Devianz, also das abweichende Verhalten, wird meist negativ konnotiert.
Kinder und Jugendliche mit devianten Verhaltensweisen stechen hervor, werden stigmatisiert. Besonders im staatlichen Kontext, also Kindertagesstätte, Schule und Hilfen zur Erziehung bedeutet dies einen steinigen Weg für die jungen Menschen, der sie möglicher Lebens- und Erfolgschancen beraubt.
Die stete Bewertung durch andere erschwert devianten Kindern und Jugendlichen eine autonome Persönlichkeitsentwicklung. Ziel der staatlichen Bildungs- und Erziehungsinstanzen ist die Verstandardisierung von Entwicklungsverläufen.
Diese Arbeit versucht, Devianz als Signal für die Unzulänglichkeit der Systeme und nicht die der jungen Menschen zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Devianz
- 2.1 Begriffsklärungen
- 2.1.1 Soziale Normen
- 2.1.2 Soziale Rolle
- 2.1.3 Das soziale System
- 2.1.4 Machtperspektiven
- 2.2 Anomietheorie nach Durkheim
- 2.3 Subkulturtheorie nach Cohen
- 2.4 Labeling Approach
- 2.5 Weitere Theorien
- 2.1 Begriffsklärungen
- 3. Institutionelle Kontexte im Kindes- und Jugendalter
- 3.1 Begriffsklärungen
- 3.1.1 Betreuung
- 3.1.2 Erziehung
- 3.1.3 Bildung
- 3.1.4 Sozialisation
- 3.2 Institution Kindertagesstätte
- 3.3 Institution Schule
- 3.4 Institutionelle Betrachtung der Hilfen zur Erziehung
- 3.1 Begriffsklärungen
- 4. Über die Klaviatur abweichenden Verhaltens
- 4.1 Das bewertete Kind
- 4.2 Ursachenforschung und Interventionen
- 4.2.1 Eine sozialpädagogisch- sozialisatorische Perspektive
- 4.2.2 Eine medizinische Perspektive
- 4.2.3 Eine soziologische Perspektive
- 4.2.4 Eine kriminologische Perspektive
- 4.3 Institutionelle Interventionen
- 4.3.1 Interventionen im vorschulischen Kontext
- 4.3.2 Interventionen im schulischen Kontext
- 4.3.3 Interventionen im Kontext Hilfen zur Erziehung
- 4.3.4 Wenn Devianz kriminell ist
- 5. The Outsiders
- 5.1 Die Autorin
- 5.2 Der Inhalt
- 5.3 Der Roman und seine Bedeutung für diese Arbeit
- 5.3.1 Ein soziologischer Blick auf die Kultur der Greasers
- 5.3.2 Greasers – eine sozialpädagogische Perspektive
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Devianz im Kindes- und Jugendalter, insbesondere in institutionellen Kontexten wie Kindertagesstätten, Schulen und Hilfen zur Erziehung. Ziel ist es, eine veränderte Perspektive auf Devianz zu entwickeln, die abweichendes Verhalten nicht automatisch negativ bewertet, sondern als mögliches Potential für Weiterentwicklung oder Veränderung begreift. Der Fokus liegt auf der kritischen Beleuchtung institutioneller Bewertungssystematiken und der Notwendigkeit einer multiprofessionellen Zusammenarbeit.
- Devianz als sozial konstruiertes Konstrukt
- Institutionelle Bewertung von kindlichem Verhalten
- Soziologische und kriminologische Theorien zur Devianz
- Institutionelle Interventionen und ihre Wirksamkeit
- Der Jugendroman "The Outsiders" als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Frage nach Konformität vs. Abweichung in der Gesellschaft und im Erziehungsprozess. Sie führt den Begriff der Devianz ein und argumentiert, dass abweichendes Verhalten nicht per se negativ zu bewerten ist, sondern Potenzial für Veränderung und Weiterentwicklung birgt. Die Arbeit fokussiert auf institutionell geprägte Sozialsysteme und deren Umgang mit abweichendem Verhalten von Kindern.
2. Devianz: Dieses Kapitel definiert Devianz als abweichendes Verhalten, das gegen gesellschaftliche Normen verstößt. Es betont die Relativität des Devianzbegriffs, da er von der jeweiligen Bezugsgruppe abhängt. Verschiedene Komponenten wie handelnde Person, soziale Normen, Erwartungen und Sanktionen beeinflussen die Entstehung von Devianz. Der Kapitelteil Begriffsklärungen beleuchtet soziale Normen, soziale Rollen, das soziale System und Machtstrukturen als zentrale Determinanten.
3. Institutionelle Kontexte im Kindes- und Jugendalter: Das Kapitel untersucht Kindertagesstätten, Schulen und Hilfen zur Erziehung als prägende institutionelle Kontexte der kindlichen Sozialisation. Es klärt die Begriffe Betreuung, Erziehung, Bildung und Sozialisation und beleuchtet die organisatorischen Strukturen und den Umgang dieser Institutionen mit abweichendem Verhalten. Der gesetzliche Auftrag und die Funktionsweisen der Instanzen werden im Kontext von Machtstrukturen dargestellt.
4. Über die Klaviatur abweichenden Verhaltens: Das Kapitel analysiert abweichendes Verhalten von Kindern und Jugendlichen anhand unterschiedlicher Perspektiven: sozialpädagogisch-sozialisatorisch, medizinisch, soziologisch und kriminologisch. Es untersucht Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten und -störungen, unter anderem im Kontext von Bindungsmustern, sozioökonomischen Faktoren, psychischen Erkrankungen und Substanzmissbrauch. Der Kapitelteil Institutionelle Interventionen beleuchtet verschiedene Maßnahmen in Kindertagesstätten, Schulen und Hilfen zur Erziehung.
5. The Outsiders: Dieses Kapitel analysiert den Jugendroman "The Outsiders" von S.E. Hinton als Fallbeispiel. Es beschreibt die Autorin, den Inhalt und die Bedeutung des Romans im Kontext der Arbeit. Der soziologische und sozialpädagogische Blick auf die im Roman dargestellte Jugendgang der "Greasers" verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Status, Bildung und der Ausbildung devianten Verhaltens.
Schlüsselwörter
Devianz, abweichendes Verhalten, Delinquenz, Sozialisation, Erziehung, Bildung, Institution, Kindertagesstätte, Schule, Hilfen zur Erziehung, Anomietheorie, Subkulturtheorie, Labeling Approach, soziale Kontrolle, Machtstrukturen, sozioökonomischer Status, psychische Gesundheit, Resilienz, "The Outsiders", Jugendkriminalität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Devianz im Kindes- und Jugendalter
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht Devianz im Kindes- und Jugendalter, insbesondere in institutionellen Kontexten wie Kindertagesstätten, Schulen und Hilfen zur Erziehung. Sie beleuchtet abweichendes Verhalten nicht als rein negativ, sondern betrachtet es als mögliches Potential für Weiterentwicklung. Ein Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit institutionellen Bewertungssystemen und der Notwendigkeit multiprofessioneller Zusammenarbeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale soziologische und kriminologische Theorien zur Devianz (Anomietheorie, Subkulturtheorie, Labeling Approach), die institutionelle Bewertung von kindlichem Verhalten in verschiedenen Settings (Kita, Schule, Hilfen zur Erziehung), Ursachenforschung und Interventionen aus verschiedenen Perspektiven (sozialpädagogisch, medizinisch, soziologisch, kriminologisch) und den Jugendroman "The Outsiders" als Fallbeispiel.
Welche Theorien zur Devianz werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert die Anomietheorie nach Durkheim, die Subkulturtheorie nach Cohen und den Labeling Approach. Diese Theorien werden im Kontext der institutionellen Bewertung von Devianz und der Entstehung abweichenden Verhaltens analysiert.
Welche institutionellen Kontexte werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht Kindertagesstätten, Schulen und Hilfen zur Erziehung als zentrale institutionelle Kontexte, in denen die Sozialisation von Kindern stattfindet und abweichendes Verhalten bewertet und darauf reagiert wird. Die jeweiligen organisatorischen Strukturen und der Umgang mit abweichendem Verhalten werden analysiert.
Welche Perspektiven auf abweichendes Verhalten werden eingenommen?
Abweichendes Verhalten wird aus sozialpädagogisch-sozialisatorischer, medizinischer, soziologischer und kriminologischer Perspektive betrachtet. Die Arbeit untersucht Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten und -störungen und beleuchtet verschiedene Interventionen in den jeweiligen Kontexten.
Welche Rolle spielt "The Outsiders"?
Der Jugendroman "The Outsiders" dient als Fallbeispiel. Die Analyse des Romans fokussiert den soziologischen und sozialpädagogischen Blick auf die Jugendgang der "Greasers" und deren Kontext aus sozioökonomischem Status, Bildung und der Ausbildung devianten Verhaltens.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Devianz, abweichendes Verhalten, Delinquenz, Sozialisation, Erziehung, Bildung, Institution, Kindertagesstätte, Schule, Hilfen zur Erziehung, Anomietheorie, Subkulturtheorie, Labeling Approach, soziale Kontrolle, Machtstrukturen, sozioökonomischer Status, psychische Gesundheit, Resilienz, "The Outsiders", Jugendkriminalität.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, eine veränderte Perspektive auf Devianz zu entwickeln, die abweichendes Verhalten nicht automatisch negativ bewertet, sondern als mögliches Potential für Weiterentwicklung oder Veränderung begreift. Die Arbeit betont die kritische Beleuchtung institutioneller Bewertungssystematiken und die Notwendigkeit multiprofessioneller Zusammenarbeit.
Wie sind die Kapitel strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Devianztheorien, ein Kapitel zu institutionellen Kontexten im Kindes- und Jugendalter, ein Kapitel zur Analyse abweichenden Verhaltens und ein Kapitel zur Analyse des Romans "The Outsiders". Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte.
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- Esther Rödel (Author), 2021, Devianz als Chance! Institutionelle Kontexte im Kindes- und Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127248