Die Berücksichtigung der Heterogenität von Menschen ist ein Kernthema der Sozialen Arbeit. Diese Unterschiedlichkeit bezieht sich jedoch nicht nur auf die Persönlichkeit der Klient*innen, sondern auch auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten von Bildung, materiellen und sozialen Ressourcen. Insbesondere Menschen, die sich vom Großteil einer Gesellschaft durch Herkunft, Aussehen usw. unterscheiden erleben häufig Diskriminierungen. Der Zugang zu Ressourcen und die gesellschaftliche Teilhabe wird ihnen durch ihre Unterschiedlichkeit erschwert. An dieser Stelle ist die Soziale Arbeit gefordert, jedoch fehlten bisher Konzepte, die sich mit dem differenzsensiblen Arbeiten systematisch auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Fallbeispiel aus der Praxis zum Thema Bildung für Migrant*innen
- 3. Die Schaffung von Zugangsgerechtigkeit .........
- 4. Die Strukturdimension sozialpädagogischer Fälle.
- 5. Die Subjektdimension sozialpädagogischer Fälle
- 6. Die interaktive Dimension und die Prozessdimension........
- 7. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Differenzsensible Soziale Arbeit - Differenz als Ausgangspunkt sozialpädagogischer Fallbetrachtung“ von Fabian Lamp zielt darauf ab, ein Konzept zur differenzsensiblen Arbeit in sozialpädagogischen Fallbetrachtungen zu entwickeln. Dieses Konzept soll helfen, die Unterschiede zwischen Klient*innen systematisch zu berücksichtigen und so zu einer gerechteren und effektiveren Sozialen Arbeit beizutragen. Dabei liegt der Fokus auf der Herausarbeitung von vier Dimensionen, die für die differenzsensible Arbeit relevant sind.
- Die Bedeutung der Berücksichtigung von Heterogenität und Diskriminierung in der Sozialen Arbeit
- Die Unterscheidung zwischen Verteilungs- und Anerkennungsgerechtigkeit
- Die Rolle struktureller Ungleichheit und sozialer Exklusion
- Der Einfluss von Diskursen auf die individuelle Wahrnehmung und Handlung
- Die Bedeutung von Subjektdimensionen in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
In der Einleitung wird das Thema der differenzsensiblen Arbeit in der Sozialen Arbeit eingeführt und die Relevanz von unterschiedlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten von Klient*innen hervorgehoben. Es wird die Notwendigkeit von Konzepten zur systematischen Auseinandersetzung mit dem differenzsensiblen Arbeiten betont.
Kapitel 2 präsentiert ein Fallbeispiel aus der Praxis, das die Problematik der Bildung für Migrant*innen und die Folgen von undifferenzierter Behandlung verdeutlicht. Der Fall eines syrischen Jugendlichen, der aufgrund seiner Herkunft in einen Alphabetisierungskurs eingewiesen wurde, obwohl er gute Voraussetzungen für eine höhere Schulbildung besaß, illustriert die Folgen von Vorurteilen und mangelnder Anerkennung.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Schaffung von Zugangsgerechtigkeit und beleuchtet die beiden Dimensionen der Verteilungs- und Anerkennungsgerechtigkeit. Es wird gezeigt, wie die Verweigerung von Anerkennung aufgrund von Herkunft und sozialer Zugehörigkeit zu Diskriminierung und sozialer Exklusion führt. Das Fallbeispiel des syrischen Jugendlichen wird genutzt, um diese beiden Dimensionen der Gerechtigkeit zu verdeutlichen.
In Kapitel 4 wird die Strukturdimension des Fallbeispiels beleuchtet. Es wird deutlich, dass individuelle Probleme häufig auf strukturelle Ungleichheit und gesellschaftlich definierte Normalität zurückzuführen sind. Die Labeling-Theorie wird herangezogen, um zu zeigen, wie Stigmatisierungen und Etikettierungen von Menschen zu unerwünschten Verhaltensweisen führen können.
Kapitel 5 fokussiert auf die Subjektdimension des Falls und beschreibt den Einfluss von Diskursen auf die individuelle Wahrnehmung und Handlung. Es wird erklärt, wie in der Kindheit durch Internalisierung von Wissen und rollenspezifischen Kenntnissen eine Basis für spätere Handlungen und Einstellungen geschaffen wird.
Schlüsselwörter
Differenzsensible Soziale Arbeit, Fallbetrachtung, Bildung für Migrant*innen, Zugangsgerechtigkeit, Verteilungs- und Anerkennungsgerechtigkeit, strukturelle Ungleichheit, Labeling-Theorie, Hegemonie, Diskurse, Subjektdimension.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Differenzsensible Fallbetrachtung in der Sozialen Arbeit unter Einbeziehung eines Fallbeispiels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1194569