Kinderarmut in Deutschland. Maßnahmen zur Bekämpfung


Hausarbeit, 2021

13 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Armutsdefinition

3 Kinderarmut in Deutschland und ihre Folgen

4 Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut
4.1 Bildung und Teilhabe sichern
4.2 Familien finanziell unterstützen
4.3 Zugang zu Leistungen verbessern
4.4 Erwerbstätigkeit der Eltern stärken
4.5 Kindergrundsicherung
4.6 Frühe Hilfen

5 Bezug zur Sozialen Arbeit

6 Diskussion

II Literaturverzeichnis

Zusammenfassung

Kinderarmut ist Familienarmut und somit sollte sie immer im Zusammenhang mit der Situation der Familie betrachtet werden. Wenn Kinder in Armut aufwachsen hat das schwerwiegende Folgen, denn dies wirkt sich auf der materiellen Ebene, der gesundheitlichen Ebene, der sozialen und der kulturellen Ebene aus. Die Einkommenssituation von Familien bestimmt die materielle Grundversorgung. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Armut leben, ist seit Jahren konstant und dass trotz mehrerer familienpolitischen Reformen. Um Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen sind zurzeit diverse Möglichkeiten, wie die Kindergrundsicherung und beitragsfreie Kindergärten im Gespräch. Außerdem muss die Erwerbstätigkeit der Eltern, sowie der Zugang zu den Leistungen verbessert werden.

In der folgenden Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.

1. Einleitung

In Deutschland wuchsen im Jahr 2018 2,8 Millionen Kinder in Armut auf. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Für zwei Drittel der betroffenen Kinder bleibt die Armutssituation ein Dauerzustand. Das bedeutet sie leben mindestens 5 Jahre durchgehend oder wiederkehrend in Armut. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede bezüglich der Armutsbetroffenheit. Kinder aus den Bundesländern Bremen und Berlin leben am häufigsten in Armut. Jedoch zeigt sich in allen östlichen Bundesländern seit 2014 eine positive Entwicklung und die Armut ist dort zurückgegangen. Verschlechtert hat sie sich seit 2014 hingegen in Bremen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. (Bertelsmann Stiftung, 2020, S.2ff.)

In dieser wissenschaftlichen Arbeit, die sich auf Kinderarmut in Deutschland bezieht, stehen besonders die Möglichkeiten zur Bekämpfung der Armut im Fokus. Vorab werden die verschiedenen Armutsdefinitionen thematisiert, sowie die Auswirkungen der Armut auf die Kinder. Anschließend wird der Bezug zur Sozialen Arbeit hergestellt.

2. Armutsdefinition

Von der absoluten Armut spricht man, wenn Menschen das absolute Existenzminium fehlt. Das bedeutet, sie verfügen nicht über ausreichend Nahrung, Wasser, Kleidung sowie einem Wohnraum. Wenn Menschen unter dem soziokulturellen Existenzminimum leben, also ihre Lebensbedingungen zu weit vom durchschnittlichen Lebensstandard des jeweiligen Landes abweichen, spricht man von relativer Armut. (vgl. Taibi, 2010, S. 43) Des Weiteren gibt es eine sozialstaatlich definierte Armutsgrenze. Laut dieser gilt man als arm, wenn man Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II zur Grundsicherung für Arbeitssuchende erhält. (Bertelsmann Stiftung, 2020, S.2)

3. Kinderarmut in Deutschland und ihre Folgen

Der Begriff basiert auf familiärer Einkommensarmut. Kinderarmut zeigt sich in Einschränkungen in der materiellen Grundversorgung, sowie auf der sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Ebene. Diese Einschränkungen führen zu Entwicklungs- und Versorgungsdefiziten und zu sozialer Ausgrenzung. Die Kinder können ihre Potenziale und Ressourcen nicht optimal entwickeln und daraus resultieren Langzeitfolgen. (Holz, 2010, S. 97)

Am häufigsten von Armut betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit Migrationshintergrund und Familien mit mehr als drei Kindern. Die Hauptrisiken für Armut sind Arbeitslosigkeit und Niedrigeinkommen. (ebd., S. 91) Bei Alleinerziehenden Familien ist das Armutsrisiko am höchsten. Sie müssen genügend Geld für die Familie verdienen, für die Kinder da sein und nebenbei sich um den Haushalt kümmern. Aus Verantwortung den Kindern gegenüber arbeiten sie häufig in Teilzeit, da es sich ansonsten nicht mit der Betreuung vereinbaren lässt. Allerdings schützt nur eine Vollzeitstelle gegen die Armut. Des Weiteren kommt der Unterhalt, den der nicht betreuende Elternteil zahlt, häufig nicht bei der Familie an. (ebd., S. 91ff.)

Armut ist meistens mit einer schlechten Wohnsituation verbunden und somit fehlt oft die Rückzugsmöglichkeit in der Wohnung, denn die Kinder haben in vielen Fällen kein eigenes Zimmer. Sie teilen dies mit Geschwisterkindern und somit kommt es häufig zum Streit bezüglich des Spielzeugs oder der Zimmernutzung. Oftmals dürfen die Kinder keine Freunde mitbringen, weil die Wohnung zu klein ist, beziehungsweise die Kinder sich schämen für die Wohnungssituation. (Zander, 2015, S. 32) Dies kann zur sozialen Isolation der Kinder führen. (Holz, 2019, S. 8) Des Weiteren mangelt es den Kindern oft an der Grundversorgung im Bereich Nahrung, denn die Kinder sind hungrig in der Schule und haben kein Essen dabei, beziehungsweise kein Essensgeld dabei oder die Qualität der Nahrung ist mangelhaft. (Zander, 2015, S. 31) Sie haben meistens nur eine geringe Versorgung mit Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen. Allerdings eine erhöhte Zufuhr an Zucker und gesättigten Fettsäuren, beispielweise durch das Trinken und Essen von Limonaden, Fast-Food-Produkten oder Chips. Daraus folgend sind Zahnerkrankungen und Übergewicht. (Richter, 2010, S. 203, 207)

Sozialbenachteiligte Kinder leiden oft unter gesundheitlichen Folgen. Bei ihnen werden eher physische, psychische oder psychosomatische Erkrankungen festgestellt. Dazu gehören Fehlsteuerungen der Sinneskoordination, der Sprachentwicklung und der Bewegungskoordination (Richter, 2010, S. 203). Sie leiden auch häufig unter Einschränkungen in der Wahrnehmungsentwicklung. Dies kann zu Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten führen. (ebd., S.205) Ferner klagen die Betroffenen über Kopf- und Bauchschmerzen, Schlafstörungen, Unkonzentriertheit und Nervosität. (Holz, 2019, S. 9) Bei Kindern, die in jungen Jahren Armut erfahren, verstärkt sich internalisierendes Verhalten, sowie das langanhaltende Gefühl, das „Opfer“ zu sein. (Richter, 2010, S. 208)

Außerdem ist die Beteiligung an Vorsorgeuntersuchungen oder an Impfangeboten in sozialschwachen Familien gering. (ebd., S. 205)

4. Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut

4.1 Bildung und Teilhabe sichern

Zuerst sollte man Kinder und Jugendliche selbst fragen, was für sie zur Teilhabe an einer normalen Kindheit dazu gehört. Sie dienen als Experten und haben ein Recht darauf gehört zu werden, um eigene Bedürfnisse und Interessen umsetzen zu können. Diese Daten sollten als Grundlage dienen, denn es soll nicht allein um die Sicherung des Existenzminimums gehen. Bildung und Teilhabe der Kinder sollen gesichert werden, um ihnen einen selbstbestimmten Lebensweg zu ermöglichen, der ohne Armutsrisiken ist. (Bertelsmann Stiftung, 2020, S. 8) Daher wurde ab August 2019 der Beitrag für die Ausstattung des Schulbedarfs von 100€ auf 150€ jährlich erhöht. Der Teilhabebeitrag, um Kindern zu ermöglichen, sich in der Freizeit sportlich oder kulturell zu betätigen wurde von 10€ auf 15€ pro Monat erhöht. Des Weiteren wird Kindern, deren Familie Leistungen zur Grundsicherung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte erhalten ein kostenfreies warmes Mittagessen in der Schule angeboten, sowie eine kostenlose Fahrkarte für dem Öffentlichen Nahverkehr. Außerdem haben sie ein Anspruch auf Lernförderung, auch wenn sie nicht versetzungsgefährdet sind. (Plewka, 2019, S. 71) Die SPD plant für alle Kinder in Deutschland beitragsfreie Kindergärten ab dem ersten Lebensjahr, sowie kostenlose Ganztagesangebote für Grundschüler. Des Weiteren soll jedes Kind und jeder Jugendlicher die Möglichkeit haben den Nahverkehr kostenlos nutzen zu können. (SPD, 2019)

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Kinderarmut in Deutschland. Maßnahmen zur Bekämpfung
Hochschule
MSB Medical School Berlin - Hochschule für Gesundheit und Medizin
Note
1,3
Jahr
2021
Seiten
13
Katalognummer
V1127333
ISBN (eBook)
9783346494849
ISBN (Buch)
9783346494856
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kinderarmut, deutschland, maßnahmen, bekämpfung
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Kinderarmut in Deutschland. Maßnahmen zur Bekämpfung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127333

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Kinderarmut in Deutschland. Maßnahmen zur Bekämpfung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden