[...] Unter diesen Voraussetzungen begannen in den westlichen Besatzungszonen die Vorarbeiten für eine verfassunggebende Versammlung: An der Münchner Ministerpräsidentenkonferenz im Juni 1947 nahmen letztmals die Ministerpräsidenten der Sowjetzone teil, im Verlauf der Konferenz verließen sie diese dann auf Geheiß Moskaus. Da nunmehr eine zumindest vorläufige Trennung des Gebietes der vier Besatzungszonen unausweichlich erschien, beschlossen die Westalliierten unter Beteiligung der Nachbarländer Luxemburg, Belgien und der Niederlande auf der Londoner Sechs-Mächte-Konferenz die Frankfurter Dokumente: Durch die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung sollte ein demokratischer und föderalistischer Staat geschaffen werden. Unter diesen Vorgaben konferierten die westdeutschen Ministerpräsidenten in Koblenz und beschlossen, eine gesamtdeutsche Verfassung zurückzustellen, bis die Voraussetzung, also die Einheit Deutschlands, geschaffen sei. Man einigte sich auf den Namen „Grundgesetz“ für diese provisorische Verfassung. Im Anschluss an eine Sachverständigenkonferenz auf Herrenchiemsee nahm der Parlamentarische Rat am 1. September 1948 seine Arbeit auf. Die 65 Abgeordneten waren zuvor von den westdeutschen Landtagen gewählt worden. Gemäß den politischen Kräfteverhältnissen setze er sich wie folgt zusammen: CDU/CSU und die SPD waren mit jeweils 27 Abgeordneten bestimmend, die kleineren Parteien (FDP, Zentrum, DP, KPD) stellten zusammen elf Mitglieder. Zum Präsidenten des Rates wurde Konrad Adenauer gewählt. Am 8. Mai 1949, also genau vier Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation, stimmten die Mitglieder über das Grundgetz ab; eine klare Mehrheit von 53 gegen zwölf Stimmen nahm den Entwurf des Grundgesetzes an. Anschließend wurde das Grundgesetz in elf von zwölf Landtagen angenommen. Da eine Volksabstimmung wegen des provisorischen Charakters nicht gewollt war, trat das Grundgesetz am 23. Mai 1949 in Kraft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Die Entstehung des Grundgesetzes
- 2. Wichtige Normen im Überblick
- 3. Streitfragen
- 3.1. Soziale Grundrechte
- 3.2. Direktdemokratische Elemente
- 3.3. Weitere Streitfragen
- 4. Fazit: Das Grundgesetz - Antwort auf Weimar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und die wichtigsten Normen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Sie beleuchtet die historischen Umstände, die zur Entstehung des Grundgesetzes führten, und analysiert zentrale Bestimmungen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Grundrechte und der Frage, inwiefern das Grundgesetz eine Antwort auf die Missstände der Weimarer Republik darstellt.
- Die Entstehung des Grundgesetzes im Kontext der Nachkriegsordnung
- Analyse wichtiger Normen des Grundgesetzes, insbesondere der Grundrechte
- Die Stellung der Grundrechte im Grundgesetz im Vergleich zur Weimarer Verfassung
- Die Bedeutung der Menschenwürde als Fundamentalnorm
- Kontroverse Aspekte und Streitfragen des Grundgesetzes
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Die Entstehung des Grundgesetzes Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext der Entstehung des Grundgesetzes nach dem Zweiten Weltkrieg, die Teilung Deutschlands und die Vorarbeiten in den westlichen Besatzungszonen, inklusive der Rolle der Alliierten und der Ministerpräsidentenkonferenz.
Kapitel 2: Wichtige Normen im Überblick Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Präambel des Grundgesetzes und die Bedeutung der Grundrechte. Es differenziert zwischen verschiedenen Arten von Grundrechten (Freiheitsrechte, politische Grundrechte) und geht auf Artikel 1 als Fundamentalnorm ein, der die Unantastbarkeit der Menschenwürde betont.
Kapitel 3: Streitfragen Dieses Kapitel behandelt verschiedene kontroverse Aspekte des Grundgesetzes, darunter soziale Grundrechte, direktdemokratische Elemente und weitere Streitpunkte. (Die detaillierte Auseinandersetzung mit den einzelnen Unterpunkten 3.1-3.3 bleibt hier aus, um Spoiler zu vermeiden.)
Schlüsselwörter
Grundgesetz, Bundesrepublik Deutschland, Weimarer Republik, Grundrechte, Menschenwürde, Nachkriegsordnung, Verfassung, Bundesverfassungsgericht, Soziale Grundrechte, Direktdemokratie.
- Arbeit zitieren
- Tim Peters (Autor:in), 2008, Das Grundgesetz - Antwort auf Weimar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120769