beachtung musste dabei dem "Fulda Gap", einer der wichtigsten Einfallstraßen vom Osten zum Rhein - Main - Gebiet und der Stadt Frankfurt am Main, damals schon Finanzmetropole Deutschlands, entgegen gebracht werden. Bei Fulda stationierte das V. Korps ein Kavallerieregiment, um die Grenzen Richtung Osten abzuschir men und zu beobachten.

Weitere Truppen wurden in den Kasernen in ganz Hessen stationiert. Sie waren jederzeit kampfbereit, um schnellstmöglich an sorgfältig ausgewählten Verteidigungspunkten entlang der Grenze zu sein, um von dort aus eine Verzögerungsschlacht zuführen bis Verstärkung aus den Vereinigten Staaten oder von anderen NATO- Verbündeten kam.24

Der größte Einsatz war der "Big Lift". Im Oktober 1963 wurden Truppen von der 2. Panzerdivision in Texas nach Hessen herüber gebracht.

Präsident John F. Kennedy wollte nach der Berlin - Konfrontation zeigen, dass die USA bereit waren, Europa zu verteidigen. Der V. Korps war für diese Operation verantwortlich. Die Amerikaner wollten das Konzept testen, in Europa Ausrüstung zu stationieren, welche die Amerikaner dann, nach ihrer Ankunft, benutzen sollten.

Aus dem Modell "Big Lift" wurde die jährliche "Reforger - Übung". Diese Übung verband sich auch mit den Marine- und Luftwaffenplänen der US - Armee und der NATO. Die "Reforger - Übung" sollte vor allem die Fähigkeit der Streitkräfte zeigen, einen konventionellen Krieg zu führen. Dies sollte auch noch ma l die Entschlossenheit Amerikas zeigen, Europa zu verteidigen.

Am 6. Januar 1969 wurde die erste "Reforger - Übung" durchgeführt. Die Sowjets sahen dies als eine militärische Provokation.

Der Höhepunkt jedes Trainingszyklus des V. Korps war die "Reforger - Übung".25 Im I.G. - Farben - Haus wurden viele unterschiedliche Übungen geleitet. Doch für die meisten damaligen Soldaten war der Inbegriff des Kalten Krieges die nächtliche Bereitschaft, wenn das Telefon klingelte, sofort zu ihrer Einheit zu gehen, zu den Verteidigungsstellen auszurücken, nach genauen Zeitplänen die keine Entschuldigung oder Nichteinhalten duldeten.

Alle weiteren Korps mussten weiterhin die "Fulda Gap" unterstützen.

Die Frankfurter mussten sich an die langen militärischen Fahrzeugkolonnen gewöhnen.

3.8. Vom I.G. Farbenhaus zum Abrams Building - Die Namensgebung

Das I.G. - Farben - Haus wurde im April 1975 umgetauft in das Creighton W. Abrams Building.

Der Vorschlag für den neuen Namen kam vom Americans Wive`s Club of Frankfurt, weil General Abrams ein Vorbild vieler junger Offiziere war. Creighton W. Abrams war ein Kavallerieoffizier, der sich im zweiten Weltkrieg dadurch auszeichnete, dass er in der Ardennenschlacht das 37. Panzerbataillon der (berühmten) 4. Panzerdivision in der Befreiung von Bastogne befehligt hatte.26Im Dezember 1944 erteilte er von der Front aus seine Weisungen und war dabei immer im dichtesten Schlachtengetümmel. Er wurde daraufhin mit der zweithöchsten Auszeichnung Amerikas für Tapferkeit geehrt. 1960 kehrte Abrams zurück nach Frankfurt und kommandierte die 3. Panzerdivision des V. Korps.

Im Juli 1963 wurde Creighton W. Abrams zum Chef der V. Korps. Er blieb noch genau ein Jahr in Frankfurt und wurde dann zum Vizestabschef der US- Armee befördert. Daraufhin wurde er nach Vietnam versetzt und kommandierte dort die US- Streitkräfte bis zum Ende de Krieges. Bis zu seinem Tode, am 4. September 1974, war er Chef des Stabes der US- Armee. Auch wenn es die letzen Jahrzehnte offiziell Abrams Building hieß, wurde es von den Amerikanern liebevoll "I.G. - Farben Building" genannt und von den Deutschen weiterhin I.G. - Farben - Haus.

3.9. Mythos I.G. Farbenhaus

Bei dem amerikanischen Militär ging das I.G. - Farben - Haus als Mythos in die Geschichte ein. Sie waren beeindruckt von dem Bau des großen Bürokomplexes. Es zeigte eine gewisse Beständigkeit, was vor allem in den Zeiten des Kalten Krieges wichtig war. Doch auch die ungewöhnlichen Aufzüge, die "Paternoster", waren für das amerikanische Militär etwas Besonderes.

Ein ehemaliger amerikanischer Soldat, stationiert in Frankfurt am Main, zeigte in seiner Aussage über das I.G. - Farben - Haus deutlich die Meinung vieler Soldaten: "As a young 19 year old soldier, I was stationed in Frankfurt at the Gutleut Kaserne and worked at the IG Farben building from June 1960 until October 1962. During that time as a member of the Army Security Agency, there were many soldiers working in that beautiful, majestic building. I visited Frankfurt in 1982 and 1990 and visited the IG Farben and still found it to be just as majestic. I also visited the Gutleut and found it to be completely different, I wonder what it is like today. Thanks for your time." ( www.communitydesign.com) Doch rankten sich weitere Legenden um das I.G. - Farben - Haus.

Zum Beispiel, dass Eisenhower befohlen hätte, das I.G. - Farben - Haus nicht zu bombardieren, da er es als späteres Hauptquartier benutzten wollte. Offiziellen Unterlagen zufolge hatten die Bomberpiloten den Bereich gemieden, da im Grüneburgpark eine Flugabwehrstellung war und eine Sammelstelle für Kriegsgefangene. Doch war es zu dieser Zeit auch noch nicht möglich gezielt Bomben abzuwerfen. Es ging auch das Gerücht um, dass es geheime unterirdische Gänge gäbe. Sie sollten das Gebäude mit dem Hauptbahnhof verbinden.

Die unterirdischen Tunnel waren zwar vorhanden, doch verbanden sie nur das Hauptgebäude mit dem gegenüberliegenden Kasino. Diese Tunnel sind nur noch teilweise begehbar.

Oder die Legende von den verborgenen Kellergeschossen, die von den I.G. - Farben - Konzerne erbaut wurden und, als der Krieg sich dem Ende neigte, geflutet wurden. Es gab Kellergeschosse im I.G.- Farben - Haus. Sie wurden von dem Chemiekonzern als Aufbewahrungsort für Patente und Chemieformeln benutzt. Am Ende des Krieges wurden einige Kammern unter Wasser gesetzt, um zu verhindern, dass andere das Material erbeuten konnten.

Auch die Legende von der Statue "Am Wasser" hielt sich eisern. Dabei handelt es sich um eine Wassernymphe aus Bronze, die das Wasserbecken im I.G.- Farben - Haus zierte. Sie wurde 1945 entfernt, da, so die Legende, die prüde Frau Eisenhower beim Anblick dieser Statue Anstoß genommen hätte. Deshalb wurde sie entfernt und wurde erst wieder 1991 an ihren Ursprungsort aufgestellt.

3.10. Angriffe auf das I.G. Farbenhaus

Am 11. Mai 1972 wurde ein dreifacher Bombenanschlag auf das I.G. - Farben - Haus verübt. Die drei Explosionen ereigneten sich kurz nach 19 Uhr innerhalb von einer Minute. Zwei Bomben gingen am Portal des I.G. - Farben - Hauses hoch und eine vor dem Offizierskasino hinter dem Hauptgebäude.

Durch die Explosion wurde ein amerikanischer Oberst, Paul A. Bloomquist, getötet und 17 weitere Personen verletzt.

Die Schäden am Gebäude beliefen sich auf 718 000 Dollar.

Der Explosionsort gab ein Bild der Verwüstung wieder. Überall lagen Glassplitter und Eisenteile. Die Füllung der Eingangstür wurde durch den Druck heraus gerissen. In den nächsten Tagen folgte eine Flut von Bombendrohungen.

Die Polizei sowie die US - Armee verstärkten den Schutz auf amerikanische Objekte. Am 16. Mai 1972 bekennt sich die "Rote Armee Fraktion" zu diesem Anschlag. Die "Rote Armee Fraktion" war eine Organisation, in der sich extrem linksorientierte Deutsche zusammen gefunden hatten. Sie verteidigten den Bombenanschlag damit, dass die Amerikaner in Westdeutschland und Westberlin sich nicht sicher fühlen sollten, solange sie die Ausrottungsstrategien in Vietnam weiter verfolgen.27 Erst vier Jahre später verantwortete sich eine jung Frau, Gudrun Ensslin, für diesen Anschlag. Sie gehörte zu der Baader - Meinhof - Gruppe ( Andreas Baader und weitere Mitglieder).28

Der Schutz für alle amerikanischen Objekte ließ nach einiger Zeit wieder nach.

Der zweite Anschlag auf den Poelzig Bau wurde am Nachmittag des 1. Juni 1976 verübt. Genau vier Jahre nach dem die Baader - Meinhof - Gruppe festgenommen wurde. Es gab zwei Explosionen, eine im so genannten Serviceteil des Hauptgebäudes und eine im Terrace - Offiziersklub.

Durch den Bombenanschlag wurden 14 Personen verletzt, davon 13 Amerikaner. Frankfurter Polizeieinheiten und amerikanische Militärpolizei riegelten das Gelände um den Poelzig- Bau streng ab und auch sonst wurden die Sicherheitsbestimmungen verschärft. Die "Revolutionäre Zelle - Brigade Ulrike Meinhof" bekannte sich in einem Brief zu diesem Anschlag. Sie wollten mit "der Aktion die Fortsetzung des bewaffneten antiimperialistischen Kampfes unserer Brüder und Schwestern, die in den Vernichtungslagern Stuttgart - Stammheim, Köln - Ossendorf usw. gefangen gehalten werden oder vom deutsch - amerikanischen Imperialismus ermordet wurden, wie die Revolutionärin ..."29fortführen.

Das I.G. - Farben - Haus und weitere Hauptquartiere und Offiziersklubs in Deutschland wurden am 1. Juni 1982 Ziel von Anschlägen.

Es wurden keine Menschen verletzt. In Frankfurt wurde eine Bombe in der Klimaanlage versteckt. Der Anschlag sollte offenbar dem Besuch Ronald Reagans auf dem NATO - Gipfel in Bonn gelten und den israelischen Aktionen im Libanon, die die "Revolutionäre Zelle" den Amerikanern zuschrieb. Sie schickte per Eilboten einen Bekennerbrief an die Deutsche Presseagentur. In dem Brief hieß es auszugsweise: " wir warten nicht bis Reagan kommt... Als Auftakt für einen hoffentlich sehr lautstarken, ereignisreichen und unvergesslichen Empfang haben wir heute einige Nester des US - Militärs in der BRD - Angegriffen."30

Am 2. Juli 1982 explodierte eine weitere Bombe gegen Abend. Sie lag auf einem Gepäckträger eines Damenfahrrades das an der Rückseite des Gebäudes stand.

Nach diesen zahlreichen Anschlägen verschärfte die US - Armee die Sicherung des I.G. - Farben - Hauses und der Zutritt wurde durch ein Passsystem kontrolliert. Die Sicherheitsmaßnahmen blieben bis zu ihrem Abzug 1995 bestehen.

3.11. Renovierungsarbeiten

Die ersten größeren Renovierungsarbeiten am I.G.- Farben - Haus begannen 1967. Ingenieure säuberten die Travertin - Fassaden mit Hochdruckstrahlern und behandelten ihn mit Silicon.

1982 wurden die Holzrollläden ersetzt und die Schiebefenster mit normalen Flügelfenstern ausgetauscht.

Doch wurde eine komplette Renovierung unumgänglich. So entstand der Master- Plan: e sollte eine komplette Bestandsaufnahme gemacht werden und die Ausnutzung der Räume für die nächsten Jahre festgelegt werden.31

Nach Einschätzung des Majors war der Gebäudekomplex zwar gut erhalten, doch brauchten die Büros auch die Voraussetzungen für Computer - Arbeitsplätze und vor allem mussten die elektrischen Anlagen überholt werden, damit bei Überbelastung nicht ständig das Licht ausging. Die Travertin - Fassaden am Hauptgebäude waren noch in einem recht gutem Zustand, doch die Außenfassade des Kasinos mussten unbedingt saniert werden, denn die Metallhalterung für die Platten fingen an zu Rosten.32

Die Paternoster wurden vollständig umgebaut. Die Aufzüge durften weiter benutzt, trotz des Verbotes für solche Fahrstühle in Deutschland, da ein Sonderabkommen mit der deutschen Regierung 1994 abgeschlossen wurde.

Die Dächer der beiden Gebäude und das Abwassersystem wurden bereits erneuert. Die Renovierungsarbeiten kosteten der Armee 750 000 Dollar.

3.12. Die US Armee verlässt das I.G. Farbenhaus / Auszug der V. Korps

1993 wird bekannt gegeben, dass das V Korps der US- Armee in das europäische Hauptquartier in Heidelberg verlegt wird.

Es gab schon länger Pläne, die Einheiten in ein europäisches Hauptquartier zusammen zu legen. Doch erst die Regierung von Bill Clinton ermöglichte dies.

Die Amerikaner reduzierten ihre Truppen im Laufe der Jahre in Deutschland immer mehr, da der Kalte Krieg vorbei - der Eiserne Vorhang gefallen war. Ein weiterer Grund war die weltweite Reduktion der Streitkräfte. Dazu kam, dass Deutschland sich auf dem von den Alliierten gewünschten politischen Weg befand.

Viele der Soldaten und Einheiten wurden entweder in das europäische US - Hauptquartier in Heidelberg verlegt oder gingen zurück in die USA.

Es sollten nur noch 70 000 Soldaten in Deutschland für Europa stationiert werden.33 Der Umzug des V. Korps mit Pendelbussen und Möbelwagen kostete ca. 700 000 DM ( ca. 350 000 Euro). Ein Drittel der Möbel und Materialien mussten verkauft oder öffentlich versteigert werden, da es an den neuen Standorten keinen Bedarf mehr gab. Am 24. Mai 1995 wurde das I.G. - Farben Haus offiziell der Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben.

3.13. Verkauf

Es gab immer wieder Kaufinteressenten für das I.G. - Farben - Haus. Viele Agenturen und Gesellschaften bemühten sich um den Kauf des Poelzig- Baus. Doch erst im Dezember 1955, als die I.G. - Farben Industrie Konkurs anmeldete, wurde die Zugehörigkeit des Gebäudes geregelt. Die I.G. - Farben Industrie verkaufte das Gebäude für 39,5 Millionen Deutsche Mark (ca. 20 Millionen Euro) an die Deutsche Regierung. Den US - Streitkräften erlaubten sie die uneingeschränkte Nutzung des Gebäudes. Als es offiziell wurde, das die Amerikaner Frankfurt verlassen wollten, kam die Diskussion auf was aus dem I.G. - Farben - Haus werden sollte.

Der Staat überlegte das Gebäude zum internationalen Kauf anzubieten. Doch wurde das abgelehnt, da das Gebäude historisch zu sehr belastet ist.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte möglicherweise das Gebäude benutzen. Doch wurde dieser Gedanke verworfen, da die EZB frühestens 1999 einziehen könnte. Dagegen sprach auch, dass der Erhalt des Gebäudes in der Zwischenzeit viel Geld verschlingen würde. Auch sollte das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.34Es wurde über eine öffentliche Einrichtung nachgedacht.

1994 kam der Vorschlag, dass die Universität in das I.G. - Farben - Haus einziehen solle. Doch bevor weitere Überlegen gemacht wurden, musste das Land Hessen erst einmal das Gebäude von der Bundesrepublik erwerben. Die Verkaufsverhandlungen zogen sich über sechs Monate hin. Im Juni 1996 wurde dann der Verkaufsvertrag unterzeichnet. Der Kaufpreis betrug 148 Millionen DM ( ca. 74 Millionen Euro). Das Land Hessen erhielt eine Ermäßigung von 50%.35

Der Kauf dieses 14 ha großen Grundstücks war "das größte Grundstücksgeschäft, das für eine hessische Universität nach 1945 getätigt wurde".36

Obwohl die US - Armee das Gebäude in einem guten Zustand übergeben hatte, musste da Gebäude renoviert werden und nach den neuesten Brandschutzbestimmungen ausgerüstet werden. Die Universität konnte erst im Jahr 2000 einziehen.

4. Die Universität im I.G. Farbenhaus

Nachdem das Land Hessen das I.G. - Farben - Gebäude erworben hatte, begannen die Vorbereitungen für den Einzug der Johann Wolfgang Goethe - Universität. Bevor die Universität in das ehemalige I.G. - Farben - Haus einziehen konnte, musste da Gebäude renoviert und teilweise umgebaut werden. Zudem entsprach das Gebäude nicht mehr den aktuellen Brandschutzvorschriften. Das Land Hessen stellte 147 Mio. DM ( 73,5 Mio. Euro) für den Umbau zur Verfügung. Ein Kopenhagener Architekturbüro gewann die Ausschreibung für die Neugestaltung des I.G.

- Farben - Gebäudes. Sie bekamen den Auftrag, da sie Erfahrung mit ähnlich großen Projekten hatten und eine Lösung für den sensib len Umgang mit der alten Bausubstanz hatten.37

4.1. Umbau und Sanierung des Gebäudes

Der Umbau des ehemaligen I.G. - Farben - Gebäudes war architektonisch eine Herausforderung. Allein schon das Aussuchen des Materials, welches dem universitären Betrieb standhalten sollte, aber auch zu dem alten Bauwerk passen musste.

Zum Glück sind fast alle 600 Zeichnungen von Hans Poelzig noch erhalten geblieben. Sie stellten eine wertvolle Hilfe bei der Wiederherstellung der Anlage dar.38 Die Grundidee des Gebäudes war die Krümmung des Hauptgebäudes. Sie verhindert, dass die 250 m langen Flure nicht ermüdend wirken und bietet jedem Querflügel Sonnenlicht. Die Nebengebäude sowie der Park sind der gekrümmten Linie angepasst worden.39

Das Hauptgebäude ist der größte Teil des gesamten Komplexes und verleiht ihm seine Identität. An der Fassade des Gebäudes wurde nicht viel verändert: die Auf - und Anbauten sowie die Rollläden der Amerikaner wurden entfernt.

Die Travertin - Fassade musste, auch nach 70 Jahren, nur ausgebessert und teilweise ersetzt werden. Ansonsten ist sie in einem guten Zustand.

Ein Teil des Innenbereichs des Gebäudes ist denkmalgeschützt. Dieser Teil blieb so bestehen, der restliche Innenbereich wurde entkernt. Die Amerikaner haben die Gebäudestruktur teilweise völlig zerstört, eine Wiederherstellung konnte aus rein technischen Gründen nicht gemacht werden. Die Decken des Gebäudes wurden verstärkt, um die Last der Bibliotheken zu tragen.40 Die berühmten Paternoster konnten mit einer Sonderzulassung beibehalten werden. Weitere Aufzugsanlagen an den Quer - und Verbindungsbauten wurden erneuert. Die Haupttreppe mit Glaswänden zu den Fluren wurde wieder hergerichtet. Die Erneuerung der Böden und Wände war unumgänglich. Dafür musste Material verwendet werden, das einerseits den hohen Belastungsansprüchen gerecht wird und anderseits den Charakter des Poelzig - Baus entspricht. Für den Boden verwendete man Linoleum und die Wände wurden hell getönt.

Alle Räume sollten wieder ihre Schlichtheit und ihre natürliche Helligkeit zurückbekommen. Die Büros bekamen eine bildschirmgerechte Beleuchtung, dafür wurden extra neue Lampen entwickelt. In den Fluren wurde teils eine künstliche Beleuchtung und teils eine intime Beleuchtung angebracht.

Der moderne Stil sollte auch bei den Details erhalten bleiben.41 Mit seinem langen, übersichtlichen Flur blieb das Erdgeschoß so bestehen. Am Ende der Flure befinden sich jeweils die Bibliotheken. Da in den so genannten "Buchwissenschaften" hauptsächlich Büros und Seminarräume gebraucht wurden, konnte die alte Struktur des ehemaligen Bürogebäude beibehalten werden. Ziel der neuen Einrichtungsstruktur ist eine flexible Funktion. Ein Problem waren die Brandschutzvorschriften. Die 250 Meter langen Gänge mussten alle 50 Meter durch eine Brandschutztür getrennt werden, doch sollten diese Türen nicht die Großzügigkeit der Gänge beeinflussen. Das Hauptgebäude wird durch vier Querbauten geteilt. In diesen Querbauten mussten Fluchttreppen gebaut werden. Das stellte allerdings keinen großen Eingriff in die Gebäudestruktur da.

Das erste Obergeschoß beherbergt Konferenzräume, Bibliotheken, Sitzungs- - und Seminarräume. Auch der berühmte "Eisenhower - Raum", das Büro von Eisenhower, befindet sich im ersten Obergeschoß. Es hat noch, teilweise versteckt, die alte Holztäfelung, genau wie auch einige andere Sitzungsräume. Die beiden Bereiche um die Rotunde sind, trotz des Eingriffs der Amerikaner, wieder in den Urzustand zurückführbar. Im westlichen Querbau des 1. Obergeschosses befand sich der große Sitzungssaal. Er war ursprünglich zweigeschossig und war mit einer Holztäfelung verkleidet. Die Amerikaner bauten den Sitzungssaal zu einer Squashbahn um. Dadurch wurde die Holzverkleidung zerstört. Eine Rekonstruktion war nicht mehr möglich. Der Raum wurde zu einer neuzeitlichen, zweigeschossigen Bibliothek umgebaut.

Im Eingangsgeschoß befindet sich die Rotunde. Die Rotunde stellt das Zentrum de Gebäudes dar und existiert noch fast im Originalzustand. Die amerikanischen Grillfeste, die dort gefeiert wurden, hinterließen keinen größeren Schäden. Das Poelzig - Café ist dort eingezogen. Die Rotunde ist ausgebessert worden. Die ehemaligen Poelzig - Leuchten an den Stützen sind wiederhergestellt worden und in den Oberlichtfenstern ist Klarglas eingesetzt worden, damit die Lichtreflexe an der Aluminiumdecke verstärkt werden und die Sichtbeziehung zum Park sowie der Umgebung unterstrichen werden. Beidseitig der Rotunde befinden sich die beiden größten Seminarräume. Der Haupteingang mit Windfang konnte ohne größere Eingriffe wieder hergestellt werden. Die Amerikaner haben das Nebengebäude größeren Veränderungen unterzogen, doch ist es möglich, das Gebäude in den Originalzustand zu rekonstruieren.

In den Seitenflügeln sind Seminar - und Übungsräume untergebracht.

Der architektonisch hochwertige Zentralraum, das ehemalige Laboratorium der I.G. - Farben Gesellschaft, das in der Mitte liegt und teilbar ist, wird zu einem Mehrzweckraum umgestaltet.

Um den hellen, lichtdurchfluteten Raum wieder herzustellen, wurden die Oberlichter, die großen Außenfenster und die Glasdecke mit neuem klaren Glas ersetzt. Das Hauptgebäude und das Nebengebäude waren ursprünglich mit einer Brücke verbunden, die nun wieder originalgetreu rekonstruiert wurde.

Das Casino - Gebäude ist der Schwerpunkt sozialer Funktionen.

Es diente schon damals als Wirtschaftsgebäude und wird auch in Zukunft als Verpflegungsund Veranstaltungszentrum genutzt. Grundriss Casino Im Erdgeschoß dient der westliche große Raum als Speisesaal. Der gegenüberliegende Bereich soll Veranstaltungszwecke dienen. Die Küche muss ungefähr zwei - bis dreitausend Mahlzeiten bewältigen, dazu sollen die angebotenen Mahlzeiten vielseitig und zeitgemäß sein. Im ehemaligen Kellnergang wurde eine Selbstbedienungausgabe eingerichtet. Ein Café, das den ganzen Tag geöffnet hat, ist im 1. Stock untergebracht. Um die südliche Terrasse mit einzubeziehen ist das Café bis zum Hauptflur erweitert worden. Die verbleibenden Flächen werden als Konferenz - und Seminarräume benutzt. Das Ziel der Rekonstruktion des Casinos war, den ursprünglichen Charakter wieder zu erlangen und die Räume dem heutigen technischen Standard anzugleichen. Die Raumstruktur wurde von den Amerikanern größtenteils erhalten, somit waren hauptsächlich nur Eingriffe im Farb- und Materialbereich entstanden.

Zum Beispiel, waren früher die beiden fast 700 qm großen Räume im Erdgeschoß mit einer Holzverkleidung versehen. Um die gleiche Raumatmosphäre wieder zu erreichen, wurden ähnliche Materialien wieder verwendet.

Auch wurde die Glaswand im Foyer originalgetreu wiederhergestellt. Das Casino war als "lebendige Stätte der Begegnungen"42geplant.

Die Gartenanlage, ist ein bedeutendes Monument des späten Neoklassizismus.43Sie wurde von M. Bromme entworfen und hat durch ihre ungewöhnliche strenge Symmetrie eine ästhetische Wirkung.

Er sollte anfangs das Schaustück für das repräsentative Gebäude sein und jetzt außerdem als Ort der Erholung dienen.

Der Mittelpunkt des Gebäudes, der geometrische Teich, liegt zwischen dem Hauptgebäude und dem Casino. Das Wasserbecken misst 45 × 20 Meter und wird in Zukunft die Verbindung von Pausenhof und den beiden Gebäuden darstellen. Der Travertin der Außenfassaden gibt, durch seine Farbe und Struktur, der Anlage eine gewisse Wärme und unterstreicht das Zusammenspiel von Monument und Natur. Die Baumgruppen sowie die Randbepflanzung bilden, trotz ihrer freien Anordnung, einen Raum.

Die Bäume in der Gartenanlage wurden mit ausreichendem Platz versehen. Sie sind jetzt ca.

70 Jahre alt und ihre bestmögliche Entwicklung erreicht. An ihne n wurde auch nichts verändert. Die ehemalige Blumenterrasse soll wiederhergestellt werden mit zusätzlichen neuen Pflanzen mit unterschiedlichen Funktionen. Der Bereich um das Casino soll ein Ort der Ruhe darstellen, der zum Aufhalten einlädt. Deshalb wurden dort Grasflächen mit Bäumen angelegt. Die Gartenanlage zeigt die Vereinigung von Bau - und Gartenkunst. Der Autoverkehr wurde möglichst am Rande oder um die Gartenanlage geführt außerdem sollte die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel verbessert werden. Es wurden ungefähr 700 Fahrradabstellplätze angelegt.

4.2. Der Campus Westend der Goethe-Universität im Vergleich mit Amerika

Die Grundidee des amerikanischen Campus ist die Verbindung von Lernenden und Lehrenden, von Studium und Freizeit. Alle Institute, Seminarräume, Bibliotheken aber auch Studentenwohnheime und Cafeteria liegen dicht beieinander. Zudem hat der Campus einen eigenen Versorgungsdienst, Schule, Feuerwehr und Post. Der Campus ist fast eine klein Stadt. Mitarbeiter und Professoren leben sogar teilweise auf dem Campus.

Eine Umfrage vor einigen Jahren ergab, dass nur ein Sechstel der amerikanischen Studenten sich ausschließlich um ihr Studium kümmern und deshalb auf dem Campus wohnt, der übrige Teil legt Wert auf eine gute Dienstleis tung, ein 24 - Stunden Lernangebot und ein angenehmes Arbeiten.44

Auch in vielen anderen europäischen Ländern gibt es Universitäten nach der amerikanischen Struktur, zum Beispiel in England.

In Frankfurt soll der Poelzig - Bau oder auch Campus Westend genannt, eine solche internationale Campus - Universität werden. Sie soll sich aber nicht ausschließlich nach amerikanischen oder englischen Mustern orientieren, sondern ihre eigenen Wege und Strukturen finden. Eine Universität, wie zum Beispiel in Amerika, würde in Deutschland befremdend wirken. Der Poelzig - Bau muss schon anhand seiner Vergangenheitsge schichte eine neue Campus - Kultur schaffen. Dazu kommt die Lage des Gebäudes. Es liegt mitten in der Finanzmetropole Deutschlands, wo der Boden teuer ist und der Campus sich seiner Umgebung anpassen muss.

Die Goethe - Universität hat die ersten Schritte in Richtung der Grundidee de

amerikanischen Campus getan. Es wurden weitere zehn Hektar Land um den Campus - Westend gekauft. In diesem Bereich sollen dann noch bis zum Jahr 2015 weitere sieben Fachbereiche, Hörsaalgebäude, Verwaltung, Studierendenhaus, Mensa und Café untergebracht werden.45

5. Schlussüberlegungen

Der Poelzig- Bau in Frankfurt am Main, die ehemalige I.G. Farben-Hauptverwaltung, spiegelt die deutsche Geschichte seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert wieder wie kaum ein anderes.

Die I.G. Farben AG entstand aus den Nöten, die die Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland verursacht hatte.

Im Zweiten Weltkrieg spielte das I.G. Farbenhaus als Hauptsitz der Firma, die mit Zyklon-B das Vernichtungsmittel herstellte, das für Millionen Juden den Tod bedeute, eine entscheidende Rolle im Kampf Hitlers gegen das Judentum.

Nach dem Ende des Dritten Reichs und des Zweiten Weltkriegs wurde es das Gebäude, das in Abrams Building umbenannt wurde zum Hauptsitz der amerikanischen Besatzer in Deutschland. Von hier aus wurde über das Ende des Krieges verhandelt und über die Einrichtung der Bundesregierung wurde hier entschieden. Im Mai 1949 billigte man von hier aus das Grundgesetz.

Mit der Entscheidung das Gebäude dadurch, dass es von der Universität genutzt wird, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und mit einer Ausstellung auf dessen Geschichte hinzuweisen, hat man eine hervorragende Verschmelzung von Geschichte und Zukunft erreicht. Die Universität ist mit ihrem Forschungsbetrieb sicher eine angemessene Bewohnerin des geschichtsträchtigen Baus. Junge kritische Leute, die ihr Studium hier absolvieren, werden sich zwangsläufig mit der Geschichte des I.G. Farbenhauses auseinanderzusetzen haben und sie kritisch diskutieren können.

6. Literaturverzeichnis:

1. Meißner, Werner (Hrsg.): Der Poelzig Bau - Vom I.G. Farben-Haus zur GoetheUniversität.. S. Fischer, Ffm, 1999

2. Archiv der Frankfurter Rundschau

3. Gall, Lothar: FFM 1200 - Traditionen und Perspektiven einer Stadt. Jan Thorbecke Verlag GmbH & Co., Sigmaringen , 1994,

4. Internet

[...]


1 Meissner, Werner (Hrsg.): Der Poelzig- Bau - Vom I.G.Farben-Haus zur Goethe-Universität S. 87

2 A..a.O., S. 88

3 A..a.O., S. 51

4 A..a.O., S. 47

5 A..a.O., S. 15

6 A..a.O., S. 52

7 A..a.O., S. 53

8 A..a.O., S. 57

9 A..a.O., S. 58

10 A..a.O., S. 56

11 A..a.O., S. 90

12 A..a.O., S. 95

13 A..a.O., S. 93

14 A..a.O., S. 94

15 A..a.O., S. 100

16 A..a.O., S. 100

17 A..a.O., S. 102

18 Frankfurter Rundschau: "Es ist nur ein bißchen gepflegter" erschienen am 13. Mai 1995

19 Frankfurter Rundschau: "Im Schatten von Mono witz" erschienen am 16. September 1995

20 Meissner, Werner a..a.O., S.108

21 Gall, Lothar: FFM 1200- Traditionen und Perspektiven einer Stadt. Jan Thorbecke Verlag GmbH & Co., Sigmaringen , 1994, S. 344

22 A.a.O., S.344

23 Meissner, Werner: a. a. O., S. 109

24 Meissner, Werner: a. a. O., S. 112

25 A. a. O., S. 113

26 A. a. O., S. 114

27 Frankfurter Rundschau: "Bekennerbrief der Roten Armee Fraktion" am 16. Mai 1972

28 Frankfurter Rundschau: "Haus mit Geschichte" erschienen am 13. Juni 1976

29 Frankfurter Rundschau: "Revolutionäre Zelle" bekennt sich zu Anschlag erschienen am

23. Juni 1976

30 Frankfurter Rundschau: "Sprengstoffanschläge als Protest gegen Reagan" erschienen am 2. Juni 1982

31 Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Ein Master- Plan für Poelzigs Meisterwerk" von Walter Wille erschienen am 23 März 1989

32 A. a. O.

33 Frankfurter Rundschau: "US- Armee erwägt den Umzug nach Heidelberg" erschienen am

15. Februar 1993 von jg

34 Frankfurter Rundschau: "Durch eine Art von Fernrohr" von Christian Thomas erschienen am 18. Januar 1995

35 Frankfurter Rundschau: "Uni und OFD haben Vertrag unterschrieben" erschienen am 26. Juni 1996

36 A. a. O.

37 Meissner, Werner: a. a. O., S. 128

38 A. a. O., S. 130

39 Frankfurter Rundschau: "Nüchterner Raum dynamisch geprägt" erschienen am 25. August 1988

40 Frankfurter Rundschau: "In Eisenhowers Zimmer dürfen die Studenten nicht büffeln" erschienen am 16. August 1996

41 Meissner, Werner: a. a. O., S. 131

42 Meissner, Werner: a. a. O., S.137

43 A. a. O., S 137

44 Meissner, Werner: a. a. O., S. 141

45 Frankfurter Rundschau: Auf dem neuen Campus leidet die Uni nicht mehr unter Enge erschienen im März 2002

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
I.G. - Farbenhaus- ein Bau der Geschichte widerspiegelt
Autor
Jahr
2002
Seiten
40
Katalognummer
V106478
ISBN (eBook)
9783640047574
Dateigröße
577 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Farbenhaus-, Geschichte
Arbeit zitieren
Vera Linke (Autor:in), 2002, I.G. - Farbenhaus- ein Bau der Geschichte widerspiegelt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106478

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