Das absolute Ende der europäischen Währungen erfolgte am 1.1.2002. Damit wird der Beginn eines einmaligen Experiments markiert: Der freiwillige Zusammenschluss nationaler Währungen zu einer einheitlichen, übernationalen Währung, der D-Mark, durch eine neue, unbekannte Währung, den Euro. Diese europäische Währungsunion ist ein kühnes Projekt, gewagt jedenfalls in Dimension und Komplexität. Es steht sehr viel auf dem Spiel. Vom Gelingen oder Scheitern des „Euro-Projektes“ wird der künftige Verlauf der europäischen Integration geprägt werden. Die vorliegende Arbeit gibt zunächst einen Überblick über die verschiedenen Stufen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. In diesem zweiten Kapitel werden die Faktoren und Kriterien, insbesondere die Konvergenzkriterien vorgestellt, die einer Teilnahme am späteren Euro ermöglichen. Das dritte Kapitel und der Hauptteil dieser Arbeit befasst sich mit einer differenzierten Beurteilung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Dabei werden die Konvergenzkriterien und deren Erfüllung von den Teilnehmerländern eingehender untersucht. Ebenso anschaulich werden die Beweggründe der Euro-Macher bezüglich der Einführung einer gemeinsamen Währung aufgezeigt und welches Instrumentarium sie für die Zielerreichung ausgewählt haben. Anknüpfend hieran ist bei diesem Projekt zu hinterfragen, welche Rolle die neue Währung in der Finanzwelt einnehmen kann und ob sich die sozialen Sicherungssysteme in Europa dabei auseinander entwickeln oder angleichen werden. Im vierten und letzten Abschnitt dieser Arbeit wird ein abschließendes Fazit über den Sinn, der Bedeutung sowie der Folgen einer einheitlichen Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Stufen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU)
- 2.1. Erste Stufe der EWWU
- 2.2. Zweite Stufe der EWWU
- 2.3. Dritte Stufe der EWWU
- 3. Beurteilung der EWWU
- 3.1. Die Maastricht-Kriterien
- 3.2. Wirtschaftliche Perspektiven
- 3.2.1. Zentralbankunabhängigkeit
- 3.2.2. Preisstabilität
- 3.3. Position im Weltwährungssystem
- 3.4. Soziale Sicherung in Europa
- 3.4.1. Probleme des Sozialstaates
- 3.4.2. Sozialstandards nach der Euro-Einführung
- 3.5. Währungsraum ohne Staat
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) und analysiert deren Entstehung, Entwicklung und Auswirkungen. Sie soll einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Stufen der EWWU geben und dabei insbesondere die Konvergenzkriterien, die wirtschaftlichen Perspektiven, die soziale Sicherung in Europa sowie die Rolle der Währung im Weltwährungssystem beleuchten.
- Die drei Stufen der EWWU und die dazugehörigen Konvergenzkriterien (Maastricht-Kriterien)
- Wirtschaftliche Folgen der EWWU, insbesondere hinsichtlich Zentralbankunabhängigkeit und Preisstabilität
- Die Position der EWWU im Weltwährungssystem
- Auswirkungen der EWWU auf die sozialen Sicherungssysteme in Europa
- Die Rolle des Staates im Währungsraum
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung in die Thematik der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und beleuchtet die Bedeutung des „Euro-Projektes“ für die europäische Integration. Kapitel 2 stellt die drei Stufen der EWWU vor, erläutert die Konvergenzkriterien, die für eine Teilnahme an der Währungsunion erforderlich waren, und benennt die teilnehmenden Länder. Kapitel 3 beschäftigt sich mit einer differenzierten Beurteilung der EWWU, beleuchtet die Konvergenzkriterien und deren Erfüllung durch die Teilnehmerländer sowie die Beweggründe der Euro-Macher. Darüber hinaus werden die Rolle der neuen Währung in der Finanzwelt und die potenziellen Entwicklungen der sozialen Sicherungssysteme in Europa analysiert.
Schlüsselwörter
Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU), Euro, Konvergenzkriterien, Maastricht-Kriterien, Zentralbankunabhängigkeit, Preisstabilität, Weltwährungssystem, soziale Sicherung, Sozialstaat, Währungsraum
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- Patrick Kiesch (Author), 2002, Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion - ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10999