1. Kultursemiotik der Moskau-Tartu Schule.
1.1. Semiotische Schule von Moskau und Tartu.
Ihre Vertreter, Forschungsrichtungen und Methoden
Die semiotische Schule von Moskau und Tartu, auch sowjetische semiotische Schule genannt, war seit Anfang der 60-er bis in die Mitte der 80-er in zwei Zentren - Moskau und Tartu tätig. Zu den wichtigsten Vertretern der Schule zählen: Ju.Lotman, Z.Minc, I.Cernov (Tartu); V.V.Ivanov, B.Uspenskij, V.Toporov, D.Segal, I.Revsin, J.Lekomcev, A.(?)olkovskij, S.(?)aumjan, A. Pjatigorskij (Moskau).
Die Semiotik in der Sowjetunion entwickelte sich Anfang der 60-er Jahre zwar gleichzeitig, aber erst unabhängig voneinander in Moskau und Tartu (1962 tritt in Moskau das Semiotik-Projekt in Erscheinung: Symposium zur strukturellem Erforschung von Zeichensystemen). 1964 schließen sich beide Zentren zusammen (Erste Sommerschule über sekundäre modellbildende Systeme, Kjaeriku, Estland, 1964). Ab dem Moment kann man von der semiotischen Moskau-Tartu Schule sprechen.
1964 beginnt man mit der Veröffentlichung von den Sammelbänden "Trudy po znakovym sistemam"("Arbeiten über Zeichensysteme"), die sämtliche Materialien der Sommerschulen, Tagungen und Konferenzen sowie Aufsätze der Teilnehmer und Vertreter der Schule enthalten.
Eine "Vorbereitungsphase" der Entwicklung von sowjetischer Semiotik lässt sich jedoch bereits in den früheren 50-er Jahren beobachten: Kybernetik und eine sehr intensive Forschung der maschinellen Übersetzung einerseits und strukturelle Linguistik andererseits, die damals im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses standen, kann man mit Sicherheit als Anstoßpunkte der sowjetischen Semiotik gelten lassen. In ihrer weiteren Entwicklung hat die sowjetische Semiotik aus diesen Gebieten einige wichtige Punkte übernommen, die sich in den Werken der Schule von Moskau und Tartu mehr oder weniger konsequent während der ganzen Zeit ihrer Existenz durchziehen: [...]
Inhaltsverzeichnis
- Kultursemiotik der Moskau-Tartu Schule.
- Semiotische Schule von Moskau und Tartu. Ihre Vertreter, Forschungsrichtungen und Methoden.....
- Kultursemiotische Forschung der Schule..
- Begriff des sekundären modellbildenden Systems.......
- Kultur als semiotischer Mechanismus...
- Einführung des Begriffs des "kulturellen Textes".
- Semiotischer Mechanismus der Textproduktion und kulturelles Gedächtnis......
- Das Problem der typologischen Beschreibung der Kultur.
- Die Typologie der russischen Kultur der klassischen Periode (XI-XIX) nach Ju.Lotman...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kultursemiotik der Moskau-Tartu Schule, einem einflussreichen Forschungsfeld der sowjetischen Semiotik. Die Arbeit erläutert die Entstehung, Entwicklung und die wichtigsten Theorien dieser Schule und beleuchtet ihre spezifische Herangehensweise an Kulturphänomene. Sie analysiert den Stellenwert des Konzepts des "sekundären modellbildenden Systems" im Rahmen der Moskauer-Tartuer Semiotik.
- Die Entstehung und Entwicklung der Moskauer-Tartuer Semiotik
- Die wichtigsten Vertreter und ihre Forschungsrichtungen
- Das Konzept des "sekundären modellbildenden Systems" und seine Bedeutung für die Kultursemiotik
- Die Kultur als semiotischer Mechanismus und der "kulturelle Text"
- Das Problem der typologischen Beschreibung von Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Kultursemiotik der Moskau-Tartu Schule. Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Moskauer-Tartuer Semiotik, stellt die wichtigsten Vertreter der Schule vor und skizziert deren Forschungsrichtungen und -methoden. Insbesondere wird die Kultursemiotische Forschung der Schule und ihre Bedeutung für das Verständnis von Kultur als semiotischem System beleuchtet.
- Kapitel 1.1: Semiotische Schule von Moskau und Tartu. Ihre Vertreter, Forschungsrichtungen und Methoden. Dieses Kapitel stellt die historische Entwicklung der Moskauer-Tartuer Semiotik vor, erörtert die wichtigsten Vertreter und ihre unterschiedlichen Forschungsrichtungen. Dabei werden auch die Einflüsse aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen auf die Semiotik der Schule hervorgehoben.
- Kapitel 1.2: Begriff des sekundären modellbildenden Systems. Dieses Kapitel stellt den Schlüsselbegriff des "sekundären modellbildenden Systems" vor und erläutert seine Bedeutung für die Moskauer-Tartuer Semiotik. Es wird der Unterschied zwischen primären und sekundären modellbildenden Systemen herausgearbeitet und der Stellenwert der Sprache in diesem Kontext diskutiert.
Schlüsselwörter
Kultursemiotik, Moskau-Tartu Schule, Sekundäres modellbildendes System, Kultureller Text, Typologie der Kultur, Semiotische Analyse, Sowjetische Semiotik, Ju. Lotman, V. Uspenskij, B. Toporov.
- Arbeit zitieren
- Elena Hoffmann (Autor:in), 2003, Kultursemiotik der Moskau-Tartu Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12123