„Une mort d'homme, ça n'existe pas. Il y a la mort tout court.“ - Jacques Mesrine
Der Tod des französischen Gewaltverbrechers Jacques Mesrine vor über 40 Jahren markiert nicht nur in dieser Hausarbeit den Anfang, sondern ist auch die Eingangsszene einer ihm gewidmeten Biographieverfilmung in zwei Teilen mit dem Namen L‘instinct de mort und L‘ennemi public n°1. Es scheint zunächst logisch unschlüssig die filmische Aufarbeitung des Lebensverlaufs einer Persönlichkeit mit ihrem Tode zu beginnen, aber schon nach nur einer oberflächlichen Recherche über das Leben Mesrines ist augenscheinlich, dass sein Leben außergewöhnlich und der Tod vielleicht doch nur eine logische Konsequenz seiner Taten war. Trotz seiner Gewaltverbrechen genoss Mesrine eine gewisse Prominenz, die vermutlich ausschlaggebend für ein Biopic über ihn und seinen Lebensverlauf war und somit zu dieser Hausarbeit führte. Doch beim Betrachten mehrerer Biopics im Vorfeld und während des Hauptseminars wurde schnell deutlich, dass sie filmtechnisch sehr divers sind, obwohl sie alle das Label Biopic verbindet. Daraus ergeben sich schnell die Fragestellungen, was sind überhaupt die Alleinstellungsmerkmale eines Biopics und warum sind sie in ihren verschiedenen Ausprägungen untereinander so verschieden? Zählen L‘instinct de mort und L‘ennemi public n°1 zu den Biopics oder sind Merkmale anderer Filmgattungen wesentlich dominanter? Außerdem ist die Frage nach den diegetischen Besonderheiten innerhalb der Biographieverfilmungen und deren Funktion auf den Rezipienten interessant.
Um sich der Beantwortung diesen Fragestellungen anzunähern wird in dieser Hausarbeit wie folgt vorgegangen: Zunächst soll kurz die Biographie und das bisherige cineastische Werk von dem französischen Regisseur Jean-François Richet vorgestellt werden, der sich vor etwas über zehn Jahren der Aufgabe gestellt hat Mesrines Leben in einer vierstündigen Inszenierung zu verfilmen. Im Anschluss wird sich dem historischen Mesrine gewidmet. Die historisch verbürgten Eckdaten seiner Biographie sollen bei der Erstbetrachtung beider Filme helfen und Aufschluss über den Wahrheitsgehalt von Richets Biopic über Mesrine geben. Danach wird die Filmhandlung von L‘instinct de mort und L‘ennemi public n°1 wiedergegeben, so dass auch ohne Filmkenntnis ein Verständnispotenzial von Referenzen und Beispielen aus den Filmen in der Analyse gegeben ist. Anschließend erfolgt eine theoretische Betrachtung der – unter Vorbehalt – Biopics....
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine Kurzbiographie von Jean-François Richet und sein Werk
- Der historische Mesrine
- Wiedergabe der Filmhandlung
- L'instinct de Mort
- L'ennemi public n°1
- Über die Genrezugehörigkeit
- Warum L'instinct de mort und L'ennemi public n°1 Biopics sind
- Welche Hilfsgenres nutzt Richet?
- Über die Funktion und Popularität des Biopics
- Die biographische Wahrheit und kriminalistische Fiktion
- Die diegetischen Funktionen der Figur Mesrine
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verfilmung des Lebens von Jacques Mesrine durch Jean-François Richet, bestehend aus den Filmen "L'instinct de mort" und "L'ennemi public n°1". Ziel ist es, die Genrezugehörigkeit der Filme zu analysieren, ihre Funktion und Popularität im Kontext des Biopic-Genres zu beleuchten und die diegetische Funktion der Hauptfigur zu untersuchen.
- Genrezugehörigkeit der Mesrine-Filme und deren Abgrenzung zum klassischen Biopic
- Analyse der filmischen Mittel und Stils Richets
- Die Darstellung der biographischen Wahrheit und der fiktiven Elemente
- Die Funktion und der Erfolg des Biopic-Genres
- Die Rolle und Wirkung der Figur Mesrine auf den Zuschauer
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit beginnt mit der Darstellung des Todes von Jacques Mesrine als Ausgangspunkt für die Analyse der Richet-Verfilmung. Es werden die zentralen Forschungsfragen formuliert: die Genrezugehörigkeit der Filme, ihre Besonderheiten im Vergleich zu anderen Biopics, und die diegetische Funktion von Mesrine. Der methodische Aufbau der Arbeit wird erläutert.
Eine Kurzbiographie von Jean-François Richet und sein Werk: Dieses Kapitel skizziert Leben und Werk des Regisseurs Jean-François Richet. Sein sozialer Hintergrund und seine frühen Einflüsse (sowjetische Regisseure, École supérieure de réalisation audiovisuelle) werden beleuchtet. Der Werdegang Richets, von seinen ersten Filmen bis zu den Mesrine-Filmen und späteren Arbeiten, wird nachgezeichnet, mit besonderem Fokus auf den Erfolg und den Einfluss der Mesrine-Verfilmung. Die Entwicklung seines Stils und seiner Themenwahl wird kurz beleuchtet.
Der historische Mesrine: Dieses Kapitel gibt eine kurze, faktenbasierte Biographie von Jacques Mesrine. Es werden wichtige Stationen seines Lebens – seine Kindheit, seine Zeit im Algerienkrieg, seine kriminellen Aktivitäten und Fluchtversuche – beschrieben, basierend auf verschiedenen biographischen Quellen. Die kontroverse Autobiographie Mesrines wird erwähnt und kritisch eingeordnet. Der Fokus liegt auf der Darstellung der historisch belegten Ereignisse, die für die Verfilmung relevant sind.
Über die Genrezugehörigkeit: Dieses Kapitel analysiert die Genrezugehörigkeit der beiden Mesrine-Filme, indem es die typischen Merkmale des Biopic-Genres herausarbeitet und untersucht, ob diese in Richets Filmen vorhanden sind. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Merkmalen und der Einordnung in andere Genres (z.B. Kriminalfilm, Thriller) findet hier statt.
Über die Funktion und Popularität des Biopics: In diesem Kapitel wird die Funktion und Popularität des Biopic-Genres untersucht. Es wird erörtert, wie Biopics die biographische Wahrheit mit fiktiven Elementen verbinden und welche Faktoren zu ihrem Erfolg beitragen. Die Analyse bezieht sich explizit auf die Mesrine-Filme und beleuchtet deren Rezeption und Wirkungsweise.
Schlüsselwörter
Jacques Mesrine, Jean-François Richet, Biopic, L'instinct de mort, L'ennemi public n°1, Genreanalyse, Filmsprache, Kriminalität, Frankreich, 1970er Jahre, Gewalt, Identität, biographische Wahrheit, Fiktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Mesrine-Verfilmung von Jean-François Richet
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Verfilmung des Lebens von Jacques Mesrine durch Jean-François Richet, bestehend aus den Filmen "L'instinct de mort" und "L'ennemi public n°1". Der Fokus liegt auf der Genrezugehörigkeit der Filme, ihrer Funktion und Popularität im Kontext des Biopic-Genres sowie der diegetischen Funktion der Hauptfigur.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Genrezugehörigkeit der Mesrine-Filme und deren Abgrenzung zum klassischen Biopic; die Analyse der filmischen Mittel und des Stils Richets; die Darstellung der biographischen Wahrheit und der fiktiven Elemente; die Funktion und der Erfolg des Biopic-Genres; und die Rolle und Wirkung der Figur Mesrine auf den Zuschauer.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Kurzbiographie von Jean-François Richet und seinem Werk, Der historische Mesrine, Über die Genrezugehörigkeit, Über die Funktion und Popularität des Biopics, und Fazit. Jedes Kapitel bietet detaillierte Informationen zu den jeweiligen Aspekten.
Wie wird die Genrezugehörigkeit der Mesrine-Filme analysiert?
Die Genrezugehörigkeit wird analysiert, indem die typischen Merkmale des Biopic-Genres herausgearbeitet und untersucht werden, ob diese in Richets Filmen vorhanden sind. Es wird auch eine detaillierte Auseinandersetzung mit anderen möglichen Genres (z.B. Kriminalfilm, Thriller) stattfinden.
Wie wird die biographische Wahrheit in den Filmen dargestellt?
Die Arbeit untersucht, wie die biographische Wahrheit mit fiktiven Elementen in den Filmen verbunden wird. Die Analyse beleuchtet den Umgang mit historischen Fakten und die kreative Gestaltung der Erzählung.
Welche Rolle spielt die Figur Mesrine im Film?
Die Arbeit analysiert die diegetische Funktion der Figur Mesrine und deren Wirkung auf den Zuschauer. Es wird untersucht, wie die Darstellung Mesrines zum Erfolg und zur Rezeption der Filme beiträgt.
Wer ist Jean-François Richet?
Die Arbeit beinhaltet eine Kurzbiographie von Jean-François Richet, die seinen Werdegang, seine Einflüsse und seinen Stil beleuchtet, mit besonderem Fokus auf den Erfolg und den Einfluss der Mesrine-Verfilmung.
Wer war Jacques Mesrine?
Die Arbeit bietet eine kurze, faktenbasierte Biographie von Jacques Mesrine, die wichtige Stationen seines Lebens – seine Kindheit, seine Zeit im Algerienkrieg, seine kriminellen Aktivitäten – beschreibt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Jacques Mesrine, Jean-François Richet, Biopic, L'instinct de mort, L'ennemi public n°1, Genreanalyse, Filmsprache, Kriminalität, Frankreich, 1970er Jahre, Gewalt, Identität, biographische Wahrheit, Fiktion.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Die Biopics von Jean-François Richet. "L‘instinct de mort" und "L‘ennemi public n°1", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239607