Die Person Karl der Große scheint für die literarische Welt eine sehr interessante Textgrundlage zu sein. So war er auch Stoffquelle für das die Grundlage dieser Arbeit bildende "Rolandslied". Karl nimmt neben Roland und Genelun einen wichtigen Platz in diesem literarischen Werk ein. Gleich im Prolog macht der Pfaffe Konrad klar, dass dies ein Werk über Karl sein wird. Er bittet Gott, ihm dabei zu helfen, die Wahrheit zu schreiben von "eineme tiurlîchem man / wie er daz gotes rîche gewan". (RL 9f.). Da der Kaiser eine so prägnante Rolle im ‚Rolandslied‘ einnimmt, wird diese Arbeit die Figur Karl des Großen zum Thema haben. Es soll untersucht werden, wie die Figur charakterisiert wird. Wie wird Karl durch den Autor Konrad, durch andere Figuren oder von sich selbst beschrieben und wie steht sein Verhalten bzw. stehen seine Taten in diesem Zusammenhang? Anders: welches Karlsbild wird im Text geschaffen und steht dieses Bild in Widerspruch zum tatsächlichen Handeln Karls? Dabei beziehe ich mich auf die Figurencharakterisierungstechniken von Pfister, da sie mir im Gegensatz zu anderen Figurentheorien (bspw. Eder oder Köppe/Kindt) für die Fragestellung am angemessensten erscheinen. Durch Pfisters Unterscheidung in explizit-figurale, implizit-figurale, explizit-auktoriale, implizit-auktoriale Charakterisierungstechniken lässt sich die Problemstellung dieser Arbeit am besten bearbeiten. Methodisch teile ich die Bearbeitung der Fragestellung in mehrere zentrale Eigenschaften / Positionen / Emotionen Karls, welche gesondert untersucht werden sollen. Natürlich ist bei Figurencharakterisierungen eine klare Abgrenzung der einzelnen Aspekte einer Figur schlecht möglich, weshalb es zu Überschneidungen bzw. Vermischungen der einzelnen Thematiken kommen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Karl als Christ
- 2.2 Karl als Kriegsherr
- 2.3 Karl als zorniger Kaiser
- 2.4 Karl als Herrscher
- 3. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Charakterisierung der Figur Karl des Großen im Rolandslied des Pfaffen Konrad. Ziel ist es, zu analysieren, wie Karl durch den Autor, andere Figuren und durch seine eigenen Handlungen dargestellt wird und ob diese Darstellung Widersprüche zum historischen Karl aufweist. Die Analyse stützt sich auf die Figurencharakterisierungstechniken von Pfister.
- Die Darstellung Karls als christlicher Herrscher und sein Verhältnis zu Gott.
- Die Charakterisierung Karls als Kriegsherr und seine Rolle in den Kreuzzügen.
- Die ambivalenten Aspekte von Karls Persönlichkeit, insbesondere sein Zorn und seine Herrscherqualitäten.
- Der Vergleich der literarischen Figur Karls mit der historischen Persönlichkeit.
- Die Anwendung von Pfisters Figurencharakterisierungstechniken zur Analyse.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die vielfältige literarische Rezeption der Figur Karl des Großen. Sie betont die Bedeutung des Rolandslieds als volkssprachiges Werk und führt die Forschungsfrage ein: Wie wird Karl im Rolandslied charakterisiert, und wie verhält sich diese Charakterisierung zur historischen Person? Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an, die auf Pfisters Figurencharakterisierungstechniken basiert und Karls Eigenschaften in verschiedene Kategorien unterteilt.
2. Hauptteil: Der Hauptteil ist in Unterkapitel gegliedert, die sich mit verschiedenen Facetten der Karlsfigur auseinandersetzen. Diese Abschnitte untersuchen die unterschiedlichen Aspekte der Darstellung Karls: seine Rolle als Christ, Kriegsherr, zorniger Kaiser und Herrscher. Jedes Unterkapitel wird die jeweiligen Charakterisierungstechniken analysieren und diese mit konkreten Textstellen belegen, um ein umfassendes Bild der literarischen Figur Karl des Großen im Rolandslied zu zeichnen. Die Analyse betrachtet explizite und implizite Charakterisierungen, sowohl durch den Autor als auch durch die Interaktion mit anderen Figuren.
Schlüsselwörter
Karl der Große, Rolandslied, Pfaffe Konrad, Figurencharakterisierung, Christentum, Kreuzzug, Kriegsherrschaft, Herrscherbild, Ambivalenz, Literatur des Mittelalters, Pfisters Figurencharakterisierungstechniken.
Häufig gestellte Fragen zum Rolandslied und der Figur Karls des Großen
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung Karls des Großen im Rolandslied des Pfaffen Konrad. Sie untersucht, wie Karl durch den Autor, andere Figuren und seine eigenen Handlungen charakterisiert wird und ob diese Darstellung Widersprüche zur historischen Person aufweist. Die Analyse basiert auf den Figurencharakterisierungstechniken von Pfister.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der Karlsfigur, darunter seine Rolle als christlicher Herrscher und sein Verhältnis zu Gott, seine Charakterisierung als Kriegsherr und seine Rolle in den Kreuzzügen, die ambivalenten Aspekte seiner Persönlichkeit (besonders sein Zorn und seine Herrscherqualitäten) und einen Vergleich der literarischen Figur mit der historischen Persönlichkeit. Die Anwendung von Pfisters Figurencharakterisierungstechniken steht ebenfalls im Mittelpunkt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und Schlussbetrachtungen. Der Hauptteil ist in Unterkapitel unterteilt, die sich mit Karls Rolle als Christ, Kriegsherr, zorniger Kaiser und Herrscher befassen. Die Einleitung führt in die Thematik und die Forschungsfrage ein. Die Schlussbetrachtungen fassen die Ergebnisse zusammen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Analyse stützt sich auf die Figurencharakterisierungstechniken von Pfister. Die Arbeit untersucht explizite und implizite Charakterisierungen, sowohl durch den Autor als auch durch die Interaktion Karls mit anderen Figuren im Rolandslied.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Karl der Große, Rolandslied, Pfaffe Konrad, Figurencharakterisierung, Christentum, Kreuzzug, Kriegsherrschaft, Herrscherbild, Ambivalenz, Literatur des Mittelalters, Pfisters Figurencharakterisierungstechniken.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist die Analyse der Charakterisierung Karls des Großen im Rolandslied und der Vergleich dieser literarischen Darstellung mit der historischen Person. Es wird untersucht, wie die verschiedenen Aspekte von Karls Persönlichkeit dargestellt werden und ob Widersprüche zwischen der literarischen Figur und der historischen Persönlichkeit bestehen.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und die Methodik. Der Hauptteil analysiert verschiedene Facetten der Karlsfigur anhand konkreter Textstellen aus dem Rolandslied unter Verwendung der Figurencharakterisierungstechniken von Pfister. Die Schlussbetrachtungen fassen die Ergebnisse zusammen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Die Charakterisierung der Figur Karls des Großen im "Rolandslied" des Pfaffen Konrad, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1235883