Zur Hinführung an das Thema soll in dieser Arbeit zunächst das historische Vorfeld gerafft dargestellt werden. Behandelt werden hierbei die Zeit von der Eroberung des Voralpenraumes bis zur Überwindung der Reichskrise des dritten Jahrhunderts. Besonderes Augenmerk liegt dabei bereits auf den großen, charakterisierenden Entwicklungslinien, welche die drei behandelten Siedlungszentren durchliefen. Anschließend werden diesen Orten separierte Kapitel zugestanden – zuerst dem zivil geprägten Augsburg, anschließend dem militärisch geprägten Regensburg und zuletzt Kempten. Die Binnengliederung der drei Abschnitte erfolgt jeweils nach den gleichen Betrachtungskriterien, welche zusammengefasst einen allgemeinen Überblick über das spätantike Siedlungsleben liefern sollen, in ihrer Aufteilung jedoch auch detaillierte Einblicke in exemplarische Themengebiete und Aspekte des Lebens in der späten Antike geben.
Der erste Abschnitt behandelt übergreifend die Topographie und die Raumkonzepte des Siedlungsortes. Hierbei stehen die Verteidigungsmaßnahmen im Vordergrund. Zunächst erfolgt eine Untersuchung der Wehranlagen und Mauern, anschließend werden Militärgebäude in den Blick genommen, welche den Siedlungsort als möglichen Garnisonsort ausweisen. Hierbei werden auch Funde von Militaria miteinbezogen.
Der zweite Abschnitt thematisiert schließlich übergreifend den Bereich Gesellschaft und Religion. Aufgearbeitet werden diese Aspekte durch eine Betrachtung der erschlossenen Gräberfelder, ihrer Lage und ihrer Größe im Umfeld der Siedlungen. Dabei werden vorliegende Bestattungssitten aufgezeigt und Rückschlüsse auf mögliche Sozialstrukturen, kulturellen Wandel und germanische, romanische und christliche Aspekte vorgenommen.
Der dritte Abschnitt nimmt sich übergreifend der Wirtschaft und der Infrastruktur der jeweiligen Siedlung an. Besonders die Grundversorgung soll hierbei hervorgehoben werden. Dies teilt sich einerseits in die größtenteils durch villae rusticae erfolgte Nahrungsversorgung sowie sekundär die Wasserversorgung. Dies liefert nicht nur Aussagen über den allgemeinen Fortbestand und damit die Kontinuität der Siedlung, sondern lässt auch Rückschlüsse auf den regionalen und unter Vorbehalt auch den überregionalen Handel zu.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historisches Vorfeld: Raetien in der Prinzipatszeit
- 3. Augusta Vindelicum in der Spätantike
- 3.1 Verteidigungsmaßnahmen von Augusta Vindelicum
- 3.1.1 Die spätantike Stadtmauer von Augusta Vindelicum
- 3.1.2 Spätantike Militärpräsenz in Augusta Vindelicum
- 3.2 Gräberfelder und Bestattungssitten in und um Augusta Vindelicum
- 3.3 Grundversorgung und Siedlungskontinuität von Augusta Vindelicum
- 3.1 Verteidigungsmaßnahmen von Augusta Vindelicum
- 4. Castra Regina in der Spätantike
- 4.1 Verteidigungsmaßnahmen von Castra Regina
- 4.1.1 Die spätantike Siedlungsumwehrung von Castra Regina
- 4.1.2 Spätantike Militärpräsenz in und um Castra Regina
- 4.2 Gräberfelder und Bestattungssitten in und um Castra Regina
- 4.3 Grundversorgung und Siedlungskontinuität von Castra Regina
- 4.1 Verteidigungsmaßnahmen von Castra Regina
- 5. Cambodunum in der Spätantike
- 5.1 Verteidigungsmaßnahmen von Cambodunum
- 5.1.1 Die spätantike Siedlungsumwehrung von Cambodunum
- 5.1.2 Spätantike Militärpräsenz in Cambodunum
- 5.2 Gräberfelder und Bestattungssitten in und um Cambodunum
- 5.3 Grundversorgung und Siedlungskontinuität von Cambodunum
- 5.1 Verteidigungsmaßnahmen von Cambodunum
- 6. Conclusio: Raetia secunda im Wandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklungen in der römischen Provinz Raetia secunda während der Spätantike, mit Fokus auf Augusta Vindelicum, Castra Regina und Cambodunum. Ziel ist es, die Umwandlungsprozesse dieser Siedlungen im Übergang von der Antike zum frühen Mittelalter zu analysieren und ihre jeweilige Bedeutung im Kontext der gesamtprovinziellen Entwicklung zu beleuchten.
- Verteidigungsmaßnahmen und Stadtentwicklung in der Spätantike
- Bestattungssitten und soziale Strukturen
- Grundversorgung, Wirtschaft und Siedlungskontinuität
- Regionale Entwicklungen im Kontext der Reichskrise
- Vergleichende Analyse der drei Siedlungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, der sich auf die Provinz Raetia secunda in der Spätantike konzentriert. Sie beleuchtet die kontroverse Rolle Raetiens als Grenzgebiet und strategisch wichtiges Durchzugsgebiet und diskutiert die Herausforderungen bei der Abgrenzung der Spätantike sowohl zeitlich als auch räumlich. Die Arbeit fokussiert sich auf Augusta Vindelicum, Castra Regina und Cambodunum und begründet die Auswahl dieser drei Siedlungen. Die Methodik der Arbeit wird kurz umrissen, mit dem Hinweis auf eine dreiteilige Struktur für die Beschreibung jeder Siedlung (Verteidigung, Gesellschaft/Religion, Wirtschaft/Infrastruktur).
2. Historisches Vorfeld: Raetien in der Prinzipatszeit: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung Raetiens von der römischen Eroberung bis zum Ende der Reichskrise des 3. Jahrhunderts. Es skizziert die wichtigsten Entwicklungen und legt den Grundstein für das Verständnis der späteren Entwicklungen in der Spätantike. Die Entwicklungen der drei untersuchten Siedlungen werden bereits im Kontext dieses Kapitels angesprochen um den späteren detaillierten Analysen einen Bezugsrahmen zu geben.
3. Augusta Vindelicum in der Spätantike: Dieses Kapitel untersucht Augusta Vindelicum (Augsburg) in der Spätantike. Es analysiert die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt, einschließlich der spätantiken Stadtmauer und der militärischen Präsenz. Die Gräberfelder und Bestattungssitten geben Aufschluss über die Gesellschaft und den kulturellen Wandel. Die Betrachtung der Grundversorgung und der Siedlungskontinuität beleuchtet die wirtschaftliche Situation und den Fortbestand der Stadt in dieser Epoche. Es wird auf die Rolle Augustas Vindelicums als Zentrum von Raetia secunda eingegangen.
4. Castra Regina in der Spätantike: Das Kapitel widmet sich Castra Regina (Regensburg) und seiner Entwicklung in der Spätantike. Die Analyse konzentriert sich auf die Verteidigungsmaßnahmen, inklusive der spätantiken Siedlungsumwehrung und der militärischen Präsenz. Die Untersuchung der Gräberfelder und Bestattungssitten liefert Einblicke in die soziale Struktur und den kulturellen Wandel. Die Betrachtung der Grundversorgung und der Siedlungskontinuität beleuchtet den wirtschaftlichen Aspekt und den Fortbestand des wichtigen Militärlagers an der Donau.
5. Cambodunum in der Spätantike: Dieses Kapitel befasst sich mit Cambodunum (Kempten) und seiner Transformation in der Spätantike. Es untersucht die Verteidigungsmaßnahmen, die spätantike Siedlungsumwehrung und die militärische Präsenz. Die Analyse der Gräberfelder und Bestattungssitten gibt Aufschluss über gesellschaftliche und kulturelle Aspekte. Die Untersuchung der Grundversorgung und Siedlungskontinuität beleuchtet die wirtschaftliche Entwicklung und den Wandel dieser Grenzsiedlung.
Schlüsselwörter
Raetia secunda, Spätantike, Augusta Vindelicum, Castra Regina, Cambodunum, Verteidigung, Stadtmauer, Militärpräsenz, Gräberfelder, Bestattungssitten, Grundversorgung, Siedlungskontinuität, Reichskrise, Römisches Reich, Kulturwandel, Wirtschaft, Infrastruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklungen in Raetia secunda während der Spätantike
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklungen in der römischen Provinz Raetia secunda während der Spätantike, mit Fokus auf die drei Siedlungen Augusta Vindelicum (Augsburg), Castra Regina (Regensburg) und Cambodunum (Kempten). Ziel ist die Analyse der Umwandlungsprozesse dieser Siedlungen im Übergang von der Antike zum frühen Mittelalter und deren Bedeutung im Kontext der Gesamtprovinz.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Verteidigungsmaßnahmen und Stadtentwicklung in der Spätantike, Bestattungssitten und soziale Strukturen, Grundversorgung, Wirtschaft und Siedlungskontinuität, regionale Entwicklungen im Kontext der Reichskrise und eine vergleichende Analyse der drei Siedlungen.
Welche Siedlungen werden im Detail untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf Augusta Vindelicum, Castra Regina und Cambodunum. Für jede Siedlung werden die Verteidigungsmaßnahmen (Stadt-/Siedlungsumwehrung, Militärpräsenz), die Gräberfelder und Bestattungssitten sowie die Grundversorgung und Siedlungskontinuität analysiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Historisches Vorfeld (Raetien in der Prinzipatszeit), ein Kapitel pro Siedlung (Augusta Vindelicum, Castra Regina, Cambodunum) und eine Conclusio. Jedes der Siedlungskapitel folgt einer dreiteiligen Struktur: Verteidigung, Gesellschaft/Religion, Wirtschaft/Infrastruktur.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Transformationsprozesse der drei untersuchten Siedlungen während der Spätantike zu verstehen und ihre Rolle im Kontext der Gesamtprovinz Raetia secunda zu beleuchten. Die vergleichende Analyse soll die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung der Siedlungen aufzeigen.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Methodik wird in der Einleitung kurz umrissen und basiert auf einer dreiteiligen Struktur zur Beschreibung jeder Siedlung (Verteidigung, Gesellschaft/Religion, Wirtschaft/Infrastruktur). Die Arbeit stützt sich auf archäologische und historische Quellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Raetia secunda, Spätantike, Augusta Vindelicum, Castra Regina, Cambodunum, Verteidigung, Stadtmauer, Militärpräsenz, Gräberfelder, Bestattungssitten, Grundversorgung, Siedlungskontinuität, Reichskrise, Römisches Reich, Kulturwandel, Wirtschaft, Infrastruktur.
Wie wird der historische Kontext dargestellt?
Ein Kapitel beschreibt das historische Vorfeld, indem es die Entwicklung Raetiens von der römischen Eroberung bis zum Ende der Reichskrise des 3. Jahrhunderts skizziert. Dies dient als Grundlage für das Verständnis der späteren Entwicklungen in der Spätantike.
Welche zeitliche Epoche wird untersucht?
Die Arbeit fokussiert sich auf die Spätantike in Raetia secunda. Die Einleitung diskutiert die Herausforderungen bei der Abgrenzung dieser Epoche sowohl zeitlich als auch räumlich.
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- Christian Schaller (Author), 2017, Raetia Secunda im Wandel. Augusta Vindelicum, Castra Regina und Cambodunum in der Spätantike, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1215474