Grammatikunterricht


Seminararbeit, 2004

8 Seiten


Leseprobe


1. Einführung

In diesem Text sollen verschiedene Übungsformen des Präteritums dargestellt werden.

Im Anhang sind einige Beispielübungen, Arbeitsblätter und Spielformen zu diesem Thema beigefügt. Zum größten Teil stammen diese aus dem Internet. Didaktische und methodische Aufbereitungen dieses Themas habe ich leider nicht finden können. Daher leite ich die Umsetzungs- und Anwendungskriterien von den vorhandenen Arbeitsblättern selbst ab.

Ein umfangreiches und gutes Beispiel bildet die Stationenarbeit „3.3 Vergangenheit (4. Klasse)“ von der Internetseite http://www.welleg.de/unterricht/stationen/#k3.3, die im Anhang beigefügt ist.

2. Die 10 häufigsten Verben

Meines Erachtens sind die zehn häufigsten Verben von Grundschulkindern:

(Vermutungen)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Tempustabellen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die verschiedenen Tempusformen stehen hierbei in der ersten Person Singular.

4. Übungsformen des Präteritum / der Vergangenheitsform

Es gibt verschiedene Übungsformen für die Vergangenheitsform im Grammatikunterricht.

Betrachtet man die Grammatik in Bezug auf das Fremd- oder Zweitsprachenlernen ist es die komplexeste und schwierigste Komponente des Unterrichts.

4.1 Generelle Überlegungen zum Grammatikunterricht

Um diesen Unterricht nun nicht langweilig, demotivierend und unverständlich zu gestalten, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Unterrichtseinheiten vor allem spielerisch gestaltet werden und thematisch für die Schüler und Schülerinnen interessant und lebensnah sind. Eine Vermischung von intensiver Grammatik- und Spracharbeit und spielerischem Lernen bildet eine gute Einheit um den Grammatikunterricht in einem positiven Unterrichtsklima zu gestalten.

Die Authentizität des Unterrichtsinhalts muss gewährleistet sein. Besonders gut lassen sich Handpuppen in Dialogsituationen einsetzen. Die Kinder verlieren leichter die Scheu vor dem Sprechen, wenn sie durch eine Puppe sprechen können.

Rollenspiele können angewandt werden um in Spielsituationen den Dialog und die Ausdrucksfähigkeit zu üben und zu festigen.

Auch gut einsetzbar sind Symbole, nonverbale Mittel und Gesten, die im Grammatikunterricht Begriffe wie maskulin, feminin oder neutral ersetzen. Für viele SchülerInnen ist es schwierig genug diese Zuordnungen zu verstehen, da die Artikel nicht in jeder Sprache vorhanden sind und für einige Schüler und Schülerinnen, je nach Herkunftsland und Muttersprache, reines Neuland darstellen. So reicht es aus, die Artikel zuordnen zu können ohne die aufwendigen Fachbegriffe dazu benennen zu müssen.

4.2 Das Rollenspiel

Das Rollenspiel wurde oben im Text schon kurz angesprochen. Es stellt eine gute Art dar, grammatikalische Strukturen und Formen zu festigen oder aufzuzeigen.

Es kann der Dialog oder die wörtliche Rede geübt werden. Dabei kann das Spielen einer Rolle den Schülern und Schülerinnen die Sprachbarriere nehmen. Nicht sie selbst machen die Fehler, sondern die gespielte Rolle.

Ebenso hilfreich kann es sein Pantomimespiele zu verbalisieren. Hierbei kann unter anderem die Numerus- und Genusverwendung geübt werden. Eine Situation wird pantomimisch dargestellt und ein Schüler kann nun wiedergeben was er gesehen hat, sie hat geschrieben, er hat gemalt oder auch drei Kinder rennen. Dabei kann gezielt auf die Vergangenheitsformen eingegangen werden. Eine Situation wird vorgespielt und ist nach Beendigung abgeschlossen. Die erste Vergangenheitsform kann nun zum Einsatz kommen: sie schrieb, er malte, sie rannten.

4.3 Spiele

Im Anhang sind einige dieser Spiele zum Präteritum zu finden.

Hier lässt sich zum Beispiel das „Präteritumspiel“ aus dem Buch Themen neu 1 – Spiele, Bilder, Vorlagen aus dem Max Hueber Verlag nennen. Es ist eine Variante, die Lernen und Spielen vereint. Die Schüler und Schülerinnen können flexibel Sätze bilden oder auch im Anfangsunterricht nur die Vergangenheitsform des Wortes bilden. Das Spiel kann beliebig variiert und erweitert werden. Die Sätze oder Wörter können genannt oder aufgeschrieben werden. Man könnte das Spiel ausweiten, indem eine ganze Geschichte mit verschiedenen Sätzen gebildet werden soll. Da anhand der Würfelaugen die verschiedenen Personalpronomen mit einbezogen werden müssen, werden auch die verschiedenen Formen der Wortbildung durchgespielt.

Des Weiteren können Grammatikpuzzles eingesetzt werden. Im Anhang sind zwei dieser Grammatikpuzzles zum Üben der Vergangenheitsform zu finden. Dabei werden die unteren Bilder ausgeschnitten und den Zahlen der Auftragskärtchen zugeordnet. Bei richtiger Zuordnung, bzw. korrekter Bearbeitung der vorgegeben Sätze ergibt sich ein Bild. Die Sätze sind kurz und vom Schwierigkeitsgrad eher niedrig gehalten. Die Zuordnung zwischen Präsens oder Präteritum übt gleich zwei Zeitformen.

Ein weiteres angegebenes Grammatikpuzzle zielt genauer auf die Vergangenheitsform. Diese muss aus verschiedenen aufgelisteten Wörtern herausgesucht werden. Der Anspruch dieses Puzzles ist etwas höher als das des vorangegangenen.

Das folgende Spiel ist das Grammatik-Bingo. Hierbei spielen zwei Kinder zusammen, bzw. gegeneinander. Abwechselnd suchen sie sich einen Satz aus und versuchen ihn in die Vergangenheit umzuformen. Das Kind, welches als erstes vier Sätze waagerecht, senkrecht oder diagonal umgeformt hat, hat gewonnen.

Es gibt unzählige Varianten dieser Puzzles und Bingospiele. Durch den Einsatz solcher Lernspiele erhalten die Kinder den Spaß und die Motivation am Grammatikunterricht. Zur Auflockerung und zur Übung sind solche Spiele gut geeignet.

4.4. Lochkarten

Um verschiedene Tempiformen zu üben oder den Unterschied zwischen ihnen hervorzuheben sind Lochkarten gut geeignet. Bei dem beigefügten Muster wird deutlich, dass hier verschiedene Zeitformen, Fragesätze und ähnliches zum Einsatz kommen. Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei schon höher anzusetzen, da aus ganzen Sätzen und verschiedenen Satztypen ein Verb herausgesucht werden muss. Die Begriffe Verb, Präsens und Präteritum müssen dafür bekannt sein, ansonsten könnten die Lochkarten auch abgeändert werden, je nachdem welche Bezeichnungen im Unterricht gebräuchlich sind.

Diese Lochkarten können beliebig variiert und erweitert werden.

4.4 Lückentexte und Märchen

Lückentexte bilden eine gute Übung für das Leseverständnis. Das Einsetzen der Präteritumsformen kann nur korrekt erfolgen, wenn der Text, bzw. dessen Inhalt verstanden wurde.

Für Lückentexte eignen sich sehr gut Märchen. Diese werden generell im Präteritum verfasst und zeigen den Schülern und Schülerinnen deutlich die abgeschlossene Vergangenheit. Der allseits bekannte Anfang: „Es war einmal ...“ ist ein deutliches Kriterium eines Märchens.

Eine niedrige Schwierigkeitsstufe wäre es, das Märchen vorher vorzulesen oder selbst lesen zu lassen, sofern das möglich ist. Der Lesetext wird dann von der Lehrerin / dem Lehrer zu einem Lückentext verformt. Die SchülerInnen können den Lesetext zur Hilfe nehmen oder den Lückentext eigenständig bearbeiten. Schwieriger wäre es, den Lückentext vor dem Lesetext bearbeiten zu lassen.

Eine hohe Schwierigkeitsstufe wäre es, die Kinder ein Märchen selbst schreiben zu lassen. Es kann auch eine Bildergeschichte zur Hilfe genommen werden, mit deren Hilfe das Märchen verfasst werden soll.

Im Anhang ist das Märchen „Vom dicken, fetten Pfannkuchen“ mit dazugehörigem Lückentext als ein Beispiel beigefügt. Zusätzlich gibt es dazu ein Aufgabenblatt, das anschließend bearbeitet werden kann, (gefunden: 10.07.2004, 17:34 Uhr, www.cornelia.siteware.ch/grammatik/praeteritum/pfannkuchenpraet.html).

4.5 Weitere schriftliche Bearbeitungen von Übungsblättern

Eine klassische Methode ist das Bearbeiten von Übungsblättern. Einige davon sind ebenfalls im Anhang zu finden. Auch die recht einseitige schriftliche Bearbeitung durch das Abschreiben eines Textes oder das Umformen der vorgegeben Sätze, lässt sich kaum im Grammatikunterricht zur Vertiefung, Festigung und Übung vermeiden.

Meines Erachtens macht es den Schülern und Schülerinnen nicht viel Spaß Satz für Satz abzuschreiben oder umzuformen, doch es ist eine wichtige Übungsform. Hierbei werden ganze Sätze geschrieben, was ebenfalls ein wichtiger Bestandteil ist, da in den voran erläuterten Übungsformen teilweise nur einzelne Wörter umgeformt, eingesetzt oder gesucht wurden.

Der Vergleich zwischen früher und heute ist beim Geschichten schreiben oder beim Bearbeiten der verschiedenen Übungsblätter eine gute Möglichkeit den Unterschied zwischen den Zeitformen deutlich werden zu lassen.

4.6 Geschichten schreiben

Für fortgeschrittene Deutschlerner kann das Geschichten schreiben hilfreich sein. Ebenso wie bei dem Verfassen eines Märchens ist dies eine flexible und von Übungsblättern losgelöste Art die Zeitformen zu üben. Die Kinder können eine Geschichte dazu schreiben was sie am letzten Wochenende gemacht haben, wo sie in den letzten Sommerferien Urlaub gemacht haben oder was gestern alles nach der Schule passiert ist. Dabei muss deutlich gemacht werden, dass die Präteritumsform benutzt wird. In vielen Erzählungen, nicht nur von Kindern und auch nicht nur von Deutschlernern, wird im mündlichen Sprachgebrauch das Perfekt als vergangene Erzählform benutzt. Das Präteritum hingegen wird umgangen. Im schriftlichen Sprachgebrauch ist es schon eher zu finden.

Der Umfang der Geschichten sollte dabei nicht vorgegeben werden. Es sollte den Schülern und Schülerinnen selbst überlassen sein, wann sie genug geschrieben haben. Diese Freiheit ist meist sogar ein Ansporn viel zu schreiben.

5. Fazit

Es gibt verschiedenste Arten das Präteritum und sonstige Zeitformen zu üben. Wie schon zu Beginn bemerkt, sollte das Material den Kindern leicht zugänglich sein. Sie sollten sich damit identifizieren können, das heißt, dass die Geschichten die sie verfassen sollen aus ihrer eigenen Lebenswelt stammen sollen. Die verwendeten Wörter der Übungsblätter sollten aus dem kindlichen Wortschatz stammen.

Generell sollten die verschiedenen Schwierigkeitsstufen dem Lernstand der Kinder angepasst und eine innere Differenzierung gewährleistet sein. Das Material darf nicht homogen gestaltet sein. Innerhalb einer Klasse sind verschiedene Lernstandards erreichbar. Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo und ein differenziertes Lernpensum.

Literaturverzeichnis

Stationsarbeit 3.3 Vergangenheit (4. Klasse)

http://www.welleg.de/unterricht/stationen/#3.3 [gefunden: 10.07.2004, 17:31 Uhr]

Das Präteritumspiel incl. Spielplan

www.hueber.de (aus: Themen neu 1 – Spiele, Bilder, Vorlagen. Max Hueber Verlag)

Grammatik-Bingo und Grammatikpuzzles

Heiner Müller: Garmmatikübungen 3./4. Schuljahr, Verlag Sigrid Persen, Horneburg / Niederelbe 1988

Lochkarten

www.tb-u.de [gefunden: 08.07.2004, 21:13 Uhr]

Vom dicken, fetten Pfannkuchen (Märchen) incl. Arbeitsblatt und Lückentext

www.cornelia.siteware.ch/grammatik/praeteritum/pfannkuchenpraet.html [gefunden: 10.07.2004, 17:34 Uhr]

Arbeitsblatt: „Zeitformen: Das Präteritum – die Vergangenheit“

www.schule-inside.de [gefunden: 05.07.2004, 12:54 Uhr]

Arbeitsblätter Grundstufe DaF, Blatt 61, Schubert Verlag Leipzig

www.schubert-verlag.de

Verben in der Vergangenheit

Zeitschrift: Grundschule 11 / 2001, Westermann Verlag, S. 45

Zeitstufen: „Gegenwart – Vergangenheit“ und „Zeitwörter in verschiedenen Zeitstufen“

Robischon, Rolf: „Bärenstarke Grundschulgrammatik“ Teil 2 – Formen und Sätze. Lichtenau: Freiarbeit-Verlag, 1996

Einsetzkarten

www.tb-u.de [gefunden: 08.07.2004, 20:06 Uhr]

Kreuzworträtsel: „Gegenwart, 1. Vergangenheit“ und „Alles vorbei“

www.tb-u.de [gefunden: 08.07.2004, 20:17 Uhr]

Trio „Gegenwart – 1. Vergangenheit“ und „1. Vergangenheit – 2. Vergangenheit“

www.tb-u.de [gefunden: 08.07.2004, 21:46 Uhr]

Drehscheibe Vergangenheitsformen

www.tb-u.de [gefunden: 08.07.2004, 19:35 Uhr]

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Grammatikunterricht
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Autor
Jahr
2004
Seiten
8
Katalognummer
V108848
ISBN (eBook)
9783640070398
ISBN (Buch)
9783640127719
Dateigröße
419 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Grammatikunterricht
Arbeit zitieren
Julia Kloiber (Autor:in), 2004, Grammatikunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108848

Kommentare

  • Gast am 1.10.2008

    m,ööp.

    guut

Blick ins Buch
Titel: Grammatikunterricht



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