Globalisierungssystem am Ende des 20. Jahrhundert und sein Einfluss auf das vereinigte Deutschland


Seminararbeit, 2002

21 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2.Das Globalisierungssystem am Ende des 20.Jahrhundert
2.1.Die weltweite Ausbreitung des ökonomischen Tausches in den letzten Jahren
2.2. Vereinheitlichung von Märkten

3. Die Globalisierung und ihre Auswirkungen auf die BRD
3.1. Die Veränderung der Sozialstruktur im Zeitalter der Globalisierung
3.2. Tertiärisierung in den alten Ländern und Deindustrialisierung in den neuen Ländern
3.2.1. Tertiärisierung in den alten Ländern
3.2.2. Deindustrialisierung in den neuen Ländern
3.3. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
3.4. Regionale Transformation

4. Fazit

1.Einleitung

Das Thema der Hausarbeit bezieht sich auf das Globalisierungssystem am Ende des 20. Jahrhundert und seinen Einfluss auf die Bundesrepublik Deutschland.

Seit der Ablösung des Feudalismussystems haben sich die kapitalistischen Ideen in der Weltordnung durchgesetzt. Tatsächlich schöpft der Ursprung des Kapitalismus seine Geschichte aus der abendländischen Zivilisation, da die Entwicklung der Handelstädte im Mittelalter und folglich die wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen Staaten die Quelle des Kapitalismus prägen. Der Kapitalismus unterlief am Ende des 20. Jahrhunderts Entwicklungen und Änderungen, obwohl seine Grundphilosophie von Dominanz und Kräfteverhältnis geprägt war. Allerdings hat der Kapitalismus seine Substanz nicht verloren, denn er hat sich nur im Laufe der Zeit erweitert und diese Erweiterung hat seinen Namen verändert, die seit ca. 40 Jahren durch den Begriff der Globalisierung geprägt wird.

Die Globalisierung ist das oberste Niveau des Kapitalismus, weil sie die Bestimmung hat, mehr global als international zu sein. So kann sie als ein Prozess verstanden werden, der auf unterschiedlich starken Triebkräften beruht. Die OECD bezeichnet die Globalisierung als eine Entwicklung, durch den Märkte und Produktionen in verschiedenen Ländern immer stärker voneinander abhängig werden, dank der Dynamik des Handels mit Gütern und Dienstleistungen und durch die Bewegung von Kapital und Technologie.[1] Dieser Prozess ist allerdings nicht unkontrollierbar, er ist mehr das Resultat von Entscheidungen, welche die Staaten in der Vergangenheit getroffen haben. Grundlage moderner Wirtschaft ist die Arbeitsteilung, Kern der Globalisierung ist die Ausweitung der internationalen Arbeitsteilung. Das Problem, was dabei entsteht, liegt in den wechselnden und immer neu entstandenen Bedingungen, an die sich Länder anpassen müssen. Das Resultat ist meist die Überforderung vieler Länder.

Was bedeutet eigentlich Globalisierung? Ist der Globalisierungsprozess eine Realität, an welchen sich alle Staaten unbedingt anpassen sollten? Wenn das so ist, wie sehen dann die Konsequenzen für die Bundesrepublik Deutschland aus?

Die gesellschaftlichen Auswirkungen des Globalisierungsprozess, besonders in der BRD, scheinen angesichts der Sozialstaatlichkeit eine Gefährdung der sozialen Stabilität zu sein. Die Globalisierung erweist sich als Anfang vom Ende des Wohlfahrtsstaat. Zehn Jahre nach der Vereinigung unterlag die deutsche Gesellschaft einen Veränderungsprozess, der sowohl negative als auch positive Auswirkungen hatte. Es ist die Quelle aller politischen Auseinandersetzungen, die in den letzten zehn Jahren stattgefunden hat und wird mit dem Begriff der „Modernisierung“ geprägt.

Der Modernisierungsprozess ist ambivalent, denn er fördert einerseits die Gleichberechtigung zwischen Menschen und auf der anderen Seite bringt er ein nicht konformes Verhalten in Bezug auf alle Lebensbereiche hervor. Die gesellschaftliche Modernisierung lässt Spielräume für nonkonformes Verhalten entstehen, und diese fördern wiederum den Modernisierungsprozess. Im politisch-öffentlichen Bereich wird demokratisiert, im weltöffentlichen Bereich säkularisiert. Unmittelbar sozial werden Familien, Schicht und Milieu entstrukturiert, der Einzelne damit individualisiert und Entnormativierung und Rationalisierung sind weitere soziale Folgen.[2]

Im Rahmen dieser Arbeit werde ich die wichtigsten Etappen der Globalisierung verdeutlichen und ebenfalls seine Auswirkung auf die BRD schildern.

2. Das Globalisierungssystem am Ende des 20. Jahrhunderts

2.1 Die weltweite Ausbreitung des ökonomischen Tausches in den letzten Jahren

Die Globalisierung hat sich in den letzten 20 Jahren entfaltet. Tatsächlich ist die zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit der Staaten voneinander mit der Entwicklung der Handelsstädte erst im Mittelalter einhergegangen. Die ersten Etappen des Globalisierungsprozesses sind Ausdruck eines komplexen, kulturellen, materiellen und politischen Wandels, der schon in der Epoche der Renaissance und der Reformation stattgefunden hatte. Durch den Kolonialismus und die damit verbundenen Überseeexpedition im 16. Jahrhundert, sowie durch die Zunahme des Warentauschs ist dieser Prozess entstanden.

Vor dem ersten Weltkrieg hatte sich die Dominanz Europas im wirtschaftlichen Sektor schon abgezeichnet, denn nach einem Rückgang zwischen den beiden Weltkriegen, insbesondere durch die Weltwirtschaftskrise von 1929, war nach 1945 festzustellen, dass sich die wirtschaftliche Situation in den abendländischen Staaten deutlich verbessert hat. Der Trend der zunehmenden Globalisierung hat sich nach 1945 fortgesetzt und wurde dazu noch weiter beschleunigt. Allerdings muss aufgezeigt werden, dass der Globalisierungsprozess einen Bruch zwischen dem alten und dem neuen Wirtschaftssystem darstellt, da er sich zwar in einen über Jahrhunderte erstreckenden Prozess einreiht, aber auch eine starke Abweichung beinhaltet, da die Ökonomie früher einer transnationaler, als einer internationalen Prägung unterlag. Die Globalisierung umgeht staatliche Grenzen sowie die Tradition, das Gesetz des Wertes durchzusetzen.

Die Globalisierung ermöglicht die Intensivierung des Austausches, da sie im Zuge einer allgemeinen Bewegung der Liberalisierung erfolgte, welche nach dem Krieg einen Aufschwung erlebt hat. Der sich intensivierende Prozess des internationalen Handels wurde erleichtert durch das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT(1948), gefördert durch die Schaffung der Welthandelsorganisation(1994) und durch die zunehmende Regionalisierung (regionale wirtschaftliche Kooperation, Schaffung zollfreier Zonen, z.B. NAFTA im Jahre 1994, MERCOSUR oder EU).

Die Verwirklichung der Globalisierung wurde durch das Ende des Bretton Woods Systems eingeleitet, da dies den Rahmen der finanziellen Ströme erleichtert. „Die internationalen Finanzmärkte sind etwa Mitte der 70er Jahre starken Veränderungen ausgesetzt. Die weltweite Abschaffung von Kapitalverkehrskontrollen nach Ende des Währungssystems von Bretton Woods und der zunehmende Einsatz von miteinander vernetzten Computern mit der damit einhergehenden Senkung von Informations- und Transaktionskosten (Automatisierung der Prozesse und Professionalisierung der Akteure ) haben eine erhebliche Zunahme internationaler Kapitalströme bewirkt.“[3] 1971 entstand das Wechselkurssystem wegen hoher und stetig steigender Leistungsbilanzdefizite des US-Dollars. Anfang 1973 brach das Bretton- Woods- System endgültig auseinander und die Wechselkurse zum Dollar wurden flexibler.

2.2. Vereinheitlichung von Märkten

Nach dem zweiten Weltkrieg bewirkte das rapide Wachstum der internationalen Warenströme die Bildung riesiger Konzerne, die um einiges wettbewerbsfähiger waren als kleine Betriebe. Die Intensivierung des Austauschs von Waren und Dienstleistungen und von finanziellen Strömen, hat den Wettbewerb durch Zunahme der Exportströme verstärkt. Gleichzeitig hat die Globalisierung den Unternehmen, die sich bisher auf die nationale Sphäre beschränkt hatten, den internationalen Markt geöffnet. Diese Tendenz lässt sich aus den unmittelbar erhöhten Wettbewerbsdruck zeigen. In einem Wechselkurssystem und angesichts der zunehmenden Mobilität des Kapitals, werden die Firmen zunehmend gezwungen, ihre eigenen Produktionsmittel ins Ausland zu verlagern. Die Expansion solcher multinationalen Konzerne bedeutet zunehmende ökonomische Konzentration(Fusion, Aufkauf von Firmen). „Sobald das Produkt in der Reifephase eintritt, versucht die innovative Firma, ihre Marktanteile gegenüber den aufholenden Konkurrenten zu sichern und verlegt ihre inzwischen technologische vereinfachte Produktion in die ausländischen Absatzmärkte.“[4] Heutzutage ist das Gewicht von multinationalen Firmen dermaßen groß, dass sie als eine echt Gegenmacht zum Staat angesehen werden können, denn in der Tat neigen sie dazu, den staatlich-nationalen Rahmen zu überschreiten.

Die Expansion der multinationalen Konzerne hat dann die Uniformisierung einiger Märkte erleichtert. Die modernen „Tools“, wie TV, Internet, Fax, Telekommunikation, rufen heutzutage eine große Anerkennung hervor, denn die multinationalen Konzerne sind Bestandteil dieser Entwicklung. Weder die weltweiten Informationsnetworks, noch die großen TV-Sender und die Presse entkommen den vielarmigen Zugriff der privaten Unternehmen der OWZE- Länder. Aus diesem Phänomen resultiert der Globalisierungsprozess, die Uniformisierung der Märkte, denn dadurch kommt es zu einer Stabilisierung und Erhöhung des Gewinns, da die konjunkturellen Entwicklungen in den verschiedenen Absatzländern nur teilweise miteinander verbunden sind.[5] Weiterhin entstehen diese Phänomene durch eine Reihe von unvermeidlichen Prozessen, indem sich bedeutsame Firmen gezwungen fühlen, ihre Produktion zu internationalisieren und Strategien auf globaler Ebene zu entwickeln. Folglich gelten die Firmen zunehmend als Faktor der Uniformisierung von Märkten und als oberste Stufe der Globalisierung.

[...]


[1] Von Plate, Bernard, in: Informationen zur politischen Bildung, 4.Quartal 2000, n.269, S. 3

[2] Gensicke, Thomas, Werte und Wandel, S.675

[3] Wirtschaft heute, S. 280

[4] Wirtschaft heute, S.224

[5] ebd. ,S.220

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Globalisierungssystem am Ende des 20. Jahrhundert und sein Einfluss auf das vereinigte Deutschland
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Otto-Suhr-Institut)
Note
1,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
21
Katalognummer
V12010
ISBN (eBook)
9783638180245
Dateigröße
531 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Globalisierungssystem, Ende, Jahrhundert, Einfluss, Deutschland
Arbeit zitieren
Frank Kofi Schwarz (Autor:in), 2002, Globalisierungssystem am Ende des 20. Jahrhundert und sein Einfluss auf das vereinigte Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12010

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