Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit schildere ich die Kerngedanken, die das Ergebnis von Aristoteles’ Nachdenken über die Tragödie sind. Dabei gehe ich von dem im sechsten Kapitel der Poetik aufgestellten Tragödiensatz aus und erläutere im Weiteren die einzelnen Bestandteile dieser Definition, wobei ich von Aristoteles selbst verwendete Erklärungen mit Ansichten aus der neueren Forschung in Zusammenhang setze, beschränke mich jedoch angesichts des begrenzten Rahmens auf Grundsätzliches.
Anschließend betrachte ich Friedrich Schillers Drama Maria Stuart und untersuche anhand der im ersten Teil der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse, inwiefern Schillers Drama Maria Stuart Elemente der Aristotelischen Tragödienkonzeption enthält oder auch nicht, wobei ich bei den Betrachtungen dieses zweiten Hauptteils Schwerpunkte setze, die denen des ersten Hauptteils entsprechen; die Zusammensetzung der Handlung, um eine tragische Wirkung zu erzielen wird also im Vordergrund des Interesses stehen. Untersuchungen sprachlich-rhythmischer Besonderheiten werden wie im Falle der Poetik kaum eine Rolle spielen, höchstens dort, wo sie dem höheren Ziel dienlich sind. In einem abschließenden Kapitel versuche ich, zu einem Schluss hinsichtlich Schillers Verhältnis zum Tragödienverständnis des Aristoteles zu gelangen und was davon an der Maria Stuart sichtbar wird. Im 4. Jahrhundert v.Chr. verfasste Aristoteles seine Vorstellungen darüber, wie Dichtung idealiter gestaltet sein müsse, um als gute Dichtung zu gelten. Er löst sich dabei von den Ansichten seines Lehrers Platon, der Dichtung für grundsätzlich sinnlos und unmoralisch hielt. Ausschnitte der Betrachtungen des Aristoteles zur Dichtung sind in der Poetik enthalten, die von ihm selbst möglicherweise gar nicht zur Veröffentlichung vorgesehen war und an einigen Stellen dementsprechend bruchstückhaft und unzusammenhängend wirkt. Seine Ansichten zur Komödie, auf die er zu Beginn der Poetik hinweist, sind gänzlich verloren. Erhalten sind dagegen Einblicke in die Gedankenwelt des Aristoteles hinsichtlich der Tragödie, die einen großen Teil der Poetik ausmachen und in der Übersetzung von Manfred Fuhrmann den Ausgangspunkt der folgenden Darstellung bilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Tragödienkonzeption des Aristoteles
- Die Nachahmung
- Eleos und Phobos
- Die Katharsis
- Die Nachahmung von Handlung – Der Mythos
- Zusammenfassung
- Beleuchtung der Maria Stuart
- Schillers Tragödienauffassung
- Das Drama – Maria Stuart
- Schluss
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Tragödienkonzeption des Aristoteles und untersucht, inwiefern Schillers Drama Maria Stuart Elemente dieser Konzeption aufweist. Die Arbeit analysiert die Kerngedanken der Aristotelischen Tragödiendefinition und beleuchtet anschließend die Struktur und die Wirkung von Schillers Drama im Hinblick auf die aristotelischen Prinzipien.
- Die Tragödienkonzeption des Aristoteles
- Die Nachahmung als Grundlage der Tragödie
- Die Rolle von Eleos und Phobos in der Tragödie
- Die Katharsis als Ziel der Tragödie
- Die Bedeutung des Mythos für die tragische Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar. Im zweiten Kapitel werden die Kerngedanken der Aristotelischen Tragödienkonzeption erläutert, wobei die Nachahmung, Eleos und Phobos, die Katharsis sowie die Bedeutung des Mythos für die tragische Handlung im Fokus stehen. Das dritte Kapitel bietet eine Zusammenfassung der Erkenntnisse aus dem zweiten Kapitel. Im vierten Kapitel wird Schillers Drama Maria Stuart im Hinblick auf die Aristotelische Tragödienkonzeption analysiert. Der Schluss fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen hinsichtlich Schillers Verhältnis zum Tragödienverständnis des Aristoteles.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Tragödienkonzeption des Aristoteles, die Nachahmung, Eleos und Phobos, die Katharsis, den Mythos, die Tragödie, Friedrich Schiller und Maria Stuart. Die Arbeit analysiert die Tragödiendefinition des Aristoteles und untersucht, inwiefern Schillers Drama Maria Stuart Elemente dieser Konzeption aufweist. Dabei werden die Struktur und die Wirkung des Dramas im Hinblick auf die aristotelischen Prinzipien beleuchtet.
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- Fritz Hubertus Vaziri (Author), 2006, Die Tragödienkonzeption des Aristoteles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113282