Welche Auswirkungen hatte der Corona-Pandemie-Ausbruch auf die deutsche Zement-industrie


Hausarbeit, 2021

30 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Zielsetzung
1.2 Methodik

2 Theoretische Grundlagen
2.1 Volkswirtschaftliche Grundlagen
2.1.1 BIP
2.1.2 Verbraucherpreisindex und Erzeugerpreisindex
2.1.3 Marktgleichgewicht, Angebot und Nachfrage
2.1.4 Fiskal- und Geldpolitik
2.2 Überblick über die Maßnahmen der Bundesregierung im Zuge der Krise 2020
2.3 Die Zementindustrie in Deutschland
2.3.1 Allgemeine Informationen zur deutschen Zementindustrie
2.3.2 Zementproduktion und Handel

3 Die Zementindustrie in der Corona Krise
3.1 Regierungsmaßnehmen zur Unterstützung der Zementindustrie
3.2 Veränderungen innerhalb der Zementindustrie

4 Zusammenfassung/Fazit

5 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Konsolidiertes nationales Produktionskonto

Abbildung 2: Die Corona-Krise im AS-AD-Modell

Abbildung 3: Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik

Abbildung 4: Beschäftigung und Umsatz 2020

Abbildung 5: Zementproduktion im Überblick

Abbildung 6: Rohstoffvorkommen und Zementwerke

Abbildung 7: Arbeitsstunden Baugewerbe

Abbildung 8: Zementverbrauch Deutschland

Abbildung 9: Erzeugerpreisindex Portlandzement 2019

Abbildung 10: Erzeugerpreisindex Portlandzement 2020

Abbildung 11: Erzeugerpreisindex Portlandzement 2021

Abbildung 12: Strompreisentwicklung

Abbildung 13: Verbraucherpreisindex 2019-2021

Abbildung 14: Marktgleichgewicht Beginn Corona-Pandemie

Abbildung 15: Marktgleichgewicht nach Maßnahmen

Abbildung 16: Marktgleichgewicht Prognose

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: BIP Deutschland 2015-2020

Tabelle 2: Verbraucherpreisindex Hauptgruppen

Tabelle 3: Beispiele fiskalpolitischer Maßnahmen

Tabelle 4: Daten der deutschen Zementindustrie

Formelverzeichnis

2-1: Gesamtwirtschaftliche Nachfragekurve

2-2: Gesamtwirtschaftliche Angebotskurve

1 Einleitung

Die Zementindustrie ist ein Schlüsselpartner der Bauindustrie in Deutschland und in der gesamten Welt. Ob im Wohnungsbau, Straßenbau oder bei anderen baulichen Maßnah­men ist Zement ein unverzichtbarer Baustoff. Dank immer neuer Bauprojekte und Inves­titionen von staatlicher Seite sowie durch den privaten Hausbau und dank industrieller Bauprojekte scheint die Zementindustrie auch in der Zukunft einen sicheren Standpunkt zu haben.

Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wurde die Bauindustrie und damit unweigerlich einhergehend die Zementindustrie auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Der Stopp von Bauprojekten und eine Vielzahl an Investitionsstopps auf Grund der durch die Pandemie ausgelösten Unsicherheiten wirkten sich auf die gesamte Welt­wirtschaft aus.

Man darf jedoch nicht nur von den negativen Auswirkungen der Pandemie für die ge­samte Weltwirtschaft sprechen. Diverse Industriesparten gingen als Gewinner der Pan­demie hervor. Staatliche und europäische Förderprogramme, Unterstützungsfonds und sonstige Maßnahmen wurden eingeleitet, um den negativen Auswirkungen der Pande­mie entgegenzuwirken. Auch die Baubranche wurde durch diverse Aktionen unterstützt, um Arbeitsplätze zu sichern und einem Wohlstandverlust entgegenzuwirken.

1.1 Zielsetzung

Im Zuge dieser Arbeit soll die deutsche Zementindustrie und deren Entwicklung in den letzten Jahren genauer betrachtet werden. Insbesondere die Veränderungen in den Jah­ren der Corona-Pandemie soll mit den vorhergehenden Jahren verglichen und die Aus­wirkungen und Veränderungen für die Industrie genauer analysiert werden. Dabei sollen staatliche Eingriffe und allgemeine Entwicklungen, sowie die ergriffenen Maßnahmen der Industrie selbst betrachtet werden.

1.2 Methodik

Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zementindustrie darzustellen, soll zu Beginn ein Überblick über die theoretischen Grundlagen zur Erfassung der Einwir­kungen gegeben werden. Volkswirtschaftliche, wirtschaftliche und industrielle Grundla­gen werden beschrieben und anschließend mittels vorhandener Wirtschaftsdaten vergli­chen. Dabei werden Einflussfaktoren wie beispielsweise die politischen Gegenmaßnah­men sowie die Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der Krise beschrieben und berücksichtigt.

2 Theoretische Grundlagen

2.1 Volkswirtschaftliche Grundlagen

Geht es um die Analyse und Betrachtung wirtschaftlicher Auswirkungen und Entwicklun­gen können diverse volkswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet werden. Insbesondere das Bruttoinlandsprodukt, aber auch Verbraucherpreisindex und Beschäftigung werden im Rahmen dieser Arbeit analysiert und betrachtet. Doch auch Preisentwicklungen und weitgreifende Eingriffe und Auswirkungen auf den Markt allgemein werden betrachtet.

2.1.1 BIP

Das Bruttoinlandsprodukt ist ein wichtiger Leistungsindikator zur Bestimmung der ge­samtwirtschaftlichen Wertschöpfung eines Landes. Hierbei wird die Leistung einer Volkswirtschaft über eine gewisse Periode betrachtet. Zur Ermittlung kann sowohl In- als auch Outputseite des nationalen Produktionskontos betrachtet werden (Brunner & Kehrle, 2014, S. 452).

Die zwei Ansätze zur Bestimmung des Bruttoinlandsprodukts sind in Abbildung 1 darge­stellt.

Abbildung 1: Konsolidiertes nationales Produktionskonto

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: BIP Deutschland 2015-2020

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

BIP der Jahre 2015-2020 in Deutschland (Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021a)

2.1.2 Verbraucherpreisindex und Erzeugerpreisindex

Die durchschnittliche Preisentwicklung der Waren und Dienstleistungen in Deutschland, welche im privaten für den Zweck des Konsums gekauft werden, wird als Verbraucher­preisindex dargestellt. Er ist von zentraler Bedeutung für die Beurteilung der Geldent­wicklung und dient als Orientierung für beispielsweise Lohnverhandlungen. Auch zur Beurteilung der Inflation wird der VPI in harmonisierter Form genutzt. Die Messung be­ruht auf einer Preisermittlung von 700 Güterarten (vgl. Piekenbrock, 2009, S. 463-464).

Anhand des Wägungsschemas kann die Zusammensetzung des Verbraucherpreisindex genau betrachtet werden. Die anteilige Gewichtung der einzelnen Warengruppen kann dadurch zu den jeweiligen Referenzjahren eingesehen werden.

Die 12 Hauptgruppen und deren Gewichtungen sind in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle 2: Verbraucherpreisindex Hauptgruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Verbraucherpreisindex und Anteil der Hauptgruppen. Quelle: (Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021b)

Der Erzeugerpreisindex ist ein, vom statistischen Bundesamt berechneter Wert, „ der die Entwicklung der Preise für bestimmte landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche und ge­werbliche Produkte messen, die eher von Unternehmen als von privaten Haushalten gekauft werden. Da Unternehmen schließlich steigende Kosten in Form von höheren Verbraucherpreisen an die Konsumenten weitergeben, werden Veränderungen der Er­zeugerpreisindizes oftmals als hilfreich für die Vorhersage von Veränderungen des Ver­braucherpreisindex angesehen (Mankiw, Taylor, Wagner & Herrmann, 2018, S. 652).“

2.1.3 Marktgleichgewicht, Angebot und Nachfrage

Auswirkungen auf Grund diverser Ereignisse können anhand gewisser Modelle be­schrieben und interpretiert werden.

So wird beispielweise in der mikroökonomischen Betrachtung die Änderung von Waren­preisen und Mengen mittels der Nachfragefunktion bzw. Nachfragekurve beschrieben. So lässt sich auf einfache Weise bei einer Änderung des Warenpreises die Veränderung der individuellen Nachfragemenge erkennen. Ähnlich verhält es sich mit der Angebots­funktion bzw. der Angebotskurve. Zusätzlich zu einer Betrachtung der einzelnen Nach­frage- und Angebotsmengen bei unterschiedlichen Preisen lässt sich auch eine allge­meine Verschiebung der Kurve durch bestimmte Ereignisse (Beispielsweise eine er­höhte Nachfrage bei gleichbleibenden Preisen) analysieren. Durch Kombination der An­gebots- und Nachfragekurve lassen sich Aussagen treffen, bezüglich des Marktgleich­gewichts und dem Gleichgewichtspreis, also jenem Preis, bei dem Angebot und Nach­frage bei gleicher Menge aufeinandertreffen. (Behrendt, o. J., S. 11-22).

Während bei der mikroökonomischen Betrachtung der Betrachtungszeitraum auf kurze Fristen ausgelegt ist, wird durch das AS-AD-Modell eine mittelfristige Betrachtung der gesamtvolkswirtschaftlichen Angebots- und Nachfragekurve unter Einbeziehung des Preisniveaus skizziert. Insbesondere Einflüsse von fiskalpolitischen Maßnahmen oder geldpolitische Entscheidungen auf Angebot und Nachfrage können sehr gut dargestellt werden.

Die Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Nachfragekurve lässt sich durch Formel (2­1) realisieren. Hierbei werden die Parameter privater Konsum (C), Investitionen (I), Staatsausgaben (G) und die Nettoexporte (NX) genutzt (vgl. Meulen et al., 2020, S. 15 f.).

Y = C(Y -T) + I(i) + G + NX (2-1)

Auf der Angebotsseite lässt sich mittels der Größe der Erwerbsbevölkerung (L), des er­warteten Preisniveaus (Pe), der aggregierten Produktion (Y) und den Variablen Ge­winnaufschlag (p) sowie gewissen Lohnsetzungsfaktoren (z) und durch Ableitung aus dem Arbeitsmarktgleichgewicht die gesamtwirtschaftliche Angebotskurve AS beschrei­ben (vgl. Meulen et al., 2020, S. 17).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Unter Einbeziehung der Ausgangsdaten vor Eintritt der Corona-Krise, sowie den Verän­derungen wie steigende Arbeitslosigkeit, Nachfragerückgänge, Produktionsausfälle und Ähnliches lässt sich die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Situation in Deutsch­land wie in Abbildung 2 darstellen. Die Auswirkungen der fiskalpolitischen Gegenmaßnahmen und die miteinhergehende Verschiebung der Kurve lässt sich in Abbildung 3 betrachten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Verschiebung der Nachfrage- und Angebotskurve durch den Corona-Ausbruch. Quelle: (Meulen et al., 2020, S. 20)

Durch den Corona-Ausbruch kam es zu einem exogenen Nachfrage- und Angebots­schock. Die Nachfragekurve verschiebt sich nach links. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit führen zu einem geringeren Konsumausgaben. Auf Grund der Produktionsstopps, hö­heren Kosten und durch ständige Lieferausfälle kommt es zum Angebotsshock und zur Verschiebung der Angebotskurve. Je nach Stärke der Shock-Situationen kommt es zu einer Bewegung im Preisniveau. Fällt der Angebotsshock stärker aus, führt dies zu in­flationären Tendenzen. Der deflationäre Fall, also ein stärker ausfallender Nachfrages- hock scheint im Rahmen des Corona-Ausbruchs jedoch der entstehende Fall zu sein(vgl. Meulen et al., 2020, S. 21).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik

Rechtsverschiebung der AD- und AS-Kurven durch fiskal- und geldpolitische Maßnahmen. Quelle: (Meulen et al., 2020, S. 24)

Ein sinkendes BIP ist eine erkennbare Auswirkung der Verschiebungen am Markt. Durch gezielte Geld- und Fiskalpolitik wird jedoch versucht der Rezession entgegenzuwirken. Expansive Geldpolitik erhöh die Geldmenge und fiskalpolitische Maßnahmen senken die Steuerlast und Staatsausgaben steigen. Beides führt zu einer Rechtsverschiebung der AD-Kurve. Ein neues Gleichgewicht stellt sich ein und auch durch Wiederaufnahme der Produktionen und weitere Öffnungen verschieben die AS-Kurve. Ein steigendes BIP bei geringeren Auswirkungen auf das Preisniveau sind zu erwarten (vgl. Meulen et al., 2020, S. 23).

2.1.4 Fiskal- und Geldpolitik

Maßnahmen, welche gesetzt werden, um Produktionslücken zu schließen sind fiskal­oder geldpolitischer Art. Fiskalpolitische Maßnahmen führen zu einer Änderung der Staatsausgaben, Transferleistungen und Steuern mit dem Ziel der Beeinflussung des BIP und der Arbeitslosigkeit. Die nötigen Schritte werden hierbei von Staatsseite gesetzt. Geldpolitische Maßnahmen wiederum greifen in die Geldmengen und Zinssätze ein und fallen in das Aufgabengebiet der Zentralbanken.(vgl. Olney, 2014, S. 311 f.).

Die Notwendigkeit dieser Eingriffe zeigt sich im „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft“. So wird in Paragraf 1 nicht nur von einer Möglichkeit des Eingreifens gesprochen, sondern gesetzlich festgelegt:

„Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ord­nung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungs­stand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen („Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft“, 1967)“.

Beispiele für Maßnahmen des Staates sind in Tabelle 3 angeführt.

Tabelle 3: Beispiele fiskalpolitischer Maßnahmen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle:(vgl. Olney, 2014, S. 312 f.)

Fiskalpolitische Maßnahmen müssen, auch wenn bei erster Betrachtung anzunehmend, nicht nur zum Erhalt der Marktstabilität und zum Fortbestand der Geschäftstätigkeiten angewendet werden. Auch Anreize für einen frühzeitigen oder auch zeitweisen Markt­austritt können gewährt werden.

Als international bekanntes Beispiel kann der Kohleausstieg in Deutschland mit den be­troffenen Unternehmen wie beispielsweise die RAG Aktiengesellschaft, Arbeiter:innen und die Angestellten der Kohleindustrie und die abhängigen Industrien genannt werden. Ausbildungsmaßnahmen, Entschädigungszahlungen und Investitionsprämien sind Teile eines umfassenden Paketes zum Klimaschutz (Bundesministerium für Umwelt, Natur­schutz und nukleare Sicherheit, 2020).

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Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Welche Auswirkungen hatte der Corona-Pandemie-Ausbruch auf die deutsche Zement-industrie
Hochschule
Hochschule Fresenius; Hamburg
Note
1,7
Jahr
2021
Seiten
30
Katalognummer
V1158786
ISBN (eBook)
9783346562685
ISBN (Buch)
9783346562692
Sprache
Deutsch
Schlagworte
welche, auswirkungen, corona-pandemie-ausbruch, zement-industrie
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Welche Auswirkungen hatte der Corona-Pandemie-Ausbruch auf die deutsche Zement-industrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1158786

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