In unserer heutigen Arbeitswelt scheinen - nicht zuletzt durch die erst kürzlich verfassten Reformpläne von Peter Hartz - die Anforderungen an Arbeitnehmer stetig zu steigen. Meine Diplomarbeit beschäftigt sich mit einem weit verbreiteten, aber wenig wahrgenommenen Thema: der beruflichen Mobilität. Nach Angaben des Soziologen Norbert Schneider ist jeder sechste Beschäftigte, der in einer Partnerschaft oder Familie lebt, aus beruflichen Gründen mobil. Unter Singles dürfte der Anteil noch weitaus höher liegen. Die Forderung nach Mobilität ist in aller Munde, doch es genügt schon lange nicht mehr, lediglich die Auswirkungen auf wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Ebene zu betrachten. Ich will in dieser Arbeit den Fragen nachgehen, wie Mobilität im Beruf die Menschen beeinflusst und wie sie ihr Leben prägt. Wer ist überhaupt betroffen und welche Gründe gibt es für ein mobiles Verhalten? Wie wirkt sich berufliche Mobilität auf die Entwicklung und die Persönlichkeit des Individuums aus und welche Folgen hat die Situation für die Partnerschaft und die Familie? Um die gesellschaftliche Bedeutung von Mobilität besser verstehen zu können, sollte man sich darüber bewusst werden, dass daraus ganz neue, manchmal unkonventionelle Lebensformen entstanden sind, die es in dieser Form vor einigen Jahrzehnten noch nicht gab. Die rasant steigende Anzahl dieser "neuen" mobilen Lebensformen ist Grund genug, sich eingehender und intensiver mit diesem Phänomen zu beschäftigen. Es gab in den vergangenen Jahren schon eine Reihe von Forschungen, die sich vor allem mit der Situation von Pendlern auseinander setzten (vgl. u.a. Erich Ott, 1990, 1992), doch erst in den letzten Monaten wurde damit begonnen, umfassendere Studien zu erarbeiten, die Mobilität als ganzheitliches Erscheinungsbild untersuchen. Die Studie "Berufsmobilität und Lebensform", die unter der Leitung von Norbert F. Schneider an den Universitäten Bamberg und Mainz durchgeführt wurde, geht zum ersten Mal detailliert auf die Erscheinungsformen, Gründe und Auswirkungen von beruflicher Mobilität ein und dient mir beim Erstellen dieser Arbeit als Anhaltspunkt und Grundlage. Der Schwerpunkt meiner [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Mobilität
- Definition
- Räumliche Mobilität
- Soziale Mobilität
- Mobilität im geschichtlichen Kontext
- Definition
- Warum sind Menschen mobil?
- Gründe für Mobilität
- Der Prozess der Entscheidungsfindung
- Einflüsse auf die Entscheidung
- Mobilitätsfördernde und -hemmende Aspekte
- EXKURS: Wie mobil müssen Arbeitssuchende auf dem heutigen Arbeitsmarkt sein?
- Auswirkungen der Berufsmobilität auf die privaten Lebensformen
- Die Entstehung neuer Lebensformen
- Fernpendler
- Shuttles
- Getrennt Zusammenlebende
- Varimobile
- Umzugsmobile
- Die Entstehung neuer Lebensformen
- Psychosoziale Folgen für Betroffene
- Individuell erlebte Vor- und Nachteile
- Auswirkungen auf die Partnerschaft
- Auswirkungen auf die Familienplanung und das Familienleben
- Vereinbarkeit von Berufsmobilität und Familie
- Organisation des Alltags
- Zukunftsaussichten der Betroffenen
- Unterstützung und Entlastung für beruflich Mobile
- Wünsche und Anregungen von Betroffenen
- Bestehende Ansätze und Leistungen
- Leistungen des Arbeitgebers
- Verbesserungen in Politik und Wirtschaft
- Ideen und Innovationen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Phänomen der beruflichen Mobilität und seinen Auswirkungen auf die privaten Lebensformen. Ziel ist es, die Gründe für Mobilität, die daraus entstehenden neuen Lebensformen und die psychosozialen Folgen für Betroffene zu untersuchen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Analyse der Auswirkungen auf die Partnerschaft, die Familienplanung und das Familienleben sowie auf die Unterstützungsmöglichkeiten für beruflich mobile Menschen.
- Gründe für berufliche Mobilität
- Entstehung neuer Lebensformen
- Psychosoziale Folgen für Betroffene
- Unterstützung und Entlastungsmöglichkeiten
- Bedeutung der Mobilität in der heutigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Mobilität" und erläutert dessen Bedeutung im geschichtlichen Kontext. Es werden anschließend die Gründe für Mobilität und der Entscheidungsprozess untersucht, wobei die Einflüsse auf die Entscheidung und die fördernden sowie hemmenden Aspekte beleuchtet werden.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen der Berufsmobilität auf die privaten Lebensformen, wobei verschiedene neue Lebensformen wie Fernpendler, Shuttles, Getrennt Zusammenlebende, Varimobile und Umzugsmobile vorgestellt werden.
Im vierten Kapitel werden die psychosozialen Folgen für Betroffene untersucht, insbesondere die individuell erlebten Vor- und Nachteile, die Auswirkungen auf die Partnerschaft sowie auf die Familienplanung und das Familienleben.
Abschließend werden im fünften Kapitel Unterstützungsmöglichkeiten und Entlastungsansätze für beruflich mobile Menschen diskutiert, wobei sowohl die Wünsche und Anregungen der Betroffenen als auch bestehende Ansätze und Leistungen von Arbeitgebern und Politik beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Berufliche Mobilität, Lebensformen, Fernbeziehung, Pendler, Partnerschaft, Familie, psychosoziale Folgen, Unterstützung, Entlastung, Arbeitsmarkt, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Silke Löwenbrück (Autor:in), 2003, Berufliche Mobilität und Auswirkungen auf die privaten Lebensformen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10856