Nachfolgeregelungen sind ein sehr sensibles Thema und erfordern eine sorgfältige
Planung. Der Generationenwechsel wird als eine der kritischsten Phasen überhaupt für
Familienunternehmen betrachtet. Nach Klein-Blenkers sind allein 10% der
Konkursfälle von Unternehmen auf eine gescheiterte Nachfolge zurückzuführen.
Hierbei handelt es sich nicht nur um ein persönliches Problem der Unternehmer bzw.
der Familie, sondern offensichtlich auch um ein volkswirtschaftliches Problem,
insbesondere deshalb, weil in der Bundesrepublik die weitaus meisten Arbeitsplätze von
mittelständischen Unternehmen geschaffen werden. So sind nach Schätzungen der
DIHK etwa eine Mill. Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt von einer
gelungenen Nachfolgeregelung abhängig. Dennoch ist in der Praxis immer wieder
festzustellen, dass Unternehmer – wohl nicht zuletzt aus emotionalen Gründen – das
Thema der Nachfolge vernachlässigen bzw. auf die lange Bank schieben.
Einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn zufolge sehen sich in
Deutschland jährlich etwa 71.000 Unternehmen mit dem Problem der
Nachfolgeregelung konfrontiert. Bei knapp zwei Drittel der Unternehmen erfolgt die
Übergabe planmäßig aus Altersgründen, bei einem Viertel wird die
Nachfolgeproblematik durch unerwartete Ereignisse wie Krankheit oder plötzlichen
Tod des Seniors relevant. In den übrigen Fällen ist der Grund für die Übergabe des
Unternehmens der Wechsel des bisherigen Eigentümers/Geschäftsführers in eine andere
Tätigkeit.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Abgrenzung
- Betriebswirtschaftliche Determinanten
- Unternehmenskontinuität
- Vermögensmaximierung
- Unternehmensführung
- Bestimmung geeigneter Geschäftsführer
- Kontrolle der Geschäftsführung
- Vermeidung von streitbedingter Handlungsunfähigkeit
- Flexibilität der Geschäftsführung
- Finanzierung
- Eigenfinanzierungskraft
- Bonitätsrating und Fremdfinanzierung
- Aufdeckung stiller Reserven
- Implikationen der Besteuerung für die wirtschaftliche Lage von Unternehmen
- Erbschaft- oder Schenkungsteuer
- PR-Effekt einer Stiftungslösung
- Spezifische betriebswirtschaftliche Risiken einer Stiftungslösung
- Eigentümerlosigkeit der Stiftung
- Zielkonflikt zwischen Unternehmen und Stiftung
- Abschirmung gegen den Wettbewerb
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die betriebswirtschaftlichen Determinanten bei der Unternehmensnachfolge, insbesondere im Hinblick auf familieninterne, externe und Stiftungs-Lösungen. Das Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der Nachfolgeplanung für Unternehmen zu beleuchten und verschiedene Lösungsansätze zu analysieren.
- Herausforderungen der Unternehmensnachfolge
- Betriebswirtschaftliche Aspekte der Nachfolgeplanung
- Bewertung verschiedener Nachfolgemodelle (Familienintern, Extern, Stiftung)
- Risiken und Chancen der jeweiligen Modelle
- Steuerliche Implikationen der Nachfolge
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Problemstellung der Unternehmensnachfolge und die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel zu den betriebswirtschaftlichen Determinanten beleuchtet die Bedeutung von Unternehmenskontinuität, Vermögensmaximierung und Unternehmensführung. Im Detail werden Aspekte wie die Bestimmung geeigneter Geschäftsführer, die Kontrolle der Geschäftsführung und die Vermeidung von Konflikten behandelt. Die Finanzierung, insbesondere Eigen- und Fremdfinanzierung, sowie die Aufdeckung stiller Reserven werden ebenfalls untersucht. Zusätzlich werden die steuerlichen Implikationen, der PR-Effekt und spezifische Risiken einer Stiftungslösung analysiert.
Schlüsselwörter
Unternehmensnachfolge, Familienbetrieb, Stiftungsgründung, Betriebswirtschaftslehre, Vermögensmaximierung, Unternehmensführung, Finanzierung, Steuern, Risikomanagement, Kontinuität.
- Quote paper
- Josef Schoberer (Author), 2008, Betriebswirtschaftliche Determinanten bei der Unternehmensnachfolge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119484