Die katholische Kirche war im ausgehenden 18. Jahrhundert ein starker politischer Faktor. Zu
dieser Zeit gab es im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation über zwei Dutzend
Fürstbistümer und das Doppelte an Fürstabteien. Alles in allem belief sich der Besitz auf die
94650 Quadratmeilen mit 3,16 Millionen Einwohnern, was etwa einem Achtel der Reichsbevölkerung
entsprach. Aufgrund des großen Gebietes hatte die Kirche auch großes Mitspracherecht
im Reichstag und stellte selbst drei Kurfürsten, die Bischöfe aus Mainz, Köln und
Trier. Den absolutistischen Staaten der damaligen Zeit waren diese Besitzungen jedoch ein
Dorn im Auge. Durch das zweihundertjährige Jubiläum vor zwei Jahren ist die Säkularisation
wieder mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Aus diesem Grund, und unter dem
Aspekt der Sonderrolle Regensburgs, beschäftigt sich diese Arbeit mit den Folgen der großen
Säkularisation von 1803. Die Gliederung führt von der Ausgangslage über die Durchführung
zu den Folgen der Säkularisation. Dabei wird bei der Durchführung, aus lokalen Gesichtspunkten,
die Situation in Regensburg beleuchtet. Das Ziel ist, einen möglichst umfassenden
Blick über die Auswirkungen zu gewinnen, soweit es die begrenzte Seitenzahl zulässt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Situation der Kirche vor der Säkularisation
- Die Vorgeschichte der Säkularisation
- Der politische Auslöser der Säkularisation
- Die Arbeit der Reichsdeputation
- Die Durchführung der Säkularisation am Beispiel der Sonderrolle Regensburgs
- Die Sonderrolle Regensburgs
- Dalbergs Wirken in Regensburg
- Die Säkularisation in Regensburg
- Die Folgen der großen Säkularisation
- Politische Folgen
- Die kulturellen Folgen der Säkularisation
- Die Folgen für die katholische Kirche
- Unmittelbare Folgen
- Mittelbare Folgen
- Die Säkularisation als Chance zum Neubeginn
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Folgen der Säkularisation von 1803, insbesondere unter Berücksichtigung der Sonderrolle Regensburgs. Sie verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen der Säkularisation zu geben, ausgehend von der Ausgangssituation, über deren Durchführung bis hin zu den Konsequenzen. Die Situation in Regensburg wird dabei als lokaler Fallstudienpunkt beleuchtet.
- Die politische Situation der katholischen Kirche vor 1803
- Die französischen Revolution und ihre Auswirkungen auf das Heilige Römische Reich
- Der Prozess der Säkularisation und die Rolle der Reichsdeputation
- Die Folgen der Säkularisation für die katholische Kirche
- Die Sonderrolle Regensburgs im Kontext der Säkularisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Situation der Kirche vor der Säkularisation: Dieses Kapitel beschreibt die Machtposition der katholischen Kirche im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im ausgehenden 18. Jahrhundert, ihren erheblichen Landbesitz und ihren Einfluss im Reichstag.
Die Vorgeschichte der Säkularisation: Dieser Abschnitt behandelt den politischen Auslöser der Säkularisation, die französische Revolution und den Friedensvertrag von Lunéville, der die Annexion linksrheinischer Gebiete durch Frankreich besiegelte. Er erläutert, wie die Entschädigung der betroffenen Fürsten durch die Säkularisierung von Kirchengütern geplant wurde und die Rolle des Rastatter Kongresses.
Die Arbeit der Reichsdeputation: Dieses Kapitel beschreibt die Bildung und die Arbeit der Reichsdeputation, die die Auflösung des Kirchengutes regeln sollte. Es wird der Einfluss des französisch-russischen Geheimabkommens auf die Entscheidungen der Deputation behandelt sowie die einhergehende Diskussion um die Verteilung der enteigneten Kirchengüter.
Schlüsselwörter
Säkularisation, Reichsdeputation, Frankreich, Napoleon, katholische Kirche, Regensburg, Heiliges Römisches Reich, politische Folgen, kulturelle Folgen, kirchlicher Besitz, französische Revolution, Friedensvertrag von Lunéville.
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Gaßner (Autor:in), 2005, Die Folgen der großen Säkularisation 1803, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119391