Während des zweiten Weltkrieges wurden die Alliierten durch das Ziel zusammengehalten, das Dritte Reich zu besiegen. Trotz mehrerer Kriegskonferenzen konnten sich die Alliierten jedoch nicht auf ein gemeinsames Konzept für ein Nachkriegsdeutschland einigen. Nach dem Krieg entwickelten sich die Einstellung der Alliierten wesentlich auseinander. Besonders die Vereinbarungen der Kriegskonferenzen sowie die Potsdamer Konferenz wurden unterschiedlich interpretiert und umgesetzt. Ein Grund hierfür lag wohl auch in der Tatsache, dass die Grundsätze zur Behandlung Deutschlands durch die Alliierten „letztendlich so allgemein und unverbindlich gehalten“ waren, „dass sie jeder Siegermacht die Möglichkeit offen ließ, sie entsprechend den eigenen Vorstellungen mit politischen Inhalt zu füllen.“1 Während in meinem Referat die ökonomische Trennung als Element der Deutschen Teilung behandelt wurde, soll in dieser Arbeit die Teilung unter außenpolitischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Dazu sollen im Mittelpunkt dieser Arbeit die Jahre 1945 bis 1947 stehen, jener Zeitraum, in welchem sich das Schicksal Nachkriegsdeutschlands entscheiden sollte. Der Schwerpunkt soll dabei auf dem Ost-West Gegensatz und auf dem Jahr 1947 liegen. Es soll herausgearbeitet werden, welche Bedeutung dieses Jahr und der Kalte Krieg, die sich nun in Form der Truman-Doktrin äußert, für die Teilung Deutschlands hatte und wie die außenpolitischen Veränderungen die Ziele der Siegermächte beeinflussten. Es soll also der Frage nachgegangen werden, inwieweit die politischen Veränderungen in Europa die Herausbildung eines westdeutschen Staates begünstigte und ob seit diesem Jahr überhaupt noch die Möglichkeit existierte, die Einheit Deutschlands herzustellen bzw. ob es überhaupt noch im Sinn der Besatzungsmächte war, diese herzustellen? In der Literatur sind zwei Postionen erkennbar, zum einen die Theorie, dass die sowjetische Politik eine von den Westmächten verkannte Sicherheitspolitik war, zum anderen die Idee, dass die SU von vornherein einen revolutionären Umsturz der Verhältnisse in Deutschland erreichen wollte. Es muss jedoch gesagt werden, dass in dem wachsenden Konflikt hinsichtlich der Politik in Deutschland auch die Einstellung der anderen beiden Besatzungsmächte eine Rolle spielte.
Inhaltsverzeichnis
- Gliederung
- Einleitung
- Der Kalte Krieg und Deutschland
- Die Konferenz von Potsdam und die Einheit Deutschlands
- Versuche der Einigung
- Die Einstellung der Besatzungsmächte
- Die Vereinigten Staaten
- Großbritannien
- Die Sowjetunion
- Frankreich
- Das Jahr 1947
- Die Konferenz von Moskau und die Truman-Doktrin
- Der Marshall-Plan und Deutschland
- Die Konferenz von London
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Teilung Deutschlands unter außenpolitischen Gesichtspunkten im Zeitraum von 1945 bis 1947, wobei der Fokus auf dem Ost-West Gegensatz und dem Jahr 1947 liegt. Es wird analysiert, welche Bedeutung der Kalte Krieg und die Truman-Doktrin für die Teilung Deutschlands hatten und wie sich die außenpolitischen Veränderungen auf die Ziele der Siegermächte auswirkten.
- Die unterschiedlichen Interpretationen und Umsetzungen der alliierten Vereinbarungen, insbesondere der Potsdamer Konferenz.
- Der Einfluss der Truman-Doktrin und des Kalten Krieges auf die Entwicklung Deutschlands.
- Die Rolle der Besatzungsmächte und ihre unterschiedlichen Interessen in Bezug auf die Zukunft Deutschlands.
- Die Frage, ob die politischen Veränderungen in Europa die Herausbildung eines westdeutschen Staates begünstigten.
- Die Frage, ob die Einheit Deutschlands nach 1947 noch möglich war und ob sie überhaupt noch im Sinn der Besatzungsmächte war.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der deutschen Teilung im Kontext der unterschiedlichen alliierten Haltungen nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Kapitel 2 beleuchtet den Kalten Krieg und die unterschiedlichen Vorstellungen der Alliierten über eine künftige Weltordnung. Kapitel 3 analysiert die Konferenz von Potsdam, die die letzte Möglichkeit zur Bildung einer deutschen Regierung bot, und die unterschiedlichen Positionen der Alliierten in Bezug auf Reparationen und Sicherheit.
Schlüsselwörter
Kalter Krieg, Truman-Doktrin, Ost-West Gegensatz, Besatzungsmächte, Deutsche Teilung, Einheit Deutschlands, Potsdamer Konferenz, Marshall-Plan, Sowjetische Politik, Sicherheitsinteressen.
- Arbeit zitieren
- Johannes Pretzsch (Autor:in), 2008, Nachkriegsdeutschland im Spannungsfeld des Kalten Krieges, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116594