In dieser Arbeit mit dem Titel „Lipsets Theorie zum ‚Extremismus des Mittelstandes‘“ wird vom Autor die Frage beantwortet, inwieweit die in dem Artikel „Der ‚Faschismus’, die Linke, die Rechte und die Mitte“ publizierte Auffassung Seymour Martin Lipsets, dass der Faschismus bedingt aus einer Radikalisierung des Mittelstandes hervorging, im Spiegel der wissenschaftlichen Forschung noch an Aktualität besitzt oder aber eben obsolet erscheint.
Inhaltsverzeichnis
- Mittelstandstheorie in der zeitgenössischen Faschismusdiskussion
- Lipsets Theorie des „Extremismus der Mitte“
- Lipsets Theorie des „Extremismus der Mitte“ im Spiegel der Forschung
- Ralf Dahrendorf
- Heinrich August Winkler
- Jürgen W. Falter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Seymour Martin Lipsets These vom „Extremismus der Mitte“, die besagt, dass der Faschismus aus einer Radikalisierung des Mittelstandes hervorging. Der Fokus liegt auf Deutschland und der Wählerschaft der NSDAP bis 1933. Die Arbeit analysiert die Aktualität von Lipsets These im Lichte der wissenschaftlichen Forschung.
- Die Mittelstandstheorie in der Faschismusforschung
- Lipsets These vom „Extremismus der Mitte“ und seine Argumentation
- Bewertung von Lipsets These anhand der Forschung von Dahrendorf, Winkler und Falter
- Analyse der Wählerentwicklung der NSDAP im Kontext der Mittelstandsthese
- Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Krise und politischer Orientierung des Mittelstandes
Zusammenfassung der Kapitel
Mittelstandstheorie in der zeitgenössischen Faschismusdiskussion: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Mittelstandstheorie in der zeitgenössischen Faschismusforschung, auf die Lipset seine Argumentation stützt. Es wird die These diskutiert, dass der Faschismus eine "Partei des Mittelstandes" war, die sowohl gegen das Proletariat als auch gegen das Bürgertum kämpfte. Theodor Geiger wird als wichtiger Vertreter genannt, der bereits 1930 den Zusammenhang zwischen Mittelstand und NSDAP-Wählern untersuchte. Geiger differenzierte dabei zwischen einem "alten" und einem "neuen" Mittelstand mit unterschiedlichen Lebensbedingungen und politischer Orientierung. Die "Panik" dieses zersplitterten Mittelstandes in der wirtschaftlichen Krise wird als wichtiger Faktor für den Aufstieg der NSDAP dargestellt, die mit ihrem negativistischen Wahlprogramm und austauschbaren Parolen unorganisierte Wählerstimmen ansprach.
Lipsets Theorie des „Extremismus der Mitte“: Dieses Kapitel stellt Lipsets These des „Extremismus der Mitte“ aus seinem Aufsatz von 1959 vor. Lipset argumentiert gegen die unreflektierte Verwendung von „links“ und „rechts“ und zeigt, dass extremistische und demokratische Bewegungen in ihrer sozialen Zusammensetzung und Ideologie Parallelen aufweisen können. Er identifiziert den Liberalismus als demokratisches Pendant zum Faschismus im mittleren politischen Spektrum. Beide lehnen Großindustrie und Gewerkschaften ab und teilen antisozialistische, antireligiöse und antitraditionalistische Züge. Lipset behauptet, dass sowohl der Liberalismus als auch der Faschismus die Mittelklasse als Wählerbasis haben, und verwendet die NSDAP als Fallbeispiel, um seine These zu untermauern. Er argumentiert, dass der Aufstieg der NSDAP durch den Abwanderung von Wählern der liberalen Mittelparteien erklärt werden kann.
Schlüsselwörter
Mittelstandstheorie, Faschismus, Extremismus der Mitte, Seymour Martin Lipset, NSDAP, Wahlverhalten, wirtschaftliche Krise, Theodor Geiger, Liberalismus, Deutschland, Nationalsozialismus, Mittelklasse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: "Lipsets Theorie des Extremismus der Mitte"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht Seymour Martin Lipsets These vom „Extremismus der Mitte“, die besagt, dass der Faschismus aus einer Radikalisierung des Mittelstandes hervorging. Der Fokus liegt dabei auf Deutschland und der Wählerschaft der NSDAP bis 1933. Analysiert wird die Aktualität von Lipsets These im Lichte der wissenschaftlichen Forschung.
Welche Theorien und Autoren werden behandelt?
Die Arbeit behandelt im Wesentlichen Lipsets Theorie des „Extremismus der Mitte“ und setzt diese in Bezug zu den Forschungsarbeiten von Ralf Dahrendorf, Heinrich August Winkler und Jürgen W. Falter. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mittelstandstheorie in der Faschismusforschung, insbesondere die Arbeiten von Theodor Geiger, der bereits 1930 den Zusammenhang zwischen Mittelstand und NSDAP-Wählern untersuchte.
Was ist Lipsets These vom „Extremismus der Mitte“?
Lipset argumentiert gegen eine einfache Einteilung in „links“ und „rechts“. Er zeigt Parallelen zwischen extremistischen und demokratischen Bewegungen in sozialer Zusammensetzung und Ideologie auf. Er sieht den Liberalismus als demokratisches Pendant zum Faschismus im mittleren politischen Spektrum. Beide lehnen Großindustrie und Gewerkschaften ab und teilen antisozialistische, antireligiöse und antitraditionalistische Züge. Lipset behauptet, dass sowohl der Liberalismus als auch der Faschismus die Mittelklasse als Wählerbasis haben und verwendet die NSDAP als Fallbeispiel.
Welche Rolle spielt der Mittelstand in der Faschismusforschung?
Die Mittelstandstheorie besagt, dass der Faschismus eine "Partei des Mittelstandes" war, die sowohl gegen das Proletariat als auch gegen das Bürgertum kämpfte. Die Arbeit untersucht, wie die "Panik" des zersplitterten Mittelstandes in der wirtschaftlichen Krise zum Aufstieg der NSDAP beitrug. Die NSDAP konnte mit ihrem negativistischen Wahlprogramm und austauschbaren Parolen unorganisierte Wählerstimmen ansprechen.
Wie wird Lipsets These bewertet?
Die Hausarbeit bewertet Lipsets These anhand der Forschung von Dahrendorf, Winkler und Falter. Es wird analysiert, inwieweit die Wählerentwicklung der NSDAP im Kontext der Mittelstandsthese erklärt werden kann und wie der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Krise und politischer Orientierung des Mittelstandes aussieht.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Mittelstandstheorie, Faschismus, Extremismus der Mitte, Seymour Martin Lipset, NSDAP, Wahlverhalten, wirtschaftliche Krise, Theodor Geiger, Liberalismus, Deutschland, Nationalsozialismus, Mittelklasse.
- Arbeit zitieren
- Marc Castillon (Autor:in), 2007, Lipsets Theorie zum "Extremismus der Mitte", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122272