Fragebogen zur Erfassung kognitiver Dissonanz


Studienarbeit, 2018

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Fragebogenbeschreibung
2.1 Merkmalsbeschreibung
2.2 Fragebogenbeschreibung
2.3 Instruktion für Testanwender

3 Testkonstruktion
3.1 Strategie der Testkonstruktion
3.2 Erhebungsmethode
3.3 Stichprobenbeschreibung
3.4 Analyse der Testvorform
3.5 Itemselektion
3.6 Analyse der Testendform
3.6 Itemanalyse
3.6.1 Schwierigkeitsindex
3.6.2 Trennschärfe
3.6.3 Itemvarianz
3.6.4 Objektivität der Skalen
3.6.5 Reliabilität der Skalen
3.6.6 Validität des Fragebogens

4 Empirische Fragestellung

5 Diskussion

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

„When dissonance is present, in addition to trying to reduce it, the person will actively avoid situations and information which would likely increase the dissonance.“

(Leon Festinger, 1962)

Gesundheit ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder neu erreicht, wiederhergestellt oder aufrechterhalten sein muss. Das“ vollkommene Wohlbefinden“ ist ein relativer Zustand, der subjektiv nicht immer erreichbar ist.

Trotzdem ist es das individuelle Ziel eines jeden Menschen, Stress zu bewältigen und Wohlbefinden zu erlangen (Konsistenz). Im Rahmen der Gesundheitspsychologie ist Gesundheit der Zustand des vollständigen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen (vgl. Renneberg & Hammelstein, 2006). Eine positive Definition konstatierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die sowohl soziale als auch psychische Aspekte mitberücksichtigt und nicht nur auf das Fehlen körperlichen Gebrechens. Die Stärke dieser Definition liegt in der Betonung der subjektiven Aspekte der Gesundheit und der zusätzlichen Berücksichtigung objektivierbarer Daten (WHO 1948).

Die Theorie von Leon Festinger (vgl. L. Festinger, 2012) ist eine Konsistenztheorie.

Wie seinem oben genannten Zitat zu entnehmen ist, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit diesem Konstrukt der „kognitiven Dissonanz“, exemplarisch gemessen an den Einstellungen der jeweiligen Versuchsperson zum Thema Essen an Hand eines Fragebogens.

Allgemein bekannt ist, dass die kognitive Dissonanz subjektiv als ein unangenehmer psychologischer Zustand empfunden wird und das Individuum zur Verhaltensänderung motiviert (vgl. J. Beckmann, 1984). So formulierte auch L. Festinger in seinem Werk „A Theory of Cognitive Dissonance“ seine zwei grundlegenden Hypothesen : „Die Existenz von Dissonanz, die psychologisch unangenehm ist, wird die Person motivieren, zu versuchen, die Dissonanz zu reduzieren und Konsonanz herzustellen“ und „wenn Dissonanz besteht, wird die Person, zusätzlich zu dem Versuch, sie zu reduzieren, aktiv Situationen und Informationen vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten.“(vgl. G. Eckardt,2015).
Das Hauptziel dieser Arbeit ist, herauszufiltern, inwiefern kognitive Dissonanz, ausgelöst durch eine in dem Fragebogen dargebotene, neue Information, zur Bereitschaft der Änderung des bisherigen (Ess-)Verhaltens führt. Daraus leitet sich die Hypothese ab: Kognitive Dissonanz, ausgelöst durch eine neue Information, führt zu einer Bereitschaft, das (Ess-)verhalten zu ändern.

Um dieses zu eruieren, wurde ein Fragebogen mit insgesamt neun Skalen entwickelt, die den Ablauf einer kognitiven Dissonanz widerspiegeln. Zum einen sind diese das Verhalten und die Einstellung zum Thema Essen, das subjektiv empfundene Arousal der Probanden, die Vorbeugung, die Reduktion und Konsequenz für das jeweilige Verhalten.

Der bisherige Forschungsstand zeigt, dass es viele Studien zur der kognitiven Dissonanz gibt, häufig gemessen nach dem Treffen von Entscheidungen. Bisher wurde jedoch noch nicht darauf eingegangen, wie sich das Gesundheitswesen dieses zu Nutze machen könnte.

Nach den jetzigen Einschätzungen könnte der Fragebogen potentiell bei Essstörungen oder Übergewicht eingesetzt werden. Der diagnostische Nutzen hierbei könnte die mögliche Prognose über die Änderungsbereitschaft bei ungesundem Essverhalten (Störung; z.B. Anorexie oder Adipositas) sein. Aber auch grundsätzlich im Bereich der Verhaltensänderungen, wenn beispielweise der Wunsch eines Probanden nach Änderung des Essverhaltens besteht, gemessen bei hohem Arousal in diesem Fragebogen.

Die vorliegende Studienarbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Auf die Einleitung folgt die Beschreibung des Fragebogens. Kapitel drei behandelt die Testkonstruktion und Analyse. Im vierten Kapitel wird auf die Fragestellung eingegangen und die Ergebnisse werden interpretiert. Abschließend erfolgt deren Diskussion. Im Anhang befinden sich das Literaturverzeichnis, der Fragebogen und der Code Plan.

2 Fragebogenbeschreibung

2.1 Merkmalsbeschreibung

Leon Festinger war es, der 1957 eine der bedeutendsten sozialpsychologischen Theorien des 20. Jahrhunderts entwickelte: die „ Theorie der kognitiven Dissonanz“.

Hierbei handelt es sich um eine kognitive Theorie, deren Gegenstand die Änderungen von Kognitionen aufgrund eines auftretenden Zustands der Inkonsistenz eines Paares von Kognitionen ist (vgl. J. Beckmann, 1984).

Das bedeutet, die Dissonanz entsteht immer dann, wenn eine bestimmte Kognition das genaue Gegenteil einer anderen Kognition impliziert. Um zum Ausdruck zu bringen, dass nicht rein logische, sondern psychologische Inkonsistenz gemeint ist, benennt L. Festinger diese Inkonsistenz zwischen zwei Kognitionen mit Dissonanz. Nach L. Festinger (1957) sind Kognitionen oder „kognitive Elemente“ jede Art von Wissen, Meinungen, Überzeugungen über die Umwelt, die eigene Person oder das eigene Verhalten. Dabei ist die entstehende Dissonanz umso höher, je wichtiger die widerstreitenden Kognitionen für die Person sind, die sie erlebt und je stärker sie dem persönlichen Standard entsprechen (vgl. Fischer & Asal & Krueger, 2013).

Da das Auftreten dieses Zustandes die Aufnahme bestimmter Verhaltensweisen nach sich zieht, konzeptualisierte Leon Festinger kognitive Dissonanz als Motivationszustand. Entstehen gegensätzliche Kognitionen, reicht dies jedoch nicht aus, um den Motivationszustand der kognitiven Dissonanz zu erzeugen, dessen Ziel die Auflösung der Dissonanz ist. Dieser entsteht erst, wenn die gegensätzlichen kognitiven Elemente zu einem gegebenen Zeitpunkt für einander relevant werden (vgl. J. Beckmann, 1984).

Relevanz stellt demnach die entscheidende Anfangsbedingung für das Auftreten der Dissonanz dar und wird nach Leon Festinger (1957) zunächst als Implikationsbeziehung zwischen zwei Kognitionen definiert; die Verknüpfung wird erst durch ein Element des Verhaltens relevant.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Zustand auszulösen. In dem vorliegenden Fragebogen wird sie durch Darbietung einer neuen Information hervorgerufen. Da die kognitive Dissonanz als eine Antezedens - Bedingung betrachtet wird und als ein aversiver motivationaler Zustand beschrieben werden kann, wird das Individuum dazu motiviert, diesen für es unangenehmen Zustand abzubauen (vgl. L. Festinger, 1957).

Der Grundgedanke dieser Theorie ist das Bestreben nach Harmonie, Konsistenz bzw. Kongruenz zwischen den eigenen Meinungen, Attitüden, Kenntnissen und Wertvorstellungen. So ist zu konstatieren, dass bei Vorliegen des Motivationszustandes Dissonanz Druck zur Reduktion oder Beseitigung dieser bei dem Individuum erzeugt wird (vgl. J. Beckmann, 1984).

Die Stärke des Drucks zur Dissonanz Reduktion ist eine Funktion der Stärke der Dissonanz (vgl. L. Festinger, 1957).

Durch Änderung eines Elementes in einer vorliegenden dissonanten Beziehung kann diese beseitigt werden. Hierzu gibt es drei Strategien. Um bisherige Handlungstendenzen zu stützen, können konsonante Kognitionen addiert werden. Andererseits können konkurrierende Handlungstendenzen durch Subtraktion dissonanter Gedanken unterstützt werden. Die dritte Reduktionsmöglichkeit liegt in der Substitution, dabei werden konsonante Kognitionen, also auch für die dominante Tendenz sprechende, reduziert.

2.2 Fragebogenbeschreibung

Konstruiert wurde ein Persönlichkeitstest in Form eines Fragebogens mit Hilfe der obligatorischen Kursliteratur „Testtheorie und Fragebogenkonstruktion“ von Mossbrugger und Kelava, um das quantitative, unidimensionale Merkmal kognitive Dissonanz in Bezug auf das Essverhalten zu messen.

Der Gesundheitssektor stellt in diesem Fall den Geltungsbereich dar, insbesondere die Förderung von Gesundheitsverhalten und die Verringerung von Risikoverhaltensweisen. Die Zielgruppe setzt sich aus allen Personen mit unzureichendem Gesundheitsverhalten zusammen. Da in der vorliegenden Studie jedoch auf das Essverhalten eingegangen wird, bildet die Zielgruppe vor allem Menschen mit ungesundem Essverhalten.

Der Fragebogen besteht aus 78 Items, deren Bearbeitung ca. 6 Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Dies erscheint hinsichtlich der ausgewählten Probanden und des zu erfassenden Merkmals als angemessen. Die Testadministration besteht aus Paper - Pencil (vorgegeben).

Die erste Skala fragt die allgemeine Einstellung zum Thema Essen ab, Skalen zwei bis vier handeln von dem jeweiligen Verhalten und spezifizierter Einstellung zum Thema Essen, während in der fünften Skala nach Darbietung einer neuen Information „ungesundes Essen erzeugt Darmkrebs“ das jeweilige Arousal befragt wird.

Gemäß der Theorie der kognitiven Dissonanz werden in den letzten Skalen sechs bis acht jeweils die Vorbeugung, die Reduktionsmöglichkeiten und Konsequenzen abgefragt. In der neunten Skala werden demographische Daten erhoben.

Die möglichen Extrempole sind 0 für keine Angaben beziehungsweise 4 als höchster Antwortwert bei symptomatischen Antworten. Um die Aufmerksamkeit der Probanden zu halten, sind einige Items negativ formuliert mit der gleichen Intention. Diese werden entsprechend invertiert, um das Testergebnis nicht zu verfälschen.

Die Items sind als Beurteilungsaufgaben dargeboten, da sich für ein gebundenes Antwortformat entschieden wurde; hierzu wird eine fünfstufige Likert - Scala verwendet. Die Entscheidung für diesen Aufgabentyp fiel aufgrund leichter Verständlichkeit, einfacher Durchführbarkeit, kurzer Lösungszeit, leichter Auswertbarkeit und geringem Papierverbrauch.

Bis auf den ersten Fragenpool sind alle Items in der ersten Person Singular formuliert und stellen somit Aussagen über die eigene Person dar. Mit Hilfe der Likert - Skala muss sich der Proband selbst beurteilen.

In der ersten Testbatterie sind die Items als direkte Fragen und ebenso wie die weiteren Items Biographie bezogen, mit konkretem Inhalt, personalisiert (ehe emotionsneutral) formuliert.

Die fünf Aspekte zur Item - Generierung wie positive Formulierungen, einfache Satzstruktur, keine Abkürzungen, keine Fachbegriffe, Spezifizierung von Häufigkeit und Intensität wurden beachtet. Allerdings wurde die Negation bei einigen Items absichtlich eingeführt, umso Akquieszenz entgegenzuwirken. Des Weiteren soll an dieser Stelle auch auf den letzten Aspekt Spezifizieren von Häufigkeit und Intensität eingegangen werden. In dem vorliegenden Fragebogen ist es nicht Ziel, herauszufinden, ob sich der jeweilige Proband tatsächlich gesund ernährt (Beispiel Item: regelmäßig und ausgewogen isst ), vielmehr geht es darum, welchen Einfluss die kognitive Dissonanz hat, wenn der Proband von sich selbst denkt, er äße gesund oder eben nicht.

Um die intersubjektive, gemeinsame Verständnisbasis zu schaffen und so eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wurden bei der Item - Generierung die sechs Regeln um die Eindeutigkeit des Item - Inhaltes zu gewährleisten, beachtet. Beispielsweise wurden Universalausdrücke und Fachbegriffe überhaupt nicht verwendet.

Gemäß dem Optimizing – Satisficing - Modell können unterschiedliche Motivationen der teilnehmenden Probanden dieser Studie bei der Beantwortung bestehen. Die Stichprobe besteht aus Freunden und Bekannten, die durch Optimizing wie beispielsweise durch zwischenmenschliche Verantwortung zur Teilnahme veranlasst wurden. Da auch Arbeitskollegen in die Stichprobe aufgenommen wurden, denen Satisfizing als Grund zur Bearbeitung unterstellt werden kann, wurde der Fragebogen möglicherweise beiläufig beantwortet. Eine weitere Fehlerquelle ist die mögliche Beeinflussung der Testteilnehmer durch soziale Erwünschtheit. Da im ersten Teil des Fragebogens das Essverhalten abgefragt wird, ist davon auszugehen, dass einige Antworten vermutlich unter diesem Einfluss erteilt wurden. Durch die Zusicherung von Anonymität in der Probandeninstruktion und dem Alleinlassen bei dem Ausfüllen des Fragebogens wurde versucht, dem entgegenzuwirken. Allgemein bekannt ist, dass Menschen beim Ausfüllen eines Fragebogens zur Akquieszenz neigen. Um dieser Tendenz zur Mitte vorzubeugen, wird keine mittlere Kategorie angeboten und anstelle einer Antwortalternative „weiss nicht“ wird „keine Angabe“ verwendet. Zudem werden einige Items invertiert dargeboten.

Die Instruktion der Probanden zu Beginn des Fragebogens beinhaltet alle wichtigen Aspekte wie Zusicherung der Anonymität, Handlungsanweisung und die Bitte um spontane und ehrliche Beantwortung.

Bei dem Layout des Fragebogens wurde insbesondere auf die Übersichtlichkeit geachtet; so erfolgt vor jedem Item – Pool / Testbatterie, mit dunkelgrau unterlegt, eine kurze Einstimmung auf die nachfolgenden Items. Diese sind ebenfalls farblich (grau und weiß) voneinander abgegrenzt.

Des Weiteren wurde darauf geachtet, dass zwischen den Antwortstufen ein gleichmäßiger Abstand besteht.

2.3 Instruktion für Testanwender

Der vorliegende Fragebogen beschäftigt sich mit der kognitiven Dissonanz und untersucht unangenehme Empfindungen bei Entscheidungen, exemplarisch gemessen an den Einstellungen zum Thema Essen. Die Durchführung der Befragung erfolgt durch Paper - Pencil. Der Versuchsleiter sollte für einen angemessenen Rahmen bei der Beantwortung sorgen; das bedeutet, dass er Kugelschreiber sowie einen ruhigen und angenehmen Ort zur Verfügung stellt. Den Probanden ist es aber auch erlaubt, den Fragebogen mit nach Hause zu nehmen. Unabhängig davon, wo der Proband den Fragebogen ausfüllt, wird er gebeten, den ausgefüllten Fragebogen in einen vorher an den Versuchsleiter adressierten Umschlag zu stecken und diesen bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt, an dem vom jeweiligen Versuchsleiter bestimmten Ort zu bringen bzw. zu senden, um die Anonymisierung zu gewährleisten. Auf Rückfragen sollte der Versuchsleiter einfühlsam reagieren und darf diese auch beantworten. Bei der Anwendung des Tests könnten Fragen bzw. Anmerkungen zu den negativ formulierten Aussagen auftreten. Da wir diese bewusst gewählt haben, um unser Forschungsziel zu verifizieren, haben wir hierzu einen Hinweis in der Probandeninstruktion hinterlegt. Daher sollten hier keine weiteren Schwierigkeiten auftreten. Bei der Analyse und Interpretation sollen alle Skalen berücksichtigt werden. Wir gehen davon aus, dass die Items 5 und 8 hoch positiv miteinander korrelieren. Um Ergebnisse vergleichbarer zu machen, haben wir ein Punktesystem entwickelt, welches nachfolgend beschrieben wird:

Stimme voll zu: 4 Punkte

Stimme zu: 3 Punkte

Stimme weniger zu: 2 Punkte

Stimme gar nicht zu: 1 Punkte

Keine Angabe: 0 Punkt

3 Testkonstruktion

Die folgenden Analysen wurden mit dem Statistikprogramm SPSS Version 25 durchgeführt.

3.1 Strategie der Testkonstruktion

Für die Konstruktion des vorliegenden Fragebogens wurde sich grundsätzlich für die rationale Teststrategie (vgl. Moosbrugger & Kelava, 2012) entschieden. Da es sich um eine deduktive Methode handelt, ist die Vorrausetzung dafür das Vorhandensein einer elaborierten Theorie über die Differenziertheit von Personen hinsichtlich des interessierenden Merkmals.

Das gewählte, zu messende Konstrukt, ist in diesem Fall die Theorie der kognitiven Dissonanz nach Leon Festinger, eine der einflussreichsten und prominentesten Theorien in der Sozialpsychologie (vgl. G. Eckart, 2015). Sie ist in der Lage, eine Vielzahl praktischer und individueller Phänomene zu erklären.

Deshalb wurde dieses Konstrukt im ersten Schritt insoweit spezifiziert, als das sich für das Thema Einstellungen zum Thema Essen eingebettet in den Bereich Gesundheit (vorgegeben) entschieden wurde. Da ein theoretisches Konstrukt unterschiedliche Intensitäten haben kann bezüglich der jeweiligen Merkmalsausprägungen, wurde der Fragebogen so konstruiert, dass er in den Hauptskalen zwei bis acht diese Ausprägungen abbilden kann.

Um die Entstehung einer kognitiven Dissonanz in den entsprechenden Schritten zu operationalisieren, wurde dafür jeweils eine Skala entwickelt, deren Items die jeweilige Intensität erfassen sollen. Damit sollte auch eine hohe inhaltliche Validität angestrebt werden. Dabei liegt die höchste Ausprägung auf der Likert - Skala bei „Stimme voll zu“ und die niedrigste bei „stimme gar ich zu“. Um eine mögliche Äkquidiszenz auszuschließen, ist das Antwortformat nummerisch von 1 bis 4 entsprechend codiert. Dabei steht die 0 für „keine Angabe“. Bei invertierten Items wurde entsprechend umcodiert.

Die erste Skala dient als Einführung in die Thematik und fragt grundsätzliche Einstellungen zum Thema Essen ab, im zweiten, dritten und vierten Teilbereich werden die Unterkonstrukte Verhalten und Einstellungen gemessen, im fünften Unterkonstrukt wird nach der Darbietung der Information „Fettes Essen fördert Darmkrebs, in einer aktuellen Studie aus den USA beschreiben Krebsforscher, wie fettreiche Ernährung die Entstehung von Darmkrebs fördert“ das Arousal in Form von Statements der Probanden erfragt. Anschließend wird direkt in der sechsten Skala eine Annäherung an Reduktionsmöglichkeiten in vorbeugenden Aussagen ermittelt. In den darauffolgenden Skalen sieben und acht werden die möglichen Konsequenzen und Reduktionsmöglichkeiten erfragt. Abschließend werden in der neunten Skala demografische Daten ermittelt. Hier wurden bewusst Altersgruppen gewählt (20-35, 36-50, 51-65) um ein breites Spektrum und die dichotomen Merkmale männlich/weiblich und die berufliche Tätigkeit abzubilden, für eventuelle Rückschlüsse in den kommenden Analysen.

Um eine möglichst facettenreiche Untersuchung der jeweiligen Unterkonstrukte zu erfassen, sind jeder Skala mindestens sechs Items zugeordnet. Dies soll auch eine möglichst gute Abschätzung der Reliabilität des Tests ermöglichen. Hinsichtlich des Geltungsbereiches war die Vorgabe im Modul Diagnostik, einen Fragebogen zur Gesundheit zu erstellen. Die Items konnten aufgrund des gewählten inhaltlichen Konstruktes homogen gestaltet werden.

Die folgende Analyse bezieht sich auf die Items der Skalen fünf, Erfassung des Arousals nach Vorgabe einer neuen Information (wie oben zitiert) und der Skala sechs mit den möglichen vorbeugenden Gedanken danach. Hier soll auch die entsprechende Kriteriumsvalidität ermittelt werden, um die These zu stützen, dass ein hohe Arousal mit einer hohen Veränderungsbereitschaft einhergeht. Da die mögliche Zielgruppe zur Anwendung des Tests, junge Erwachsene und Personen bis 65 Jahren, sind die Items sowohl hinsichtlich der Schwierigkeit als auch inhaltlich breit gefächert.

Der Test kann in der Statusdiagnostik eingesetzt werden, um einerseits das aktuelle Essverhalten zu eruieren und andererseits eine mögliche Prognose abzugeben hinsichtlich der Veränderungs- bereitschaft.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Fragebogen zur Erfassung kognitiver Dissonanz
Hochschule
Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport (vormals H:G Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst)
Note
1,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
23
Katalognummer
V1160953
ISBN (eBook)
9783346563040
ISBN (Buch)
9783346563057
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kognitive Dissonanz Aurousal, Fragebogen
Arbeit zitieren
Psychologie B.sc. Petra Jeunette (Autor:in), 2018, Fragebogen zur Erfassung kognitiver Dissonanz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1160953

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