Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Werden der Prinzipien und somit dem Werden der Dogmenentwicklung. Gerade bei den Kirchenvätern gab es zunächst noch Vorbehalte gegenüber einer Entfaltung, da diese meist mit einer Neuerung identifiziert wurde. Auf diese Vorbehalte geht die vorliegende Seminararbeit zu Beginn kurz ein. Darauf folgend werden die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung und deren Anlässe und Faktoren dargelegt. Anschließend folgt die Darstellung der Anfänge der Dogmenentwicklung. Abschließend werden die Kriterien authentischer Lehrentfaltung benannt und erläutert. Die Seminararbeit stützt sich v. a. auf die Werke „Die Theologie der Kirchenväter“ und „Das Handbuch der Patristik“ von Michael Fiedrowicz. Ihnen sind auch alle Zitate der Kirchenväter entnommen. Die Arbeit stellt einen Versuch dar, die Prinzipien der Dogmenentwicklung im Gesamt der Patristik zu erläutern. Schwerpunktmäßig geht sie dabei jedoch auf das Commonitorium des Vinzenz von Lérins ein, da wir gerade bei ihm die ausdrücklichste Anerkennung einer kirchlichen Lehrentfaltung innerhalb der Patristik aufweisen können.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- Vorbehalte
- Die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung
- Anlässe und Faktoren der Lehrentfaltung
- Nutzen der Häresie
- Persönlicher Erkenntnisfortschritt
- Suchen und Finden
- Anfänge einer Theorie der Dogmenentwicklung
- Anerkennung eines faktischen Fortschritts
- Kontroverse Auslegungen der Parakletverheißungen
- Sukzessives Erfassen der Offenbarungswahrheit
- Präzisere Formulierungen
- Neuerung in der Formel ohne Neuerung im Inhalt
- Umprägung philosophischer Begriffe
- Inhaltliche Entfaltung des Glaubensgutes: Konzilien als privilegierter Ort kirchlicher Dogmenentwicklung
- Kriterien authentischer Lehrentfaltung
- Organisches Wachstum
- Analogie des biologischen Wachstums
- Unterscheidung von Fortschritt und Veränderung (comm. 23)
- Aufgabe des kirchlichen Theologen und der Konzilien
- Bedingungen authentischer Entwicklung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Prinzipien der Dogmenentwicklung, insbesondere im Kontext der Patristik. Ziel ist es, die Entstehung und Weiterentwicklung des Lehrzeugnisses der Kirche im Laufe der Geschichte zu untersuchen, wobei der Fokus auf die Frage liegt, wie die Offenbarungswahrheit im Laufe der Zeit in den Dogmen entfaltet wurde.
- Entwicklung des Begriffs der Dogmenentwicklung
- Die Rolle der Kirchenväter in der Entstehung der Dogmenentwicklung
- Vorbehalte und Kritik an der Dogmenentwicklung
- Kriterien für authentische Lehrentfaltung
- Die Bedeutung von Konzilien für die Dogmenentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung
Das Kapitel führt in das Thema der Dogmenentwicklung ein und definiert den Begriff. Es stellt die Frage nach dem Werden der Dogmenentwicklung im Kontext der Kirchenväter und ihren Vorbehalten gegen eine Lehr-Entwicklung. Der Text erklärt, wie die Arbeit die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung, ihre Anlässe und Faktoren sowie die Anfänge der Dogmenentwicklung beleuchtet.
Vorbehalte
Dieses Kapitel beschreibt die Vorbehalte der Kirchenväter gegenüber einer Weiterentwicklung des Glaubens. Es stellt die These auf, dass die Offenbarungswahrheit von den Aposteln in ihrer Vollständigkeit verkündet wurde und die Aufgabe der nachfolgenden Generationen in der treuen Bewahrung dieses „Depositums“ liegt. Der Abschnitt beleuchtet die Sichtweisen von Irenäus und Vinzenz von Lérins und deren Argumentation für die Unantastbarkeit der Überlieferung.
Die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung
Das Kapitel argumentiert, dass eine wirkliche Bewahrung des Glaubens nicht statisch, sondern dynamisch sein kann. Es beleuchtet die Notwendigkeit einer Klärung, Vertiefung und Abgrenzung der Lehre. Der Text stellt dar, wie die Kirche das Symbolum weiterentwickelt hat und wie diese Weiterentwicklung von verschiedenen Kirchenvätern beurteilt wurde, etwa von Ambrosius und Rufin.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Dogmenentwicklung in der Patristik, insbesondere auf das Commonitorium von Vinzenz von Lérins. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind daher: Dogmenentwicklung, Patristik, Vinzenz von Lérins, Commonitorium, Offenbarungswahrheit, Traditionsprinzip, Lehrentfaltung, Konzilien, Kriterien, Authentizität.
- Quote paper
- Sandra Baltes (Author), 2012, Prinzipien der Dogmenentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159911