„Soziologie […] soll heißen: eine Wissenschaft,
welches soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will.“ (Weber 1980: S.1)
Mit dieser Beschreibung prägte Weber die Definition einer ganzen Wissenschaft, in der zahlreiche Theorien und Konzepte unterschiedlichster Art nebeneinander existieren. Manche divergieren, andere kongruieren miteinander.
Diese Arbeit soll den Versuch darstellen, die Theorien von Alfred Schütz und Max Weber miteinander zu vergleichen. Dabei beginne ich, indem ich zunächst die Handlungstheorien Webers und Schütz’ einander gegenüberstelle. Im anschließenden Hauptteil werde ich beide Werke, hinsichtlich ihrer Behandlung des subjektiven Sinns untersuchen. Danach widme ich mich der Emergenzkonstellation beider Theorien und werde sich anhand dieser vergleichen. Im Fazit reflektiere ich noch einmal die erarbeiteten Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorien
- Die Handlungstheorie Max Webers
- Die Handlungstheorie Schütz'
- Theorievergleich
- Der Subjektive Sinn bei Weber und Schütz
- Die Emergenzkonstellation bei Schütz und Weber
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem Vergleich der Handlungstheorien von Max Weber und Alfred Schütz. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien aufzuzeigen und ihre jeweiligen Beiträge zur Soziologie zu beleuchten. Dabei werden insbesondere die Konzepte des subjektiven Sinns und der Emergenzkonstellation analysiert.
- Verstehende Soziologie und subjektiver Sinn
- Handlungstheorien und Idealtypen
- Emergenzkonstellation und soziale Wirklichkeit
- Methoden der Sozialforschung
- Bedeutung für die Soziologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Theorievergleichs zwischen Max Weber und Alfred Schütz ein. Sie erläutert die Relevanz der Handlungstheorien für die Soziologie und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Im zweiten Kapitel werden die Handlungstheorien von Max Weber und Alfred Schütz vorgestellt. Dabei wird zunächst die Handlungstheorie Max Webers erläutert, die auf dem Konzept des subjektiven Sinns basiert. Weber unterscheidet zwischen verschiedenen Arten des Verstehens und definiert Handeln als menschliches Verhalten, das mit einem subjektiven Sinn verbunden ist. Er entwickelt vier Idealtypen des Handelns, die sich in abnehmendem Maße an Rationalität orientieren: zweckrationales, wertrationales, affektuelles und traditionales Handeln. Weiterhin wird die Handlungstheorie Alfred Schütz' vorgestellt, die sich auf die phänomenologische Soziologie bezieht. Schütz betont die Bedeutung der Lebenswelt und der intersubjektiven Verständigung für die soziale Wirklichkeit. Er entwickelt das Konzept der "Typisierung" und der "Reziprozität" als zentrale Elemente seiner Handlungstheorie.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Theorievergleich zwischen Weber und Schütz. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien hinsichtlich des subjektiven Sinns und der Emergenzkonstellation analysiert. Dabei wird deutlich, dass beide Autoren die Bedeutung des subjektiven Sinns für das Verständnis von sozialem Handeln betonen, jedoch unterschiedliche Konzepte und Methoden zur Analyse verwenden. Schütz' Konzept der Emergenzkonstellation, das die Entstehung der sozialen Wirklichkeit aus der Interaktion von Individuen beschreibt, wird im Vergleich zu Webers Handlungstheorie diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Handlungstheorie, den subjektiven Sinn, die Emergenzkonstellation, Max Weber, Alfred Schütz, verstehende Soziologie, phänomenologische Soziologie, Idealtypen, Lebenswelt, Typisierung, Reziprozität, soziale Wirklichkeit und Methoden der Sozialforschung.
- Quote paper
- Moritz Taske (Author), 2008, Max Weber und Alfred Schütz - Ein soziologischer Theorienvergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113492