Mary Kelly: Rezeption zwischen Konzeptkunst, Dekonstruktion und Reproduktion


Seminararbeit, 2003

32 Seiten, Note: 1


Leseprobe


1. INHALTSVERZEICHNI

THESENBLATT

1 Mary Kellys Arbeiten
1.1 Hintergrund
1.2 Werkstruktur – ein Ausschnitt

2 Post-Partum Dokument
2.1 Werkaufbau
2.2 Rezeption von 1976 bis 2003
2.2.1 Reaktionen aus der breiten Öffentlichkeit
2.2.2 Feministische Positionen
2.2.3 Philosophische & kunsttheoretische Positionen

3 Resümee – die Rezeption der Autorin

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

THESENBLATT

1 Mary Kellys Arbeiten

Mary Kelly (*1941, USA) lebte zwischen 1968 und Anfang der achtziger Jahre in London, daraufhin bis 1996 in New York City. Derzeit ist sie Professorin und Instituts- vorstand am Art Department der University of California in Los Angeles. Kelly war immer gleichzeitig auf mehreren Gebieten aktiv, als Lehrende, Kuratorin und Künst- lerin sowie als Theoretikerin mit besonderem Interesse für Psychoanalyse und Femi- nismus.

1.1 Hintergrund

St. Martins Art School; Art & Language; History Group (Lacan-Lesegruppe)

1.2 Werkstruktur – ein Ausschnitt

Antepartum (1972-73); Post-Partum Document (1973-79); Primapara (1974);

Nigightcleaners (1975); Interim (1985); Pecunia Olet (1989); Gloria Patri

(1992); Imaging Desire (1996); Mea Cupa (1999)

2 Post-Partum Dokument

2.1 Werkaufbau

2.2 Rezeption von 1976 bis 2003

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.1 Reaktionen aus der breiten Öffentlichkeit

StudentInnen des Dartington Colleges (1976); Boulevardpresse (1976); Sabine

B. Vogel (1998); Ivonne Volkart (1998)

2.2.2 Feministische Positionen

Isabella Graw (1995); Dan Graham (1998)

2.2.3 Philosophische & kunsttheoretische Positionen Craig Owens ( 1983); Charles Harrison, Paul Wood (2003)

3 Resümee – die Rezeption der Autorin

Alfermann, Dorothea: Geschlechterrollen und geschlechtstypisches Verhalten. Stuttgart / Berlin / Köln 1996. Benhabib, Seyla; Butler, Judith; Cornell, Drucilla; Fracer, Nancy (Hrsg.): Der Streit um Differenz. Feminismus und Postmoderne in der Gegenwart. Frankfurt am Main 1993. Birbaumer, Nils; Schmidt, Robert: Biologische Psychologie. Berlin / Heidel- berg 1999. Bossinade, Johanna: Poststrukturalistische Literaturtheorie. Sammlung Metzler, Bd. 324. Stuttgart / Weimar 2000. Breitwieser, Sabine: Vorwort. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998. Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document frei- legen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998. Derrida, Jaques: Die Schrift und die Differenz. Frankfurt am Main 1977. Engelmann, Peter (Hrsg.): Jean-François Lyotard. Das postmoderne Wissen. Ein Bericht. 4. Auflage. Wien 1999. Erens, Patricia: Dokumentarfilme von Frauen: Das Private ist politisch, Übers. von Ute Bechdolf und Mo Beyerle. In: Frau und Film, 52 (1992) 6. Graw, Isabella: Nach allen Regeln der Kunst. In: Cornelia Eichhorn/ Sabine Grimm (Hrsg.): Gender Killer. Texte zu Femi- nismus und Politik. Wien 1995. Hall, Stuart: Die Frage der kulturellen Identität. In: Hall, Stuart: Rassismus und Kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2. Hamburg 1994. Hall, Stuart: Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2. Hamburg 1994. Harrison, Charles; Wood, Paul: Anschauungen der Postmoderne. Einleitung. In: Harrison, Charles; Wood, Paul (Hrsg.): Kunsttheorie im 20. Jahrhundert. Künstlerschriften, Kunstkritik, Kunstphilo- sophie, Manifeste, Statements, Interviews. 2 Bände. Ostfildern-Ruit 2003. Kelly, Mary: Doku- mentation VI. Vorschriftliches Alphabet, Inschrift und Tagebuch. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998. Klinger, Cornelia: E ine Fallstudie zum Thema postmoderne Philosophie der Weiblichkeit: Jaques Derrida, Sporen: Die Stile Nietzsches. In: Amstutz, Nathalie; Kuoni, Martina (Hrsg.): Theorie, Geschlecht, Fiktion. Frank- furt am Main 1994. Kristeva, Julia: Die Revolution der poetischen Sprache. Frankfurt am Main 1978. Lippert, Luce R.: Einführung. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998. Lyotard, Jean-Françoise: Grabmal des Intellektuellen. Graz/Wien 1985. Owens, Craig: Der Diskurs der Anderen – Feministinnen und Postmoderne. In: Huyssen, Andreas; Scherpe, Klaus R. (Hrsg.): Postmoderne. Zeichen eines kulturellen Wandels. 5. Auflage. Reinbeck bei Hamburg 1997. Pollok, Griselda: Noch immer gilt die Arbeit dem Subjekt / dem Gegenstand. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998. Saussure, de Ferdinand: Grundfragen der allge- meinen Sprachwissenschaft. Erstausgabe 1916. Berlin 1967. Vogel, Sabine B.: Kunst – Kind – Mutter – Kunst. In: Der Standard 20.12.1998. Volkert, Ivonne: Mary Kelly: Post- Partum Dokument. Das komplette Werk. 1973-79. In: springerin 4 (1998). Welsch, Wolf- gang: Unsere Postmoderne Moderne. 6. Auflage. Berlin 2002. Wickler, Wolfgang; Seibt, Ute: Männlich Weiblich. München 1983

1 MARY KELLYS ARBEITEN

Mary Kelly (*1941, USA) lebte zwischen 1968 und Anfang der achtziger Jahre in London, daraufhin bis 1996 in New York City. Derzeit ist sie Professorin und Insti- tutsvorstand am Art Department der University of California in Los Angeles. Kelly war immer gleichzeitig auf mehreren Gebieten aktiv, als Lehrende, Kuratorin und Künstlerin sowie als Theoretikerin mit besonderem Interesse für Psychoanalyse und Feminismus.

1.1 HINTERGRUND

1968 besuchte Mary Kelly die St. Martins Art School, nach dem sie zuvor an der American University in Beirut unterrichtet hatte. Es handelte sich um ein spezielles Postgraduierten-Studium, das viele Künstlerinnen und Künstler nach London lockte. Mary Kelly lernte in St. Martin u.a. Charles Harrison, dem damaligen Redakteur von Studio International, Richard Long, Ray Barrie, ihren heutigen Mann, und Gilbert & George kennen. Mary Kelly widmete sich dort der Malerei, was ihre Aufmerksam- keit, wie sie rückblickend berichtet, „von der Oberfläche der Gegenstände hin zu ihrer phänomenologischen Wirkung“1 lenkte.

Mary Kellys Arbeiten stehen in einem engen Austrausch mit einer kulturellen und politischen Gemeinschaft, einer selbstbewussten Avantgardefraktion, die im London der siebziger Jahre auf vielen Ebenen tätig war. Auffallend ist nach Griselda Pollock der serielle Charakter der Arbeiten, wie auch der Wunsch Erfahrung, Theorie und ästhetische Praxis zu verbinden und „weder den Weg des sozialistischen Realismus oder der politische Unmittelbarkeit noch den des Formalismus und der Selbstrefe- rentialialität einzuschlagen.“2

Von Art & Language übernahm Mary Kelly das Konzept die zweiten Ordnung. Gemeint ist die Objektbefragungung, die bis an den Punkt folgt, die sich als Befra- gung der Befragung versteht.

In Post-Partum Document kehrt das Objekt im Sinn einer solchen doppelten Befragung wieder. Einerseits gilt, wie wir später sehen werden die Frage nach dem Künstler, der im modernen Verständnis nur funktioniert, wenn er sich von jeder anderen Rolle / Position distanziert und sich dem vergeistigten schöpferisch künst- lerischen Geist zuwendet: der proteushaft schöpferische Künstler, der seine eigene Körperlichkeit dem Werk unterordnet. In zweiter Linie gilt die Frage nach der Befra- gung des Objektes, welches bei Mary Kelly nun selbst spricht. Die Befragung endet in Post-Partum Document in einer Position, aus der die Künstlerin den eigenen Status als Objekt untersucht bzw. sich davon distanziert.

Besonders prägend sollte sich die History Group für Mary Kellys Arbeiten herauskristallisieren. Die History Group wurde nach der ersten Women's Confe- rence am Ruskin College in Oxford gegründet. Teilgenommen haben unter anderem: Sally Alexander, Anna Davin, Liz Danzinger, Rosalind Delmar, Margarita Jimenez, Mary Kelly, Laura Mulvey, Branka Magas, Juliet Mitchell und Margaret Walters.

Sie wurde History Group genannt, weil die Gründerinnen wollten, dass Sexualität in die Metaerzählung der gesellschaftlichen Veränderung eingeführt wird. Die Forde- rungen der History Group lauteten: „Gleiche Bezahlung, gleiche Chancen in Beruf und Ausbildung, 24 Stunden Kinderbetreuung, kostenlose Abtreibung und Schwan- gerschaftsverhütung nach Bedarf“3 Inzwischen historische Dimension erlangte die Rauchbombenattake gegen den Miss World-Bewerb, wie auch der daraufhin von Laura Mulvey verfasste Text.

Besondere Bedeutung hatte die History Group für die Rezeption der lacanschen Psychoanalyse. Die Lacan-Lesegruppe, der neben Mary Kelly auch Laura Mulvey und Jacquline Rose angehörten, stellte Lacan erstmals in einem größeren Rahmen

– der Patriarchy Conference (1976) – der englischsprachigen Öffentlichkeit vor. Nach dieser Veranstaltung wurde die Psychoanalyse erstmals ernsthaft in der Frau- enbewegung diskutiert.

1.2 W ERKSTRUKTU R – EIN AUSSCHNITT

- ANTEPARTUM (1972-73)

s/w Film, 16 mm

Antepartum bildet die visuelle Einleitung zum eigentlichen Hauptwerk, dem Post- Partum Document. Mary Kelly hält hier in einer klar intersubjektiven Haltung das Werden, die Entstehung fest. Nicht übersehen werden darf hierbei, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Arbeit am Post-Partum Document begann. In einer geloopen auf und ab wippenden Kamerafahrt folgt Mary Kelly den Rundungen des hochschwangeren Bauches.

- POST -PARTUM DOCUMENT (1973-1979)

Eine Arbeit in 6 Teilen und 165 Unterteilungen (inkl. Fußnoten). Es werden unter- schiedliche Formen der Repräsentation, wie Semiotik, Psychoanalyse, insbeson- dere Jacques Lacan, Diagramme, begleitende Texte ("Footnotes") und konservato- rische Methoden genutzt, um die Chronik der ersten Lebensjahre ihres Sohnes aufzuzeichnen.

- PRIMAPARA (1974)

Primapara – Bath Series (1974)

12 s/w Fotografien, Silber-Gelatine-Abzüge, gerahmt mit Passepartout, 7,5 x 11 cm

Primapara – Pedicure Series (1974)

10 s/w Fotografien, Silber-Gelatine-Abzüge, gerahmt mit Passepartout, 7,5 x 11 cm

Die Primapara Fotoserien sind parallel zum Post-Partum Document entstanden. Sie thematisiert hier die Arbeit der jungen Mutter, das Reinigen des Kindes, das ausschließlich ihr vorbehalten war. Subtext bildet somit die Stellung der Frau und die Fragestellung nach Geschlechtsrollenstereotypen.

- NIGHTCLEANERS (1975)

Film, 16mm, s/w, 90 min

Nichtcleaners ist im dokumenatrischen Feld als „Conscious-Raising“4-Film einzu- ordnen. Es handelt sich hier um zwei Gruppen, die den Dokumentarfilm von feminis- tischer Seite neu formen wollten.

Die erste Gruppe bestand aus Frauen, die bereits als unabhängige Filmemache- rinnen, Cutterinnen bzw. Künstlerinnen tätig waren. Diese professionellen Filmarbei- terinnen wurden die sich ihnen eröffnenden Möglichkeiten angeregt, ihr eigenes Bewusstsein im Film zu erforschen. Die zweite Gruppe bildeten Frauen, die aus der Frauenbewegung kamen und das Mittel Film als geeignet erachteten, Selbsterfah- rung und Gesellschaftsveränderung zu betrachten. Um das nötige Wissen zu erlangen besuchten sie Kurse oder schlossen sich Kooperativen an, die das entsprechende Training vermittelten.

1971 wurden die ersten vier Filme aufgeführt, die eine öffentliche Wirkung erzielten. Kate Millett produzierte mit einem reinen Frauenteam „Three Lives“, in dem drei Frauen aus unterschiedlichen Lebenssituationen in Dialog miteinander gesetzt werden

Nightcleaner, 1975 präsentiert, dokumentierte Frauen, die nachts in großen Büro- komplexen putzten. „Der Film besteht aus einem komplexen Gewebe von Stimmen, Bildern und Schauplätzen, das die Widersprüche aufdeckt, die sich zum einem in gesellschaftlichen Praktiken und politischen Diskursen über Arbeit und Familie zeigen, die darüber hinaus aber auch bei der Klassenausbeutung und sexuellen Unterdrückung, in der Gewerkschaftspolitik und Frauenbewegung, sowie im politi- schen Diskurs und im Feld kultureller Praktiken ihren Niederschlag finden.“5

- MEA CULPA (1999)

In Mea Culpa sprechen Mütter darüber, was ihnen in in Kriegszeiten zustößt. Mary Kelly beschäftigt sich den psychoanalytischen Begriffen Spalt und Verlust., wobei der Spalt ein wirklicher Verlust ist, der schreckliche Tod bzw. die Zerstörung des geliebten Objekts, im Gegensatz zum Verlust, der im Bereich der Repräsentation auftritt.

2 POST - PARTUM DOKUMENT

Primapara (1974), Antepartum (1972-73), Nightcleaners (1975) und das Post- Partum Document entstanden gleichzeitig. Durch die dokumentarischen Arbeiten beeinflusst, betrachtete Mary Kelly Arbeiten, wie das Wickeln zunächst eher sozio- logisch, entwickelte durch die gemeinsamen Lacan-Studien mit der History Group jedoch bald im Post-Partum Document eine umfangreiche konzeptuelle Arbeit. Die

endgültige Ausarbeitung von Post-Partum Document ähnelt schließlich der Art und Weise, „wie die Semiotik im Filmkontext aufgegriffen wurde.“6 Es formalisierte sich eine Struktur: jeder Abschnitt des Post-Partum Documents wurde von einer Abhandlung, was das Soziale als Diskurs konstruiert, eingeleitet. Dem folgte schließlich eine Überarbeitung, die auf der psychoanalytischen Lektüre des Werks beruhte. Diese Textbeiträge werden den einzelnen Abschnitten des Post-Partum Documents gegenüber gestellt.

Nach Luce R. Lippert7 liegt einer der interessantesten Aspekte des Post-Partum Documents darin, dass Mary Kelly das Kind als einen primitives Anderes entwirft, dessen Äußerungen zunächst entziffert werden müssen, um schließlich in die soziale Gruppe aufgenommen zu werden.

Basis des vielschichtigen Werks ist nach Sabine Breitwieser„der Vorgang des Hinterfragens der Subjektivität, wobei die Psychoanalyse, im besonderen deren linguistische Neuinterpretation durch Jaques Lacan, und die Anwendung dieser Erkenntnisse für die eigene Erfahrung benutzt wurden.“8 1977 sprach Mary Kelly von einem skripto-visuellen Werk.

Der Titel des Werks leitet sich von lateinisch parturition, der Moment des Gebä- rens, also der Phase unmittelbar nach der Geburt her. Um sich vom medizinischen Begriff Postpartum zu distanzieren trennte Mary Kelly jedoch die beiden Begriffe post und partum und verlängerte somit gleichzeitig die Phase unmittelbar nach der Geburt. Ihre genaue Definition für das Kunstwort Post-Partum lautete: „Anhaltender Prozeß der Trennung und Sozialisierung sowohl für die Mutter als auch für das Kind in den ersten Lebensjahren.“9

2.1 W ERKAUFBAU

- EINLEITUNG

Gefaltete Unterhemden, 1973

4 Objekte, 20,3 x 25,4 cm, verschiedene Materialien Collection of Eileen and Peter Norton, Santa Monica

In der Einführung bringt Mary Kelly als Leitmotiv der gesamten Arbeit den Begriff der Intersubjektivität ein, das sie mit Lacans Schema L auf vier Babyhemdchen ihres Sohnes druckt. Mary Kelly Version von Subjektivität setzt die Möglichkeit des direkten Gesprächs voraus. Mit den Babyhemdchen will sie die Subjektivität jedoch nicht hinterfragen, sondern vielmehr auf den blinden Fleck verweisen, der das Unbe- wusste nicht berücksichtigt.10

- DOCUMENTATION I

Analyse von Fäkalspuren und Nahrungstabellen, 1974 28 Objekte, 27,9 x 35,6 cm, verschiedene Materialen Collection Art Gallery of Ontario, Toronto

(Geschenk des Junior Committee Fund 1987)

Documetation I bezieht sich auf die frühkindliche Gesundheit, die nach Mary Kelly ein Beleg dafür die so genannte natürliche Fähigkeit von Frauen für Kinderfür- sorge sein soll. Somit sind die Fäkalspuren „ein Zeichen des sekundären gesell- schaftlichen Status der Frauen und der ideologischen und ökonomischen Funktion des gesellschaftsspezifischen Arbeitsteilung.“11

- DOCUMENTATION II

Analyse von Äußerungen und anderen Sprechversuchen, 1975 23 Objekte, 20,3 x 25,4 cm, verschiedene Materialen Collection Art Gallery of Ontario, Toronto

(Geschenk des Junior Committee Fund 1987)

In Documentation II widmet sich Mary Kelly dem, was die Linguistinnen und Linguisten mit Angelpunkt bezeichnen. Jene Äußerungen, die ein Kind verwendet, wenn es grammatikalisch zu sprechen beginnt. Documentation II bezieht sich hier auf Julia Kristevas Begriff der Chora, „jener Modalität der Sinngebung, in der das Sprachzeichen noch nicht die Stelle des abwesenden Objektes einnimmt und noch nicht als Unterscheidung von Realem und Symbolischem artikuliert wird.“12 Die Chora besitzt also noch keine Signifikanten, sehr wohl erzeugt sie sich jedoch in Hinblick auf eine spätere Signifikantenbesetzung.

[...]


1 Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document freilegen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 21

2 Pollok, Griselda: Noch immer gilt die Arbeit dem Subjekt / dem Gegenstand. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 82

3 Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document freilegen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 29

4 Vgl.: Erens, Patricia: Dokumentarfilme von Frauen: Das Private ist politisch, Übers. von Ute Bechdolf und Mo Beyerle. In: Frau und Film, 52 (1992) 6

5 Pollok, Griselda: Noch immer gilt die Arbeit dem Subjekt / dem Gegenstand. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 83

6 Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document freilegen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 37

7 Lippert, Luce R.: Einführung. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. xiii

8 Breitwieser, Sabine: Vorwort. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post- Partum Document. Wien 1998, S. 12

9 Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document freilegen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 41

10 Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document freilegen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 22

11 Carson, Juli: Mary Kelly im Gespräch mit Juli Carson. Schicht für Schicht – Post-Partum Document freilegen. In: Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Rereading. Mary Kelly. Post-Partum Document. Wien 1998, S. 43

12 Kristeva, Julia: Die Revolution der poetischen Sprache. Frankfurt am Main 1978, S. 37

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Mary Kelly: Rezeption zwischen Konzeptkunst, Dekonstruktion und Reproduktion
Hochschule
Universität Salzburg
Veranstaltung
SCHICKSALHAFTE VERKNÜPFUNGEN
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
32
Katalognummer
V108500
ISBN (eBook)
9783640066971
ISBN (Buch)
9783640171590
Dateigröße
711 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rezeption, Konzeptkunst, Dekonstruktion, Reproduktion, Mary Kelly, Post Partum Project
Arbeit zitieren
Carola Unterberger-Probst (Autor:in), 2003, Mary Kelly: Rezeption zwischen Konzeptkunst, Dekonstruktion und Reproduktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108500

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