Die Vertragstheorie nach Thomas Hobbes


Hausarbeit, 2021

15 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Ausgangspunkte für Hobbes politische Theorie
2.1 Naturzustand des Menschen
2.2 Die Gesetze der Natur

3 Wie Ordnung und Frieden nach Hobbes garantiert werden kann
3.1 Notwendigkeit einer Staatsbildung
3.2 Die Vertragstheorie nach Hobbes

4 Fazit

5 Literatur

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der politischen Philosophie aus dem 17. Jahrhundert mit Hinblick auf das von Thomas Hobbes veröffentlichte Werk De Cive - Vom Bürger, welches die Primärliteratur der Arbeit darstellt. Thomas Hobbes (1588­1679) war geprägt von den kriegerischen Situationen dieser Zeit auf dem europäischen Kontinent. Hobbes zentrale, politische Ziele stellen Frieden und Sicherheit dar, er stellt mit seiner Staatsphilosophie, die von ihm als eine „Friedenswissenschaft“ verstanden wird, die Frage in den Fokus, wie die Menschen aus dem Zustand und den Gefahren des Krieges flüchten sollen.1 Vorsatz dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Vertragstheorie nach Thomas Hobbes zu schaffen, die mit der Frage einhergeht, wie Frieden und Ordnung in einer Gesellschaft gewährleistet werden kann.

Um diese Frage zu durchleuchten, wird zunächst im zweiten Kapitel der Naturzustand des Menschen vorgestellt, dieser bildet die Grundlage für Hobbes Überlegungen. Den Naturzustand des Menschen setzt Hobbes mit dem Zustand des Krieges gleich.2 Im Anschluss daran werden die Gesetze der Natur, welche die Bedingungen des menschlichen Friedens darstellen, vorgestellt. Diese sind in seinem Werk Vom Bürger - De Cive in Kapitel 1 - Freiheit zu finden. Als Sekundärliteratur werden hauptsächlich die Werke von Christian Schwaabe: Politische Theorie. Von Platon bis zur Postmoderne und Naturzustand und Staatsvertrag bei Hobbes von Andreas Hüttemann in: Zeitschrift für philosophische Forschung herangezogen.

Das dritte Kapitel stellt den Mittelpunkt dieser wissenschaftlichen Arbeit dar. Denn hier sollen die Vertragstheorie nach Thomas Hobbes und die Notwendigkeit einer Staatsbildung, die für Frieden und Ordnung innerhalb einer Gesellschaft sorgt, genauer beleuchtet werden.

Die Arbeit endet in Kapitel vier mit einem Fazit, in welchem kurz die erlangten Erkenntnisse zusammengefasst werden.

2 Ausgangspunkte für Hobbes politische Theorie

Thomas Hobbes befasst sich in seinem Werk De cive - Vom Bürger mit dem Naturzustand des Menschen, dem natürlichen Recht und den natürlichen Gesetzen, um auf Grundlage dieser seine Vertragstheorie zu schaffen.3 Bevor die Gesetze der Natur vorgestellt werden, wird zunächst der Naturzustand des Menschen näher beleuchtet. Dieser bildet die Ausgangslage für die Gesetze der Natur.

2.1 Naturzustand des Menschen

Für Hobbes ist der Naturzustand des Menschen mit dem Zustand des Krieges gleichzusetzen. Es handelt sich hierbei um einen staatenlosen Zustand. In diesem Zustand der Natur leben die Menschen einer Gesellschaft abseits von Rechts- und Staatsverhältnissen. Hobbes beschreibt den Naturzustand „[...] als ein[en] Krieg aller gegen alle [. ]“.4 Das tut er, da die Menschen während des Zustandes ein Recht auf alles haben, es existieren hierbei keine Regeln.5 Somit ist es ihnen erlaubt, alles zu tun, was sie beabsichtigen zu tun. Dabei kommt die Frage auf, wie sich die Menschen im Naturzustand zusammenfinden können.6 Dies tun sie nach Hobbes nicht von Natur aus, sondern zum eigenen Zweck und dem eigenen Vorteil. Somit streben die Menschen den Zusammenschluss mit anderen nur dann an, wenn dieser ihren eigenen Zielen und Zwecken zu nutzen scheint.7

Hobbes meint mit dem Krieg aller gegen alle jedoch nicht, dass ununterbrochen Kampfhandlungen im Gange sind, sondern dass die Menschen im Naturzustand permanent in Kampfbereitschaft sind, da sie von ihrer Unsicherheit gegenüber ihren Mitmenschen begleitet werden.8 Die Ursache des Zustandes liegt in der Natur des Menschen, denn deren Absicht ist es, das eigene Verlangen und den eigenen Genusszustand für die Zukunft zu sichern, ohne jegliche Einschränkungen und Einwände von außerhalb. Dadurch konkurrieren die Menschen um verschiedene Besitztümer und die Konfliktbereitschaft wächst.9 In Hobbes Werk De cive heißt es, dass mangelnde Selbsterkenntnis in die Motive anderer zu gegenseitigem Misstrauen führt.10 Das Misstrauen soll sogar von den Guten und Bescheidenen bewahrt werden, denn diese können nicht von den bösen Menschen unterschieden werden.11 Hobbes schreibt in seinem Vorwort in De cive:

Denn auch wenn es weniger böse als gute Menschen gäbe und wir gleichwohl die Guten von den Bösen nicht unterscheiden können, werden noch immer die Guten und Maßvollen beständig von der Notwendigkeit bedrückt, zu misstrauen, sich in Acht zu nehmen, Vorsorge zu treffen, andere zu unterwerfen und sich auf alle möglichen Arten zu verteidigen.12

Hobbes betont in diesem Zitat die Notwendigkeit. Es ist notwendig, dass die guten Menschen ihr Misstrauen erhalten, um sich selbst zu schützen. Diese Behauptung stellt er auf, da er sich für das Verhalten der guten, beziehungsweise der vernünftigen Menschen während des Naturzustandes interessiert.13 Obwohl der Naturzustand ein Zustand außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft ohne jegliche Gesetze und Regeln darstellt, geht Hobbes immer wieder davon aus, dass die Menschen sich während des Naturzustandes vernünftig verhalten. Dies bezeichnet er als grosso modo.14 Das beschreibt, dass die Menschen im Naturzustand gezwungenermaßen in den Kriegszustand gelangen, da aufgrund des „gegenseitigen Misstrauen“ immer in Kampfbereitschaft sind und dies die „vernünftige Maßnahme“ darstellt, sich selbst zu behüten.15 Dies beschreibt Thomas Hobbes eindeutig in seinem Werk Leviathan:

Und wegen dieses gegenseitigen Misstrauens gibt es für niemand einen anderen Weg, sich selbst zu sichern, der so vernünftig wäre wie Vorbeugung, das heißt, mit Gewalt oder

[...]


1 Vgl. Christian Schwaabe: Politische Theorie. Von Platon bis zur Postmoderne. Thomas Hobbes und die neuzeitliche Vertragstheorie, Paderborn 2018, S. 111, 117

2 Vgl. Ebd., S. 113-118

3 Vgl. Thomas Hobbes: De cive / Vom Bürger. Lateinisch/Deutsch. Hrsg. unter Mitarbeit von Isabella Zühlke von Andree Hahmann und Dieter Hüning. Übersetzt von Andree Hahmann. Ditzingen 2017, S. 47

4 Vgl. Ebd., S.33

5 Vgl. Ebd., S.33

6 Vgl. Ebd., S.47

7 Vgl. Ebd., S.49

8 Vgl. Andreas Hüttemann, Naturzustand und Staatsvertrag bei Hobbes, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, hrsg. von Vittorio Klostermann GmbH 2004, S. 30

9 Vgl. Ebd., S. 30

10 Vgl. Ebd., S. 30

11 Vgl. Andreas Hüttemann, Naturzustand und Staatsvertrag bei Hobbes, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, hrsg. von Vittorio Klostermann GmbH 2004, S. 30

12 Thomas Hobbes: De cive / Vom Bürger. Lateinisch/Deutsch. Hrsg. unter Mitarbeit von Isabella Zühlke von Andree Hahmann und Dieter Hüning. Übersetzt von Andree Hahmann. Ditzingen 2017, S. 31

13 Vgl. Andreas Hüttemann, Naturzustand und Staatsvertrag bei Hobbes, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, hrsg. von Vittorio Klostermann GmbH 2004, S. 30

14 Vgl. Ebd., S.30

15 Vgl. Ebd., S. 30

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Vertragstheorie nach Thomas Hobbes
Autor
Jahr
2021
Seiten
15
Katalognummer
V1150653
ISBN (eBook)
9783346537119
ISBN (Buch)
9783346537126
Sprache
Deutsch
Schlagworte
vertragstheorie, thomas, hobbes, Hausarbeit Philosophie, Naturzustand
Arbeit zitieren
Natascha Reiß (Autor:in), 2021, Die Vertragstheorie nach Thomas Hobbes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150653

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