Ich beschäftige mich in dieser Hausarbeit mit Platons Frauenbild, das heißt genauer mit der Stellung der Frau in der „Politeia“. Dabei sollen zwei Ebenen unterschieden werden. Erstens werden jene eher beiläufigen Äußerungen Platons dargestellt und zusammengefasst, die im Buch verstreut sind und sich auf viele voneinander unabhängige Einzelprobleme und Beispiele beziehen. Hierbei handelt es sich nicht um einen kohärenten Komplex, sondern um als selbstverständlich erscheinende, kaum oder gar nicht reflektierte Aussagen, in denen sich die alltäglichen Erfahrungen, gleichsam die Lebenswelt Platons widerspiegelt. Der zweite Bereich steht damit mitunter im Widerspruch. Hier handelt es sich um das theoretisch-philosophische Modell innerhalb Platons Idealstaat, das sich hauptsächlich mit dem Geschlechterverhältnis und der Rollen- bzw. Aufgabenverteilung in der Polis auseinandersetzt. Einen wesentlichen Teil dieser hauptsächlich im V. Buch der „Politeia“ entfalteten Gedanken bildet die sogenannte Weiber- und Kindergemeinschaft.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Frauen in Platons Staat
- 1. Allgemeines Frauenbild
- 2. Natur der Geschlechter
- 3. Aufgabenverteilung
- 4. Ausbildung und Erziehung
- 5. Weibergemeinschaft
- III. Einordnung und Bewertung der Theorie
- IV. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Platons Frauenbild, insbesondere mit der Rolle der Frau in der "Politeia". Dabei werden zwei Ebenen untersucht: Platons beiläufige Aussagen über die Frau und das theoretische Modell des Idealstaates, das sich mit dem Geschlechterverhältnis und der Aufgabenverteilung in der Polis auseinandersetzt. Die zentrale Frage ist, wie Platon Frauen in seiner Staatsordnung einordnet und welche Rolle sie für den Fortbestand der Polis spielen.
- Das traditionelle Frauenbild in Platons "Politeia"
- Die Weiber- und Kindergemeinschaft als zentrales Element des Idealstaates
- Die Rolle der Frau in der Reproduktion der Polis
- Die Auswirkungen des Peloponnesischen Krieges auf Platons politische Philosophie
- Platons Kritik an den traditionellen Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Platons "Politeia" und das zentrale Thema der Hausarbeit - das Frauenbild - vor. Es werden die zwei Analyseebenen des Frauenbildes in der "Politeia" eingeführt: die beiläufigen Aussagen und das theoretische Modell des Idealstaates.
Das zweite Kapitel analysiert das allgemeine Frauenbild in Platons "Politeia", das sich durchweg durch einen negativen und abwertenden Ton zeichnet. Es werden Beispiele für die Reduzierung der Frau auf eine bloße funktionale Rolle, die Kritik an der Ehe und das Fehlverhalten von Frauen in der Mutterrolle aufgezeigt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Einordnung und Bewertung von Platons Frauenbild im Kontext der antiken Gesellschaft. Es wird die Rolle der Frau in der Polis und der Oikos beleuchtet und die Frage nach der Emanzipation der Frau gestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Hausarbeit sind Platons "Politeia", Frauenbild, Geschlechterverhältnis, Weiber- und Kindergemeinschaft, Idealstaat, antike Gesellschaft, Reproduktion der Polis und Emanzipation.
- Arbeit zitieren
- Timo Luks (Autor:in), 2000, Frauen im Idealstaat: Die Rolle der Frau und die Thematisierung des Geschlechterverhältnisses in Platons 'Politeia', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12271