Digitale Medien und E-Learning in der Schule. Einsatzmöglichkeiten und kritischen Aspekte


Hausarbeit, 2021

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Hamburger Fern-Hochschule

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffserklärung
2.1 Medien
2.2 Mediendidaktik

3. Wirkung der digitalen Medien im Unterricht

4. Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in Schulen
4.1 Computerräume
4.2 Medienecken in Klassenräumen
4.3 Notebook Wagen/ Tablet Koffer (Pool- Lösungen)
4.4 Notebook Klassen
4.5 Bring your own device (BYOD)
4.6 Interaktive Whiteboards (digitale Tafel)

5. Kritische Aspekte
5.1 Ablenkung
5.2 „Copy and paste“ Phänomen
5.3 Verdummung

6. E-Learning
6.1 Lernprogramme
6.1.1 Computer Based Training
6.1.2 Web Based Training
6.2 Lernstrategien

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Schule ist ein Ort, wo das Wissen erweitert wird und wo die Lernenden die meiste Zeit ihres Lebens verbringen. Somit sollten Schulen und Unterricht attraktiv und strukturiert sein. Dementsprechend sind die richtigen Lernmethoden und der richtige Einsatz von Medien nötig. Früher stand der Lehrende im Mittelpunkt der Klasse, dieser war der „Wissensübermittler“. Dagegen werden heute diverse Medien im Unterricht verwendet, wie Laptops, Tablets, Smartphones, Fernseher, Beamer und Whiteboards, die als „Wissensübermittler“ angesehen werden. Im weiteren Verlauf dieser Hausarbeit werden einige der genannten Medien kurz dargestellt.

Diese Arbeit spiegelt, die Einsatzmöglichkeiten von digitalen Medien in der Schule und die jeweiligen kritischen Aspekte, wider. Folglich wird das Thema „der Einsatz digitaler Medien im Unterricht“ erläutert. Die Hausarbeit ordnet sich der Pädagogischen Psychologie unter, da diese über die Möglichkeiten, digitale Medien in die Schule einzubinden, informiert. Daher befasst sich diese Arbeit über den Themenbereich: „Welche Einsatzmöglichkeiten und kritischen Aspekte von digitalen Medien gibt es im Unterricht?“. Der Grund, warum sich diese Arbeit diesem Thema widmet, ist, dass digitale Medien sich immer weiterentwickeln und diese auch häufiger im Unterricht integriert werden. Allererst werden die Begriffe „Medien“ und „Mediendidaktik“ erklärt. Gefolgt von der Wirkung der digitalen Medien im Unterricht. Der Schwerpunkt dieser Arbeit behandelt die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in Schulen. Unter diesem Punkt sind diese Möglichkeiten, wie Computerräume, Medienecken in Klassenräumen etc. aufgelistet. Weiters erfahren Sie die kritischen Aspekte, die mit den digitalen Medien einhergehen. Zum Abrunden wurde das „E- Learning“ erläutert, da wir zurzeit in einer Pandemie leben und der Unterricht hauptsächlich virtuell stattfindet.

2. Begriffserklärung

2.1 Medien

Laut Britta Pawlak kommt der Begriff „Medium“ aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Mitte“. Anders ausgedrückt versteht man unter einem Medium einen „Vermittler“ von Inhalten. Der Begriff „Medien“ ist die Mehrzahl und meint die Massenmedien der modernen Gesellschaft, durch welche den Menschen Informationen zugänglich gemacht werden, wie Zeitungen, Bücher, Magazine. Dazu gehören auch die sogenannten „neuen Medien“, denen die „digitalen Medien“ wie zum Beispiel Internet, E- Books, Smartphones untergeordnet werden. Zusammengefasst sind Medien Mittel, anhand derer Informationen in Form von Texten, Tönen und Bildern publiziert werden können. Unter Zuhilfenahme von diesen Mitteln können sich Menschen informieren, bilden, unterhalten oder austauschen (Pawlak, 2018, o.S).

2.2 Mediendidaktik

Für Angelika Gundermann beschäftigt sich der Begriff „Didaktik“ mit Lehr- und Lernprozessen sowie der Effektivität von Unterricht und beinhaltet daher sowohl die Methode der Wissensvermittlung, als auch die Art der Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden. Diese beobachtet, welche Faktoren den Lehr- Lernprozess anregen. Die Mediendidaktik ist ein Teilgebiet der allgemeinen Didaktik und befasst sich mit Medien in Lehr- Lernprozessen in Relation zu Funktion, Auswahl, Entwicklung und Gestaltung (Gundermann, 2015, S.2).

3. Wirkung der digitalen Medien im Unterricht

Bardo Herzig geht davon aus, dass Unterricht ein Interaktionsgeschehen zwischen Lehrenden und Lernenden ist, indem Lernaktivitäten von SchülerInnen anhand spezifische Lehraktivitäten von Lehrenden angeregt beziehungsweise unterstützt werden. In den Lehr- und Lernprozessen können die digitalen Medien als Instrument (didaktisch) und als Lerngegenstand (erzieherisch) eingesetzt werden. „In didaktischer Hinsicht stellen digitale Medien Lernmaterialien bzw.

Lernwerkzeuge dar“ (Herzig, 2014, S.9). Folgend werden vier Einflussfaktoren genannt, die die Wirkung digitaler Medien im Unterricht bestimmen:

- Digitale Medien oder Medienangebote lassen sich durch diverse Eigenschaften charakterisieren, die für die Wirkung des Angebots einzeln oder in Wechselwirkung mit anderen Bedeutung haben. Ein Medienangebot ist ein Lernprogramm, welches durch spezifische Inhalte, Zielvorstellungen, Darstellungsformen und mehr (siehe Abbildung) gekennzeichnet ist. Je nach Angebot können die Charakteristika größere oder geringere Bedeutung haben.
- Unterrichtsprozesse lassen sich auch anhand verschiedener konstitutiver Merkmale darstellen, wie Unterrichtsziele, behandelte/ bearbeitete Inhalte, angewendete Methoden, lerntheoretische Implikationen etc.
- Lehrpersonen besitzen mediendidaktische Kompetenzen, haben auch ein spezifisches Professionsverständnis und verfügen darüber hinaus über Werthaltungen und Einstellungen, die in unterschiedlicher Weise Einfluss auf die Gestaltung von Lehr- und Lernsituationen, auch auf Unterrichtsprozesse nehmen können.
- Lernende beziehungsweise SchülerInnen weisen Eigenschaften und Merkmale, wie zum Beispiel themenspezifisches oder überfachliches Vorwissen, intellektuelle Kapazitäten, soziokulturelle Hintergründe oder auch ökonomische Bedingungen, auf (Herzig, 2014, S.10).

https://www.bertelsmannstiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Studie_IB_Wirksamkeit_digitale_Medien_im_Unterricht_2014.pdf,

Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Wirkung digitaler Medien im Unterricht: Einflussfaktoren (Herzig, 2014, S.10)

Laut Bardo Herzig ist es notwendig, sich auf die Wirkungsebene zu fokussieren. Erstens können digitale Medien in schulischen Lehr- und Lernprozessen daraufhin untersucht werden, auf welcher Ebene des Individuums sie zu Effekten führen können, zum Beispiel in Bezug auf fachlichen/ überfachlichen Lernerfolg, Motivation- und kognitive Fähigkeiten (Selbststeuerung). Zweitens können Wirkungen auf der Ebene des Unterrichtsprozesses in Betracht gezogen werden, wie im Hinblick auf Unterrichtsqualität (Kooperation von SchülerInnen, Nutzung aktiver Lernzeit, Strukturierung von Lernprozessen). Zuletzt kann die Wirkung digitaler Medien ebenfalls auf der dritten Ebene der Schule festgestellt werden, beispielweise im Hinblick auf die Veränderung von infrastrukturellen Rahmenbedingungen- und Personalentwicklung (Herzig, 2014, S.11).

4. Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in Schulen

Heinen und Kerres nehmen an, dass Medien das Lernen befördern und dem Einzelnen helfen besser zu lernen. Hierbei werden fachliche wie auch überfachliche Kompetenzen angesprochen. Den Lernenden wird beigebracht, kompetent, kreativ, selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit Medien zu arbeiten. Außerdem ist es notwendig, Lernende auf das von Medien geprägte Berufsleben zu präparieren. Schon früher spielten Computer in der Schule eine Rolle, zum Beispiel als Werkzeuge im Informatikunterricht. In der frühen Nutzung des Internets in Schulen wurde erkennbar, dass diese die individuellen Lernprozesse unterstützt (Heinen& Kerres, 2015, S.12). Es gibt diverse Möglichkeiten, wie man digitale Medien im Unterricht anwenden kann. Somit werden auf den folgenden Seiten Möglichkeiten für den Einsatz digitaler Medien erläutert.

4.1 Computerräume

Heinen und Kerres erwähnen, wie die Grundlage für das schulische Lernen mit digitaler Technik im Computerraum begonnen hat. Computerräume sollten, ähnlich wie ein Naturwissenschaftsraum, mit dafür benötigten Materialien, ausgestatte sein. Sie wurden vor allem für den Informatikunterricht verwendet. Zunehmend sind die Computerräume auch für Freiarbeit und Internetrecherche gedacht. Jedoch ist die Räumlichkeit nicht ideal für andere Schulfächer, da ein Raumwechsel nötig wäre und meistens ist es erforderlich Computerräume zu buchen, weil ihre Anzahl begrenzt ist. Für die individuelle Förderung ist der Computerraum ein „no- go“. Jedoch würde der IT- Raum für SchülerInnen unterstützend wirken, wenn dieser den SchülerInnen zu bestimmten Zeiten den zur Verfügung stehen würde (Heinen& Kerres, 2015, S.13-14).

4.2 Medienecken in Klassenräumen

Kerres und Heinen nennen eine Alternative zu Computerräumen. Dies sind Medienecken in Klassenräumen, wobei einige Computer im Klassenzimmer aufgestellt sind und somit für einzelne SchülerInnen beziehungsweise für kleinere SchülerInnengruppen in Lernphasen zur Verfügung stehen. Diese Einsatzmöglichkeit hat sich als vorteilhaft erwiesen, weil die Computer unterrichtsnah im Klassenraum vorhanden sind. Demnach können sie situativ und für kurze Recherchen genutzt werden. In Grundschulen wird diese Möglichkeit gerne für Stationslernen angewendet. Medienecken in Klassenräumen können bei individuellen Förderungen behilflich sein, weil diese einzelnen SchülerInnen zur Verfügung stehen (Heinen& Kerres, 2015, S. 14).

4.3 Notebook Wagen/ Tablet Koffer (Pool- Lösungen)

Die bereits genannten Einsatzmöglichkeiten beziehen sich auf eine begrenzte Anzahl von Computern, die nicht für alle SchülerInnen einer Klasse verfügbar sind. Infolgedessen führen Heinen und Kerres Notebook Wagen oder Tablet Koffer auf. Mit der bereits genannten Möglichkeit ist der Gedanke verbunden, dass der Computer in die Klasse „kommt“. Mit Notebook Wagen beziehungsweise Tablet Koffern können digitale Medien gezielt dann eingesetzt werden, wenn die SchülerInnen in individualisierten Lernprozessen beschäftigt sind. Außerdem können die Lernenden auf das zur Verfügung gestellte Gerät zugreifen oder sie arbeiten kooperativ in Kleingruppen. Auch diese Alternative hat Nachteile: Die geringe Anzahl an Wagen/ Koffern ist immer noch problematisch, der Transport von den Wagen über mehrere Stockwerke ist schwer möglich. Pool- Lösungen sind von Vorteil, wenn man in ausgewählten Stunden eine Lernumgebung einrichten will, in die die Lernende eigen mit digitalen Medien tätig sein können (Heinen& Kerres, 2015, S.14f.).

4.4 Notebook Klassen

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus weist darauf hin, dass schülereigene Notebooks ein systematisches, kontinuierliches Arbeiten und Lernen mit digitalen Medien eröffnet. Das Notebook dient als Recherche-, Verarbeitungs-, Medien- und Produktionsmaschine, als Lernwerkzeug, als individuelles Arbeitsgerät, aber auch als Kooperations- und Kommunikationsunterstützung der Lerngruppe. Das Arbeiten mit persönlichen Notebooks ermöglicht einen permanenten, flexiblen und somit zeit- und ortsunabhängigen Zugriff. Der tragbare Computer steht für den Unterricht und auch für die häusliche Arbeit zu Verfügung und gilt deshalb als ein selbstverständliches Lern- und Arbeitsmedium. Jedoch muss man mit Veränderungen des Lern- und Arbeitsverhaltens von SchülerInnen, der Organisation von Unterricht und der Bereitschaft eines Rollenwechsels der LehrerInnen und SchülerInnen rechnen. Die Lehrkraft hat die Aufgabe, verstärkt den Lernprozess zu begleiten und zu organisieren und in Hinblick auf die Lernkompetenzen zu beraten und fördern. Die Lernenden sind aufgefordert, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu tragen (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, o.J, S.2-3). Da heutzutage viele Lernende Vorwissen über digitale Medien haben, können diese mit ihren Erfahrungen im Umgang, ihre MitschülerInnen und die Lehrkraft unterstützen.

4.5 Bring your own device (BYOD)

Im vorletzten Unterpunkt wird eine weitere Möglichkeit genannt, die allen Schülern einen Zugang zu digitalen Medien bietet. Heinen und Kerres erklären, wie die Lernenden ihre privaten Geräte mit in die Schule bringen dürfen und dieses dort zum Lernen einsetzen. „Bring your own device“ ermöglicht die individuelle Arbeit der Schüler. Durch diese Methode gestaltet sich die Lerninfrastruktur sehr heterogen (uneinheitlich). Jedes Gerät wird einen anderen Hersteller mit einem anderen Betriebssystem haben. SchülerInnen werden diverse Geräte verwenden, wie zum Beispiel Smartphones, Tablets, Note- und Netbooks. Aus medienpädagogischer Sicht bietet die Gerätevielfalt einen Vorteil für die SchülerInnen, jedoch einen Nachteil für die Lehrkraft. Die SchülerInnen lernen zusätzlich die Funktionsfähigkeit des eigenen Geräts und üben dessen Administration. Sie trainieren verschieden Geräte, Betriebssysteme und technische Konzepte zu differenzieren und auszuwählen, welches Arbeitsmittel für die gegebene Lernaufgabe die beste Unterstützung bietet. Der Nachteil für die Lehrkraft zeigt sich darin, dass nicht alle SchülerInnen auf die gleiche Software zugreifen können. Eine Lösung dafür ist, dass der Browser einen gemeinsamen Nenner darstellt und somit können die Lernenden mit Webangeboten arbeiten. Heinen und Kerres zeigen somit, dass das Prinzip BYOD individualisiertes Lernen unterstützt, weil Lernende jederzeit auf ihnen vertraute Geräte zugreifen können (Heinen& Kerres, 2015, S.17f.)

4.6 Interaktive Whiteboards (digitale Tafel)

Laut Hauke Pölert haben interaktive Whiteboards Funktionen, die einen flexibleren Unterricht reizvoll gestalten:

- Man kann mit Stift, Finger oder Tastatur schreiben.
- Das Zeichnen von geometrischen Formen wird vereinfacht.
- Das Speichern und Öffnen von Seiten, dh.> Hausarbeiten können zuhause vorbereitet und im Klassenzimmer geöffnet werden.
- Die Möglichkeit mehrere Seiten nacheinander anzulegen.
- Objekte vergrößern, verkleinern und verschieben ist kein Problem.

Jedoch haben interaktive Whiteboards auch Nachteile:

- Nicht jede Schule kann sich diese teuren Geräte kaufen.
- Die Einarbeitung in ein neues System und die Software erfordern wiederholte Fortbildungen.
- Es muss für die Klassengröße geeignet sein, das heißt die letzte Reihe sollte die Schrift lesen können (Pölert, 2019, o.S).

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Details

Titel
Digitale Medien und E-Learning in der Schule. Einsatzmöglichkeiten und kritischen Aspekte
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
1,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
15
Katalognummer
V1141083
ISBN (eBook)
9783346524201
ISBN (Buch)
9783346524218
Sprache
Deutsch
Schlagworte
e-learning, schule, einsatzmöglichkeiten, Digital
Arbeit zitieren
Ayse Toprak (Autor:in), 2021, Digitale Medien und E-Learning in der Schule. Einsatzmöglichkeiten und kritischen Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1141083

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