Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der risikobereinigten
Performancemessung als Instrument einer effizienten Gesamtbanksteuerung.
Die Ansätze zur Gesamtsteuerung einer Bank unterlagen in den letzten Jahrzehnten einem
dynamischen Wandel, der durch permanente Umfeldveränderungen hervorgerufen wurde.
Noch bis in die 70er Jahre steuerten Kreditinstitute Geschäftsfelder mehrheitlich anhand von
Volumengrößen und Wachstumszielen. Dabei waren die Banken der Ansicht, dass hohe
Zuwachsraten mit entsprechend hohen Ergebnisbeiträgen gleichzusetzen sind. Dieses
Vorgehen ließ jedoch Rentabilitäts- und Risikoaspekte fast vollständig unberücksichtigt. In
den 80er Jahren zeigten sich erste Sättigungstendenzen auf dem Markt, die zu
Umstrukturierungs- und Konsolidierungsbestrebungen führten. In diesem Zusammenhang
wurde eine wertorientierte Banksteuerung in den Mittelpunkt der Betrachtungen in Theorie
und Praxis gesetzt. Zu Beginn der 90er Jahre änderte sich das kompetitive Umfeld für
Banken grundlegend. Die weltweite Globalisierung der Finanz- und Kapitalmärkte,
Disintermediationsaspekte sowie die Deregulierung des europäischen Bankenmarktes führten
zur Verschärfung des Wettbewerbs. Dieser Sachverhalt äußerte sich in einem signifikanten
Anstieg struktureller Bankinsolvenzen. Bankensysteme in den USA, Japan und Europa
gerieten unter den Druck sinkender Margen und waren gezwungen ihre Geschäftsaktivitäten
auf neuartige, risikoreichere Produkt- und Dienstleistungangebote auszuweiten. Des
Weiteren ist der Shareholder-Value-Ansatz aufgrund der wachsenden Macht institutioneller
Investoren in den Fokus banklicher Optimierungskalküle gerückt. Die Shareholder fordern
eine kapitalmarktorientierte Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals ein, was
wiederum die Bank zur Maximierung ihrer Erträge veranlasst. Parallel zu diesen marktlichen
Aspekten bestehen regulatorische Erfordernisse, die im Zusammenhang mit dem
gewachsenen Risikopotenzial zu sehen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Grundidee der risikobereinigten Performance-Messung
- Das ökonomische Kapital
- Das Konzept des Value-at-Risk (VaR)
- Risk-Adjusted Performance Measurement (RAPM)
- Begriff
- Kennzahlen des RAPM
- Grundmodell
- RORAC, RAROC, RARORAC
- Kritische Würdigung der RAPM als Instrument der Gesamtbanksteuerung
- Eignung des RAPM als Konzept zur Portfoliooptimierung
- Eignung des VaR als Risikomaẞzahl
- Problematik der Marktphasenabhängigkeit von RAPM-Kennzahlen
- Ausblick und Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der risikobereinigten Performancemessung als Instrument einer effizienten Gesamtbanksteuerung. Sie analysiert die Entwicklung der Gesamtbanksteuerung im Kontext der sich verändernden Marktbedingungen und regulatorischen Anforderungen.
- Die Entwicklung der Gesamtbanksteuerung von volumengesteuerten Ansätzen hin zu einer wertorientierten Steuerung
- Die Bedeutung des Shareholder-Value-Ansatzes und die Herausforderungen der Globalisierung und Deregulierung
- Die Rolle des Value-at-Risk (VaR) als Risikomaẞzahl und die kritische Würdigung des RAPM-Konzepts
- Die Eignung des RAPM als Instrument zur Portfoliooptimierung und die Problematik der Marktphasenabhängigkeit
- Die Bedeutung der regulatorischen Anforderungen im Zusammenhang mit dem gewachsenen Risikopotenzial
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas risikobereinigte Performancemessung im Kontext der Gesamtbanksteuerung dar. Sie beleuchtet die Entwicklung der Gesamtbanksteuerung von volumengesteuerten Ansätzen hin zu einer wertorientierten Steuerung und die Herausforderungen durch Globalisierung, Deregulierung und den Shareholder-Value-Ansatz.
Das Kapitel "Grundlagen" erläutert die Grundidee der risikobereinigten Performance-Messung und stellt die zentralen Konzepte des ökonomischen Kapitals und des Value-at-Risk (VaR) vor.
Das Kapitel "Risk-Adjusted Performance Measurement (RAPM)" definiert den Begriff und stellt die wichtigsten Kennzahlen des RAPM vor, darunter das Grundmodell und die Kennzahlen RORAC, RAROC und RARORAC.
Das Kapitel "Kritische Würdigung der RAPM als Instrument der Gesamtbanksteuerung" analysiert die Eignung des RAPM als Konzept zur Portfoliooptimierung und die Eignung des VaR als Risikomaẞzahl. Es beleuchtet zudem die Problematik der Marktphasenabhängigkeit von RAPM-Kennzahlen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die risikobereinigte Performancemessung, die Gesamtbanksteuerung, das ökonomische Kapital, den Value-at-Risk (VaR), das Risk-Adjusted Performance Measurement (RAPM), die Kennzahlen RORAC, RAROC und RARORAC, die Portfoliooptimierung und die Marktphasenabhängigkeit.
- Quote paper
- Romina Bullan (Author), 2007, Kritische Würdigung risikoadjustierter Performancekennzahlen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114166